Obwohl ich oft dachte, meine Trauer überwunden zu haben, merke ich von Zeit zu Zeit immer wieder, daß dies keineswegs der Fall ist. Es ist nur so, daß sie nicht mehr allgegenwärtig ist und darum nicht mehr im Vordergrund meines Lebens steht, manchmal ist sie scheinbar vergessen und auch der Platz, den sie einmal einnahm, ist wesentlich kleiner und übersichtlicher geworden.
Doch ab und zu bricht wieder etwas auf und ich bemerke, daß an dieser trauernden Stelle wohl eine sehr dicke Narbe, aber nie eine wirklich gesunde Haut, zurückgeblieben ist, die mich manchmal - wenn auch eher selten - nochmal sehr trauern läßt.
Wenn ich diese aufsteigenden Gefühle zulasse und sie nicht unterdrücke, ist es meistens nach nicht sehr langer Zeit wieder vorbei, die Trauer hat sich wieder auf ihren meist passiven Platz zurückgezogen und stört mich nicht mehr in meinem Leben, bzw. beeinflußt mich nicht mehr. Neben der Trauer gibt es aber auch mit dieser verbunden viele, viele schöne Erinnerungen, und diese sind es, die mir dann auch mal öfters durch den Kopf, oder wohl eher durch die Seele, schießen. Der Tod eines Menschen läßt eben nicht nur Traurigkeit zurück, wie ich finde, sondern auch wertvolle Erinnerungen und es wäre sehr schade, wenn man diese auch verbannen müßte, nur um niemals wieder Trauer zu verspüren.
@ThalassaKann dich gut verstehen, der Todestag meiner Ma jährt sich dieses Jahr zum 7. Mal,
es war auch für sie eine Erlösung. Sieben Jahre, auf der einen Seite eine lange Zeit, auf der anderen wie ein Augenblick ...