@hayami hayami schrieb:Das ist doch Religion zum reinen Selbstzweck anstatt wirklichem Glauben an eine höhere Wahrheit.
Das sehe ich nicht so. Eine Religion muss sich doch auch auf die individuelle Person richten.
Religion baut auf Glauben auf, und der Glaube ansich ins individuell. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
irgendjemand an 100% einer Religion glaubt.
Der Glaube ist nicht nur eine intuitive Sache, sondern er baut auch auf Erfahrung auf. Wenn du nun zum Beispiel monotheistisch veranlagt bist und die 10 Gebote des Christentums für richtig und wertvoll hälst, bist du dann gezwungen an Jesus zu glauben? Zeichnet sich ein Christ nicht dadurch aus, dass er seinem Leben durch Gott einen Sinn gibt?
hayami schrieb:Ich kann mir vorstellen das ungebildete Sklaven und Bauern es damals nicht besser wussten, da sie ihr Weltbild auf hören-sagen aufbauen mussten
Ihr Weltbild? Aha! Also doch nicht ihre Religion!
;)Das Weltbild ist vom Glauben abhängig. Ob man Glaube und Weltbild zu etwas zusammensetzt, dass man Religion nennen könnte, ist doch völlig unwichtig, oder?
hayami schrieb:aber wie kann man sich denn als gebildeter Mensch seinen Glauben so beliebig zusammen würfeln ohne die Absurdität dabei zu begreifen.
Ich halte das nicht für absurd. Die höhere Wahrheit, wie du sie nennst, besteht doch nicht in der Gesamtheit, sondern in dem, auf das die Gesamtheit aufbaut.
Die Protestanten haben sich auch abgespaltet, weil sie das Gesamtbild nicht für richtig gehalten haben. Die eigentliche Wahrheit ihres Glaubens und der Religion haben sie aber mitgenommen. Waren das jetzt ungebildete Menschen, weil sie es für falsch gehalten haben, ihre Sünden mit Geld auszugleichen?
hayami schrieb:Für mich eher ein Zeichen für chronische Unentschlossenheit oder wenn man es gut meint vielleicht eher Gedankenlosigkeit.
Unentschlossenheit? Ist man unentschlossen, wenn man sich keinem vorgefertigtem Bild unterwerfen will, sondern seine eigenen individuellen Vorstellungen miteinbringt?
hayami schrieb:Das ist ja so als würde man behaupten: Mein Vater ist der Horst......aber manchmal auch der Dieter. Völlig Absurd.
Das finde ich, ist gar kein Vergleich! Du sagst doch, wenn du deine "eigene" Religion entwickelst, auch nicht "manchmal ist Gott für mich da und manchmal nicht."
Eine Religion, egal welche Herkunft sie hat, besteht aus deutlichen Richlinien und Wahrheiten, die man für sich gefunden hat und für richtig hält.
Meinetwegen darf man einen Glauben mit seinen umliegenden Konsequenzen nur dann Religion nennen, wenn Massen sich daran halten. Aber ich finde, Massenglaube sollte eine Religion ncht ausmachen.