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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

1.071 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Aggression, Straßenverkehr ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 11:32
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Unabhängig vom Fahrzeug, mit dem ich unterwegs bin, drehe ich mcih zuerst mal um, winke freundlich und fahre dann vielleicht los....
Ja, ich grüße auch ganz oft, wenn man mich "grüßt".
An der Ampel die Knaller, die schon bei Rot immer vorrollen, bis sie auf der Anhängerkupplung stehen...
Ab und zu hab ich schon mit dem Gedanken gespielt, das Auto abzuwürgen...


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 11:35
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ab und zu hab ich schon mit dem Gedanken gespielt, das Auto abzuwürgen...
Simulierte "Kurzzeit-Pannen" ?


Mach ich ab und an mal ganz gerne - oder dann den Rückwärtsgang einlegen und bei getretener Kupplung den Motor aufheulen lassen, immer wieder...so nach dem Motto..."dumme Ampel, schalt um, ich habs eilig" :)


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30.07.2013 um 11:36
@Funzl
WIe gesagt, ich denk immer drüber nach. Bringt aber nichts, führt nur zu noch mehr Aggression.


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 11:39
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Gähn. Werden sie. Und genau wann? Wenn ein begründeter VErdacht besteht. Ansonsten dürftest du wohl nur noch in deiner Wohnung hocken, nicht dass du dich noch der Kassentante bei Aldi näherst.
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb:Was ich dir damit sagen wollte ist, dass JEDER ein Mörder oder Gestörter sein kann. Und wenn er dir nur ordentlich die Fresse einschlägt. Man sieht es keinem an. Das ging früher mal aber heute geht das nimmer
Es is ja wohl ein Unterschied ob man einen Streit oder eine "aufgeladene Situation" hat und dann auf einander zugeht oder es eine Alltagssituation is.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Geistloses Hupen trägt dazu bei.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:http://www.chilloutzone.net/video/road-rage-the-british-way.html
Ich weiß nich was die beiden Engländer da reitet aber in einer Großstadt in Deutschland, in München oder Berlin halte ich die Wahrscheinlichkeit dass eine Verkehrssituation so endet äußerst gering. Da isses eher Wahrscheinlich dass man Blut im Mund hat noch ehe man das Gespräch überhaupt anfangen kann.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ja, ich frage mich, was das für ein Idiot ist. In dem Fall suche ich keinen Fehler bei mir...
Da sind aber grundsätzlich die Sorte Leute die Fehler nie bei sich sehen und da wirst du auch mit einem Gespräch nix ändern.
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Auf " anhupen" reagiere ich aus Prinzip mit 100%iger Ignoranz. Selbst wenn ich das umschalten auf grün um 1/1000stel Sekunden verpenne und nicht sofort reagiere - ist mir das Hupen hinter mir egal.

Unabhängig vom Fahrzeug, mit dem ich unterwegs bin, drehe ich mcih zuerst mal um, winke freundlich und fahre dann vielleicht los....
Die Ampel verpennt Situation is mit der "du hast mich geschnitten oder die Vorfahrt genommen und beinahe häts gekracht" Situation nicht wirklich vergleichbar. Aber diese Leute die schon bei Gelb hupen an der Ampel das konnt ich erst gestern beobachten. Neuerdings haben Autos ja auch diese Start-Stopp-Automatik. Weiß nicht was in Leuten vorgeht die meinen da hupen zu müssen. Ich hup auch nur wenn ich merk dass mein Vordermann wirklich pennt oder im Handschuhfach grad CDs sucht.

Falls es euch interessiert ich fahr gerne Oldtimer und komischerweise kannst du dir da an der Ampel einiges erlauben, auch hier in München.


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30.07.2013 um 11:40
So, ich muß raus - bis bald.....


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30.07.2013 um 11:47
@StUffz

Ich bin zwar sehr freundlich aber wenn mich ein wildfremder plötzlich mit "mein Freund" anspricht würd das nicht positiv zur Situation beitragen.


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30.07.2013 um 11:49
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb:Es is ja wohl ein Unterschied ob man einen Streit oder eine "aufgeladene Situation" hat und dann auf einander zugeht oder es eine Alltagssituation is.
Das ist eine Frage inweiweit man in der Lage ist in so etwas auch deeskalierend zu wirken.

