Maulkorb wegen "Rassismus" & "politischer Korrektheit"?

@emanon

3. Du könntest erklären, was mir denn deiner Meinung nach fehlen sollte. Ich habe für Ratespielchen nichts übrig.

2. Bleibe bitte sachlich.

1. Ich habe es so beantwortet, wie ich es empfinde. Und nun empfinde ich, dass dir meine Antwort zu wenig Tiefgang enthält. Deine Schlussfolgerungen, was ich alles einschließe in meiner Antwort kannst du unterlassen, es sind Unterstellungen.

@Plan_B
Sorry, das wird mir hier zu dämlich.
Lass uns die Diskussion abbrechen, bevor du beginnst noch mehr Unterstellungen zu sehen.

Schade, dass du ausweichst. Ich kann nicht Gedankenlesen.

Ich bezog mich auf diesen Beitrag von dir und bitte dich deinerseits, zu erklären oder zu spezifizieren, wie auch immer.

emanon schrieb:Aha, mehr fehlt dir nicht.
Traurig.
Wer solch pauschalen (verzeih mir bitte aber in meinen Augen ist das) Dünnpfiff von sich gibt, der schliesst alles ein, ansonsten hätte er es spezifizieren müssen.

Was schließe ich denn deiner Meinung nach alles mit ein mit (verzeih mir bitte, welchem) Dünnpfiff?

@Plan_B

Der Emanon meint glaub ich die Nazi Zeit und andere unrühmliche Zeiten in Deutschland.

Und es gibt keinen Grund für Landesstolz, in keinem Land.
Man kann sich ja gern freuen, dass im eigenen LAnd alles gut läuft und dafür arbeiten, dass das auch so bleibt, aber warum sollte man stolz auf taten irgendwelcher anderen Leute sein?

Da ist der sprung nicht weit, dass man andere für die Taten ihrer ahnen verachtet und hasst.

Da braucht man sich auch nicht wundern, wenn einer sagt, ich hasse Deutschland weil nazizeit.

Okay,letzter Versuch.
Es ging sich um folgene Aussage

emanon schrieb:"Ich bin stolz auf das Land auf das was wir geleistet haben"

Das schliesst erst einmal Holocaust, den Genozid an den Herero und tausend andere Dinge ein auf die "Deutschland" nicht stolz sein kann.
Soll ich jetzt davon ausgehen, dass der Lautsprecher, der gerade seinen Stolz auf Deutschland in die Gegend getrötet oder ins Forum gepostet hat
- geschichtlich völlig unbeleckt ist
- die Dinge alle gut heisst
- sich natürlich nur das Beste rausgepickt hat um seinen Stolz zu nähren
- von Tuten und Blasen keine Ahnung hat
- nur hirnlos etwas nachplappert was er irgendwo gehört hat und ganz schick fand
?
Für mich ist die blosse Aussage "Ich bin stolz auf mein Land" absolut nichts wert, solange ich nicht weiss was dem Stolz zugrunde liegt.

@Doors

Der Türke ist nicht laut, weil er Türke ist, sondern weil er laut ist. Sonst drücke ich damit bewusst oder unbewusst aus, dass Türken (alle) laut sind.

Nehmen wir mal das Beispiel mit den Türken. Natürlich sind nicht alle Türken laut (ich kenne selber einige, und die sind sehr leise). Zu behaupten, ausnahmslos alle Türken wären laut, ist ohne Zweifel rassistisch. Und auf dieser Schiene bewegen wir uns nicht.

Wir können uns aber auf einer anderen Schiene bewegen. Wir können feststellen, dass Türken eine andere Mentalität haben, ohne gleich die Nazikeule zu schwingen. Wer schon mal mit Türken gefeiert hat, weiß was ich meine. Und auf Basis dieser Feststellung wäre es falsch, den lauten feiernden Nachbarn einfach nur auf "$Nachbar" herunterzubrechen, sondern eben auch in Betracht zu ziehen, dass der Nachbar Türke ist, und aufgrund eben jener Mentalität gern laut feiert. Das ist doch auch nicht schlimm, wenn er laut feiert. Vielleicht entspricht das seinem Habitus. Sowas ist Multikulti, und das darf er auch.

