Was haltet ihr von Abtreibung?
23.02.2022 um 08:33wie kommst Du darauf?Kältezeit schrieb:Frauenärzte, die abtreiben, werden erst beim Beratungsgespräch genannt
wie kommst Du darauf?Kältezeit schrieb:Frauenärzte, die abtreiben, werden erst beim Beratungsgespräch genannt
Es gibt keine öffentlich einsehbare Liste mit Ärzten, die Abtreibungen vornehmen. Zumindest hier in der Gegend erfährt man erst beim Beratungsgespräch, zu wem man gehen und wer diesen Eingriff vornehmen kann.Tussinelda schrieb:wie kommst Du darauf?
das ist falsch. Es gibt eine Liste bei der Bundesärztekammer. Frei einsehbar.Kältezeit schrieb:Es gibt keine öffentlich einsehbare Liste mit Ärzten, die Abtreibungen vornehmen. Zumindest hier in der Gegend erfährt man erst beim Beratungsgespräch, zu wem man gehen und wer diesen Eingriff vornehmen kann.
ja und? Du hast geschrieben:Kältezeit schrieb:Da steht aber eben nicht jeder drin...hier in meiner Gegend treiben 2 Ärzte ab, die nicht aufgeführt sind.
und das ist eben falsch.Kältezeit schrieb:Frauenärzte, die abtreiben, werden erst beim Beratungsgespräch genannt
So sollte das auch sein. Ich kenne aber keinen einzigen Mann, der innerhalb einer längeren Beziehung noch ein Kondom benutzt, wenn die Frau schon verhütet. Auch dann nicht, wenn er ganz sicher keine Kinder will. Und noch weniger Männer kenne ich, die eine Vasektomie hätten durchführen lassen. Da spielt wohl noch viel irrationale Angst mit ("Kastration", "Entmannung").Kältezeit schrieb:Naja, Männer haben 2 Optionen. Vasektomie oder Kondom. Letzteres fällt beim GV sicherlich auch der Frau auf, Ersteres wird sicherlich vorher angesprochen, wenn die Frage gestellt wird, warum Kondom nicht zum Einsatz kommt.
Wer wirklich sicher gehen will, verhütet eh doppelt.
Ist ja auch okay. Soll sie machen, wie sie will, ist ja ihr Körper und ihr Geld. Die Verhütung wäre wohl günstiger als jedes Mal abtreiben.Kältezeit schrieb:Vielleicht kann man ja einfach mal tolerieren, dass es auch solche gibt und nicht jede abtreibende Nicht-Mutter im nachhinein unter einem irreperablen Traumata leidet.
In Deutschland gibt es ein verpflichtendes Beratungsgespräch vor einer Abtreibung: das würde ich abschaffen. Diese Pflicht entmündigt Frauen und stellt es so dar, als könnten sie ohne ein solches Gespräch keine vernünftige Entscheidung treffen. Ich finde das bevormundend. In Österreich gibt es eine solche Pflicht nicht und das finde ich auch gut so.Kältezeit schrieb:Ich bin auch gegen ein Verbot...die momentane Regelung gefällt mir und finde, sie reicht auch aus.
Sehe ich nicht so. Ich finde das richtig und wichtig, aber wenn der Arzt sich verpflichtet, vor der Abtreibung nochmals die Risiken genauestens zu erörtern, könnte man das weglassen, richtig.violetluna schrieb:In Deutschland gibt es ein verpflichtendes Beratungsgespräch vor einer Abtreibung: das würde ich abschaffen. Diese Pflicht entmündigt Frauen und stellt es so dar, als könnten sie ohne ein solches Gespräch keine vernünftige Entscheidung treffen. Ich finde das bevormundend. In Österreich gibt es eine solche Pflicht nicht und das finde ich auch gut so.
Wer sich beraten lassen möchte, kann das jederzeit freiwillig tun.
Warum findest du das?Kältezeit schrieb:Sehe ich nicht so. Ich finde das richtig und wichtig,
Ich schrieb ja auch entmündigend und nicht entwürdigend. 😉 Entwürdigend finde ich es auch nicht, nur Bevormundung von Schwangeren.Kältezeit schrieb:Ein Beratungsgespräch ist nicht entwürdigend, sondern hilft vielleicht sogar, bestimmte Ängste zu überwinden oder Möglichkeiten zu erörtern, die man vorher noch nicht selbst in Betracht gezogen hat.