Wir haben ja beruflich schon gelernt mit ganz anderen Sachen umzugehen als mit mimi, du hast mir die Vorfahrt genommen.

Wenn man aber die eine oder andere Regel beachtet, dann kann das ganze durchaus auch zum Erfolg führen.
Ganz falsch ist wohl sowas wie "Das war ja mal gerade ganz scheiße oder?"
Wenn man mit einer Begrüßung beginnt, wie "guten Tag" oder "Hallo" dann hat man das ganze schon auf ein etwas anderes Level untergeschraubt.
Man muss das ganze ja nichtmal in Vorwürfe packen. Man kann ja auch sagen, dass das gerade für alle Beteiligten eine gefährliche Situation war und dass eventuell ein Blinker oder ein frühzeitiges langsamer fahren das ganze ein wenig entschärft hätten, denn ein Unfall wäre ja für alle Beteiligten ärgerlich gewesen.

Freundliches Auftreten wird sicherlich länger im Gedächtnis bleiben, als ein Spinner, dessen Turbinen am Straßenrand heißlaufen.
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb:Da sind aber grundsätzlich die Sorte Leute die Fehler nie bei sich sehen und da wirst du auch mit einem Gespräch nix ändern.
Nein. Das sind eher die Leute, die feststellen, dass der Hupende kommunikativ nicht ganz auf der Höhe ist. Immer vorausgesetzt, es ergibt sich auch die Möglichkeit, anzuhalten und schnell was zu sagen.
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb:Da isses eher Wahrscheinlich dass man Blut im Mund hat noch ehe man das Gespräch überhaupt anfangen kann.
Ich wundere mich immer, dass noch keine Blauhelmtruppen in unseren Großstädten stationiert sind.
Scheinbar findet ein wahrer Bürgerkrieg statt. Messerstechereien schon bei angucken, wer das Fenster runterkurbelt, bekommt nen Schlägertrupp der Braunhemden auf den Hals,...
Naja.
Ist sicherlich so.

@Doors

Wie gut, dass wir hier in S-H im WK2 nicht so viel abbekommen haben oder? :D


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30.07.2013 um 11:56
@StUffz

Naja das was du sagst stimmt schon irgendwo. Ist auch nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz werd ich das nie so machen. Die Frage auf die du mich gebracht hast ist tatsächlich ob es Sinn macht jemand auf seinen Fahrfehler hinzuweisen und ob das überhaupt was bringt. Im Endeffekt steigt nur das Adrenalin und man ärgert sich. Und wofür. Die Wahrscheinlichkeit dass man denjenigen wieder mal im Straßenverkehr begegnet und sich die Lehrstunde dann auswirkt ist gleich null.

Wow Stuffz hat mich zum Nachdenken gebracht. Respekt.

Was die latente Gewaltbereitschaft angeht so hab ich meine Zweifel. Was glaubst du wohl warum so viele "wegschauen", "nix gesehen haben", sich anspucken und treten lassen und trotzdem kommentarlos weitergehen? Weicheier? Stressvermeider? Überlebenskämpfer? Ich geh Streit auf jedenfall gern aus dem Weg. Nicht weil mir die Argumente oder die Haare auf den Zähnen fehlen. Sondern weil ich meine Zähne mag.


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 11:58
@Ford
Hallo Ford ;)
Ich dachte doch der Name kommt mir vage bekannt vor...
Meist fahren die Raser auch total krank durch die Straßen. Sie drängeln sich vor, halten keinen Abstand, scheren beim Überholen zu früh ein, setzen keine Blinker........
Bin auch der Meinung das aggressive Fahrer ungleich Rasern sind. Abstand halten und Blinker setzen und spätes Einscheren sind doch eher Zeichen für Raser :) Höchstens derjenige hat genügend Power um direkt auszuscheren usw.

@Funzl
Wozu Medikamente?

Allenfalls wenn ich einen Migräneanfall bekomme nehme ich rezeptfreie Doppelspalt...ansonsten keinerlei Medikamente.

