RayWonders schrieb am 04.11.2021:Bei schwerkranken wird danach gefragt, dass man mindestens so und so oft in einem bestimmten Zeitraum den Wille des Freitodes äußern muss. Kann das nicht auch gelten für Menschen die nicht schwer krank sind?
Oder sollte es denen verwehrt bleiben, und wenn wieso?
Ich bin auch absolut dafür, dass jeder seinen Tod selber bestimmen darf.
Aber es gibt natürlich Probleme, die dem entgegenstehen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Soll man schon beim ersten Mal, wenn jemand zum Arzt (als Beispiel) geht und den Wunsch zu sterben äußert, die Spritze zücken?
Oder denkt er morgen vielleicht anders darüber?
Sollte ich mal nachfragen, warum er genau sterben möchte?
Muss der Grund für den Arzt nachvollziehbar sein?
Oder was für "Belege" braucht es dafür.
Und es kann schon sein, dass es irgendwann "normal" wird, wenn man ein Pflegefall ist, sich lieber so zu entfernen, als jemanden zur Last zu fallen.
Den Freitod an sich kann man ja im Übrigen trotzdem wählen. Nur eben meistens auf nicht so schöne Art.
Es ist halt nicht rückgängig zu machen.
Vielleicht könnte man mal die Menschen fragen, die einen Suizidversuch unbeabsichtigt überlebt haben.
Waren die froh, dass sie noch leben? Oder haben sie es dann doch noch mal versucht.
Meine Mutter hat es zweimal versucht und ist allerdings inzwischen verdammt froh, dass sie die vielen vielen Jahre bis heute noch leben konnte, weil sie unvorhergesehen gefunden wurde.
Trotzdem bin ich auf jeden Fall für die Möglichkeit, das eigene Leben selber angenehm beenden zu können.