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Uneinschätzbares Geschlecht?

234 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unbekannt, X, Geschlecht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Uneinschätzbares Geschlecht?

13.11.2013 um 04:23
Ich habe ein etwas anderes "Problem": Ich kleide mich sehr weiblich, trage meistens Röcke oder Kleider, schminke mich immer etc., jedoch kann ich die meisten Frauen nicht leiden. Früher hatte ich durchaus Freundinnen, aber seit ich so 18-19 bin, habe ich immer mehr Kumpels während der Kontakt zu den weiblichen Wesen entweder eingeschlafen ist oder ich mich mit denen zerstritten habe. Mittlerweile geht es so weit, dass es mich stört, wenn neben mir ein anderes Mädchen dabei ist. Es zerstört irgendwie die Atmosphäre, finde ich. Schwer zu erklären. Aber die Typen werden dann anders, die Gesprächsthemen auch. Und na ja... dieses weibliche Gehabe nervt mich so, weiß auch nicht. Es sind eig. Kleinigkeiten, aber meistens endet es damit, dass ich die Person schon nach 10 s nicht leiden kann. Und es ändert sich auch nicht. Ich bin regelrecht allergisch gegen Frauen geworden. Hat einer eine Theorie, warum das bei mir so ist? Eifersucht ist es nicht, das passiert auch, wenn für mich sexuell uninteressante Typen dabei sind.


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13.11.2013 um 06:19
@Talon
Du hast einen Menschen vor Dir, ein Individuum, warum spielt es eine Rolle, das Geschlecht zu wissen? Oder sofort zu erkennen? Verhält man sich dann anders? Behandelt man Menschen unterschiedlich, aufgrund des Geschlechts? Hat man andere Erwartungen, aufgrund des Geschlechts? Wie wäre es, darauf zu achten, ob dieser Mensch sympathisch, nett, interessant ist? Oder ein Arsch, uninteressant? Ich habe nicht das Recht, von anderen Menschen zu erwarten, meine Stereotype zu bedienen, so einfach ist das.


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13.11.2013 um 06:51
@same
Darf man fragen wie alt du bist? In der Pubertät entwickeln sich ja meist sehr eindeutige weibliche Formen. Ich denke du musst da einfach Geduld haben, manche Menschen sind Spätentwickler und dann wird sich auch alles n Wohlgefallen auflösen denke ich.


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13.11.2013 um 06:54
@Puschelhasi
über 20


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13.11.2013 um 06:57
@same
Vll mal über einen Arztbesuch nachgedacht, ggf fehlen da Hormone, ist heutzutage alles behandelbar. Kopf hoch zum glück ist unsere Medizin da inzwischen recht weit.


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13.11.2013 um 07:01
@Puschelhasi
häh? ich glaube, Du hast etwas missverstanden.......es geht ja eher um die Reaktionen der Umwelt, nicht darum, dass sie etwas an sich ändern will


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13.11.2013 um 08:35
Wenn mir auf der Strasse jemand begegnet wo ich es auf Anhieb nicht erkenne ja dann sei es drum...
Ist mir auch egal :O

Schwieriger ist es wann ich mit einem Kunden oder sonst jemanden rede mit dem ich auch wirklich was zu tun habe...
Würde halt ziemlich mies kommen wenn ich mit der besagten Person telefoniere und in die Mail "Sehr geehrter Herr sowieso" schreibe es aber eine Frau ist :/
Nicht immer verstehe ich den Namen am Anfang eines Gespräches. Oder oft wird sich ja nur mit "Bauer" spricht von der Firma GmbH.
Hmm... fragt man nochmal nach dem Namen kommt auch oft nur ein "Bauer"
ok herzlichen Dank :D


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13.11.2013 um 12:48
Oft werde ich gefragt, oder höre es hinter mir fragen ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin.
Geht mir genauso. Inzwischen nicht mehr Junge oder Mädchen, sondern Mann oder Frau. Ich kann dir versichern, es bleibt dir ein Leben lang erhalten, wenn du dich nicht optisch an die Vorstellungen der Gesellschaft anpasst, die da heißen: Mann oder Frau. Dazwischen gibt es nichts. Meinen die Dummdaherfrager.

