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Kampf gegen Kinderpornografie - mit Hilfe v. Google u. MS

187 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Google, Kinderpornografie, MS ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kampf gegen Kinderpornografie - mit Hilfe v. Google u. MS

08.08.2014 um 10:22
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2014-08/kinderpornografie-google-microsoft-netzfilter


In den USA sind Anbieter von E-Mailkonten dazu berechtigt, Mails und Konten ihrer Nutzer auf strafbare Inhalte zu durchsuchen und entsprechende Informationen an die Strafverfolgungsbehörden weiterzuleiten.

Die Unternehmen Google und Microsoft haben eine "Allianz gegen Kinderpornografie" ausgerufen und untersuchen mit Hilfe ihrer Software automatisch und anlasslos sämtliche Bilder und Dokumente, welche Nutzer in ihren Accounts haben, auf kinderpornografisches Material.
Melden die Programme einen möglichen Treffer, kann man davon ausgehen, dass noch ein Mensch drüber schaut und, falls auch er der Meinung ist, es handele sich um derartige Materialien, diese Erkenntnisse an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet werden.

Schon mehrfach wurden auf Tipps der Unternehmen hin Personen in Zusammenhang mit Kinderpornografie stehende Personen festgenommen.


Kinderpornografie ist natürlich ein heisses, emotionales Thema, die meisten Menschen verabscheuen derartige Dinge und für nicht wenige kann es gar nicht genug Anstrengungen in der Bekämpfung dieser Materialien und für Kinderschutz geben.

Doch geht es den Unternehmen (die sich übrigens öffentlichkeitswirksam beschwerten über die Bestrebungen zur Überwachung durch die NSA) wirklich nur um "Kampf gegen Kinderpornografie"?

Oder verbirgt sich dahinter vielmehr der Versuch, seine eigenen Schnüffeleien und damit einhergehendes Datensammeln, für monetäre Zwecke, zu rechtfertigen?
Nach dem Motto:"Hey, wir haben nur Gutes im Sinn! Es geht uns nur um den Schutz von Kindern und die Bekämpfung von Verbrechen gegen sie, nur deshalb filtern und überwachen wir!"


Ist das Verhalten der Unternehmen gerechtfertigt?
Sollte im "Kampf gegen Kinderpornografie" (wer fühlt sich hier nicht an den "War on terror" oder den "War on drugs" erinnernt?) alles erlaubt sein oder gibt es eine Grenze?


Dazu noch folgendes Beispiel:

Würde man es einer wildfremden Person erlauben, wenn die an der Haustür klingelt und sagt, sie wolle einfach mal Haus/Wohnung durchsuchen, ob man dort illegale Dinge besitze?

Würde man es einfach hinnehmen, wenn man nach Hause kommt, die Tür offen steht und man einen Fremden dabei antrifft, wie er gerade das Haus auf den Kopf stellt, fröhlich winkt und ruft:
"Hallo, ich schaue nur, ob Sie nichts haben, was illegal ist! Muss Sie ja nicht stören, wenn sie kein Krimineller sind! Der Notizblock und die Fotos, die ich geschossen hab? Die sind doch nur dazu da, damit ich nachher alles wieder ordentlich herrichten kann, keine Sorge, die lösch ich und zerreisse die Notizen, wenn ich fertig bin."


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Kampf gegen Kinderpornografie - mit Hilfe v. Google u. MS

08.08.2014 um 10:53
Am besten man schafft jegliche Privatsphäre ab, dann sind wir nämlich alle durchleuchtbar & es gibt nie wieder solcherlei böse Machenschaften ohne dass Sie nicht zügig aufgedeckt werden können, bzw. erst gar nicht zur Stande kommen können..... Fail.

Klingt absurd.
Wie weit soll es denn noch gehen ? Klar ist Kinderpornographie ein arges Thema, welches Klärungsbedarf & Möglichkeiten zur Aufdeckung verdient. Dennoch ist es kein Stück besser als die ganze Sache bezüglich NSA, Spionageskandal etc.
Zitat von KcKc schrieb:Doch geht es den Unternehmen (die sich übrigens öffentlichkeitswirksam beschwerten über die Bestrebungen zur Überwachung durch die NSA) wirklich nur um "Kampf gegen Kinderpornografie"?
Und der NSA ging es auch nur um unsere Sicherheit, um das Wohl der Menschen...

Trotzdem wäre ich damit nicht einverstanden. Das Beispiel erklärt es ganz gut, weshalb ich mich dabei nicht wohlfühlen würde. Irgendwann ist auch mal Schluss mit diesen ganzen Vorsichtsmaßnahmen & Überwachungswahn.
Microsoft und Google spielen Polizei

IT-Firmen scannen den Mailverkehr ihrer US-Nutzer auf verdächtige Fotos. Im Kampf gegen Kinderpornografie ermitteln sie gegen jeden – auch ohne Verdacht. Ist das legal? von Johannes Wendt
Ob das legal ist oder nicht, spielt doch keine Rolle mehr...es wird legal gemacht, eben durch Vorwände, die für Sicherheit sorgen sollen. Vilt. ist es wirklich hilfreich & hilft Straftaten aufzuklären, oder aber es ist ein weiterer Versuch, die Menschen noch individueller zu überwachen.


