Die #Aufschrei Debatte

shionoro schrieb: Was eben nicht richtig ist, von anbeginn der menschlichen geschichte an verführen männer und frauen, sowas wird nicht erst erlernt.

Mag sein, doch denke ich, dass Frauen vor dem 17. Jahrhundert die Kunst der Verführung wesentlich raffinierter für sich nutzten als es Männer taten.

deja-vu. schrieb:Definiere natürlich. Bedeutet meistens nur noch, nicht "billig", nicht übermäßig geschminkt und nicht in knappem Outfit. Aber dennoch geschminkt und "fraulich".

Das kommt auf den Einzelfall an. Schick mal ne Frau, die gewohnt ist sich regelmässig zu schminken, vor die Tür zum Müll rausbringen. Sie wird versuchen sich vorher zu schminken . Nicht weil das die Männerwelt so von ihr erwartet, sondern weil sie sich ungeschminkt nicht mehr wohl fühlt.

@hawaii

das ist deine vorstellung, wie gesagt, aber nicht die realität

es gibt bestimmt viele dinge, die man als abneigung empfindet, die aber harmlos sind bzw. ganz das gegenteil verkörpern: was sich liebt das neckt sich. vieles beruht auf instinkten und natürlichen automatismen. übernüchtertes klassifizierungsgehabe, radikales wortschöpfen und dilettantisches etikettieren können hier vieles zwischenmenschliche kaputt machen. das kann schnell mal so enden wie im film equilibrium. dennoch kann selbiges opfern die waffen geben mit denen sie zurückfeuern können.
was es zu dechiffrieren gilt ist die rüpelhaftigkeit, ihr ursprung, ihre ausmaße, die szenarien in denen sie erblüht und die tricks mit denen sie sich auflösen lässt.

@martialis
warum fühlt sich die frau ungeschminkt nicht wohl? weil sie nicht in einem luftleeren raum aufgewachsen ist, sondern zugeballert wird mit bildern von frauen, die ihr vorgeben, was schönheit und frau sein ist. das frauen sich mehr über schönheit definieren ist eben auch relikt aus der frauenrechtsfreien vergangenheit (aufklärung/und auch davor danach) in der die frau nicht als gleichwertiger mensch galt, sondern eben hübsches beiwerk zum mann war.

@deja-vu.
@aseria23
@shionoro
danke, dass ihr auch nochmal die diskussion von der flirtfrage wegbringt. hab mich da gestern auch verheddert und finde es gut, dass die diskussion wieder weiter kommt/kam.
hatte ja schön aufgezeigt, dass es eben nicht nur um den direkten umgang unter den geschlechtern geht, sondern auch um die frage, wer legt eigentlich fest, was weiblich/männlich ist. und was ist mit denen, die da kein bock drauf haben, in irgendeiner schublade zu landen?

Ganz meine mMeinung: Über den sog. Seximus von Frauen wird nicht gesprochen.
Aber der ist oft so weit unter der Gürtellinie, wenn ich da so an frühere Kolleginnen denke ...
Habe auch starke Herabwürdigungen von Frauen (Pflegerinnen) auf sexistische Weise gegenüber hilflosen Frauen (Patientinnen) erlebt ... zum Glück: fristlose Entlassung!
ingwaz

Richtig so! Leider werden solche Sachen viel zu selten mit in die Diskussion gebracht. Wieso ist das so? Weil Frauen ja gar keine Täter sein können und Männer sowieso Schweine sind? DAS ist Sexismus.

deja-vu. schrieb:Und hat eigentlich schon mal jemand über "negativen Sexismus"* nachgedacht? Das fällt mir nämlich oft auf. Wenn Mann oder Frau aus welchem Grund auch immer nicht sexy ist oder sein möchte, also sich diesem ganzen Balzgehabe total entzieht weil es ihm / ihr momentan oder generell nicht wichtig ist, wird derjenige Mensch oft ziemlich abgewertet. Das gilt auch für diejenigen die sich androgyn geben, sich nicht figurbetont kleiden oder denen von Natur aus einfach auffällige Merkmale fehlen. Die Gesellschaft misst den Menschen auch im Alltag mehr nach seiner objektiven Attraktivität bzw. Sexappeal als man glauben mag.

Genau über das Thema habe ich auch diskutiert in dem Thread, wo es um die Frage geht, wieso Frauen sich sexy anziehen. Ich tue es nicht. Nicht aus religiösen Gründen oder weil ich Angst habe, sondern weil ich daran keinen Gefallen finde. Ich bin gerne bequem unterwegs und schminken find ich lästig. Ich mag mich trotzdem gerne leiden mittlerweile. Aber allgemein scheint die Meinung zu herrschen, dass Frauen sich zurecht zu machen haben. Mir jedoch geht es auf die Nerven, dass Schönheit so eng definiert wird. Und ja, es kommt durchaus vor, dass man dann von Männern und Frauen als "unweiblich" und/oder als unattraktiv betrachtet wird. Ist mir total unverständlich, aber nu gut. Ich hab zum Glück das Selbstwertgefühl, dass mich sowas nicht verletzt.

kokokalitia schrieb:hatte ja schön aufgezeigt, dass es eben nicht nur um den direkten umgang unter den geschlechtern geht, sondern auch um die frage, wer legt eigentlich fest, was weiblich/männlich ist. und was ist mit denen, die da kein bock drauf haben, in irgendeiner schublade zu landen?

