Depressionen

junge_Fee schrieb:ganz ehrlich?
Ich nehme keine Medikamte. ich lass mir doch nicht eine spezielle Realität vorgaukeln....

Dass Du auf die Einnahme von Medikamenten verzichtest, ist Dein gutes Recht. :) Allerdings verbreitest Du hier ein vollkommen falsches Bild von der Wirkungsweise von Antidepressiva:

Diese Medikamente gaukeln Dir keinesfalls eine alternative Realität vor, das sind doch keine psychoaktiven Drogen oder Zauberpillen! :)

Viele der gängigsten Antidepressiva sind sogenannte Serotoninwiederaufnahmehemmer, die nichts machen als den Serotoninspiegel im Hirnwasser zu erhöhen. Davon wirst Du nicht high oder verblendet, Du wirst auch nicht in Watte gepackt und findest plötzlich alles supo, sondern Du schaffst es einfach, die Zahl depressiver Verstimmungen ohne externe Ursache, zu mindern, um so Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen und den "depressiven Teufelskreis" zu durchbrechen.

Aber, wie gesagt: Das wird Dir jeder Arzt oder Psychotherapeut besser erklären als ich es kann. :) Und niemand wird auch gezwungen, etwas zu nehmen, das liegt - wie gesagt - an Dir.

Verteufeln würde ich Antidepressiva dennoch nicht, und auch keine Schauermärchen über sie verbreiten. ;)

@junge_Fee
@Mantrailer

Die meisten verstehen nicht, dass der Hormonhaushalt das A und O ist. Wenn der Serotoninpegel aus den Fugen gerät, dann kann man sich fast schon aufgeben. Der ist fast so wichtig wie der Sauerstoff, den man atmet.

Denn wenn man merkt, dass man keine Luft bekommt, dann wird man panisch und benötigt durch die Aufregung noch mehr Sauerstoff, aber man hat nur eine kleine Reserve zur Verfügung.

Daher gibt es meistens nur eine Möglichkeit: Man muss die Reserven extern auffüllen lassen, um nicht zu ersticken.

Alles andere ist keine richtige Depression, sondern Kinderkram.

Also Leute, ich denke 99% der Menscheit hatte schonmal ne Depri-Phase.

Und ich denke das kann man nicht verhindern.

Und Depressionen sind meiner Meinung nach keine Krankheit, weil gegen Krankheiten kann man vorbeugen und gegen depressionen nicht :D

@kekscore

..............Wow........

Wie alt?

@shionoro

7 :D

Okay, danke für die Erklärung...
Mir hat noch kein Arzt richtig zugehört, oder sich mal einmal Mühe gegeben...
Wirklich, ich stand schon öfter davor, nicht mehr weiter machen zu wollen.
Hätte ich mich auf einen arzt verlassen, wäre ich wahrscheinlich schon nicht mehr.
Ich finde es einfach unter aller Sau, nach 5 min zuhören lediglich den Rezeptblock zu zücken...
Ist ja auch nur meine meinung....
Und da hab ich mich dann demonstrativ gegen gestellt...

kekscore schrieb:Also Leute, ich denke 99% der Menscheit hatte schonmal ne Depri-Phase.

Und ich denke das kann man nicht verhindern.

Und Depressionen sind meiner Meinung nach keine Krankheit, weil gegen Krankheiten kann man vorbeugen und gegen depressionen nicht

Das schreibst du nur, weil du keine Ahnung davon hast und deine Meinung zum Glück nicht viel bedeutet im Gesundheitswesen.

Eine depressive Verstimmung ist nicht gleichzusetzen mit einer Depression. Eine Depression ist eine Krankheit.

Als Betroffener erlebt man anfangs extreme Stimmungsschwankungen, in denen man die Krankheit ziemlich ausführlich kennenlernt. Dann weiss man was Serotonin ist und was es bewirkt. Man weiss nicht mehr wo oben unten ist.

An einem Tag will man sich umbringen und am nächsten Tag lacht man darüber und fragt sich wie man denn sowas nur denken konnte, weil der Stoffwechsel wieder kurzzeitig seine ursprüngliche Form angenommen hat.