Mir inzwischen scheißegal. Ich kanns nicht ändern. Gewöhn dich dran oder ändere was an deiner Optik. Die Gesellschaft wird sich nicht ändern.


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13.11.2013 um 13:01
@allmotlEY
Ja leider ist es so und irgendwann resigniert man etwas, wenn sich diese Fragen nur noch wiederholen und man sich wie "und täglich grüßt das Murmeltier" fühlt. Aber ich rede noch immer gern darüber und kläre andere auf, vielleicht ist es mir ein Bedürfnis mehr Bewusstsein zu schaffen, immerhin gibt es ja schon Models und einige positive mediale Beispiele die zeigen das man lernt auch dieses Thema zu emanzipieren. Am Ende geht es bei diesen ganzen Geschlechts- und Identitätsfragen immer um eine Emanzipation. Was gäb es schöneres wenn die Gesellschaft einfach keine Vorgaben mehr machen würde und man das gefühlte Geschlecht zu veräußern so wie es einem angenehm erscheint. Ich bin mir sichern das sich am Anfang kaum etwas ändern würde, doch es würde mehr und mehr, nach und nach einfach mehr Freiraum entstehen.

Diese Akzeptanz und Emanzipation würde dann entstehen wenn jeder Mensch mehr Zeit zur Selbstreflexion hätte, sich seiner Anima und seinem Animus bewusst zu werden, zur Erkenntnis zu kommen das im Grunde jeder Mensch Eigenschaften besitzt die keine Grenzen zwischen den Geschlechtern kennen. Sei es biologisch oder geistig :)


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13.11.2013 um 15:05
@cRAwler23
Ja die meinte ich. Ich hatte hier an der Uni (die als Hochburg der Gender Studies gilt) bereits diverse Diskussionen und bin mir mittlerweile ziemlich sicher, das die konstruktivistische (oder auch Poststrukturalistische) Kritik am Androzentrismus niemandem wirklich nützt.
Das beseitigen von Kategorien wirkt sich ja letztendlich sogar positiv gegenüber den angeblich kritisierten Herrschaftsverhältnissen aus. Generell kann es keine angemessene Reaktion sein, wissenschaftliche Kategorien abzulehnen, nur weil diese missbraucht wurden.


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13.11.2013 um 15:46
@paranomal
Seh ich ähnlich, jedoch wäre eine 3. Option als Erweiterung durchaus eine denkbare Möglichkeit. Oder das der Mensch sich mehr nach seinen inneren Bedürfnissen/Empfindungen äußern kann. Die klassischen Geschlechterrollen werden dadurch nicht verschwinden, sollen sie ja auch nicht. Nur eben mehr Möglichkeiten und Freiräume lassen, wer dann die "Hosen" in zwischenmenschlichen Beziehungen an hat ergibt sich ja eh meist auf selbstständige Weise, ohne Zwang sind Menschen emanzipierte Wesen und können für sich selbst entscheiden.

Alle die dann von "geschlechtlichen Normen" abweichen sollen einfach ihre Freiräume haben, selbst wenn das nur ein 3. Kästchen auf dem Papier sein sollte. Inzwischen ist das ja hier auch zum Glück schon möglich.

Kategorien dienen den Menschen wie Definitionen nur zur Orientierung, dagegen spricht eigentlich nichts, nur dann wenn jemand aufgrund von Geschlecht, Identität oder Herkunft dadurch Probleme bekommt und sich nicht auf die Weise entwickeln darf/kann wie es von der Person erwünscht ist, dann sollte man die Funktion von bestimmten Kategorien überdenken. Alles andere ist eh mehr Tradition und wird mehr und mehr obsolet, wie auch der Androzentrismus oder Gynozentrismus. In der Hinsicht bin ich einfach schon recht transhuman ;)

