Flaky schrieb:Soll heißen die Schuldigen können sich einfach über richterliche Urteile hinwegsetzen und Nicht zahlen?
Oder hängen die Versicherungen im Clinch?
Ganz einfach weil die Versicherung am langen Hebel sitzt.
Jeder Tag den das Geld auf deren Konto bleibt, bekommen sie Zinsen dafür, um es ganz plump auszudrücken.
Sie sehen sich trotz Anwalt einfach nicht genötigt, zu zahlen. Man zögert das hinaus.
Wir sind nun nicht wahnsinnig zwingend auf die Kohle angewiesen, aber es wäre schon toll, wenn da mal einer aus dem Quark kommt.
Flaky schrieb:Deswegen denkt man sich auch im Nachhinein: Ja jetzt passiert dann Nichts mehr.
Das Gegenteil sollte der Fall sein.
Wenn man schon begriffen hat, dass man damit überkopf gehen kann und das schon mit ner 125er, dann sollte man begreifen, dass es mit ner großen Maschine erst recht der Fall ist.
Und eine 250kg schwere Maschine hat mit 120 ein Einschlaggewicht von sicherlich mehr als 10 Tonnen.
Das sollte man mal begreifen.
Und genau deswegen hat sich ein schlauer Mensch auch Geschwindigkeitsbegrenzungen ausgedacht. Dabei geht er ja noch weiter. Denn diese Begrenzung ist aus Sicht des Gesetzgebers die Geschwindigkeit, die unter optimalen Bedingungen gefahrlos zu fahren ist.
Denn wir halten mal fest:
Eine kurvige Landstraße kann ich mit nem nagelneuen Werksporsche sicherlich schneller und auch noch sicher bewegen, als nen Fiat Panda BJ.81 kurz vor Ablauf des TÜVs mit ausgelutschtem Fahrwerk.
Ich kann auch noch bei vereister Fahrbahn mit 50 durch den Ort fahren.
Aber bei beiden Fällen vergisst du dann eines:
Die unberechenbare Komponente der anderen.
Nehmen wir den Porsche: Der lässt sich sicherlich ohne Probleme auch mit 140 durch die Kurven prügeln, nur was machst du, wenn nach der kurve vor dir der Panda gerade wieder von 70km/h aus der Kurve rausbeschleunigt?
Oder du juckelst bei vereister Fahrbahn durch eine menschenleere Ortschaft. Und dann rollt ein Ball über die Straße. Kannst du dann noch rechtzeitig bremsen? Sicherlich nicht.
Du bist also gar nicht in er Lage, zu behaupten, du hast die Maschine in jeder Lage unter Kontrolle.
Du hast die Maschine in der aktuellen Lage unter Kontrolle. Das heißt, geradeausfahrt mit 150 auf der Landstraße.
EGAL, welches Szenario sich hinter der nächsten nicht einsehbaren Stelle befindet, du hast es NICHT unter Kontroille, aber du rast mit zu hoher Geschwindigkeit drauf zu.
Mal ein Beispiel:
Ich fahre jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. 23km hauptsächlich über gerade Strecken ohne Berge nur ein paar Kurven. Schleswig Holstein, flaches Land.
Hier hat es sogenannte "knicks" das sind Baum und Buschreihen, die die Felder und Wiesen eingrenzen.
Das heißt, dir wird temporär immer mal wieder der Blick auf Felder und Wiesen eingeschränkt.
Aus einem dieser Knicks ist eines Tages fast direkt vor mir einer mit nem riesigen Traktor rausgefahren. Hat einfach nicht geguckt.
Ich war vorschriftsmäßig unterwegs und konnte recht gut auweichen. Unter Ausnutzung der Gegenspur.
Wäre ich schneller gewesen, nicht viel, aber schneller, dann wäre mein Auto voll vor den Vorderreifen geklatscht.
Sicher, der Traktorfahrer wäre Schuld gewesen, ABER: Wenn du zu schnell fährst und sie weisen es dir nach, dann bekommst du Teilschuld.
Und dann reicht es ja schon, wenn der Gegenverkehr nicht frei ist oder deine Maschine einfach nur nen Stups bekommt um in den Gegenverkehr zu hämmern.
Spirit2015 schrieb:Was die latente Gewaltbereitschaft angeht so hab ich meine Zweifel. Was glaubst du wohl warum so viele "wegschauen", "nix gesehen haben", sich anspucken und treten lassen und trotzdem kommentarlos weitergehen? Weicheier? Stressvermeider? Überlebenskämpfer?
Halten wir mal fest: Wenn es eine latente GEwaltbereitschaft geben würde, dann würde doch jede Prügelei zu einer Massenschlägerei ausarten oder?
Folglich sind es stressvermeider.
Leute wie diese U-Bahnschläger sind sicherlich Einzelfälle, die nur berühmt wurden, weil die Ergebnisse so schrecklich sind.
Die Erfahrung zeigt aber doch, dass Einschreiten oder einfach nur ein direktes Ansprechen oft schon zu einem Abbruch der Eskalation führen.
Denn in dem Moment wird sich derjenige seines Unrechts bewusst. Bei Aktenzeichen XY werden regelmäßig Leute gezeigt, die nicht viel mehr gemacht haben, als zu sagen "Ey, hör auf!" und dann das Opfer verarztet haben.
Da jetzt auf ne latente Gewaltbereitschaft zu schließen ist denke ich etwas übertrieben.
Im Gegensatz zu dem von den Briten aufrechterhaltenen Vorurteil sind wir ja auch nicht alle Nazis und fressen den ganzen Tag Sauerkraut.