Ein kleiner Klaps hat noch keinem Kind geschadet

@Nightshot

Nightshot schrieb:Seien wir ehrlich ein kleiner Klaps auf den Hintern gehört einfach dazu finde ich, natürlich nicht so das es schmerzt das ist dann schon übertrieben, man tut so etwas ja auch nicht gerne aber Symbolisch muss das einfach manchmal sein

Wo hört der Klaps auf und wo fängt die Misshandlung an? Wenn ich an die kleine Siri denke wird es mir ganz schlecht. Ihre Eltern haben es Nachts aus dem Schlaf gerissen und dann immer hochgehleudert. Als das Baby acht Monate alt war haben es ihre Eltern gegen die Wand geschleudert und getötet. Mich darf man als Nachbarin nicht haben, ich schaue nicht weg .

@Nightshot

Sprichst du aus Erfahrung als Elternteil? Oder gehts hier um die reine Theorie?


Nur weils andere Säugetiere so handhaben, heißts nicht das wir menschlichen Säugetiere dies ganz genauso handhaben müssen.

Zumal ein enormer Unterschied besteht (die Sprache lass ich weg, auch Tiere kommunizieren innerhalb ihrer Art sehr umfangreich):

Das menschliche Säugetier ist von Geburt an, bis mindestens zur Jugendzeit, bei seinen Eltern bzw. einer elternähnlichen Gruppe. Wird dort versorgt, bekommt Erziehung, lernt, übt Sozialverhalten.
Hmm, eigentlich dem Aufwachsen eines tierischen Säugetieres nicht unähnlich.
Lediglich die Zeitspanne ist viel länger da das menschliche Säugetier weit über 10 Jahre braucht um überhaupt die Pubertät zu erreichen.



In unserer Familie wird es seit nahezu 5 Jahren geschafft den Nachwuchs gewaltfrei zu erziehen (also weder körperliche Abstrafung noch emotionale Erpressung, noch Liebesentzug). Es funktioniert.

@Nightshot

Nightshot schrieb:Das lernt ein Kind ja bald mal das ein kleiner Klaps bedeutet das es nicht in Ordnung war was es gemacht hat, wenn es zum Beispiel immer wieder Zeug runter schmeißt und man sagt so jetzt reichts Klaps und ab ins Bett.

Wodurch genau lernt es das, wenn es weder psychisch noch physisch weh tut ...?

Wenn es nicht darum geht, dem Kind weh zu tun, kann man es ja auch in den Arm nehmen oder streicheln ...

@x-ray-2

x-ray-2 schrieb:Wodurch genau lernt es das, wenn es weder psychisch noch physisch weh tut ...?

Verbunden mit der Mimik und dem Ton wenn man etwas sagt, weiß es dann sehr schnell das ein Klaps nur bekommt wenn es arg aus der Reihe tanzt.

Etta schrieb:Wo hört der Klaps auf und wo fängt die Misshandlung an?

Für mich fängt Misshandlung dort an wenn es dem Kind mehr schadet als nützt.
Wenn es schmerzen hat bringt ein Klaps auch nichts, mit Schmerzen kann man kein Kind erziehen.
Es ist wie gesagt für mich etwas Symbolisches ein Klaps, es soll nicht weh tun sonder nur das es Aufmerksam wird das es so nicht geht.
Wenn ich meiner Partnerin ein Klaps auf den Hintern gebe weiß sie auch wie es gemeint ist so ist das.

Nightshot schrieb:Das lernt ein Kind ja bald mal das ein kleiner Klaps bedeutet das es nicht in Ordnung war was es gemacht hat, wenn es zum Beispiel immer wieder Zeug runter schmeißt und man sagt so jetzt reichts Klaps und ab ins Bett.

Das Kind "lernt" das sein Fehlverhalten keine Konsequenzen hat. Wenn der Klaps nicht schreckt oder weht tut ist er sinnlos, also muss ein Klaps härter sein, was dann schon wieder zur Misshandlung wird.

Außerdem zeigt selbst der "leichte schmerzfreie Klaps" dem Kind, dass die Eltern sich nicht mehr zu helfen wissen.

Edit:

@Nightshot:
Dein Beispiel

Nightshot schrieb:zum Beispiel immer wieder Zeug runter schmeißt und man sagt so jetzt reichts Klaps und ab ins Bett.

hinkt enorm. Das Bett/ die Schlafenszeit steht in keinerlei direktem logischen Bezug zu dem "herunterschmeißen eines Gegenstandes".
Zumal eine vorgezogene Schlafenszeit enorme (negative) Auswirkungen auf den Folgetag hat.

