martenot schrieb:Die Frage wäre halt, ob Veränderungen zwangsläufig in Richtung Hässlichkeit und Tristesse gehen müssen. Bis jetzt habe ich noch keine Stadt gesehen, die vom blühenden Onlinehandel profitiert hätte und schöner geworden wäre.
Kommt ganz drauf an, wie die jeweilige Stadt mit der Situation umgeht.
Ich wohne in Deutschlands hässlichster Stadt und entsprechend sieht der Innenstadtbereich aus, auch wenn der Onlinehandel denkbar wenig Schuld an der aktuellen Situation hat.
Einmal den Rhein rüber sieht es schon ganz anders aus: Auch hier gab/gibt es in den letzten Jahren einige Leerstände und natürlich gibt es da auch ein paar hässliche Flecken, weil sich keine Nachmieter mehr finden. Wobei auch das nicht (nur) die Schuld des Onlinehandels ist, sondern auch viel mit teuren Ladenmieten zu tun hat und damit, dass man es früher als sinnvoll erachtete, gleich mehrere Läden unterschiedlicher Ketten in einen ca. 500 Meter-Radius in die Innenstadt zu setzen.
Da konnte man dann fußläufig zwischen verschiedenen H&M-, Kaufhof, Douglas, Thalia- und weiß der Geier was für Läden mit genau dem gleichen Sortiment hin und her tingeln. Was auch immer einem das gebracht haben mag. Teilweise ist das sogar noch heute so, aber zumindest bei den größeren Ladengeschäften mit den vermutlich richtig hohen Mieten geht das Modell heute nicht mehr auf, sodass dann auf jeweils einen Laden runter reduziert wird.
Die ganz großen mehrstöckigen Gebäude, die sicherlich baulich auch in die Zeit gekommen sein dürften, werden jetzt teilweise abgerissen und stattdessen werden auf der Fläche Mischlösungen mit einem hohen Anteil an Wohnungen und teilweise Platz für Praxen und kleine Geschäfte gesetzt.
Ist sicherlich ziemlich lukrativ für diejenigen, die die zumeist Eigentumswohnungen verticken. Neubauten in zentraler Lage dürften jedenfalls entsprechend begehrt sein.