@cejar cejar schrieb:ich kenne Deine recht konservative Ansichten ja nun auch schon aus anderen Threads, was aber immer amüsiert, ist das Du gerne Annahmen und Aussagen in die Worte Deines Gegenübers legst, um diese dann zu wiederlegen.
Das gemeine am Konzept eines Internet-Forums ist der Fakt, daß die Äußerungen auch einen Tag später noch Wort für Wort so da stehen, wie sie getätigt wurden. Wir werden sehen, ob es dir gelingt anhand von konkreten Zitaten deine Unterstellung zu untermauern.
cejar schrieb:den Lohn hierfür bekommt nicht der Chefingeniuer von Opel sondern die Aktionäre. Erkläre mir mal die Moral dahinter?
Na sie tragen auch das Hauptrisiko. Klingt für mich durchaus fair: Wer den Großteil des Risikos trägt, hat auch ein Anrecht auf den Löwenanteil des Profits. Wenn diese Balance umfällt, wirst du niemanden mehr finden, der bereit ist hohe Risiken auf sich zu nehmen...was Stillstand bedeutet. Der Ingenieur ist in diesem Beispiel dann nur noch ein normaler Angestellter.
cejar schrieb:Moralisch jedoch ist es das jeder das Bestmögliche gibt um einen Betrieb am Laufen zu halten und ein Chefingenieur ohne Belegschaft ist genauso viel wert, wie eine Belegschaft ohne "Idee".
Im Falle des Kleinunternehmens ist der Chefingenieur auch oft der Firmenchef...er hat also nicht nur alleine die Idee, sondern trägt auch alleine das Risiko. Ich sehe da beim besten Willen keine moralische Rechtfertigung, warum die Belegschaft einen Anspruch auf GLEICHE Beteiligung am Erfolg eines Einzelnen haben.
cejar schrieb:Das Zusammenspiel aller Mitarbeiter ist hier von Bedeutung. Im Übrigen ist es nicht so, das bei einem selbstverwalteten Betrieb die Mitarbeiter nicht auch entscheiden können, das der Ingenieur ein wenig mehr vom Kuchen bekommt - lediglich die Einkünfte dritter, nicht aktiv arbeitender Menschen, sprich Kapitalgeber werden beschnitten.
Mal von der Utopie abgesehen, das dies in der Praxis sicher nicht zu einer gerechten (!) Verteilung des Gewinnes anteilig auf den Beitrag zu diesem Gewinn statt finden wird - ist dieses Konzept im Grundsatz schon ziemlich panne:
Eine Person bringt eine herausragende Leistung und eine unbeteiligte Person bekommt dafür den Lohn und entscheidet per Abstimmung darüber, wieviel sie bereit ist dem Urheber von diesem Kuchen abzugeben.
cejar schrieb:Hier hast Du collectivist etwas untergejubelt, was nicht so gesagt wurde. Weder wurden ALLE Erfinder als Kapitalisten bezeichnet, (...)
Sehen wir uns das doch einfach nochmal an - es steht ja noch 1:1 da:
kakaobart schrieb:
Wie ist das denn in den Kleinbetrieben, wo manchmal schon kleine "Erfindungen" die Produktivität deutlich steigern können - oder selbstgebaute Geräte die Produktion überhaupt erst möglich machen...wird sowas dann automatisch das Eigentum der Angestellten?
Antwort
@collectivist collectivist schrieb:Na logo! Heutzutage bekommen Arbeiter nur Lohn, vom Gewinn bekommen diese meistenfalls nix ab, den krallt sich der Kapitalist
In einem Kleinbetrieb "krallt" sich also der Profit der Erfindungen der Kapitalist. In einem Kleinunternehmen bekommt der Firmeninhaber (der dort i.d.R. auch der einzige "Erfinder" ist) den Hauptteil des Gewinnes - ergo sind für collectivist alle diese Firmeninhaber/Erfinder Kapitalisten! In diesem Zusammenhang ist meine Feststellung also völlig in Ordnung, wenn ich kritisiere, daß collectivist alle Erfinder und Nutznieser zu Kapitalisten verklärt.
cejar schrieb:noch wurden Kapitalisten herabgewertet noch (und dann auch noch aus der vermeintlichen Sicht Deines Diskussionspartners gesprochen) kriminalisiert.
