Warum nutzt die Menschheit ihr Potenzial nicht aus?

zu der Sache mit der Anarchie:

ich glaube, menschen nutzen die gesellschaft um schutz zu haben. man darf zwar nicht tun was man will aber dafür dürfen es andere auch nicht, die einen ansonsten vielleicht töten würden etc.

Jeder Mensch ist ein individuum.
Das heißt; jeder Mensch hat Potential.
Die einen wissen was sie wollen,und die anderen haben noch nie darüber nachgedacht, habe sich Selbst noch nie hinterfragt.

Es kommt darauf an, sich selbst zu engagieren, in Parteien, Gewerkschaften, Bürgerintitiativen. In der Schüler- und Elternvertretung in Schule oder Kita, in der Einwohnerfragestunde in der Gemeindeversammlung, im Betriebsrat, in Stadtteilintitiativen, in Vereinen oder meinetwegen auch Kirchen.

Einfach einsteigen in kommunalpolitischen Entscheidungen oder basisdemokratischen Bewegungen.
Rumsitzen und jammern, und als orgasmischen Höhepunkt des eigenen Demokratieverständnisses alle paar Jahre ein Kreuz zu malen, sind eben einfach nicht genug.

Aber dazu muss man schon mal seinen Arsch aus dem Sessel bewegen, das Maul nicht nur zum Biereinfüllen aufreissen.

Demokratie heisst "Do it yourself" - und es nicht allein überteuerten Pfuschern überlassen. Also nichts anderes, als das Haus, in dem wir wohnen (müssen) instand zu halten.

Wie nutzt Du Dein Potenzial zur Veränderung der Welt aus, @herredvonspeck ?

@Kuschki

Aber warum halten sich dann eben auch die vermeintlich "Stärkeren" daran...


@Doors

Würdest du nicht in jedem deiner Post beleidigend werden

Doors schrieb:Aber dazu muss man schon mal seinen Arsch aus dem Sessel bewegen, das Maul nicht nur zum Biereinfüllen aufreissen.

könnte ich es möglicherweise in Betracht ziehen auf deine Beiträge einzugehen.

@herredvonspeck
du sprichst mir aus der Seele...

kann man über tiere auch sagen, die könnten auch ruhig mehr arbeiten usw., aber wo führt das hin? so ähnlich wie der fischer vom industriellen den rat bekommt mehr zu arbeiten um eine flotte zu gründen. das führt ja nur noch mehr zur arbeit. aber wie sollte das leben denn spass machen, wenn man dauernd für die zukunft arbeitet?

am ende sterben wir sowieso, ob mit einstein oder ohne.

@herredvonspeck

Ich bin nicht auf der Welt, um mir Freunde zu machen. Dieses Potenzial pflege ich voll auszuschöpfen.

Ich bin stolz darauf, mich als Schöffe beworben zu haben. Das ist meine Form des gesellschaftlichen Einbringens.

@niurick
mach dann mal nen thread dazu auf, und berichte, was da so passiert. wäre sicher nicht nur für mich ganz interessant. ich hab mich seinerzeit in nürnberg immer in die grösseren verhandlungen rein gesetzt, und hab die als zuschauer verfolgt. manche waren echt der hit. spannung pur^^

herredvonspeck schrieb am 09.05.2013: Ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld kein Essen, ohne Essen kein Leben. Aber wieso funktioniert das System so ?

Warum hat bisher kein "System" besser funktioniert?

@herredvonspeck
Das Leben ist (derzeit) wie es ist. Übrigens leben wir in einer Zeit, in der sich immer mehr sehr vieles ändert. Viele verlassen ihre alten Mustern, ihre alte Lebensweise, und fangen an, auf eine andere Art und Weise zu leben, die nichts mit Zwang und Sklaverei zu tun hat.

@Doors
hier in Österreich nennt man das "Ich hab nicht den Puderzucker in den Arsch geblasen bekommen"

@rockandroll

Nürnberg, Gericht, Verhandlungen - du warst bei den Nürnberger Prozessen zugegen? Demnach bist du ein ziemlich alter Sack. Aber im Ernst.

Meine Bewerbung betrifft das kommende Jahr; für die Zeit werden hier in der Stadt dringend Menschen gesucht, die sich die Aufgabe zutrauen. Mal sehen, was daraus wird.
Ein Grund für die Bewerbung sind ein paar Kontakte zur Staatsanwaltschaft, von denen ich immer wieder vom erschreckend hohen Maß an Kriminalität in der Stadt höre - Beschaffungskriminalität, häusliche Gewalt, auch Wirtschaftsdelikte sind nicht selten.
Wenn ich das höre, frage ich mich, ob es sich um Naivität handelt, wenn ich annehme, in einer lebenswerten Stadt zu leben. Das Ehrenamt wird mir also auch verraten, ob ich Kriminalität um mich herum bislang unterschätzt habe, oder ob sie von meinen Kontakten überdramatisiert wird.
Die Mischung aus Jung und Alt, Drogenjunkies, Wirtschaftsverbrechern, Studenten und alltäglichen 08/15-Ganoven wird mir eine gewisse Abwechslung bereiten. Und aus Gründen der Abwechslung habe ich mich absichtlich nicht als Jugendschöffe beworben - obwohl hier wahrscheinlich die Einflussnahme (Stichwort: 2. Chance) enorm einzuschätzen ist.