Die brauchen ein dickes Fell und starke Nerven. Vorallem in der Pubertät ist man dann nicht gerade der Klassenliebling. Mir war es aber immer wichtiger mir selbst treu zu bleiben. Dank meiner Eltern, die mir immer das Gefühl gegeben haben, dass ich wertvoll bin, scheiß egal wie genau mein Lebensweg ausschaut. Dieses Selbstwertgefühl begleitet mich bis heute. Und ich scheiß mittlerweile noch mehr darauf, was andere von mir erwarten. Andere haben aber nicht das Glück von den Eltern so stark gemacht worden zu sein. Was mit denen ist? Mobbing, Ausgrenzung, Diskriminierung. Das ist extrem unfair.

Ich denke mal es gibt immer eine klare Grenze zwischen den Späßchen und
Aussagen, die eindeutig in die sexistische Richtung gehen.

Jetzt mal im ernst.
Wir leben Heute doch in einer Zeit wo es genug Anlaufstellen gibt, für Frauen die sich
belästigt oder schlecht behandelt fühlen. Ob dies nun am Arbeitsplatz ist oder sonst wo.
Ich meine, was haben denn die Frauen früher gemacht? Wo es all das noch nicht gab.

Heute muss sich jede Frau sehr wohl dessen bewusst sein, wenn sie sich z.B. im Internet
bewegt, welche Gefahren da gegeben sind. Wenn jemand zwischen einer harmlosen Anmache
und einem ernsten sexuellen Vorgehen nicht unterscheiden kann, sollte am besten entweder
das Internet gar nicht nutzen ... oder sich aber nur auf den Portalen aufhalten, die für einen
sicher sind bzw. wo man sich sicher fühlt.

Jetzt mal krass gesagt, wenn sich eine Frau mit einem kurzen Minirock unter die Leute
begibt, dann muss sie wohl oder übel damit rechnen angequatscht oder angesehen zu werden.
Wenn man schon das Selbstbewusstsein hat so aufzutreten, dann sollte man auch selbstbewusst
genug sein, blöde Kommentare ab prallen zu lassen oder eben mit den richtigen Worten zurück
kommentieren.

Anders ist die Tatsache zu behandeln, wenn wirklich Worte fallen, die verletzend sind oder
schon an der gesetzlichen Grenze sich bewegen. Dann soll und muss man sich wehren.
Und, wie schon oben gesagt, Anlaufstellen haben wir Heute ja Gott sei Dank genug.

@kokokalitia

kokokalitia schrieb:hatte ja schön aufgezeigt, dass es eben nicht nur um den direkten umgang unter den geschlechtern geht,

...naja bei diesem Titel würde ich doch eher davon ausgehen, dass es eben vordringlich genau um eben dieses geht....


@so.what

so.what schrieb:Weil Frauen ja gar keine Täter sein können

...laut einer der initiatorinnen...exakt... xD

@1ostS0ul
Blödsinn. Frauen können genauso scheiße oder nett sein, wie Männer auch. Das ist doch albern!

Frauen sind also automatisch nett und unschuldig? Na was ne Logik.....
Sexismus! Ich fühle mich unterdrückt als Mann!

Und die Männer? Die schämen sich nicht nur heimlich.

Ich schäme mich überhaupt nicht, selbst wenn ich einen Frauenwitz reiße.

Was ich nicht begreifen kann, kommt der Spruch von einem Mann:
"Ach, hat die Frau ein tolles Gestell" oder "Hat die Frau einen sexy Body"
Dann heißt es manchmal, es ist sexistisch oder der Mann reduziert die Frau nur auf das Äußerliche.
Da wird sich dann groß aufgeregt.

Sagt aber eine Frau: " Hat der aber nen knackigen Hintern oder einen sexy Body"
Dann kräht kein Hahn danach, es wird als normal hingenommen.

Wieso ist das so?

@CrvenaZvezda



...da muss ich Sie leider enttäuschen dieses "Recht" sich so zu fühlen haben Sie nicht, denn wer sollte Sie denn unterdrücken...Frauen...also hören Sie mal... xD


@so.what

so.what schrieb:Blödsinn. Frauen können genauso scheiße oder nett sein, wie Männer auch. Das ist doch albern!

...pflichte ich dir bei, wie so oft bei dieser und ähnlicher Thematiik...-.-....

@-Anna-
Weil in vielen Köpfen immernoch starre Rollenbilder herrschen. Frauen sind das schwache Geschlecht und müssen beschützt werden. Und Männer sind dominant und haben einen viel stärkeren Sextrieb.