Hab ich doch in den Absätzen danach bereits erörtert?violetluna schrieb:Warum findest du das
Und wo ist es bitte entmündigend, wenn ich vor einem schwerwiegenden Eingriff ein Beratungsgespräch wahrnehmen muss?violetluna schrieb:Ich schrieb ja auch entmündigend und nicht entwürdigend.
Das stimmt doch überhaupt nicht. Insbesondere, da Schwangerschaftabbrüche von Frauen verschiedenster Altersgruppen vorgenommen werden und viele ihre Lage u.U. als aussichtslos betrachten, beinhalten solche Gespräch auch viele Hilfsangebote und man hat ja dann auch immer noch mal Bedenkzeit. Auch werden diese Gespräche ergebnisoffen geführt. Daran ist absolut nicht entmündigend und schon gar nicht bevormundend.violetluna schrieb:In Deutschland gibt es ein verpflichtendes Beratungsgespräch vor einer Abtreibung: das würde ich abschaffen. Diese Pflicht entmündigt Frauen und stellt es so dar, als könnten sie ohne ein solches Gespräch keine vernünftige Entscheidung treffen. Ich finde das bevormundend.
Nein, da finde ich keine Erklärung dafür, wieso es verpflichtend stattfinden muss, nur dass du so ein Gespräch für eine gute Idee hältst. Dazu würde aber auch ein freiwilliges Gespräch reichen.Kältezeit schrieb:Hab ich doch in den Absätzen danach bereits erörtert?
Weil sich da die Frauen rechtfertigen müssen, warum sie abtreiben wollen. Es heißt ja nicht umsonst offiziell "Schwangerschaftskonfliktberatung". Da geht es schon um mehr als nur den medizinischen Eingriff an sich:Kältezeit schrieb:Und wo ist es bitte entmündigend, wenn ich vor einem schwerwiegenden Eingriff ein Beratungsgespräch wahrnehmen muss?
Ein medizinisches Aufklärunggespräch ist aber nicht dasselbe. Dort wird ja nur über die Risiken des Eingriffs informiert. Beim Beratungsgespräch will man aber die Frauen in erster Linie davon überzeugen, nicht abzutreiben.Interested schrieb:Dass es Aufklärungsgespräche vor med. Eingriffen gibt, ist absolut richtig und wichtig und die Beratung vor einem Abbruch ebenfalls.
Warum es anders gehandhabt wird, wird nicht begründet, aber hier ein Link zum Ablauf:Interested schrieb:Hast Du mal einen link, der da besagt, dass es in Österreich anders gehandhabt wird und auch, warum?
Dann können sich diese Frauen ja freiwillig beraten lassen, wenn sie das möchten. Mit geht es um die Verpflichtung.Kältezeit schrieb:Vielleicht ist das psychologisch ja garnicht mal so uninteressant, wenn es doch so viele Frauen gibt, die sich diese Entscheidung nicht leicht machen.
Frauen befinden sich manchmal in einer Notlage u. sehen keine andere Möglichkeit, als abzutreiben.violetluna schrieb:Dann können sich diese Frauen ja freiwillig beraten lassen, wenn sie das möchten. Mit geht es um die Verpflichtung.
Ein Abbruch der Schwangerschaft ist eben immer ein Konflikt zwischen dem Recht auf Leben des Embryos und dem Recht auf Selbstbestimmung für die Frau. Ich halte es für gut, dass dafür gesorgt wird, dass alle Optionen bekannt sind.violetluna schrieb:Schwangerschaftskonfliktberatung
Ist ja nichts gegen ein Beratungsgespräch einzuwenden, wenn die Frau das möchte. Dass es die Möglichkeit dazu gibt, finde ich auch gut, nur von einer Verpflichtung dazu halte ich nichts.borabora schrieb:Ist die Abtreibung vollzogen, kann man sie eben nicht mehr rückgängig machen, da finde ich ein vorheriges Gespräch auf jeden Fall sinnvoll und man kann froh sein, das es so Einrichtungen gibt.
Wenn eine Frau volljährig ist, kann sie das selbst entscheiden, da braucht sie keine Pflicht, um sie zu gängeln. Erwachsene Frauen sind ja keine kleinen Kinder!oldzambo schrieb:Ein Abbruch der Schwangerschaft ist eben immer ein Konflikt zwischen dem Recht auf Leben des Embryos und dem Recht auf Selbstbestimmung für die Frau. Ich halte es für gut, dass dafür gesorgt wird, dass alle Optionen bekannt sind.