Jeder, der das nicht erlebt hat, sollte froh darüber sein und sein Leben geniessen gehen. Eine Meinung hilft da nicht weiter. Und vorbeugen könnte man, aber beim Ausbruch der Depression, ist's schon zu spät.

@kekscore

junge_Fee schrieb:Okay, danke für die Erklärung...
Mir hat noch kein Arzt richtig zugehört, oder sich mal einmal Mühe gegeben...
Wirklich, ich stand schon öfter davor, nicht mehr weiter machen zu wollen.
Hätte ich mich auf einen arzt verlassen, wäre ich wahrscheinlich schon nicht mehr.
Ich finde es einfach unter aller Sau, nach 5 min zuhören lediglich den Rezeptblock zu zücken...
Ist ja auch nur meine meinung....
Und da hab ich mich dann demonstrativ gegen gestellt...

Nein, damit hast Du sicherlich recht. Unbestritten ist auch, dass zahlreiche Psychiater und Psychotherapeuten genauso verfahren, wie Du es beschreibst.

Da hilft nur eines: Probier den nächsten aus. Die Suche nach einem Therapeuten ist durchaus schwierig; Du solltest aber nicht aufgeben, sondern weitersuchen, denn irgendwann wirst Du jemanden finden, mit dem Du zurechtkommst und der sich Deiner Probleme aufmerksam annimmt.

Kommst Du aus einer Groß- oder Kleinstadt?

junge_Fee schrieb:Ich finde es einfach unter aller Sau, nach 5 min zuhören lediglich den Rezeptblock zu zücken...
Ist ja auch nur meine meinung....
Und da hab ich mich dann demonstrativ gegen gestellt...

Wenn du schon soweit bist, nicht mehr weitermachen zu wollen, dann ist der Rezeptblock vermutlich nicht verkehrt.

Ich habe mich zuvor schon mit Marihana therapiert, was zunächst eine antidepressive Wirkung hatte. Wie gesagt --->zunächst...

Und dann bei Abstinenz bricht alles ein. Ich hätte so einiges anders machen können, damit es mir heute nicht so beschissen geht, aber man kann nichts mehr rückgängig machen und sollte nach vorne schauen. Und ohne Hilfe, kann ich dir laut Erfahrung nahe legen, dass das ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Mit dem eigenen Verstand kann man nicht dagegen ankämpfen. Man stresst sich nur und dann wird alles nur grauer...

@junge_Fee

@abschied

Deine meinung meine meinung :D

aus der erfahrung, die ich gerade mit einer freundin mache:
Sie ist wahrscheinlich depressiv. Ich denke, sie fühlt sich sehr oft alleine, vielleicht geht es anderen betroffenen Menschen auch so! Allerdings ist sie es nicht. Sie bräuchte nur einen von uns Freunden zu kontaktieren, wenn es ihr schlecht geht. Macht sie manchmal auch, allerdings hat sie dann SO schlechte Laune, dass es mit auf unsere Nerven geht.
Es kann gut sein, dass man seine Freunde ausblendet, wenn die Depression einen zerfrisst, aber bitte, bitte haltet die Augen offen, denn bestimmt gibt es jemanden, der sich um euch sorgt und euch helfen möchte! So schlimm ist es meistens gar nicht, wie man es dann sieht, aber das ist ja das typische.

Finde ich schrecklich, einfach furchtbar, dass an die Depression mit keinem Mittel wirklich bekämpfen kann. Why the hell...

@Mantrailer

Stell dir mal vor, du häst das jetzt einem psychisch labilem Menschen gesagt...


Jdenfals hab ich mich mal interessehalber nach der Bipolaren erkundigt.Klar hin und wieder sprechen vielleicht ein paar Symtone mich sogar an,aber noch im normalen/gefühlt ungefährlichem Status.

Übrigens denk ich auch,das man seine eigene Psyche üben und trainieren kann mit "Glauben".
Bestimmt gibt es dafür Tricks,die kennt aber nicht jeder und Leute,die gern andere manipulieren um sich selbst zu brüsten ,rücken mit solchen Tricks sowieso nicht raus.(Das ist aber wieder ein andres Thema)

Im Endeffekt ist man mit seinem Problemen doch sowieso allein.

