Was haltet ihr von Abtreibung?
02.07.2005 um 19:55
Astral-Buddy
Zu dem Post auf Seite 48:
Ich hasse diese Art zu diskutieren, anderen Worte in den Mund legen und mit Absicht einen Fehlschluss aus einer gegebenen Prämisse herbeiführen, das ganze verpackt in ein streitlustiges Pamphlet.
Dein Problem ist anscheinend, dass du nicht unterscheiden kannst zwischen Meinung und Anspruch. Alles was ich hier dargeboten habe, war meine Meinung, die zieht auch keinen Thread unnötig in die Länge, falls du das so siehst solltest du vieleicht in ein Internet-Lexikon wechseln.
Da ich offenbar einer der wenigen bin, der keine Lust auf solche niveaulosen Diskussionen hat, sag mir bitte ab wo genau du meiner Argumentation nicht mehr zustimmen kannst:
Es muss sowohl aus ethischer, als auch aus juristischer Sicht einen Zeitpunkt geben, bei dem man dem Menschen das Menschsein zuspricht, oder zumindest das Recht zu Leben.
Diesen Zeitpunkt würde ICH bei der Verschmelzung von Ei und Samenzelle, spätestens jedoch bei der Einnistung in die Gebärmutter ansetzen. Ich habe kein wissenschaftliches Argument gesehen, welches dagegen sprechen würde. Das Leben an sich, beginnt in diesem Moment, zumindest wenn man sich die Faktoren die Leben ausmachen zu Gemüte führt. Leben bedeutet auch wachsen und älter werden. Eine Samenzelle allein kann diesen Prozess nicht durchmachen, darin sehe ich den Unterschied.
Natürlich sind Samenzellen Teil des Embryos, jedoch kann man sie aus wissenschaftlicher Sicht, auf sich allein gestellt, nicht als echtes Leben bezeichnen. Mein Arm ist auch teil von mir, ja er besitzt sogar einige Faktoren, die Leben ausmachen, jedoch würde keiner auf die Idee kommen ihn als Leben zu bezeichnen.
-Sag mir, wenn ich mich täusche.-
Ich denke wir sind uns einig darüber, dass es sich bei Embryos um Leben handelt und möge es noch so ein kleines Zellhäufchen sein. Lässt man den Gesichtspunkt, dass es sich hierbei eines Tages um einen Menschen handelt (je nach Weltbild womöglich schon früher) außer acht, so bleibt EXISTIERENDES Leben trotzdem Leben, egal wie man es dreht und wendet.
Abtreibung tötet dieses Leben. Ich habe NIE von Mord gesprochen, denn darin sehe ich noch einmal einen gewaltigen Unterschied. Dein Argument mit der Verhinderung von Leben greift also nicht, da es sich hierbei schon um Leben handelt, wenn auch noch nicht ausgereift, außerdem handelt es sich imho nicht um Mord, sondern um Tötung.
Mit anderen Worten, selbst wenn ich mit der Aussage Sperma ist kein echtes Leben daneben liege, so bleibt Abtreibung trotzdem töten - nur wäre ich dann nicht mehr konsequent in meinem Denken (was ich sowieso nicht annehme).
Ich sehe darin nun eine ethische Frage, du anscheinend nicht. Ich kann das akzeptieren und würde dir z.B. niemals vorwerfen des Nachdenkens nicht befähigt zu sein, jedoch muss ich berechtigt sein meine Meinung kund zu tun. Das tust du ja auch und um nichts anderes handelt es sich bei deinen Postings.
Du sagst eben sinngemäß, solches Leben kann man töten, egal was einmal daraus wird (richtig?), ich sage Leben kann man im Zweifelsfall/Ernstfall töten, es sollte jedoch nicht die Regel werden, gerade wenn dieses Leben, ab welchem Zeitpunkt auch immer, einmal ein menschliches ist.
Ich verurteile deshalb ja auch niemand. Nur wird das aktive Beenden von Leben nun mal Töten genannt, das sollte man sich eben bei der Abtreibung in Erinnerung rufen und nicht einfach sagen "ach ich hab kein Bock darauf, ich treibe ab"
Die Pille danach ist eher eine Notfalllösung. Ob du es glaubst oder nicht, ich denke auch, "je später desto schlimmer", gerade weil es sich um heranwachsendes Leben handelt, jedoch sehe ich darin auch das Problem des Tötens. Sie verhindert den Einsprung oder die Einnistung in die Gebärmutter, also quasi ein Zwischending. Imho sollte man wenn möglich darauf verzichten und "normal" verhüten, auch wegen den Faktoren wie Verlässlichkeit und Nebenwirkungen.
So habe ich z.B. auch nie behauptet, dass Abtreibung im Allgemeinen verwerflich wäre, lediglich die Einstellung einer erweiterten Verhütung ist es für mich. Und dies hört man leider relativ oft.
Meiner Meinung nach ist dieser Weg, Verantwortung oder Unbequemlichkeit aus dem Weg zu gehen, nicht wert (s)ein (werdendes) Kind zu töten.
Zudem hoffe ich, dass es bald einen Weg geben wird, das Überleben des "Kindes" und das "abtreiben" zu vereinen, auch wenn ich mir nicht wünschte so ein Kind zu sein.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius
Null - und das nennen sie ihren Standpunkt
(Einstein)