Kommt drauf an was du unter " Zwängen der Sucht" verstehst?
Wozu Medikamente? Das frage ich mich auch manchmal

Doppel Spalt compact oder wie die heißen? Die mit Coffein und recht bösen Nebenwirkungen? ;)

@Kc
Zum Thema Drogen (legal/illegal) im Straßenverkehr:
Beim Alkohol hat es seine Relevanz wie du schon geschrieben hast und dort gibt es zwar auch eine weitreichende Unterscheidung, eben ob du noch unter Alkoholeinfluss fährst oder nur ob du in letzter Zeit getrunken hast...Was ja auch völlig i.O. ist.
Aber diese Unterscheidung sieht bei illegalen Substanzen komplett anders aus, da bist du dran, eben egal ob aktiv oder passiv :) [Obwohl der Konsum als solches nicht strafbar ist]

Und beim Alkohol sollte man sich auch nicht zu sicher sein, wer öfters trinkt kann genauso für fahruntauglich erklärt werden und dazu muss man eben nicht unter Alkoholeinfluss fahren.

Daher ist die Logik eigentlich nicht ganz so weit hergeholt, das man eben weiter konsumiert, eben weil die Nachweisbarkeit noch monatelange besteht.

Für die reine Verkehrssicherheit und Fahrtauglichkeit stimme ich dir voll zu, das ist aber rechtlich scheinbar irrelevant. Wenn du dich ein paar Mal sturzbetrunken zu Fuß erwischen lässt, gehen sie in BaWü auch an den Führerschein :)
Nichts gegen etwas Alkohol. Oder etwas Gras.

Aber nicht im Straßenverkehr!
Das unterschreibe ich gern, ändert aber Nichts daran, das man trotzdem am Arsch ist, wenn sie bei einer 0815 Kontrolle mit nem Schnelltest etwas finden und später herauskommt: Oh, vor 4 Wochen war da dochmal was...Reicht vollkommen für ein Gerichtsverfahren, bei dem sie sofort an den FS wollen.

@StUffz
Ich weiß nicht, ob du mal ne Feundin/Familie hattest.
Wenn man sowas hat, dann kann man evtl. nachvollziehen, wie man sich fühlen würde, wenn ihnen was passiert und wie unvorstellbar es wäre, wenn sie plötzlich nicht mehr da wären.

Es war zur Verdeutlichung gedacht, was für ein Zerstörungspotential du nicht nur materiell sondern vor allem psychisch da aufbaust.
Eine Familie ja.
Natürlich kann ich das nachvollziehen.
Im April hat eine Frau meiner Frau die Vorfahrt genommen.
VW Bus etwas eingedrückt, Schleudertrauma, knapp 1800 € Schaden.
Alles halb so wild, schnell in die Werkstatt, Rechnungabwicklung direkt mit der Versicherung, fertich.
Denkste.
Bis heute ist die Werkstattrechnung nicht bezahlt und auf Schmerzensgeld warten wir trotz Anwalt immer noch. Wir reden hier von irgendwas um die 500 Euro.

Ehrlich? Wenn sowas wie in meinem Szenario passiert, dann ist Feierabend.
Da springt nicht sofort Herr Kaiser von der Hamburg Mannheimer aus dem Auto und legt den Blankocheck auf den Tisch. Das geht in die 100.000e, das dauert MOnate und Jahre, bis da einer sich dazu genötigt fühlt zu zahlen.
So lange stehst du da, kannst dein Haus nicht mehr bezahlen, weil du arbeitsunfähig bist und so weiter. Kannst du dir ungefähr vorstellen, wie sich sowas auf ne Familie auswirkt.
Soll heißen die Schuldigen können sich einfach über richterliche Urteile hinwegsetzen und Nicht zahlen?
Oder hängen die Versicherungen im Clinch?
Ich hab genau wie du gedacht, dass Sachen immer nur den anderen passieren.
In dem Fall wars im Auslandseinsatz und ich hab gedacht, die bösen Jungs kommen nicht zu uns, wir sind ja gar keine Kampftruppe, alles halb so wild, sie übertreiben alle. So haben wir dann des nachts auf nem Panzer gehockt und auf die Wachablösung gewartet.
Sie kamen...


