Straßenverkehr - warum so aggressiv?

Ja, Hupen hilft immer.

@Doors

Mimimi. Mein Fiat ist 12 Jahre und rostet noch nirgends.

@Anja-Andrea

Das kann ich schon nachvollziehen. Vor dir fährt ein Auto her. Mit 30-40 in der Ortschaft und hält dann plötzlich an weil jemand aussteigen will. Da hup ich auch sowas regt mich auf.

Oder Rennradfahrer die meinen sie brauchen keinen Fahrradweg benutzen weil ihr Rad ja soooo teuer war.

Warum sollte man es bei Radfahrern auf der Strasse beim Hupen belassen? Ein aus dem Beifahrerfenster gehaltenes stärkeres Brett hinterlässt tiefere Eindrücke.

@Spirit2015

Spirit2015 schrieb:Oder Rennradfahrer die meinen sie brauchen keinen Fahrradweg benutzen weil ihr Rad ja soooo teuer war.

Hä? Wo ist da denn der Zusammenhang?

Es gibt keinen. War quasi ein neues Thema.

Spirit2015 schrieb:Oder Rennradfahrer die meinen sie brauchen keinen Fahrradweg benutzen weil ihr Rad ja soooo teuer war.

Radrennfahrer als auch "normale" Radfahrer dürfen durchaus die Straße benutzen, wenn diese in einem besseren Zustand ist, als der Radweg.
Gabs mal ein Gerichtsurteil zu.

Spirit2015 schrieb:Da hup ich auch sowas regt mich auf.

Und das bewirkt dann genau - was?
Außer Lärm?
Is das so eine Art stellvertretendes nachträgliches Blinken?

Oder hat das irgendeine andere positive Funktion?

Oder einfach nicht den Arsch in der Hose, auszusteigen und mal was zu sagen?

@StUffz

Menschen, die glauben, dass Hupen die Strasse frei macht, haben vermutlich auch eine CD am Innenspiegel, die sie angeblich vorm geblitzt werden schützen soll. Und eine Christopherus-Plakette, die vor abgefahrenen Reifen schützt.

@Doors
Ich vermute sowas auch.
In Afghanistan wurde die Hupe als Teilnamebestätigung im Auto genutzt. Wer nicht alle 30 Sek. hupt, der macht nicht mit und muss nicht beachtet werden.
Hier hat das Ding doch nur ne Hilfssherrif-Funktion für die Sesselpuper, die mit Bierbauch und hochrotem Kopf die Faust schütteln, weil sie nicht in der Lage sind, das in einem kurzen Gespräch zu klären.

@StUffz


In religiös geprägten Kulturkreisen gilt die Betätigung der Hupe als symbolische Anrufung Gottes. Allahup akkbar!

@Doors
Und da zeigt sich der wahre Gott: Er kann überall da sein, wo gerade gehupt wird. Sag das mal unserem verschnarchten Knilch, der drauf besteht, dass ihm Sonntags von alten langweiligen Leuten was vorgelesen wird...

StUffz schrieb:Und das bewirkt dann genau - was?
Außer Lärm?
Is das so eine Art stellvertretendes nachträgliches Blinken?

Oder hat das irgendeine andere positive Funktion?

Oder einfach nicht den Arsch in der Hose, auszusteigen und mal was zu sagen?

Es geht mir mit dem Hupen in dem Moment nicht um ein "mach die Straße frei" sondern um ein "nun schau mal her wie beschissen du fährst". Hat einen rein erzieherischen therapeutischen Effekt. Das ist völlig sinnfrei, dass weiß ich selber. Aber mir gehts besser. Aussteigen tu ich nicht. Das kann leicht als Bedrohung oder Nötigung aufgefasst werden wenn man da auf jemandem zumaschiert und ich als Beamter lass mich auf sowas nich ein. Abgesehen davon hät ich einem Angriff nicht wirklich viel entgegenzusetzen und grade hier in München laufen echt durchgeknallte Typen rum.

StUffz schrieb:Radrennfahrer als auch "normale" Radfahrer dürfen durchaus die Straße benutzen, wenn diese in einem besseren Zustand ist, als der Radweg.
Gabs mal ein Gerichtsurteil zu.

Ne ich sprech hier nicht von Buckelpisten (gibts sowas überhaupt noch. Hab noch nie einen maroden Fahrradweg gesehen, höchstens zu kurz, zu eng oder sonst wie) sondern von super ausgebauten Fahrradwegen die einfach nicht benutzt werden weil da vielleicht Absenkungen sind etc.

@StUffz

In meiner Familie regelt man Differenzen im Strassenverkehr ohne Hupen. Wenngleich nicht unbedingt geräuschärmer:




PS: In Afghanistan fährt man Auto - ich dachte, die haben die Dinger nur zum Sprengen an Markttagen.