Hauptsache man kann sich mit Geschlecht und Identität wohlfühlen, wenn eines von beiden nicht gegeben ist sollte man das Recht zur Veränderung haben, z.B. bei Transgendern, genderqueeren, transsexuellen oder intersexuellen Menschen. So auch einfach Frauen die sich in ihrer "Rolle" unwohl fühlen (und sei es nur die Kleidung wie im Falle von @same ) oder eben Männer die ihrer "Rolle" nicht passen und vielleicht sensibler sind als man es von einem Mann erwartet. Es gibt da verschiedenste Gründe ruhig etablierte Kategorien hinterfragen zu können. Abschaffen muss man sie nicht nur eben mehr Spielraum lassen, das würde schon reichen.


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13.11.2013 um 16:06
@cRAwler23
Ich hab ja auch gar nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand sich nicht mit seiner Rolle oder überhaupt einer Rolle zufrieden gibt. Ich hab nur etwas gegen die Gleichsetzung von Sex mit Gender (also den radikal-konstruktivistischen Ansatz den manche verfolgen). Das es natürlich auch Leute gibt, die nicht eindeutig in das binäre Schema des biologischen Geschlechts einzuordnen sind, stellt dabei meiner Meinung nach kein Problem dar.


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13.11.2013 um 16:11
Auch ich kenne das, zu keinem Geschlecht wirklich dazugehörig zu sein... natürlich ist man einem biologischen Geschlecht angehörig, aber das Empfinden und auch das Aussehen kann oft ganz anders sein.
Ich bin männlich, mit maskulinen "Hobbies" (Fußball, früher waren es auch andere Interessen, die eindeutig als männlich angesehen werden) und kleide mich auch "männlich" - aber mein Aussehen ist weiblich (große Augen, kein Bartwuchs, lange Haare zB) und mein Empfinden ist ... auch nicht wirklich als männlich zusehen (unter anderem auch diverse Krankheitsbilder, die in diesem Thread bereits als klassisch weiblich klassifiziert wurden).

Ich... kann es nur bestätigen, dass man es nicht leicht hat, wenn man nirgendwo dazu gehört... vor allem je älter man wird, bei Teenangern sieht man ja oftmals noch drüber hinweg, aber bei Leuten Mitte 20... da tut man es dann als Spinnerei ab.
Seit ich denken kann bin ich Androgyn (auch wenn ich diesen Begriff noch nicht so lange kenne), ich habe mich immer stets androgyn gefühlt und hatte auch nie Interesse meine langen Haare beispielsweise abzuschneiden, wozu auch?


Es ist wohl ... entscheidend was du willst, @same ... wenn dich die Fragen deiner Mitmenschen nach deinem eigentlichen Geschlecht verletzen, dann scheinst du dich ja auch nicht ganz wohl damit zu fühlen, wie du auftrittst...
Wenn es aber genau das ist, was dir wichtig ist, also eben ... ich sag mal "androgyn" dazu, zu sein, dann lass dich nicht von anderen entmutigen.

(Ich selbst finde androgyne Frauen auch hübscher als so extrem feminin aufgetakelte Frauen ^^)


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13.11.2013 um 16:27
@paranomal
Absolut richtig und entspricht auch meiner Denkweise.
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Seit ich denken kann bin ich Androgyn (auch wenn ich diesen Begriff noch nicht so lange kenne), ich habe mich immer stets androgyn gefühlt und hatte auch nie Interesse meine langen Haare beispielsweise abzuschneiden, wozu auch?
So auch bei mir, genau so empfinde auch ich seit vielen Jahren nun schon, doch nach und nach wurde einem bewusst was das bedeutet und wie es doch dem geschlechtlichen Strukturen doch mehr Vielfalt gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=3GtTQ2SNS2U
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:(Ich selbst finde androgyne Frauen auch hübscher als so extrem feminin aufgetakelte Frauen ^^)
Ich sage zwar immer, jeder wie er/sie/es will, jedoch die Übersteuerung von Geschlechterklischees finde auch ich meist nicht sonderlich angenehm, sein es extrem maskuline, machohafte Muskelmänner oder extrem feminine, tussihafte Kosmetikfrauen. Diese Übersteuerung finde ich auch bei Dragqueen und Kings nicht ansprechend (was ja in dem Fall einfach nur ein Schauspiel ist). Generell finde ich eine Übersteuerung in Extreme immer unästhetisch aber das ist mein subjektives Empfinden. Ich bin da eher so das Neutrum ;)


