@Jimmybondy Jimmybondy schrieb:Mehmet ist nicht in die Türkei geflüchtet, sondern dorthin abgeschoben worden.
-Ich glaube kaum das dies eine milde Strafe für den Jungen war.
Wie man nun gedenkt mit gleichaltrigen deutschen Intensivstraftätern umzugehen ist auch klar.
Da diese kaum in die Türkei abgeschoben werden können, müssen sie sicher wohl oder übel die betreffende Haftstrafe dann auch schlicht antreten.
Wenn ich hier nun Floskeln ala "harte Hand" lese, welcher sich nur Sozialromantiker und Grüne verweigern würden, dann stelle ich mir die Frage, welcher Art Strafe denn angemessen scheint.
Steinbruch, Auspeitschen, Todesstrafe?
Das es davon ab immer und in jeder Gesellschaft Menschen geben wird, welche durch alle Raster zu fallen scheinen, scheint mir unvermeindlich.
Die eigenen Eltern wissen sich dem kleinen Kinde nicht zu erwehren, da kann man find ich schon noch drüber staunen.
Dir scheint der ,,Fall Mehmet" nicht ganz bekannt zu sein.
1998 wurde der damals 14-Jährige, der bis zu diesem Zeitpunkt schon gut 60 Straftaten auf dem Konto hatte, aber - aufgrund fehlender Strafmündigkeit - nicht verurteilt werden konnte, in die Türkei abgeschoben, nachdem er einen Mitschüler krankenhausreif geprügelt und beraubt hatte.
Das war die Handhabe, zusammen mit den 60 vorherigen Delikten (Körperverletzung, Raub, Erpressung, Diebstahl...).
2002 wurde die Abschiebung für ungültig erklärt und er durfte wieder nach Deutschland einreisen, was er auch tat.
2005 dann wurde er verurteilt wegen Erpressung, Bedrohung und Körperverletzung gegenüber seinen Eltern, zu diesem Zeitpunkt war er bereits lange erwachsen.
Er wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt, die er aber nicht antrat, stattdessen floh er in die Türkei, in der er bis heute lebt.
Aktuell ist aber wieder von ihm die Rede, weil er eine Art ,,Enthüllungsbuch" über sich selbst geschrieben hat (,,Sie nannten mich Mehmet. Geschichte eines Ghettokinds.") und dafür wohl PR machen wollte. Außerdem wollte er gerne zur Frankfurter Buchmesse, um das Werk zu promoten - was aber bedeuten würde, dass er erstmal in den Knast käme, weil er immer noch die 18 Monate abzusitzen hat.
Nein, eine milde Strafe war die Abschiebung damals sicherlich nicht. Aber angemessen, finde ich.
Alternativ wäre ich auch dafür gewesen, ihn mal ein Weilchen in den Knast zu stecken.
Man beachte nämlich: Es wurden vorher reihenweise Versuche mit Sozialarbeitern, Anti-Aggressionstrainings und anderen, freundlichen Methoden gemacht.
Manche Leute lernen eben nur auf die harte Tour und durch das klare Setzen von Grenzen, was sie dürfen und was nicht.
Und das möge man nun nicht wieder ,,rechts" und ,,konservativ" usw. nennen - das ist eine schlichte Tatsache
;)Stichwort ,,harte Hand" - nun, wenn man unbedingt die tolle Erlebnispädagogik mit einbringen wollte, wie wäre es gewesen, den Jungen mal auf einen Bauernhof etwas abseits vom Schuss zu senden oder in ein Camp, wo er einerseits körperliche Arbeit leisten und andererseits auch seine persönlichen Probleme in den Griff bekommen könnte? Mit vernünftigen Betreuern, Teamwork usw.?
Das finde ich vertretbar.
Ich glaube, die Polemik von wegen ,,Auspeitschen? Todesstrafe?" kann man sich wahrlich sparen
;)