Manche Frauen befinden sich aber in einer Ausnahmesituation u. können keine klaren Gedanken mehr fassen.violetluna schrieb:Wenn eine Frau volljährig ist, kann sie das selbst entscheiden, da braucht sie keine Pflicht, um sie zu gängeln. Erwachsene Frauen sind ja keine kleinen Kinder!
Man sollte nicht vergessen, das es hier um ein Menschenleben geht und das die Frau die Entscheidung, abzutreiben, mögl.weise hinterher nicht bereut bzw. sie depressiv werden lässt oder vielleicht sogar, das eine Abtreibung für die Frau nicht mehr infrage kommt.violetluna schrieb:von einer Verpflichtung
Das habe ich so nicht geschrieben, sondern:violetluna schrieb:Ein medizinisches Aufklärunggespräch ist aber nicht dasselbe. Dort wird ja nur über die Risiken des Eingriffs informiert. Beim Beratungsgespräch will man aber die Frauen in erster Linie davon überzeugen, nicht abzutreiben.
Auch in Österreich gibt es Beratungsgespräche, steht in Deinem LinkInterested schrieb:Dass es Aufklärungsgespräche vor med. Eingriffen gibt, ist absolut richtig und wichtig und die Beratung vor einem Abbruch ebenfalls.
es muss zuvor ein entsprechendes Aufklärungsgespräch stattfinden. Die Frau ist jedoch nicht verpflichtet, ihre persönlichen Gründe für den Abbruch bekanntzugeben.
Bevor Frauen die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch treffen, können sie sich in folgenden Institutionen beraten lassen:Quelle: https://www.gesundheit.gv.at/leben/eltern/schwangerschaft/info/schwangerschaftsabbruch
Familienberatungsstellen
Frauengesundheitszentren
Eine Auflistung von Frauengesundheitszentren und Beratungsstellen in den einzelnen Bundesländern finden Sie in der Broschüre "Ungewollt schwanger" des Netzwerkes der Österreichischen Frauengesundheitszentren.
So ein Blödsinn. Als wäre die Reife eines Mensch mit Vollendung der gesetzlichen Volljährigkeit verbunden. Und diese Beratungsgespräche gehen doch nur auf die Ängste und Gründe ein, warum der Abbruch in Erwägung gezogen wird. Ebenfalls habe ich Dich darauf hingewiesen, dass die Gespräche ergebnisoffen geführt werden.violetluna schrieb:Wenn eine Frau volljährig ist, kann sie das selbst entscheiden, da braucht sie keine Pflicht, um sie zu gängeln. Erwachsene Frauen sind ja keine kleinen Kinder!
Natürlich nicht. Es ist völlig absurd, wie es von @violetluna dargestellt wird.borabora schrieb:Ich war zwar noch nie bei so einer Beratung, könnte mir aber vorstellen, das es so abläuft, wie ich meine.
Gedrängt wird die Frau zu nichts.
Sorry, überlesen.Interested schrieb:Das habe ich so nicht geschrieben, sondern:
Aber nicht als Voraussetzung, damit man überhaupt abtreiben darf. Das medizinische Aufklärunggespräch gibt es vor jedem Eingriff, aber eben keine Beratung im Sinne von Alternativen zur Abtreibung. Die werden angeboten, aber man muss das Angebot nicht nutzen. Das ist der Unterschied.Interested schrieb:Auch in Österreich gibt es Beratungsgespräche, steht in Deinem Link
Das bezweifle ich aber.Interested schrieb:Ebenfalls habe ich Dich darauf hingewiesen, dass die Gespräche ergebnisoffen geführt werden.
Es gibt in Österreich keine vorgeschriebene Wartezeit, keine vorgeschriebene Beratung in einer Beratungsstelle, keine inhaltlichen Vorgaben für die ärztliche Beratung und die Frau muß ihre Gründe für den Abbruch nicht angeben. Die persönlichen Daten werden nicht weitergegeben, da es keine Meldung an die Krankenkassen oder irgendeine andere Institution gibt. Auch ist der Wohnort ohne Bedeutung. Das heißt Frauen aus anderen Ländern haben den gleichen ungehinderten Zugang zu einem Abbruch.Quelle: https://www.gynmed.at/schwangerschafts-abbruch/gesetz