Ich selbst bin auf jeden Fall ein Mensch,der seelische Probleme mit sich selbst aus macht.
Ich hab es gar nicht anders gelernt.

detective schrieb:Stell dir mal vor, du häst das jetzt einem psychisch labilem Menschen gesagt...

Was genau meinst Du??? Habe ich etwas Unpassendes oder Unsensibles gesagt?

detective schrieb:Im Endeffekt ist man mit seinem Problemen doch sowieso allein.

Ich selbst bin auf jeden Fall ein Mensch,der seelische Probleme mit sich selbst aus macht.
Ich hab es gar nicht anders gelernt.

Das kannst Du ja persönlich auch so handhaben. Dennoch halte ich diese Weisung in diesem Thread für zumindest problematisch: Denn wenn das (wovon ich ausgehe) Menschen mit ernstzunehmenden Depressionen lesen und sich diese Haltung zueigenmachen, ist das gefährlich; Depressionen sollte man wie jede andere Krankheit auch dem Fachmann überlassen, und gerade nicht dem Selbstversuch.

Boa, wenn ich hier so einige Beiträge lese wird mir wirklich schlecht. Ich bin rapid cycling Bipolar, Angst / Paniker und Borderliner in einer Person. Wenn also Pillen nur ne heile Welt vorgaukeln, dann lebe ich in einer Traumwelt. Wie kaputt ist das denn??? Ich bekomme weil dieses Krankheitsbild chronisch ist einige Medikamente, ohne die ich nicht mehr leben möchte. Zu denen gehört zum Beispiel die Valproinsäure, die mich im "Mittelfeld" stabilisiert. Ohne dieses Medikament würde ich sehr viel öfter in den manischen oder depressiven Teil ausbrechen. Cymbalta ist ein Klasse Antidepressiva für Bipolare, ich kann mit der Dosierung je nach Stimmungslage "spielen", geht sie nach unten kann ich mehr nehmen, merke ich dass die Stimmung zu sehr nach oben geht, nehme ich weniger oder gar nichts. Sollte es zu sehr nach oben gehen ohne etwas bremsen zu können, gibt es Seroquel, das ist die Medikation nur wegen Bipolar. Und nun sage mir mal einer was wegen einer depressiven Phase, boa, da bekomme ich einen Hals. Da muss man sich nicht wundern, woher die Meinung kommt, die müssen sich ja nur mal zusammen reißen, dann ist das schon wieder alles ok.

LG Talkinghead

@kekscore

kekscore schrieb:Deine meinung meine meinung :D

Ja, eine Meinung darfst du haben. Aber wenn du eine depressive Verstimmung mit einer Depression verwechselst oder den Unterschied nicht kennst oder verstehst, dann ist deine Meinung wohl ziemlich schlecht fundiert.

Ich weiss nicht wie jung du bist, aber erst kürzlich hab ich verstanden, was das für eine grausame Krankheit ist und wer sie in meinem Umfeld hat.

Und wirklich nur aufgrundessen, weil ich neulich selber von dieser Krankheit betroffen bin. Sonst wär ich dem gegenüber auch nur ein Ignorant geblieben.

wer depressionen hat, weiss, dass die grausame "umarmung" dieser krankheit einen um den verstand bringen kann. an jeder ecke lauert das biest und springt einen von hinten an. man ist "down" und weiss selbst nicht, warum es so ist. es ist einfach zum kotzen.

Kann ich komplett bestätigen... Man kann kaum noch lachen.. und wenn, dann tut man es nur , damit andere es nicht mitbekommen, wie schlecht es einen wirklich geht.. ich versteck die Krankheit Tag für Tag.. ich schäm mich einfach dafür.. dass ich so schwach bin..

@abschied

Naja, ich meine Krankheiten bringen einen um, aber Depressionen wie du das meinst nicht. Weil bei Depressionen hat man immer eine Wahl.

erst stirbt die seele, dann der körper.

wenn menschen sich trotz langjähriger therapie(n) und medikamentierung sich am nächsten baum aufknüpfen, dann kann man wohl sagen, dass die depressionen tötlich waren.

@styx

styx schrieb:erst stirbt die seele, dann der körper.

Das hört sich total beängstigend an.. obwohl ich weiß, wie du das meinst..