Wieso wird immer mehr weggesehen?

Schattenkind23 schrieb:Warum es als einmischen betrachtet wird, Menschen zu helfen , die hilfe benötigen ist mir jedoch nicht klar...?!

Das Wort "einmischen" ist ja schon total negativ besetzt.
Wenn man sich um andere Sorgen macht, bekommt man ja auch oft zu hören "misch dich da nicht ein" ... -.-

sagt schon viel aus, über die Welt, in der wir leben

fabricius schrieb:Es ist eine willkommene Einmischung, von daher...

Deine Ansicht könnte man patentieren, aber manchmal ist Mensch halt nur Mensch und greift ein.

Hab da auch ein Konkretes Beispiel aus meiner Nachbarschaft, eine Frau such seit ewig eine geeigneter Job, sie hat die letzten Jahre ungefähr 400 Bewerbungen verschickt, von denen wurde sie bei etwa 30 zu Vorstellungsterminen eingeladen, die anderen sagten gleich ab, bei diesen 30 Terminen waren jeweils etwa sie sagt zwischen 15-40 Bewerber und nur der/die Beste wird immer genommen, sie war nie dabei.
So lange hat sie alles versucht, bis sie dieses Jahr gesagt hat, wisst ihr was wenn ich den Arbeitgebern und den Menschen so egal bin und man mir nichts gibt, dann ist mir ab jetzt auch alles und jeder egal, Ende.

Der Fall hat mich so berührt weil sie so eine Liebe Frau war und jetzt frustriert und eiskalt sie hat sich abgeschottet und vegetiert alleine dahin.

Dann fragte sie mich warum bekomme ich nie eine Chance??

@Schattenkind23

Schattenkind23 schrieb:Warum es als einmischen betrachtet wird, Menschen zu helfen , die hilfe benötigen ist mir jedoch nicht klar...?!
Ich könnte soviele beispiele nennen , was genau ich meine ...
Einmischen sieht in meinen Augen anders aus..
Es gibt leider viele Menschen die auf Hilfe angewiesen sind

Es steht dir frei das zu tun , aber erwarte keinen dank dafür oder sieh dich gezwungen dich dafür rechtfertigen zu müssen .
Entscheide als Mensch und handele auch so , aber das ist dein Ding und das musst du ganz alleine entscheiden wann es soweit ist .

@Nightshot

Das ist ein treffendes Beispiel, wie die soziale Kälte immer mehr zunimmt.
Es ist auch kein Wunder, wenn die Menschen daran zugrunde gehen, innerlich.

Vor allem, das Schlimme ist, dass viele Menschen gar nicht die Person dahinter sehen - darum geht es gar nicht mehr, wie es dem Einzelnen geht.

Zu Weihnachten gibt es dann rührselige Spendenaktionen, mit welchen dann den Mitmenschen geholfen werden soll - aber, ganz wichtig, es dürfen natürlich nur die unterstützt werden, die unverschuldet in Not geraten sind.

Jedes Jahr aufs Neue, und immer wieder wird mir übel, wenn ich es höre ...

@Heijopei

Heijopei schrieb:Verändern wirst du damit auch nichts

seh ich etwas anders

@SagopaKajmer
Ach, nein ich würde nicht sagen dass das Leben scheiße ist!
Und nein, das ist für mich kein Argument ;-)

@fabricius

fabricius schrieb:Ist doch sogar gesetzliche Pflicht, Notwehr zu leisten. Es ist eine willkommene Einmischung, von daher...

Weiß nicht so recht , was du damit aussagen willst...?

@Nightshot

Nightshot schrieb:Das die Menschen so sind ist eigentlich schade, aber sie können nicht wirklich etwas dafür, weil der Druck ständig macht die Menschen kaputt.

Nur der Mensch selbst macht diesen Druck, sonst nie

In Deutschland muss man Mitbürgern in Not Hilfe leisten. Das ist Gesetz bei uns. Das heißt nun nicht unbedingt, dass man als mickriger Passant sich todesmutig einer Horde schwerbewaffneter Gangster entgegenstellen muss, aber zumindest sollte so ein Passant andere Leute zum Eingreifen bringen oder die Polizei verständigen.
Natürlich ist so etwas eine Einmischung in die Geschäfte anderer wildfremder Leute, aber diese Leute sind in Not verdammt noch mal...also ist es doch für diese Leute sicher eine hochwillkommene Einmischung!