Wenn ein Kind etwas herunterschmeißt, so ist es selten mit Absicht (außer es provoziert grade wirklich, aber selbst da reicht ein strenges Wort, ein gemeinsames Chaosbeseitigen und nötigenfalls ein paar Minuten Auszeit für alle Beteiligten).
Wenn ein Kind etwas unabsichtlich herunterschmeißt (auch wenns der 4te Wasserbecher in 30 Minuten ist), dann ist es dem aktuellen Stand der Motorikfähigkeit zu verdanken plus eventueller Müdigkeit des Kindes. Statt zu schimpfen und Sanktionen zu verhängen kann man weitaus sinnvoller handeln:
Lerneffekt für die Eltern: Becher am besten aus Plastik, Becher nur halbvoll füllen (am sinnigsten mit Mineralwasser oder stillem Wasser, das gibt keine Flecken), darauf achten das der Becher so steht das er nicht aus Versehen beim Spiel heruntergerissen werden kann.
Lerneffekt fürs Kind: "Fällt mir der Becher um, dann wische ich die Pfütze mit einem Tuch weg. Wo finde ich ein entsprechendes Tuch, wie wische ich eine Pfütze weg. Künftig werde ich versuchen etwas vorsichtiger zu sein".

Ich denke nicht das wir hier daheim ein Wunderkind haben.... Aber unser Kind konnte im Alter von 2 Jahren schon ganz genau unterscheiden zwischen "Papas Spielzeug" und "Kinderspielzeug". Wusste also ganz genau das es an das eine Spielzeug dran darf, an das andere nur unter Aufsicht und unter Vorsicht.

Ganz ohne Schimpfe, ohne Anschreien, ganz ohne Klapse, ohne, Druck oder "Pass auf... sonst...".



Nightshot:
Du vergleichst deine Partnerin jetzt aber nicht mit einem kleinen Kind, oder? Das sind Welten.

Nightshot schrieb:Verbunden mit der Mimik und dem Ton wenn man etwas sagt, weiß es dann sehr schnell das ein Klaps nur bekommt wenn es arg aus der Reihe tanzt.

Dann belässt man es bei Mimik und Ton. ;)

Bone02943 schrieb:Das Kind "lernt" das sein Fehlverhalten keine Konsequenzen hat. Wenn der Klaps nicht schreckt oder weht tut ist er sinnlos, also muss ein Klaps härter sein, was dann schon wieder zur Misshandlung wird.

Ja doch das lernt es anders, also wenn es immer wieder Zeug runter schmeißt dann würde ich es erstmal zur Rede stellen und sagen da so etwas nicht in Ordnung ist, weil das Geld kostet und das andere Kinder auch nicht machen und nicht dürfen und wenn das nicht hilft, dann ein kleiner Klaps und jetzt gehst 10 Minuten ins Zimmer weil so gehts nicht.

Wenn es dann im Supermarkt bei der Kassa anfängt zeug runterschmeißen, dann ein kleiner Klaps und es weiß schon was damit gemeint ist von zuhause.

@Nightshot

Ach du Schreck

Dazu fällt mir aktuell echt nix mehr ein.

Achtung Elternkeule:
Werd du erst mal Vater und schau dann wie weit du damit kommst (vor allem ob dich die Mutter deines Kindes soweit agieren lässt).

@Nightshot

Nightshot schrieb:Verbunden mit der Mimik und dem Ton wenn man etwas sagt, weiß es dann sehr schnell das ein Klaps nur bekommt wenn es arg aus der Reihe tanzt.

Können Kinder überhaupt "aus der Reihe tanzen" ...?

Das klingt schon so militärisch geprägt ...

Das heisst der Klaps, also die "körperliche Zuwendung" funktioniert nur in Verbindung mit entsprechender Mimik und Ton, um diese zu unterstreichen ...?

Wie das Kind dadurch etwas lernen soll, hab ich allerdings noch nicht verstanden ...

Nightshot schrieb:Für mich fängt Misshandlung dort an wenn es dem Kind mehr schadet als nützt.

Da scheiden sich die Geister ... Für mich fängt es da an, wo es dem Kind schadet ...

Oder glaubst du ernsthaft es könnte einem Kind eine Erfahrung oder Behandlung gleichzeit mehr oder weniger schaden und nützen ...?

Was is das denn für ne komische Rechnung ? :D

Nightshot schrieb:Wenn es schmerzen hat bringt ein Klaps auch nichts, mit Schmerzen kann man kein Kind erziehen.
Es ist wie gesagt für mich etwas Symbolisches ein Klaps, es soll nicht weh tun sonder nur das es Aufmerksam wird das es so nicht geht.

Aber woher soll denn diese "Aufmerksamkeit" oder das Verständnis seitens des Kindes kommen ...?

Nightshot schrieb:Wenn ich meiner Partnerin ein Klaps auf den Hintern gebe weiß sie auch wie es gemeint ist so ist das.

Was is das denn für ein Vergleich ...? :D :D :D

Behandelst du deine Partnerin wie ein kleines Kind ...?

Der Vergleich is ja nun völlig verkehrt ...

@x-ray-2
Werde dir morgen vielleicht antworten, im Grunde weißt du schon wie ich es meine denke ich, aber gut du hinter fragst jeden Satz von mir, das kann man natürlich auch bei der Supernanny machen, vieles hinterfragen wie und warum und was bringt das.