@ StUffz

Von wegen "klären" vor n paar Wochen ist ein Pärchen an der Isar langgeradelt. Fußgänger kam entgegen spuckte das Mädel an, Freund sagte "hey" und hatte schon ein Messer im Herz.

http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/mord-isarufer-fahrradfahrer-fussgaenger-erstochen-taeter-flucht-2930929.html (Archiv-Version vom 19.06.2013)

Ja, diese impulsiven Südländer. Bayern halt. Das Herz der Finsternis.

Spirit2015 schrieb:Hat einen rein erzieherischen therapeutischen Effekt.

Wenn mich einer anhupt, weil er mit meiner Fahrweise nicht klarkommt, dann hat das auch mich keinen erzieherischen oder therapeutischen Effekt. Vielmehr würde mir der Gedanke kommen: Was hat dieser Vollspast fürn Problem?

Spirit2015 schrieb:Aussteigen tu ich nicht. Das kann leicht als Bedrohung oder Nötigung aufgefasst werden wenn man da auf jemandem zumaschiert und ich als Beamter lass mich auf sowas nich ein.

Aussteigen und auf jemanden zugehen ist keine Nötigung, kann auch nicht als solche aufgefasst und erst recht nicht als solche verfolgt werden.
Und ich war auch mal Beamter, na und? Was hat der Beruf oder Status damit zu tun, dass man mal kurz aussteigt und sagt: "öhm, eventuell hätten sie blinken können, das war gerade ganz schön knapp".

Ich hatte vor ein paar Tagen erst die Situation, dass ich links auf meine Einfahrt fahren wollte und von vorne eine Frau mit nem Fahrrad kam.
Als ich den Blinker setzte, hielt sie an und ich bin dann auf meine Einfahrt gefahren.
Im Nachhinein hat sie mir dann gesagt, ich hab ihr die Vorfahrt genommen.
Ich hab sie einfach freundlich darauf hingewiesen, dass ich ihr Anhalten dann falsch gedeutet hätte und ihr trotzdem einen schönen Tag gewünscht.
Tat nicht weh und war sicherlich sinnvoller, als eine fuchtelnde Faust oder eine Hupe.

Spirit2015 schrieb:Ne ich sprech hier nicht von Buckelpisten (gibts sowas überhaupt noch. Hab noch nie einen maroden Fahrradweg gesehen, höchstens zu kurz, zu eng oder sonst wie) sondern von super ausgebauten Fahrradwegen die einfach nicht benutzt werden weil da vielleicht Absenkungen sind etc.

Ich kann nur für meine Region sprechen. Da sind die Radwege nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
Wenn ich das mal mit unserem nördlichen Nachbarn vergleiche, da hat es Asphalt und Mittelstreifen auf dem Radweg.
In der Hauptstadt sogar eine Fahrradautobahn, die dem Straßenverkehr gegenüber bevorrechtigt ist.

Spirit2015 schrieb:Von wegen "klären" vor n paar Wochen ist ein Pärchen an der Isar langgeradelt. Fußgänger kam entgegen spuckte das Mädel an, Freund sagte "hey" und hatte schon ein Messer im Herz.

Passiert ja praktisch täglich, sieht man immer wieder.
Das ist ein Argument für immer hupen -.-

StUffz schrieb:Wenn mich einer anhupt, weil er mit meiner Fahrweise nicht klarkommt, dann hat das auch mich keinen erzieherischen oder therapeutischen Effekt. Vielmehr würde mir der Gedanke kommen: Was hat dieser Vollspast fürn Problem?

Na siehste "du fragst dich". Das is schon mal ein Anfang. Wenn jemand kurz überlegt, was der Grund sein könnte warum ihn grad jemand anhupte. Das reicht mir schon.

StUffz schrieb:Aussteigen und auf jemanden zugehen ist keine Nötigung, kann auch nicht als solche aufgefasst und erst recht nicht als solche verfolgt werden.
Und ich war auch mal Beamter, na und? Was hat der Beruf oder Status damit zu tun, dass man mal kurz aussteigt und sagt: "öhm, eventuell hätten sie blinken können, das war gerade ganz schön knapp".

Wie du weißt werden Beamte auch disziplinarrechtlich verfolgt und das muß ich nicht haben.

Ich kann mich an eine Situation erinnern. Vor mir fuhr ein Auto, der Schlüssel steckte an der Fahrertür, wie er das gemacht hat is mir bis heute nicht klar. Ich seh das, geb kurz Lichthupe, (das war übrigens in so n der 30er Zone), reagiert nicht, ich Lichthupe, reagiert nicht, irgendwann Ampel Rot. Ich steige aus, gehe auf ihn zu extra noch gegrinst und gewinkt damit er nicht sonstwas denkt. Der Mann sofort Zentralverriegelung zu, Blick stur geradeaus, Hände ins Lenkrad gekrallt.

Hier in der Großstadt kannste das einfach nicht bringen. Da laufen zum Teil üble Spinner rum (meiner Bekannten stieg jemand an der roten Ampel in den Wagen und sagte ihr, sie soll ihn da und dahin fahren). Es stimmt schon was man sagt hier von wegen Aggressivität, die Leute heutzutage im Straßenverkehr sind echt latent gewaltbereit.