Und ganz genau so kann es dir passieren, dass du anderen Leuten das Leben zerstörst. Für immer.
Aber wer mit dieser Intention
Flaky schrieb:
Kicks wegen.
am Straßenverkehr teilnimmt, der ist definitiv charakterlich zum Führen eines Fahrzeuges ungeeignet.
Danke für die Antwort.
Bei meinem einzigen Unfall , dachte ich das auch. Einfach rausgerutscht in der Kurve, es ist passiert. Davor dachte ich auch nicht: Ja in der Kurve nimmt es dich raus. Klar ein gewisses Maß an Respekt gehört dazu, und jeder steigt irgendwann einmal ab...Deswegen denkt man sich auch im Nachhinein: Ja jetzt passiert dann Nichts mehr.


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 12:03
Zitat von FlakyFlaky schrieb:Soll heißen die Schuldigen können sich einfach über richterliche Urteile hinwegsetzen und Nicht zahlen?
Nein. Aber das kann eben dauern, bis es ein vollstreckbares Urteil gibt und in der Zwischenzeit hängt man in der Luft, wenn es blöd läuft.

Daher ist es faktisch schon ein Problem, wenn Dich jemand arbeitsunfähig fährt.


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30.07.2013 um 12:04
Stimmt. Im schlimmsten Fall kann man die Kosten für Reha etc. erst mal aus der eigenen Tasche berappen und wer kann das schon?


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 12:23
Zitat von FlakyFlaky schrieb:Soll heißen die Schuldigen können sich einfach über richterliche Urteile hinwegsetzen und Nicht zahlen?
Oder hängen die Versicherungen im Clinch?
Ganz einfach weil die Versicherung am langen Hebel sitzt.
Jeder Tag den das Geld auf deren Konto bleibt, bekommen sie Zinsen dafür, um es ganz plump auszudrücken.
Sie sehen sich trotz Anwalt einfach nicht genötigt, zu zahlen. Man zögert das hinaus.
Wir sind nun nicht wahnsinnig zwingend auf die Kohle angewiesen, aber es wäre schon toll, wenn da mal einer aus dem Quark kommt.
Zitat von FlakyFlaky schrieb:Deswegen denkt man sich auch im Nachhinein: Ja jetzt passiert dann Nichts mehr.
Das Gegenteil sollte der Fall sein.
Wenn man schon begriffen hat, dass man damit überkopf gehen kann und das schon mit ner 125er, dann sollte man begreifen, dass es mit ner großen Maschine erst recht der Fall ist.
Und eine 250kg schwere Maschine hat mit 120 ein Einschlaggewicht von sicherlich mehr als 10 Tonnen.
Das sollte man mal begreifen.
Und genau deswegen hat sich ein schlauer Mensch auch Geschwindigkeitsbegrenzungen ausgedacht. Dabei geht er ja noch weiter. Denn diese Begrenzung ist aus Sicht des Gesetzgebers die Geschwindigkeit, die unter optimalen Bedingungen gefahrlos zu fahren ist.

Denn wir halten mal fest:
Eine kurvige Landstraße kann ich mit nem nagelneuen Werksporsche sicherlich schneller und auch noch sicher bewegen, als nen Fiat Panda BJ.81 kurz vor Ablauf des TÜVs mit ausgelutschtem Fahrwerk.

Ich kann auch noch bei vereister Fahrbahn mit 50 durch den Ort fahren.

Aber bei beiden Fällen vergisst du dann eines:
Die unberechenbare Komponente der anderen.
Nehmen wir den Porsche: Der lässt sich sicherlich ohne Probleme auch mit 140 durch die Kurven prügeln, nur was machst du, wenn nach der kurve vor dir der Panda gerade wieder von 70km/h aus der Kurve rausbeschleunigt?

Oder du juckelst bei vereister Fahrbahn durch eine menschenleere Ortschaft. Und dann rollt ein Ball über die Straße. Kannst du dann noch rechtzeitig bremsen? Sicherlich nicht.

Du bist also gar nicht in er Lage, zu behaupten, du hast die Maschine in jeder Lage unter Kontrolle.
Du hast die Maschine in der aktuellen Lage unter Kontrolle. Das heißt, geradeausfahrt mit 150 auf der Landstraße.
EGAL, welches Szenario sich hinter der nächsten nicht einsehbaren Stelle befindet, du hast es NICHT unter Kontroille, aber du rast mit zu hoher Geschwindigkeit drauf zu.