Ich wills mal anders ausdrücken: die Feststellung allein ist alles andere als rassistisch. Rassistisch wird es erst dann, wenn man anfängt, Menschen auszugrenzen. Wenn man zum Beispiel nicht mehr an Türken vermietet, oder sie nicht bei sich einstellt, eben weil sie Türken sind.

Sie sind nicht anonymer Bestandteil einer diffusen Gruppe, zu der ich sie erkläre.

Doch, genau das tust du. Indem du sagst, der lärmende Türke ist Teil der gleichen Gruppe wie ein lärmender Deutscher, ungeachtet der Tatsache, dass eine türkische Feier in der Regel anders abläuft als eine deutsche Feier, zum Beispiel im Hinblick auf Alkoholgenuss.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Ich bin froh, in Deutschlnd zu leben und Deutscher zu sein. Kann man die Aussage so stehen lassen, oder ist sie irgendwie "angehaucht"?

Das ist völlig legitim und hat auch kein "Gschmäckle".

@Doors

Doors schrieb:warum sollte ich irgend eine wie auch immer geartete Beziehung zu einem Land haben?

Weil es dein Land ist? Weil seine Kultur dich geprägt hat? Weil, als Beispiel, seine Kultur dir sagt, dass Frauen gleichberechtigt sind? Woher hast du das wohl sonst? Wenn du anders sozialisiert worden wärst, hättest du möglicherweise andere Ansichten.

Doors schrieb:Mein Verhältnis zum Staat ist also in etwa das des sizilianischen Ladenbesitzers zur Mafia.

Das klingt, vorsichtig ausgedrückt, very strange.

Doors schrieb:Ich kann mich auf den Marktplatz stellen und sagen: "Angela Merkel ist 'ne dumme Schnepfe!", ohne dass mich ein Geheimdienst verschwinden lässt.

Das kannst du. Von dem anschließend erstellten Aktenvermerk erfährst du jedoch nichts.

@KillingTime
Wieso ist es (dann) rassistisch, wenn ich mein Nachbarhaus dessen Garten an meines grenzt nicht dem laut feiernden Türken, sondern dem leise feiernden Deutschen vermieten will?

Edit:
"Das kannst du. Von dem anschließend erstellten Aktenvermerk erfährst du jedoch nichts."
What? Geht das in Richtung vt..? Oder wie meinst du das?

@vincent

Angenommen, du hast ein besonderes Ruhebedürfnis, zum Beispiel weil deine Frau krank ist, und du möchtest nicht an lärmende Mitmenschen vermieten. Und dann steht einer vor der Tür, der seine ganze lärmende Baggage im Schlepptau hat. Dann würdest du nicht an ihn vermieten, und zwar unabhängig dessen Nationalität oder ethnischer Herkunft. Falls das deine Frage nicht beantwortet hat, habe ich sie nicht verstanden.

@Doors

Doors schrieb:Ich arbeite an meinem "Weltbürgertum".

Ich nicht. Ich habe einen kulturellen Background, der nicht in jedem Teil der Welt zu finden ist.

Doors schrieb:Ich ziehe meine Identität nicht aus Plattdeutsch, Labskaus und Shanty-Chören.

Das musst du auch nicht. Aber es gibt Menschen, die das tun, weil sie das als Teil ihrer kulturellen Identität empfinden.

@KillingTime
Ne, du hast nur zwei Bewerbungen.. eine "deutsche" und eine "türkische" - nur aus dem Namen ableitbar und sonst identisch - und hast wie in deinem Beispiel ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis. Entscheidung fällt gegen den Türken, weil er gemäß seiner Mentalität laut(er) feiert und der Deutsche seiner Mentalität nach leise feiert. Ist das rassistisch?