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13.11.2013 um 16:33
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:jedoch die Übersteuerung von Geschlechterklischees finde auch ich meist nicht sonderlich angenehm, sein es extrem maskuline, machohafte Muskelmänner oder extrem feminine, tussihafte Kosmetikfrauen. Diese Übersteuerung finde ich auch bei Dragqueen und Kings nicht ansprechend (was ja in dem Fall einfach nur ein Schauspiel ist).
Ja, genau so meine ich das. Natürlich soll jede und jeder machen was sie / er will, aber mir gefällt dieses Androgyne / Neutrale einfach besser.
Aber ja... man erntet schon blöde Blicke, wenn man mit langen Haaren, großen Augen und mit ohne Bartwuchs aber dafür Fußballtrikot und sonstige Fußballdevotionalien durch die Gegend läuft.
Bei jemandem wie mir würde man wohl eher sogenannten "Emostil" oder ähnliches erwarten.... :/ Es passt den Leuten halt einfach nicht, wie man es macht, wenn es nicht gängig ist, macht man es falsch.

Aber ich kann und will nicht anders!


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13.11.2013 um 17:10
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Ja, genau so meine ich das. Natürlich soll jede und jeder machen was sie / er will, aber mir gefällt dieses Androgyne / Neutrale einfach besser.
Aber ja... man erntet schon blöde Blicke, wenn man mit langen Haaren, großen Augen und mit ohne Bartwuchs aber dafür Fußballtrikot und sonstige Fußballdevotionalien durch die Gegend läuft.
Bei jemandem wie mir würde man wohl eher sogenannten "Emostil" oder ähnliches erwarten.... :/ Es passt den Leuten halt einfach nicht, wie man es macht, wenn es nicht gängig ist, macht man es falsch.
Ist doch auch schön und man macht nichts falsch, du zeigst eben das Fußball nichts sein muss das unbedingt Klischees und Stereotype bedienen muss. Du zeigst eben mit dir und deinem Auftreten, Hey Fußball kann weit vielfältiger sein als ihr konservativen Säcke denkt. Nicht alle Fans sind Ultras und Machos oder weibliche Cheerleader! ;)
Zitat von AthleticBilbaoAthleticBilbao schrieb:Aber ich kann und will nicht anders!
Dito! Man sollte lieber der Vielfalt beitragen als sich der Konformität und Monokultur zu ergeben. Sein es klassische Geschlechtsmerkmale und Identitäten oder auch die vielen Zwischenstufen. Darum sag ich immer der Mensch und die Natur sind Teil eines großen Spektrums an Möglichkeiten. Erst die Abwechslung macht das Leben spannend und lehrreich.

Btw. früher hätt ich mich selbst gefragt Männlein oder Weiblein, inzwischen sage ich einfach, interessant, hübsch, ansprechend oder fabulous! Aber ich stell bei diesem Bild doch die Frage:

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Da war ich selbst erstaunt :D
Ich find es viel angenehmer wenn man sich darüber nicht mehr den Kopf zerbricht sondern einfach beginnt die Vielfalt und Schönheit dieser Individualität zu genießen. Die physische Existenz ist eh eine sinnliche Erlebnisreise.