Und ich seh das übrigens auch von der passiven Seite. Ich lass mich auf solche "Gespräche" grundsätzlich nicht ein, wenn irgendein Ereignis vorausgegangen ist. Mich haben auch schon Leute auf der Autobahn überholt und meinten dann sie könnten gleichauffahren und übers Seitenfenster mit 130 km/h mit mir das Reden anfangen. Ich schau die Leute erst gar nicht an, damit sie mir dann den Vogel oder sonstwas zeigen können. Nene.

Spirit2015 schrieb:Ne ich sprech hier nicht von Buckelpisten (gibts sowas überhaupt noch. Hab noch nie einen maroden Fahrradweg gesehen, höchstens zu kurz, zu eng oder sonst wie) sondern von super ausgebauten Fahrradwegen die einfach nicht benutzt werden weil da vielleicht Absenkungen sind etc.

In Bayern sieht es wohl besser aus. Zumindest wäre mir jetzt nichts gegenteiliges aufgefallen. Fahrradstädte kenn ich wohl, Erlangen zum Beispiel. Aber darf ich ehrlich sein? Ich HASSE Fahrradfahrer, weil sie einfach fahren wie sie wollen.

Standardsituation, kenn ihr bestimmt auch. Eine Straße, sporadisch geparkte Autos am Straßenrand. Fahrradfahrer fährt vor mir. Ja glaubt ihr da dreht sich mal einer um, um zu schauen ob er überhaupt gefahrlos ausscheren kann. Nö, da kann ich dann aufpassen dass ich ihn nicht auf die Motorhaube nehme.

Oder ich möchte nach rechts abbiegen. Die Ampel zeigt für Fußgänger und Fahrradfahrer Rot. Interessiert keine Sau.

Oder letztens ich möcht nach rechts in die Tiefgarage fahren. Kommt von links ein Fahrradfahrer und gestikuliert noch wild weil ich ihn beinahe umgefahren hätte. Das auch Radwege ne Richtung haben, davon hat scheinbar keiner was gehört.

StUffz schrieb:Passiert ja praktisch täglich, sieht man immer wieder.
Das ist ein Argument für immer hupen -.-

Was ich dir damit sagen wollte ist, dass JEDER ein Mörder oder Gestörter sein kann. Und wenn er dir nur ordentlich die Fresse einschlägt. Man sieht es keinem an. Das ging früher mal aber heute geht das nimmer.

@StUffz


Wir merken uns:

Hupen hilft auch gegen geistesgestörte Mörder.

Vielleicht ist das der Grund für das Hupen in Afghanistan: Hupen vertreibt die Taliban.

Spirit2015 schrieb:Wie du weißt werden Beamte auch disziplinarrechtlich verfolgt und das muß ich nicht haben.

Gähn. Werden sie. Und genau wann? Wenn ein begründeter VErdacht besteht. Ansonsten dürftest du wohl nur noch in deiner Wohnung hocken, nicht dass du dich noch der Kassentante bei Aldi näherst.

Spirit2015 schrieb:Es stimmt schon was man sagt hier von wegen Aggressivität, die Leute heutzutage im Straßenverkehr sind echt latent gewaltbereit.

Geistloses Hupen trägt dazu bei.

Spirit2015 schrieb:Na siehste "du fragst dich". Das is schon mal ein Anfang. Wenn jemand kurz überlegt, was der Grund sein könnte warum ihn grad jemand anhupte. Das reicht mir schon.

Ja, ich frage mich, was das für ein Idiot ist. In dem Fall suche ich keinen Fehler bei mir...

Spirit2015 schrieb:Was ich dir damit sagen wollte ist, dass JEDER ein Mörder oder Gestörter sein kann. Und wenn er dir nur ordentlich die Fresse einschlägt. Man sieht es keinem an. Das ging früher mal aber heute geht das nimmer

Leute die so argumentieren, bestellen wahrscheinlich selbst ihr essen im Katalog, nicht dass der Verkäufer auch so ein Wahnsinniger ist.

Spirit2015 schrieb:Hier in der Großstadt kannste das einfach nicht bringen.

http://www.chilloutzone.net/video/road-rage-the-british-way.html

Doors schrieb:Vielleicht ist das der Grund für das Hupen in Afghanistan: Hupen vertreibt die Taliban.

Dann muss noch mehr gehupt werden...

Auf " anhupen" reagiere ich aus Prinzip mit 100%iger Ignoranz. Selbst wenn ich das umschalten auf grün um 1/1000stel Sekunden verpenne und nicht sofort reagiere - ist mir das Hupen hinter mir egal.

Unabhängig vom Fahrzeug, mit dem ich unterwegs bin, drehe ich mcih zuerst mal um, winke freundlich und fahre dann vielleicht los....