Mal ein Beispiel:
Ich fahre jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. 23km hauptsächlich über gerade Strecken ohne Berge nur ein paar Kurven. Schleswig Holstein, flaches Land.
Hier hat es sogenannte "knicks" das sind Baum und Buschreihen, die die Felder und Wiesen eingrenzen.
Das heißt, dir wird temporär immer mal wieder der Blick auf Felder und Wiesen eingeschränkt.
Aus einem dieser Knicks ist eines Tages fast direkt vor mir einer mit nem riesigen Traktor rausgefahren. Hat einfach nicht geguckt.
Ich war vorschriftsmäßig unterwegs und konnte recht gut auweichen. Unter Ausnutzung der Gegenspur.
Wäre ich schneller gewesen, nicht viel, aber schneller, dann wäre mein Auto voll vor den Vorderreifen geklatscht.
Sicher, der Traktorfahrer wäre Schuld gewesen, ABER: Wenn du zu schnell fährst und sie weisen es dir nach, dann bekommst du Teilschuld.
Und dann reicht es ja schon, wenn der Gegenverkehr nicht frei ist oder deine Maschine einfach nur nen Stups bekommt um in den Gegenverkehr zu hämmern.
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb:Was die latente Gewaltbereitschaft angeht so hab ich meine Zweifel. Was glaubst du wohl warum so viele "wegschauen", "nix gesehen haben", sich anspucken und treten lassen und trotzdem kommentarlos weitergehen? Weicheier? Stressvermeider? Überlebenskämpfer?
Halten wir mal fest: Wenn es eine latente GEwaltbereitschaft geben würde, dann würde doch jede Prügelei zu einer Massenschlägerei ausarten oder?
Folglich sind es stressvermeider.
Leute wie diese U-Bahnschläger sind sicherlich Einzelfälle, die nur berühmt wurden, weil die Ergebnisse so schrecklich sind.
Die Erfahrung zeigt aber doch, dass Einschreiten oder einfach nur ein direktes Ansprechen oft schon zu einem Abbruch der Eskalation führen.
Denn in dem Moment wird sich derjenige seines Unrechts bewusst. Bei Aktenzeichen XY werden regelmäßig Leute gezeigt, die nicht viel mehr gemacht haben, als zu sagen "Ey, hör auf!" und dann das Opfer verarztet haben.

Da jetzt auf ne latente Gewaltbereitschaft zu schließen ist denke ich etwas übertrieben.
Im Gegensatz zu dem von den Briten aufrechterhaltenen Vorurteil sind wir ja auch nicht alle Nazis und fressen den ganzen Tag Sauerkraut.


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 12:43
Hallo zusammen :)

Ich lese hier im Forum schon lange mit und dieser Thread hat mich dazu bewogen, mich endlich anzumelden.
Die rücksichtslosen, vielleicht auch unsicheren oder überforderten Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer und Menschen auf sonstigen 2-x-rädrigen Fortbewegungsmitteln auf den Straßen und anderen Wegen sind jedes Mal wieder ein Thema, über das man herrlich diskutieren kann. Leider erreicht man damit nur selten diejenigen, die sich angesprochen fühlen sollten.

Ich fahre nun seit einem guten Jahr täglich mit dem Auto zur Arbeit (ca. 65km eine Strecke). Ich habe zwar seit 2006 schon meinen Führerschein, hatte aber nie das Geld für ein eigenes Auto und hatte auch niemanden, von dem ich eines des Öfteren hätte leihen können.

Ich möchte von mir persönlich behaupten, dass ich die meiste Zeit über nicht aggressiv Auto fahre. Ich weiß, dass auch ich beim Fahren Fehler mache, deshalb verzeihe ich anderen auch ihre Fehler.

