@Dr.Thrax Depressive sind aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage, Freude zu empfinden bzw. ihre Gefühle positiv zu bewerten.
Das hat nichts mit Aufmerksamkeitsdefizit zu tun, was gerne Unwissende oder Außenstehende behaupten, sondern es geht um chemische Prozesse im Gehirn, die nicht im Gleichgewicht sind.
Und darin unterscheidet sich auch ein Stimmungs-Tief von einer handfesten Depression.
Einen Depressiven könnte man Blumen schenken und er würde weinen, weil die Freude in Traurigkeit umschlägt, obwohl er es gar nicht will.
Für Außenstehende ist das schwer zu begreifen und daher werden Depressive gern als "verrückt" oder "aufmerksamkeitsgeil" beschrieben und das lässt sie dann doppelt leiden.
Je nach Krankheitbild versucht ein Depressiver seinem Leid zu entgehen.
Darunter zählt leider auch Suizid. Denn mit der Freudlosigkeit sinkt auch der Respekt vor dem eigenen Ich und das eigene Leben. Man fühlt sich nutzlos, wertlos. Jedes Wort der anderen legt man doppelt auf die Waage, weil man nicht mehr in der Lage ist, objektiv zu beurteilen.
Man hat dann eine sehr dünne Haut. Wenn dann in dieser Phase nahe Mitmenschen auch noch negativ auf einen einwirken (z.B. der "enttäuschte" Vater, die mobbenden Mitarbeiter, die zerbrechende Beziehung etc.), dann kann das der letzte Schubs sein, der einen Depressiven zur Selbstverletzung oder Selbsttötung treibt.