Jeder soll sich bekennen dürfen wo er herkommt u. sich nicht schämen was Großväter, Urgroßväter etc. mal irgendwo begangen haben, weil für die Dummheit anderer muss man nicht büßen. Nicht nur in Deutschland sind schlimme Dinge passiert, sondern überall auf der Welt passieren heute noch äußerst fragwürdige Dinge durch Menschen, die diesen Titel nicht verdient haben. Dieses ist der eigentliche Kern der Diskussion

@stupormundi

stupormundi schrieb:ich finde es eben schön, dass es eben solche Unterschiede gibt.
Das muss doch nicht gleich darin umschlagen, anderes minderwertig zu finden.

Richtig, exakt.

@emanon

emanon schrieb:Eine paar negative auch noch oder betreibst was deine "Identitätshilfen" angeht Rosinenpickerei?

Natürlich betreibt man Rosinenpickerei. Man sucht sich nur das Beste heraus. Was schlecht ist als Wert oder Norm oder Habitus oder Mem, wird aussortiert. Man muss sich nicht mit Allem identifizieren, sondern nur mit, dem was gut oder zutreffend ist.

@vincent

vincent schrieb:Entscheidung fällt gegen den Türken, weil er gemäß seiner Mentalität laut(er) feiert und der Deutsche seiner Mentalität nach leise feiert. Ist das rassistisch?

Wenn bei mir Mehmet Abdullah Öztürk und seine Frau Aische anrufen, um sich einzumieten, warum sollte man nicht an sie vermieten? Und wenn sie laut feiern, warum nicht? Vielleicht kann man ja mal mitfeiern. ;)

@KillingTime
Wenn man nur "Ich bin stolz auf mein Land" sagen kann wenn man sich ein paar Rosinen rauspickt, dann ist das ganze soviel wert wie ein Furz im Wind.
Etwa genausoviel wie "Ich hasse Deutschland" zu sagen weil man sich nur ein paar Negativa herausgesucht hat.

@emanon
Naja, man sagt das aber auch meist in irgendeinem Kontext und schreit das nicht zusammenhangslos einfach raus..
Beispielsweise.. in einer Unterhaltung über das Abschneiden bei der Olympia, die Wirtschaftskraft usw. usf.

@KillingTime
Joa, wenn sich nur Herr Öztürk bewirbt und man ihn ablehnt, muss man auch ein kleinen Schaden haben.. ;)

@emanon

emanon schrieb:Wenn man nur "Ich bin stolz auf mein Land" sagen kann wenn man sich ein paar Rosinen rauspickt

Das war nicht die Prämisse.

@vincent

vincent schrieb:wenn sich nur Herr Öztürk bewirbt und man ihn ablehnt, muss man auch ein kleinen Schaden haben.. ;)

Your name's Öztürk, right? :D

KillingTime schrieb:Your name's Öztürk, right?

Wieso? Zimmer frei? :D

vincent schrieb:Wieso? Zimmer frei? :D

Ein Zimmer, ja, aber keine komplette Wohnung. ;)

@KillingTime

Inwiefern hast du denn einen kulturellen backround, den so ein franzose nicht hat?


Das ganze ist herunterzubrechen auf Prozente.

Es gibt sicherlich in Landesmentalitäten insofern unterschiede, als dass es beim einen Landstrich andere typen von mensch gibt im gro als im anderen.

Das hast du aber bereits, wenn du von nem Dorf in eine Großstadt gehst.

Ein Berliner oder Hamburger hat vermutlich eher mit einem Istanbuler was gemeinsam, als mit einem Menschen von einem Bayrischen Dorf.

Und ich hab vermutlich mit einem Türken der meine Lebensverhältnisse teilt, Student, mitte 20, mehr gemeinsam, als mit einem gleichaltrigen der eine Handwerkerlehre macht, im durchschnitt.