Was mich aber wirklich wütend macht, sind die Menschen, die beim Autofahren einfach nicht von hier bis zur Nasenspitze über ihr Handeln nachdenken. Leute, die Zig Kilometer auf einer dreispurigen Autobahn in der Mitte fahren, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, auf die rechte Spur zu fahren. Leute, die meinen, sich die Vorfahrt von der mittleren auf die linke Spur zu erdrängeln, weil ein LKW ausgeschert ist. Natürlich fahren auch die LKW-Fahrer wenig bis gar nicht rücksichtsvoll, trotzdem hat jemand, der dahinter gezwungen ist, von 110 auf 90 km/h runterzubremsen, doch keine Vorfahrt und das Recht, sich in den Sicherheitsabstand anderer Fahrzeuge zu drängeln?! Ich setze in solchen Fällen den Blinker und warte auf einen Fahrer, der mich reinlässt oder auf eine ausreichende Lücke. Aber Blinken haben viele Autofahrer auch nicht nötig. "Was geht es Dich an, wo ich wann hinwill?" ist die Devise. Dass es einem das Miteinander auf den Straßen erleichtern könnte, wird nicht in Betracht gezogen. Bei mir zumindest war der Blinker serienmäßig am Auto und kostet keine Nutzungsgebühr :)

Einen Fall möchte ich noch etwas ausführlicher beschreiben, der mir vor zwei Wochen auf dem Weg an die Ostsee widerfahren ist: Ich fahre auf der rechten Spur, etwa 130 km/h, Autobahn relativ frei, keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Ich sehe, dass jemand auf die Autobahn auffahren möchte (an einer verhältnismäßig kurzen Auffahrt), und bemühe mich natürlich, ihm Platz zu machen, da er mit geschätzten 80 km/h deutlich langsamer war, als ich. Neben mir auf der mittleren Spur war allerdings auch ein Fahrzeug. Somit musste ich voll in die Eisen gehen, weil der Auffahrende entschieden hat, dass ich halt einfach zu bremsen habe. In der Fahrschule habe ich gelernt, dass man in einem solchen Fall auf dem Standstreifen weiterfahren soll, was in diesem Fall durchaus möglich gewesen wäre. Schließlich hat der fließende Verkehr auf der Autobahn doch Vorfahrt. Oder sehe ich da Etwas falsch?

So, erst mal genug gemotzt. :)

VG
Kitty


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30.07.2013 um 12:47
@KillerKitty
Ja, man könnte in dem Fall auf der Standspur noch etwas weiterfahren, oder man hält an, schlechteste aller Lösungen.
Allerdings wäre es ja auch ne Lösung deinerseits gewesen, kurz aufs Gas zu drücken, um an ihm vorbeizufahren. Das hätte ihm den Stress im Rücken genommen, oder?


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30.07.2013 um 12:51
@StUffz
Dann hätte ich jemanden unweigerlich rechts überholt. Auch nicht die beste Lösung. Wäre aber eine Möglichkeit gewesen. Ich wollte ich dem Moment auch nicht auf meine Vorfahrt beharren, sondern ihm durchaus Platz machen, hatte aber keine wirkliche Möglichkeit. Und im Nachhinein überlegt, weiß ich nicht, ob ich es geschafft hätte, an ihm vorbeizuziehen, bevor der Beschleunigungsstreifen zu Ende gewesen wäre.

Stehenbleiben ist in einem solchen Fall wirklich die schlechteste Möglichkeit. Musste ich selbst bei meiner praktischen Prüfung damals, weil neben mir ein dicker LKW war und vor mir eine Leitplanke :)


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30.07.2013 um 12:57
Zitat von KillerKittyKillerKitty schrieb:Dann hätte ich jemanden unweigerlich rechts überholt. Auch nicht die beste Lösung. Wäre aber eine Möglichkeit gewesen. Ich wollte ich dem Moment auch nicht auf meine Vorfahrt beharren, sondern ihm durchaus Platz machen, hatte aber keine wirkliche Möglichkeit. Und im Nachhinein überlegt, weiß ich nicht, ob ich es geschafft hätte, an ihm vorbeizuziehen, bevor der Beschleunigungsstreifen zu Ende gewesen wäre.
Ich würde das ganze glaube ich als normales Problem von relativen Fahranfängern sehen. Das sind einfach Situationen, die A: nicht häufig vorkommen und B: noch weniger geübt werden.