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13.11.2013 um 19:15
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: Aber ich rede noch immer gern darüber und kläre andere auf,
Ich rede nicht mehr drüber, grinse allenfalls in mich hinein, wenn sich mal wieder jemand in der Anrede vertan hat und es ihm peinlich ist.
Würde man genau hinschauen, würde man es schon sehen, es sei denn, ich lege es drauf an, dass man es nicht sieht.
Ja, ich habe resigniert. Nicht nur bei diesem Thema.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb: zur Erkenntnis zu kommen das im Grunde jeder Mensch Eigenschaften besitzt die keine Grenzen zwischen den Geschlechtern kennen. Sei es biologisch oder geistig
Das halte ich für einen Wunschtraum. Inhaltlich sehr richtig, aber wohl nicht mehr in diesem Jahrtausend.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Verhält man sich dann anders? Behandelt man Menschen unterschiedlich, aufgrund des Geschlechts? Hat man andere Erwartungen, aufgrund des Geschlechts?
Man merkt, dass du noch nie beide Rollen gelebt hast. Auf deine Fragen gibt es ein deutliches JA!


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13.11.2013 um 19:24
@allmotlEY
das ist mir klar, ich wollte damit erreichen, dass man dies mal überdenkt, denn weil wir Stereotype im Kopf haben, eine Erwartungshaltung und diese auch ausleben, durch unser eigenes Verhalten, deshalb ist es schwer für Menschen, die diesen Stereotypen/Rollenbildern nicht entsprechen ;)
und nein, ich habe nicht beide Rollen gelebt, bin aber auch nicht "typisch" Frau, entspreche also keinesfalls den Stereotypen/Rollenbildern, was mir aber auch scheissegal ist, denn dem entspreche ich in fast nichts, ich bin eben ich, genauso wie jeder andere Mensch einfach er/sie/wie auch immer selbst ist

Mich interessiert das Geschlecht eines Menschen nicht, wenn ich diesen sehe.....es ist nicht wichtig, zu wissen, ob es ein Mann/Frau oder was auch immer ist, ist für mich das Gleiche, wie sexuelle Orientierung, ich mache an so etwas weder mein Verhalten fest, noch spielt es eine Rolle mein Interesse/Desinteresse bezüglich der jeweiligen Person betreffend, es geht mich schlicht gar nix an. Ich sehe die Person, wie sie da steht und das "gefällt" mir ist mir sympathisch, zieht mich an oder eben nicht. Wenn ich diese Person kennenlerne und sie mir gefällt, was genau spielt denn dann das Geschlecht für eine Rolle?


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13.11.2013 um 19:49
@Tussinelda

Achso, schon wieder ein Missverständnis.

Es wäre sicher interessant, wenn wir beide uns begegnen würden, natürlich ohne zu wissen, wer wer auf Allmystery ist, was dabei heraus käme.
Vielleicht würde jeder von uns später seine Erfahrungen hier beschreiben, und wir kämen im Nachhinein drauf, dass wir beide uns getroffen haben.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb: Wenn ich diese Person kennenlerne und sie mir gefällt, was genau spielt denn dann das Geschlecht für eine Rolle?
Es spielt auf jeden Fall eine Rolle, wie soll ich das beschreiben? Ist nicht je nach Ausrichtung der eigenen Gefühle das Verhalten anders, wenn du auf einen Mann oder auf eine Frau oder ein Weißnicht triffst? Hat ein Mann nicht einen anderen Reiz/Anziehungskraft auf dich als eine Frau?