Natürlich kann man sagen, dass eventuell im gro in einem Land mehr Leute von Typ A wohnen als in einem anderen.
Daraus aber Klischees unbedingt ableiten zu wollen und damit zu arbeiten ist keine sehr kluge Wahl.

Insbesondere deswegen, weil die meisten hier lebenden Migranten in Generation 2 oder mehr hier leben, also in Deutschland sozialisiert worden sind, da werden die unterschiede von mal zu mal kleiner, also von Generation zu Generation.

Es ist außerdem ja nun auch nicht so, als hätten die Deutschen von heute viel vom Lifestyle her mit den deutschen von vor 50 Jahren zu tun.
Das is ein bisschen wie das amerikanische 'der is schwarz der mag Kentucky fried chicken'.

shionoro schrieb:Das is ein bisschen wie das amerikanische 'der is schwarz der mag Kentucky fried chicken'

Wenn die jetzt auch noch "a bucket o' chicken cajun style" anbieten... :troll:

@Commonsense

Ich darf es ja doch nicht essen :(

Aber ich hab letztens nen blogeintrag von nem schwarzen gelesen, der mit nem veganer befreundet war, der alle immer zwingen wollte beis ich zu hause vegan zu essen und zu probieren und für den schwarzen extra bei KFC vorbeigefahren ist und da allerlei aufgetischt hat :p
Was dieser weniger cool fand.

Seht euch mal auf arte die sendung "karambolage"
Ich weis nicht wieviele von euch das rassistisch finden werden aber da werden die typischen eigenheiten von franzosen und deutschen erklärt und nicht wenige klischees werden bestätigt

Natürlich kann man mit gegenseitigen Klischees mediale Sommerlöcher stopfen:

http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/reportagen/deutschlandbild105.html

@blutfeder
Eine Typische Deutsch eigenheit ist auch das Deutsche auf der Autobahn andauernd rechts fahren. :D
Und wens ein 100er im 130 gebiet is. ^^

Schlimmer wärs doch, wenn sie andauernd links fahren würden.

Ich wollte euch noch antworten.

shionoro schrieb:Der Emanon meint glaub ich die Nazi Zeit und andere unrühmliche Zeiten in Deutschland.

Dass es sie gab, und dass sie kein Ruhmesblatt für Deutschland war, steht fest. Nur warum muss man sie ständig erwähnen? Sie nicht zu erwähnen heißt nicht, sich nur die Rosinen herauspicken. Es ist normal, etwas Positives zu erwähnen, wenn man etwas Positives ausdrücken will.

Wenn ich einen Menschen mag und für ihn werben will, z.B. bei meinen Eltern, dann erwähne ich die negativen Eigenschaften auch nicht.

Deswegen verstehe ich seine heftige Reaktion nicht. Zwischen stolz aufs Land sein und froh darüber sein, hier zu leben unterscheide ich sehr wohl. Ich hoffe, das ist rübergekommen.

emanon schrieb:
"Ich bin stolz auf das Land auf das was wir geleistet haben"

Das schliesst erst einmal Holocaust, den Genozid an den Herero und tausend andere Dinge ein auf die "Deutschland" nicht stolz sein kann.

Warum muss es das einschließen? Man ist auf bestimmte Dinge stolz und auf andere nicht.
Muss man also deiner Meinung jedesmal betonen: Ich bin stolz darauf, in einem Land leben zu dürfen, in welchem Recht und Gesetz gelten, das sich um sozial Schwache kümmert, das mir einen hohen Lebensstandart bietet, obwohl ich natürlich nicht stolz darauf bin, was im zweiten Weltkrieg passiert ist? :ask:

Das ist für mich weit weg von der Realität einer normalen Kommunikation, so wahr es auch inhaltlich ist.

Wenn ich etwas Positives hervorheben will, erwähne ich nicht gleichzeitig die dunkelste Seite auch mit.