Ich hatte das früher sicherlich auch, aber man entwickelt irgendwann ne Routine.
Wenn ich bei meiner Frau auf dem Beifahrersitz sitze, dann haben wir diese Situationen auch das eine oder andere Mal. Da fehlt ganz einfach die Praxis, das ganze im Voraus schon zu erkennen, einzuschätzen und dann flüssig abzuarbeiten.
Und Meine Frau hat bereits 3 Jahre Führerschein und Fahrpraxis.

Ich fahr seit 1997 und hab viel auch auf Autobahnen zurückgelegt. Da hat man solche Situationen wesentlich öfter, bekommt irgendwann ein Gespür dafür und vor allem für die unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Da kann man seine Geschwindigkeit entweder rechtzeitig anpassen oder die Spur wechseln. Meine Frau bekommt dabei jedesmal nen Anfall, weil man das ganze irgendwann mehr oder weniger beiläufig macht, wie halt nen Spurwechsel oder sowas.

Wenn dann evtl zwei Fahranfänger (denn nichts anderes bist du) auf so einer Stelle aufeinandertreffen, dann kanns zu solchen Mißverständnissen kommen.


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Straßenverkehr - warum so aggressiv?

30.07.2013 um 13:03
Zitat von Spirit2015Spirit2015 schrieb:Ich weiß nich was die beiden Engländer da reitet aber in einer Großstadt in Deutschland, in München oder Berlin halte ich die Wahrscheinlichkeit dass eine Verkehrssituation so endet äußerst gering. Da isses eher Wahrscheinlich dass man Blut im Mund hat noch ehe man das Gespräch überhaupt anfangen kann.
Da bin ich ja beruhigt das es in Hamburg nicht so übel ist wie in München...


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30.07.2013 um 13:06
@cejar

Ich glaub die Nordlichter sind irgendwie friedfertiger.


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30.07.2013 um 13:31
@StUffz
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ich würde das ganze glaube ich als normales Problem von relativen Fahranfängern sehen. Das sind einfach Situationen, die A: nicht häufig vorkommen und B: noch weniger geübt werden.
ich würde das nicht als ein Problem von Fahranfängern sehen.

Mal vorab - ich habe meinen Führerschein seit mehr als 40 Jahren, fahre derzeit etwa 130 - 150 km am Tag. Das war zeitweise mal deutlich weniger aber auch deutlich mehr als LKW-Fahrer im internationalen Fernverkehr.

Das "Platzmachen" für Fahrzeuge, die auf die Autobahn auffahren wollen ist zu einer gefährlichen Unsitte geworden.

Komischerweise ist die Bereitschaft, Kleinwagen mit geringer Motorleistung - die ja eher darauf angewiesen wären - Platz zu machen, deutlich geringer als bei Autos mit hoher Motorleistung, für die es kein Problem wäre, sich auch so in den fließenden Verkehr einzuordnen. Diese verlassen sich schon oft blind darauf, dass man sie reinlässt und reagieren aggressiv, wenn man es nicht tut.

Für ein Fahrzeug auf der rechten Spur ergeben sich da schon "unangenehme" Situationen.

Nach links ausweichen geht oft nicht, da sich auf der linken Spur ein Schnellerer nähert, den man zum Abrremsen zwingen würdeund damit auch eine unfreundliche Reaktion provoziert. Auf "Gas geben" und dran vorbeiziehen möchte ich mich bei einem 7er, der auffahren will, auch nicht verlassen. Die meisten bremsen dann ab, um um denjenigen reinzulassen - so beobachte ich es häufig.

Tut man das nicht, provoziert man "aggressive Reaktionen".


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30.07.2013 um 13:41
@Spirit2015
Die haben auch im gegensatz zu uns (in hh, wenn ich mich nicht täusche) eine grüne welle. Das werden die hier in muc wohl nie hinkriegen.

Was deinen oldtimer betrifft: es ist erwiesen, dass teure karossen mehr toleriert werden als billige modelle. Sprich, der ferrari-fahrer wird seltener angehupt als der lupo-lenker.

@StUffz
Unterhälst du dich mit jeden, der mist baut und greifbar ist? Da ist man ja mehr am quatschen als am fahren.


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