Es ist eben nicht immer so einfach ein Kind zu erziehen, Alles durchgehen lassen geht nach hinten los und ein zu starker Klaps auch.

Man muss da den Mittelweg finden, ganz ohne Klaps wird es selten gehen bzw. wenn man es zwangshaft versucht wird es umständlich.

Mir hat ein kleiner Klaps immer geholfen als Kind, Millionen anderen hat es auch nicht geschadet, die Tiere machen es auch so.
Also verkehrt ist es nicht, so lange es symbolisch bleibt um das Kind aufmerksam zu machen und nicht damit zu bestrafen.

@Nightshot

Du suchst nach einem Weg, die Aufmerksamkeit eines Kindes zu bekommen (also beispielsweise in ärgeren Situationen)?
Wozu der Klaps?
Nutze den Namen des Kindes.
Den vollen Vornamen des Kindes, statt der üblichen Kurzform oder statt des üblcihen Spitznamens - zusätzlich einen ernsten Tonfall.
Dies vermittelt mehr als deutlich das es grade ernst ist/ wird und Aufmerksamkeit gefragt ist.

Wer sein Kind schlagen muss, damit es versteht, macht was falsch.

Alleine der Threadname ist eine gewagte Theorie.

Ein Klaps, welcher der Züchtigung dient, ist in jedem Fall erbärmlich.
Der Täter nutzt seine Machtposition aus um das von ihm völlig abhängige Wesen, das er eigentlich lieben sollte, zu schlagen... Natürlich können Kinder durch eine solche Herabwürdigung ein Trauma erleiden.

Ich sage nicht, dass sich da jedes Mal gleich das Jugendamt einschalten sollte, sondern appelliere an die Eltern: Gewalt ist niemals die beste Lösung.

Ich bin wirklich sehr beeindruckt, was für vorbildliche Eltern es hier gibt, die immer Alles im Griff haben und von daher entscheiden können, ob und was Andere falsch machen.

Ein wirklich interessantes Thema.

Erstaunlich, daß die Menschheit überhaupt so weit gekommen ist, ohne nur noch aus traumatisierten Psychopaten zu bestehen.

@klausbaerbel
Achja und wieso sollte es deiner Meinung nach ok sein? Wieso hören solche Eltern denn ab einem bestimmten Alter auf, die Kinder zu schlagen? Vielleicht weil sie irgendwann zurückschlagen? Sie nutzen ihre Macht feige aus.

Das Kind ist vielleicht nicht volljährig, aber das macht es noch lange nicht zum Eigentum der Eltern. Jedes Kind sollte ein Recht auf körperliche Unversehrtheit haben.

http://news.utexas.edu/2016/04/25/risks-of-harm-from-spanking-confirmed-by-researchers
@S.i.d.o

Das sind die fakten:

The study, published in this month’s Journal of Family Psychology, looks at five decades of research involving over 160,000 children. The researchers say it is the most complete analysis to date of the outcomes associated with spanking, and more specific to the effects of spanking alone than previous papers, which included other types of physical punishment in their analyses.
Elizabeth Gershoff
Elizabeth Gershoff. Photo courtesy of University of Texas at Austin College of Natural Sciences.

“Our analysis focuses on what most Americans would recognize as spanking and not on potentially abusive behaviors,” says Elizabeth Gershoff, an associate professor of human development and family sciences at The University of Texas at Austin. “We found that spanking was associated with unintended detrimental outcomes and was not associated with more immediate or long-term compliance, which are parents’ intended outcomes when they discipline their children.”

Gershoff and co-author Andrew Grogan-Kaylor, an associate professor at the University of Michigan School of Social Work, found that spanking (defined as an open-handed hit on the behind or extremities) was significantly linked with 13 of the 17 outcomes they examined, all in the direction of detrimental outcomes.

“The upshot of the study is that spanking increases the likelihood of a wide variety of undesired outcomes for children. Spanking thus does the opposite of what parents usually want it to do,” Grogan-Kaylor says.

Gershoff and Grogan-Kaylor tested for some long-term effects among adults who were spanked as children. The more they were spanked, the more likely they were to exhibit anti-social behavior and to experience mental health problems. They were also more likely to support physical punishment for their own children, which highlights one of the key ways that attitudes toward physical punishment are passed from generation to generation.

160.000 kinder in 50 jahren, die größte metastudie überhaupt zu dem thema, fand, dass auch der kleine klaps erheblich negative auswirkungen im allgemeinen hat.
Darunter psychische krankheit und asoziales verhalten.

Ok ich werde es meinem verstorbenen Stiefalten sagen dass er Schuld ist. Dauert nur etwas bis wir uns in der Hölle wieder sehn.
Guts Nächtle

@S.i.d.o

würde schon reichen, wenn du nicht mehr erzählst, körperliche bestrafungen würden niemandem schaden.

Wenn es dich glücklich macht?
@shionoro
Bitte :)