Solange beide "Seiten" in dieser Debatte immernoch so argumentieren, als gäbe es zwei Fronten, wird sich das auch nicht ändern. Der schwarze Peter wird immer hin und her geschoben.

@so.what

Diesen Eindruck habe ich allerdings auch.
Dies würde dann bedeuten, wir sind zwar in so vielen Dingen mit dem Fortschritt mitgegangen.
Aber unsere Denkweise ist, in dessen betreffend irgendwo im Mittelalter stehen geblieben.

Sprich, man kann drüber debattieren so viel man will, im Endeffekt dreht man sich nur im Kreis.

@-Anna-
Jap, so denke ich auch.

Man kann anderen Menschen nicht zwanghaft etwas ein- oder ausreden. Was mir nur sehr lieb wäre, wäre, wenn jeder für sich mal bißchen nachdenkt und toleranter wäre. EGAL in welche Richtung. Im Endeffekt will doch jeder Mensch in Frieden so leben dürfen, wie er/sie das halt möchte. Ich kann einfach nicht begreifen, wieso viele Menschen sich das Recht heraus nehmen, andere zu verurteilen, nur weil diese nicht deren Rollenbildern entsprechen. Ich lehne für mich diese Rollenbilder komplett ab. Dennoch käme ich niemals auf die Idee Männer oder Frauen zu verurteilen, die gerne so leben möchten. Es muss doch möglich sein, dass man auch Lebensweisen respektiert, die man selbst so nicht haben möchte.

@so.what

so.what schrieb:Ich kann einfach nicht begreifen, wieso viele Menschen sich das Recht heraus nehmen, andere zu verurteilen, nur weil diese nicht deren Rollenbildern entsprechen

Ich denke, das wir in Sachen Toleranz und dieses "gleiches Recht für Alle" noch einen weiten
Weg vor uns haben, es zu lernen und so umzusetzen, dass man sich auf gleicher Ebene begegnet.
Unabhängig vom Geschlecht oder Rollenzwang.

@-Anna-
Scheint unheimlich schwierig zu sein. Wieso auch immer. Ich find es auch immer total krass, wie sehr sich einige Männer und Frauen in ihrer Männlichkeit/Weiblichkeit angegriffen fühlen, wenn man ihnen sagt, dass man selbst nicht an angeborene Rollenbilder glaubt. Einige behandeln dich dann, als wärst du total der Freak. Als würde man ihnen etwas weg nehmen. Diese Hysterie mit der das Thema von beiden Geschlechtern oft behandelt wird, find ich wirklich paradox.

Das Problem ist, das Toleranz für Intoleranz zu Intoleranz führt. Es ist eine Sache, wenn man einen Status erreicht hat, in dem es eine große Vermischung und Vielfalt gibt und eine andere, ob man sich noch in der Zeit der Annäheurng hin zu diesem Status befindet. Wenn ein Bushido sagt, er will eine Frau die geil ist und kochen kann und überhaupt ihre Pflicht erfüllt, so hat man es nicht mit einem bloßen Wunsch zutun, sondern mit einer schlichtweg inakzeptablen Ideologie. Wenn ein Mann sagt, er würde gern eine Frau haben, die gerne Kochen kann, weil er tollpatschig ist, weil er Essen nicht gern anfässt oder es ihm einfach nicht liegt, ist das schon wieder eine andere Aussage, ja teilweise sogar mit einem gewissen Augenzwinkern versehen. Die Verurteilung gewisser Denkweisen hat auch etwas damit zutun, dass Menschen sich ihres Verstandes bedienen und nachdenken sollen, dass sie für sich am Ende und für andere die bestmögliche Art zu leben finden. Und das funktioniert mit Rollen nun Mal denkbar schlecht, da in diesem Augenblick der Mensch wegfällt und die Rolle zurückbleibt. Verurteilung ist ein Mechanismus, der wichtig ist für die Entwicklung hin zu einer gerechteren und freieren Gesellschaft. Es braucht immer Wände, gegen die manche Individuen gegenlaufen, damit sie und auch der Rest sehen, dass es eine Entwicklung gibt.

so.what schrieb:Ich find es auch immer total krass, wie sehr sich einige Männer und Frauen in ihrer Männlichkeit/Weiblichkeit angegriffen fühlen, wenn man ihnen sagt, dass man selbst nicht an angeborene Rollenbilder glaubt. Einige behandeln dich dann, als wärst du total der Freak. Als würde man ihnen etwas weg nehmen. Diese Hysterie mit der das Thema von beiden Geschlechtern oft behandelt wird, find ich wirklich paradox.

Genau, das ist mir auch aufgefallen.

Auch hier in einigen Debatten schon.

Da heißt es dann immer man würde behaupten es gäbe keine Geschlechter und man wolle alles gleich machen. Nicht wahr, @CrvenaZvezda
? ;-)

Dabei ist das gar nicht der Punkt.