Ich bin gespannt, was daraus wird & auf wieviel Gegenwind die Unternehmen stoßen werden bzw. nicht stoßen werden.


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08.08.2014 um 10:57
Der Grundgedanke ist ja ganz gut nur wissen wir ja, dass MS und Google ihr Hauptaugenmerk auf das Geldverdienen legen. Verhindern könnte man das meiner Meinung nach nicht, denn dann finden solche Leute andere Wegen ihr Material zu verbreiten. Wie schon beschrieben, wer würde schon wild fremde Menschen in der eigenen Wohnung rumwühlen lassen?
Grenze nicht nur erreicht, sondern überschritten!


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08.08.2014 um 11:44
Zitat von KcKc schrieb:Dazu noch folgendes Beispiel:

Würde man es einer wildfremden Person erlauben, wenn die an der Haustür klingelt und sagt, sie wolle einfach mal Haus/Wohnung durchsuchen, ob man dort illegale Dinge besitze?
Das Beispiel passt aber nicht.

Google hat nicht die privaten Rechner der Leute durchsucht, sondern unverschlüsselte E-Mails auf ihren eigenen Servern.

Das wäre eher vergleichbar, wenn die Post Postkarten darauf hin untersucht, ob darauf kinderpornografische Bilder aufgeklebt sind.
Vielleicht kann man es auch mit Briefen vergleichen - dann wird es allerdings schon wieder komplizierter.

Sind Emails in Deinen Augen eher Postkarten oder Briefe?


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Kampf gegen Kinderpornografie - mit Hilfe v. Google u. MS

08.08.2014 um 12:01
@kleinundgrün

Ich finde schon, dass das Beispiel angebracht ist.

E-Mails betrachte ich ja als mein "Eigentum", sozusagen. Ob die nun bei Google auf dem Server liegen oder alle ausgedruckt bei mir neben dem PC. Ich persönlich würde sagen: Da hat niemand drin rumzufummeln.

Demnach würde ich das auch als Eingriff in die Privatsphäre betrachten, zumal völlig anlasslos.

Wenn, dann sind Mails für mich als Briefe zu werten, nicht als Postkarten. Auch dann, wenn sie nicht SSL verschlüsselt sind.

Und das wiederum wäre für mich gleichbedeutend damit, das jemand einfach mal meine Wohnung durchsuchen will, gar noch ohne mich zu fragen, ohne Verdacht, um herauszufinden, ob ich was illegales besitze.

Was in den USA übrigens, jedenfalls in manchen Bundesstaaten, legal ist, muss ich trotzdem nicht gut finden ;)


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08.08.2014 um 12:21
Und wie will ein Programm herausfinden, dass das Kinderpornographie ist?


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08.08.2014 um 12:26
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Und wie will ein Programm herausfinden, dass das Kinderpornographie ist?
Dazu wird eine Bildvergleichssoftware laufen gelassen. Alle Bilder in den Mails werden mit einschlägigen Kinder-pornographischen Bilder verglichen.
Dies zu suchen, sollte für Google ja kein Problem, Webseiten, Server, Foren...einfach alles abgraßen.


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08.08.2014 um 12:29
Zitat von AniaraAniara schrieb:Alle Bilder in den Mails werden mit einschlägigen Kinder-pornographischen Bilder verglichen.
Ahja, das heißt also, dass die Durchsucher selbst sämtliche Kinderpornos haben müssen. Man denke dann mal an die selbstgedrehten, die wahrscheinlich zu Hunderten täglich ins Netz geladen werden. Du willst mir jetzt sagen, dass es Leute gibt, die ständig up to date sein müssen und jeden Tag hunderte Kinderpornos laden, damit die Vergleichssoftware die finden kann?

Stellt sich dann noch die Frage, wie man es vermeidet, dass die Durchsucher sich dann gegenseitig finden, weil sie ja selbst Kinderpornos laden :D.


Nachtrag: Eröffnet das dann nicht Möglichkeiten, unliebsame Leute abzuschieben? Wenn ich jemanden nicht mag, schicke ich ihm einfach ein paar fragwürdige Kinderfotos oder -filme und warte, bis die bei ihm im Mailfach gefunden werden. Dazu nehme ich dann eine Fakeadresse und geh über tausend Proxies rein, sodass ich nciht mehr ermittelt werden kann.

Geil, wie im Mittelalter. Einfach sagen, der blöde Nachbar betreibt Hexerei und dann zusehen können, wie er verbrennt.


