@Zerox Schön, dass ihr euch gegenseitig unterstützt! Es ist Gold wert, so einen Menschen zu haben.
Vergeßt nur eure Grenzen in der Sorge um den anderen nicht.
Dass die Institution Kirche mehr als ein Problem hat, ist mir klar
;)Diejenigen, die da sozusagen an der "Front" stehen, sind in der Regel vernünftige, lebenserfahrene Menschen. Wäre sicherlich mal einen Versuch wert.
Die kommen auch mit einer "abweichenden" Optik klar
:) Wenn nicht, ist - egal ob Kirche oder nicht - Dein Gegenüber ohnehin der falsche Ansprechpartner. Wenn er noch nicht mal geregelt bekommt, dass Du nicht 08/15 aussiehst, wird er es kaum schaffen, den Menschen und nicht das Äußere zu sehen.
Nach meiner Erfahrung kannst Du da die Belastbarkeit kirchlicher Anbieter aber getrost mal testen. Es gibt schließlich auch Nonnen/ Ordensbrüder die selbstverständlich und erfolgreich mit Punks etc. zusammenarbeiten und Erfolge erzielen, eben weil sie den Menschen sehen, nicht den aktuell gewählten Selbstausdruck. Nur am Rande: Meiner Meinung nach die wahren Christen. Immerhin hat es Jeus auch schon so gehalten (Zöllner und Prostituierte, DIE Ausgestoßenen seiner Zeit).
Um Vorurteilen vorzubeugen: Bin zwar in einem katholischen Haushalt groß und geprägt worden, bin aber kein Katholik im klassischen Sinne. Das auszuführen, wäre aber ein anderer Thread
:)Schau einfach mal was Caritas und Diakonie so an Hilfe anbieten.
Noch zur Erklärung meiner bisherigen "pro Therapie"-Beiträge: Ich sehe Therapie als eine Möglichkeit um seine eigenen Gedanken und Gefühle sortieren zu müssen, weil ich es ja jemanden mitteilen möchte. Dieser Prozeß, die Gedanken in eine ausdrückbare Form zu bringen, ist schon gewinnbringend. Es stoppt das "Hamsterrad" im Kopf.
Durch das Ausformulieren wird man auf Widersprüche im Gedankenkarusell aufmerksam.
Die Ausformulierung sorgt für Klarheit, einen Standpunkt, wo bislang alles wild durcheinander gegangen ist.
Wenn es richtig läuft, reflektiert der Therapeut dieses erste Statement und so kann es weiter differenziert werden, Denkfehler werden aufgedeckt, der aktuelle Standpunkt herausgearbeitet. Im weiteren kann/ wird dieser Standpunkt abgeklopft. Stimmt dass so, wie es sehe/ empfinde? Was hat zu dieser Sicht/ Einstellung geführt? Wie kann ich es noch sehen? Ist das wirklich meine Sicht, oder habe ich das so immer wieder gehört/ gelernt, etc.
Für diese Reflexion braucht es Abstand, weil es für Dich nicht immer angenehm ist und der Therapeut trotzdem daran bleibt (bleiben muss).
Ganz wichtig finde ich das feedback von außen, dass eben auch neue Sichtweisen und Erklärungen bietet.
Es kann dauern, bis man da den richtigen gefunden hat. Aber Du hast bei jedem Therapeuten 5 probatorische Stunden um herauszufinden, ob es passt. Nutze das.
Überlege Dir auch, ob evtl. ein Klinikaufenthalt sinnvoll wäre. Ich bin aus Nürnberg und an der hiesigen Klinik wird z. B. eine spezielle stationäre Therapie für posttraumatische Störungen angeboten. Würde evtl. auch Sinn machen, gezielt danach zu suchen.