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13.11.2013 um 21:20
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Ich rede nicht mehr drüber, grinse allenfalls in mich hinein, wenn sich mal wieder jemand in der Anrede vertan hat und es ihm peinlich ist.
Das mach ich nicht anders ;)
Gelassenheit und nen bissel Selbstironie machen das Leben in vielerlei Hinsicht leichter und angenehmer.
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Würde man genau hinschauen, würde man es schon sehen, es sei denn, ich lege es drauf an, dass man es nicht sieht.
Ja, ich habe resigniert. Nicht nur bei diesem Thema.
Wenn es um mich selbst geht hab ich in der Hinsicht auch schon resigniert, es ist sinnlos sich ständig zu rechtfertigen oder zu erklären. Doch mir geht es um das Thema selbst, ich rede gern über dieses Thema dann und wann auch mal mit anderen, welche die es interessiert, die vielleicht einfach nur neugierig sind oder Unverständnis davon haben, jedoch in allen Fällen einen offenen Geist besitzen und sich das auch gern anhören oder durchlesen. Ich finde das ist ein spannendes und vielschichtiges Thema was noch so einige interessante Erkenntnisse bringen kann, die auch mir noch nicht klar sind. Besonders weil ich mich mehr mit anderen Völkern und Kulturen beschäftigt habe, genau da wird das Thema sehr interessant, weil es eben schon immer existiert und in verschiedenen Regionen und Kulturen anders aufgenommen wurde. Viele Indianerstämme und Indigenas haben die Vorstellung der "Two-Spirit" und haben Menschen mit geschlechtlichen Abweichungen oder gänzlich anderen Vorstellungen nicht ausgegrenzt sondern zu einem essentiellen Bestandteil ihrer Kultur gemacht, sogar als spirituelle Führer. Dieser Aspekt reizt mich noch immer. Und ich habe noch einen Funken Hoffnung das solche Kulturen mehr auch in unser Bewusstsein kommen.

Ich geh mal etwas mehr auf die Two-Spirit ein, denn die passen im Prinzip auch perfekt in dieses Thema:

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Two Spirit (original: niizh manidoowag) ist die aus der Sprachengruppe Ojibwa ins Englische übersetzte Bezeichnung für ein drittes Geschlecht, das es im von der westlichen Kultur abweichenden Geschlechtermodell bei vielen alten nordamerikanischen Indianerstämmen gegeben hat. Two-Spirit bedeutet, dass zwei Seelen in einem Körper vereint sind.

Es war dort üblich, Jungen oder Mädchen (meist noch vor der Pubertät), die in ihrem Verhalten und ihren Fähigkeiten zu dem anderen als ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht neigten, als Two-Spirits anzusehen. Das Geschlecht, dem eine Person sich zugehörig fühlte und von welchem Geschlecht eine Person sich angezogen fühlte, also mit welchem Geschlecht eine Person Sex haben mochte, waren zwei voneinander getrennte Dinge in der damaligen indianischen Kultur. Damit war eine Frau, die sich anzog und verhielt wie ein Mann oder umgekehrt, nicht mit einem Mann beziehungsweise einer Frau im üblichen Sinne gleichzusetzen, sondern nahmen eine besondere Stellung in der indianischen Gesellschaft ein. Sie wurden oft als Menschen mit besonderen Kräften und Fähigkeiten verehrt. So waren Two-Spirits mit einem von Geburt an männlichen Körper oft Heiler und Two-Spirits mit einem von Geburt an weiblichen Körper oft Krieger oder Häuptling. Sie gingen mit dem gleichen wie ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht eine Partnerschaft ein. Trotzdem sind sie im herkömmlichen Sinne nicht als schwul oder lesbisch zu betrachten, weil sie weder ihr bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht beibehielten, noch es tauschten, wie es bei Transsexuellen der Fall ist, sondern nach indianischer Auffassung ein drittes Geschlecht darstellten. So waren in der indianischen Kultur Männer, die mit einem als Mann geborenen Two-Spirit geschlechtlichen Verkehr hatten, deshalb nicht als schwul anzusehen.
Wikipedia: Two-Spirit

Oder die Kathoey in Thailand:

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Eine Kathoey versteht sich oft als Frau im Männerkörper. Deswegen wird eine entsprechende geschlechtsangleichende Maßnahme angestrebt, um den Körper dem Identitätsgeschlecht anzupassen. Verglichen mit westlichen Gesellschaften, wo Transgender und Transsexuelle erst seit relativ kurzer Zeit sichtbar sind und ihre Rechte einfordern, sind in Thailand die Kathoeys wesentlich sichtbarer und akzeptierter. Dies wird häufig auf die buddhistische Kultur zurückgeführt, die großen Wert auf Toleranz legt.