Collectivist zeichnet in seiner Darstellung unübersehbar ein negatives Bild von Kapitalisten, in dem er diesen diverse kriminelle Ziele unterstellt:
@collectivist collectivist schrieb:Denn früher wurden solche Parasiten nach oder während der Revolution einfach an die Wand gestellt
collectivist schrieb:Jeder hat ein Recht auf Leben, auch ausbeuterische egoistische und antisolidarische Kapis
Parasiten. Ausbeuterische, egoistische und antisolidarische "Kapis". Ich halte eine Herabwertung und Kriminalisierung für ausreichend belegt und deinen Einspruch für gegenstandslos.
@cejar cejar schrieb:schönes Beispiel. Hat die Putzfrau Ihre Entdeckung wärhend der Arbeitszeit gemacht, mit Produkstionsmitteln Ihres Arbeitsgebers und die auch noch dort getestet etc, gehört Ihre Entdeckung tatsächlich dem Arbeitgeber.
Na wenn ALLE Produktionsmittel der Allgemeinheit gehören - wie sollte es dann möglich sein, daß die Produktionsmittel der Putzfrau nicht ebenfalls der Allgemeinheit gehören? Egal ob die in dieser Firma oder bei ihr daheim im Keller stehen. Spätestens ab dem Moment, ab dem sie ein Patent anmeldet und beginnt mit ihrer Erfindung Geld zu verdienen werden sich die neidischen Kommunisten fragen, wem ihre Produktionsmittel gehören und wie man sie darauf fußend enteignet.
cejar schrieb:Nachdem Du Dir ja erst erklären lassen hast was Produktionsmittel sind, wundert mich jetzt der Übergang zur Villa von Lafontaine. Nochmal, es geht nicht um Privatbesitz.
Weil eine Firma durch das Privatvermögen finanziert wurde und somit auch ein Privatbesitz ist. Wie stellst du dir das denn in der Praxis vor:
Solange der Lafontaine in seiner Villa wohnt, darf er sie behalten - aber sobald er darin Pullover strickt und die gewerbemäßig verkauft, wird diese Villa vergesellschaftet?! Durch welche Moral ist diese Villa von einem Moment zum Anderen plötzlich nicht mehr sein Eigentum?
cejar schrieb:und wieder so eine rhetorische Unterstellung. Collectivict hat ganz klar von früheren Revolutionen gesprochen, nicht von früheren kommunistischen Revolutionen.
Wie kommst du darauf? Collectivist und ich diskutieren ausschließlich über den Kommunismus und dem zur Folge kann er mit seiner Äußerung auch nur eine solche Revolution gemeint haben. Hier das ganze Zitat:
@collectivist collectivist schrieb:Nö, die Produktionsmittel wurden bereits zuvor enteignet... und ja, ganz ohne Gewalt verläuft so ne Enteignung der Produktionsmittel nicht, denn Kapitalisten lassen sich nicht widerstandslos enteignen, deshalb würden die ihr Eigentum solange verteidigen wollen, bis deren letzte Patrone verschossen ist.
Nach der Revolution werden die Kapitalisten sich entweder anpassen müssen oder sie werden in ein Flugzeug verfrachtet und nach St. Lucia oder in die Cayman Islands exiliert. Das wäre sehr human. Denn früher wurden solche Parasiten nach oder während der Revolution einfach an die Wand gestellt, aber soweit würden wir diesmal nicht gehen. Mord ist keine Lösung! Jeder hat ein Recht auf Leben, auch ausbeuterische egoistische und antisolidarische Kapis
Der ganze Text geht permanent von einer kommunistischen Revolution aus und an der relevantesten Stelle erklärt er es nochmal ganz deutlich:
"...aber soweit würden wir
diesmal nicht gehen."
Er sieht sich und seine kommunistische Revolution also offensichtlich in der historischen Tradition jener Revolutionen, die er hier beschreibt und definiert damit einen direkten Zusammenhang. Dein Einwand ist abermals völlig inhaltslos. Deine Unterstellung, ich würde meinen Diskussionskontrahenten willkürlich etwas unterstellen wirkt in diesem Zusammenhang fast schon sarkastisch.