Die Bewerbung war aber auch nur ein erster Schritt in Richtung Zivilcourage/ Ehrenamt. Falls ich nicht in Frage komme, werde ich mir eine Alternative überlegen. Zunächst war mir wichtig, Bereitschaft für etwas aufzubringen, wofür es nicht in der Kasse klingelt. Das hab' ich geschafft.

@niurick
klingt gut. viel erfolg dabei!

Kuschki schrieb:ich glaube, menschen nutzen die gesellschaft um schutz zu haben. man darf zwar nicht tun was man will aber dafür dürfen es andere auch nicht, die einen ansonsten vielleicht töten würden etc.

Stimmt. Bei Vergesellschaftlichung geht es um die Entmachtung der Stärksten (Recht des Stärkeren, Selbstjustiz usw.), um die Gruppe als Ganzes zu schützen. Zum Wohle der Gruppe wird der Einzelne in seinen Fähigkeiten beschnitten.

So lässt sich die Herrschaft des Gesetzes aber auch als Diktatur der Dummen und Schwachen darstellen. Wobei das in Bezug auf Moral wesentlich mehr zutrifft als bei Gesetzen.

rockandroll schrieb:ich hab mich seinerzeit in nürnberg immer in die grösseren verhandlungen rein gesetzt

Du bist schon etwas älter? ;)

@niurick
Grundsätzlich finde ich es sehr gut, wenn Menschen Ehrenämter bekleiden. Ein Mitarbeiten an der Gesellschaft ist erstrebens- und nachahmenswert.

Allerdings solltest Du nicht mit falschen Vorstellungen an die Sache heran gehen, um nicht anschließend enttäuscht zu sein.

niurick schrieb:Das Ehrenamt wird mir also auch verraten, ob ich Kriminalität um mich herum bislang unterschätzt habe, oder ob sie von meinen Kontakten überdramatisiert wird.

Du wirst eher lediglich Ausschnitte - also Einzelfälle - sehen. Einen Überblick über die Gesamtsituation in Deiner Stadt wird es Dir eher nicht bringen.
Du kannst natürlich mit den Vorsitzenden reden und so deren Erfahrungen kennen lernen.

Aber Du wirst Einblicke in das Strafverfahren erlangen. Du wirst sehen, warum Entscheidungen manchmal für Laien unverständlich erscheinen und Du wirst (in gewissem Maße) Einblicke in die Täterpsyche erlangen. Du wirst also auch den Menschen hinter dem Täter kennen lernen, seine Beweggründe und manchmal auch seine Ängste.

niurick schrieb:So lässt sich die Herrschaft des Gesetzes aber auch als Diktatur der Dummen und Schwachen darstellen.

Nein. Da die "Dummen" und "Schwachen" nur ein Teil der Gesellschaft sind. Sie "herrschen" neben den "Klugen" und "Starken".

@kleinundgrün

Interessant wird für mich, mit vielen bereits Vorbestraften ich zu tun haben werde. Mich interessiert, wie ich zwischen 2. Chance und Unverbesserlichkeit tendiere.

Das war kein Pauschalurteil über den Einzelnen, sondern ausgehend von Le Bon. Und nach seiner Darstellung ist die Masse (hier: die Gesellschaft) immer dumm. Auf sie bezogen, gibt es keine Intelligenten.

Beschaffungskriminalität, häusliche Gewalt, auch Wirtschaftsdelikte sind nicht selten.

Und, wie ist grundsätzlich deine Haltung zur Beschaffungskriminalität? Würde mich mal interessieren @niurick

@niurick
@kleinundgrün
ich hab ne weile in N gewohnt, und deshalb. normal komm ich eher vom lande. solche verhandlungen gibt es bei uns nicht, also.. nein, es waren nicht die berühmten prozesse. wobei ich die auch ganz gern gesehen hätte, wie die grossmäuler auf einmal etwas kleinlauter geworden sind ;)

wie die grossmäuler auf einmal etwas kleinlauter geworden sind

Kleinlaut? Musste dir mal Göring genehmigen, der Typ ist während der Prozesse nochmals aufgeblüht, war clean und ging dem amerikanischen Staatsanwalt auch ziemlich aufn Sack. Aber Göring war eh ne Marke. @rockandroll