Eine der bekanntesten Kathoeys in Thailand ist Parinaya Charoemphol (früher: Nong Toom), ehemaliger Thai-Box-Meister. Sie begann den Wechsel der Geschlechtsrolle und die Hormonbehandlung bereits, als sie noch aktiv im Ring stand, und beendete ihre Karriere 1999, als sie sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Ihr Leben wurde im Film Beautiful Boxer von 2003 erzählt. Ebenfalls wurde das Thema im Film Iron Ladies verarbeitet. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, als Mitte der neunziger Jahre eine von Kathoey dominierte Volleyballmannschaft ein wichtiges thailändisches Turnier gewann.
Wikipedia: Kathoey

Oder die Hijra und Khusra in Indien und Pakistan:

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Hijra werden in den Gesellschaften Südasiens üblicherweise als Mitglieder „des dritten Geschlechts“ erachtet, und nicht als Mann oder Frau mit eindeutiger Geschlechtsidentität. Hijra sind genetisch meistens männlich, dann eventuell entmannt, seltener intersexuell oder weiblich. Sprachlich bezeichnen sich Hijra selbst meist als weiblich (oder auch als transgender) und kleiden sich dementsprechend, werden dennoch häufig auch als Eunuchen bezeichnet bzw. wahrgenommen.

Mitglieder dieser Gruppe bilden der hinduistischen Gesellschaft entsprechende Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaften, denen ein Guru vorsteht. Dieser muss für die materiellen und spirituellen Bedürfnisse seiner Schüler Sorge tragen und hat dafür ein Anrecht auf Loyalität und einen Teil ihrer Einnahmen. Hijras tendieren dazu, im Straßenbild durch farbfrohe Kleidung und aufwendig geschminkte Gesichter aufzufallen, besonders durch geschminkte Augenlider, Lippenrot und sorgsam lackierte Fingernägel.

Obwohl der Anschluss an eine Hijra-Gemeinschaft für viele transsexuelle Frauen und Mädchen sowie intersexuell Geborene geradezu zwangsläufig ist, hat er auch stark religiöse Züge. Mit westlichen Trans-Frauen ist ihr Identitätsgefühl nicht ohne weiteres gleichzusetzen, obwohl in jüngerer Zeit immer mehr Verbindungen entstehen. Einige Hijras versuchen nicht, möglichst weiblich zu erscheinen, sondern zeigen trotz ihrer traditionell weiblichen Kleidung durchaus ein männliches Erscheinungsbild. Wenige bekennen sich zum Islam, Christentum, Buddhismus oder hinduistischen Richtungen. Alle verbindet die Anhängerschaft an die Göttin Bahuchara Mata, unter deren Schutz sie stehen und deren Kraft sie verkörpern. Dabei gibt es einige Parallelen zu den antiken Galloi des Kybele-Kultes, wie beispielsweise die Verbindung mit Mächten der Fruchtbarkeit und Transformation und hier insbesondere den durch die in der Regel ausgeführte rituelle Kastration mit Penektomie erreichten Verlust verbunden mit dem Opfer der eigenen physischen Fruchtbarkeit.
Wikipedia: Hijra
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:Das halte ich für einen Wunschtraum. Inhaltlich sehr richtig, aber wohl nicht mehr in diesem Jahrtausend.
Das seh ich nicht ganz so pessimistisch (ich bin zwar auch meist ein Pessimist aber nen Funken Optimismus schadet nicht), man braucht nur in andere Kulturen zu blicken und man wird sehen das nicht alle so schwarz/weiß denken wie in der meist christlichen oder islamischen Welt was Geschlecht und Identität betrifft, in anderen Kulturen ist das völlig normal und sogar fester Bestandteil bestimmter Traditionen. Mich würde nicht wundern wenn man mal die Antike und die Germanen genauer unter die Lupe nimmt Ähnlichkeiten zu finden.

Aber du hast recht die Intoleranz und Ignoranz mancher überwiegt das positive, doch davon sollte man sich nicht entmutigen lassen.

@Tussinelda
So seh ich das auch! Aber das weißt du sicherlich ja eh schon ;)


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