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08.08.2014 um 12:32
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Sollte im "Kampf gegen Kinderpornografie" (wer fühlt sich hier nicht an den "War on terror" oder den "War on drugs" erinnernt?) alles erlaubt sein oder gibt es eine Grenze
Kinder gehen über alles. Jedes geistige Recht ist da erlaubt. Grenzen gibt es dabei nicht. Kinder muß man vor solchen negativen Erfahrungen schützen. Komme was wolle. Also ja. Es ist berechtigt. Natürlich gibt es da auch den Spielraum, in dem gefälscht wird, weil man jemanden etwas unterjubeln will. Doch wer das Spiel nicht mitspielt,dem kann so etwas auch nicht untergejubelt werden. :)


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08.08.2014 um 12:34
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb: Du willst mir jetzt sagen, dass es Leute gibt, die ständig up to date sein müssen und jeden Tag hunderte Kinderpornos laden, damit die Vergleichssoftware die finden kann?
Ja - es gibt sogar spezielle Ermittler welche die Videos analysieren um deren Herkunft zu bestimmen und viellt so den Macher zu finden. Viele halten das auch nicht aus, da es einen sehr belastet


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08.08.2014 um 12:35
@RobbyRobbe
Mag ja alles sein, aber es ist unmöglich, gegen die Flutwelle neuer Pornos, die jeden Tag dazukommen, anzukommen. Die Vorgehensweise hat also eine viel zu geringe Erfolgschance und rechtfertigt diese ganze Scheiße einfach nicht.
Zitat von keenankeenan schrieb:Kinder gehen über alles. Jedes geistige Recht ist da erlaubt. Grenzen gibt es dabei nicht. Kinder muß man vor solchen negativen Erfahrungen schützen. Komme was wolle. Also ja. Es ist berechtigt.
Lass mich raten, du sagst sonst auch sowas wie "Sollen sie doch, ich hab nix zu verbergen", was?


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08.08.2014 um 12:37
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Du willst mir jetzt sagen, dass es Leute gibt, die ständig up to date sein müssen und jeden Tag hunderte Kinderpornos laden, damit die Vergleichssoftware die finden kann?
Denn Initialvergleich führt die Software durch, ganz ohne Menschliches Zutun. Das Vergleichsmaterial kann sich ja Google selbst suchen, wie gesagt. Verglichen werden dann wohl nur die HASH-Werte der Bilder, wenn die übereinstimmen, dann hat Google einen Treffer gelandet und das wird dann nochmal von einem Mitarbeiter kontrolliert.

Unabhängig davon müssen Beamte bei der Polizei bspw. natürlich händisch beschlagnahmte Festplatten durchforsten und das Material sichten.


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08.08.2014 um 12:38
@löm
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Lass mich raten, du sagst sonst auch sowas wie "Sollen sie doch, ich hab nix zu verbergen", was?
Ja, ich habe nichts zu verbergen. Wo liegt also das Problem?


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08.08.2014 um 12:39
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Lass mich raten, du sagst sonst auch sowas wie "Sollen sie doch, ich hab nix zu verbergen", was?
Und von der DDR sagt man "Das war unmöglich da - man wurde nur abgehört - ich hätte mich gewehrt!"

Aber im Internet scheint es nicht direkt zu sein


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08.08.2014 um 12:41
Zitat von keenankeenan schrieb:Ja, ich habe nichts zu verbergen. Wo liegt also das Problem?
Dass du dich damit voll dafür einsetzt, das Recht auf Privatsphäre, freie Meinungsäußerung (denn die wird früher oder später erheblich darunter leiden, wenn son US-Futzi was findet, was ihm nicht passt) zu vernichten und unnötige Verdächtigungen unterstützt?
Mielke nimmt dich mit Kusshand.


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08.08.2014 um 12:46
@löm


Wenn ich ihnen die Möglichkeit gebe, das ihnen etwas nicht paßt, dann bin ich wohl selbst schuld daran. Ein Kinderschänder oder jemand der sich an dem Leid der Kinder vergnügt, gibt anderen die Möglichkeit dafür, zur Zielscheibe zu werden. Und das zu Recht. Wenn das nicht so wäre, was wäre dann mit den Kindern?


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08.08.2014 um 12:47
@keenan
Nur dass dadurch nicht die Kinderschänder zur Zielscheibe werden, sondern alle.


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08.08.2014 um 12:47
@löm


Warum alle? Wenn du nichts zu verbergen hast, wie kannst du da zur Zielscheibe werden?


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08.08.2014 um 12:48
Weil ich durchsucht werde? :D
Woher sollen sie denn von vornherein wissen, ob man verdächtig ist oder nicht? Indem man nachguckt.


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08.08.2014 um 12:49
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Woher sollen sie denn von vornherein wissen, ob man verdächtig ist oder nicht? Indem man nachguckt.
Initial schaut nur eine Software, kein Mensch, aber sicher ist das trotzdem nicht.


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