Hallo,

eine wirklich spannende Diskussion: Alle Menschen, die diskutieren, wie egoistisch alle sind, sollten ihren Spiegel in die Hand nehmen, reinschauen und sich fragen, wie sie dann selber für andere übrig haben. Meine Lebenserfahrungen haben gezeigt, die Menschen, die von anderen am meisten erwarten, sie kritisieren usw. selber am wenigsten für andere übrig haben.

Ich bin selber stark egoistisch und bin froh mit niemanden etwas zu tun zu haben. Durch meine Erkrankungen habe ich gelernt, das Leben und die Menschen auszuhalten, für mich ist das Leben nur ein Ertragen von Etwas, was man nicht ändern kann. Das Leben ist so schnell vorbei, dass man lernen sollte zu leben und sich auf keinen Fall etwas vorzustellen, dann hört das wirkliche Leben auf. Habe letztens gerade gehört, dass ich mit meinen Autoimmunerkrankungen nicht alt werde und nahm es mit Humor, weil ich mir dann über die Rente und Altenpflege keine Sorgen machen muss.

Viele Menschen wollen die Welt verändern, aber in ihrem "kleinen" Umfeld sehen sie die Sorgen und Nöte nicht von anderen. Viele Menschen wollen stundenlang diskutieren, wie böse alles ist, hätten aber die Stunden nützlicher gestalten können, als zu reden.

Ich habe in einem Altenheim gearbeitet. Es ist schon makaber, wenn die Menschen sich mit Fremden, mit Hunden, mit Internetbekanntschaften mehr beschäftigen, als mit ihren kranken Nächsten. Wo es wirklich im Leben drauf ankommt, sind sie oft genervt - weil es ja weniger Spass bringt, als mit einem Hund durch den Park zu gehen und zu flirten. Naja früher oder später sind diese Menschen ja auch vom Hund genervt, weil dieser ja Arbeit macht.

Der Mensch ist schon eine kranke Spezies.

fabricius schrieb:Ist doch sogar gesetzliche Pflicht, Notwehr zu leisten.

Falsch. Es gibt kein Gesetz, welches dir vorschreibt, dass du dich zu wehren hast, wenn dir jemand ans Leder will.

@KillingTime
Ich vermute er meint das was als "Nothilfe " bezeichnet wird , dazu ist aber niemand verpflichtet wenn er "Schaden für das eigene Leib und Leben" zu befürchten hat.

Ich kannte das bis vor kurzem auch nicht , wurde mir aber erklärt von Seiten der Beamten .
Wichtig dabei ist das man die Verhältnismässigkeit der Mittel wahrt um Schaden von dritten oder von sich selbst( das wäre dann Notwehr ) abzuwenden .

Genau, bezeichnenderweise ist der Begriff "Nothilfe" nicht einmal allgemein bekannt und Teil meines Wortschatzes, aber genau die habe ich gemeint! In irgendeiner Form ist Nothilfe Pflicht, man muss schon etwas tun, wenn man was mitbekommt.

@Gremline

Gremline schrieb am 24.12.2013:eine wirklich spannende Diskussion: Alle Menschen, die diskutieren, wie egoistisch alle sind, sollten ihren Spiegel in die Hand nehmen, reinschauen und sich fragen, wie sie dann selber für andere übrig haben.

Ich kann selbstverständlich nur für mich persönlich sprechen... deine Aussage mag teils richtig sein, nur kannst du nicht alle auf einen Haufen werfen...
Mir selbst liegt viel an anderen Menschen , mir war einfach nach einem Austausch von Meinungen und Erfahrungen usw mit anderen ...

Gremline schrieb am 24.12.2013:Viele Menschen wollen die Welt verändern, aber in ihrem "kleinen" Umfeld sehen sie die Sorgen und Nöte nicht von anderen. Viele Menschen wollen stundenlang diskutieren, wie böse alles ist, hätten aber die Stunden nützlicher gestalten können, als zu reden.

Da gebe ich dir wirklich recht! Nur muss ich auch hier wieder sagen, nicht alle sind gleich...
Man kann viel mit anderen reden und ebenso helfen ...Dass viele nur reden und nichts tun will ich nicht abstreiten , es gibt aber auch andere....