Glaubt ihr an Sternzeichen?

paxito schrieb:Muss man sich ernsthaft "gern und intensiv" mit Astrologie beschäftigen, damit man erkennt das der Stand der Sonne doch erstmal die Frage der Tageszeit meint und weniger der Jahreszeit?

Man muss sich meiner Meinung durchaus gern und intensiv damit beschäftigen, um aus dem jahreszeitlich wechselnden Stand der Sonne sowie der Planeten etc. charakterliche Eigenschaften der dann geborenen Menschen ableiten zu wollen.

martenot schrieb:Man muss sich meiner Meinung durchaus gern und intensiv damit beschäftigen, um aus dem jahreszeitlich wechselnden Stand der Sonne sowie der Planeten etc. charakterliche Eigenschaften der dann geborenen Menschen ableiten zu wollen.

Nochmal @martenot , wenn dich einer fragen würde "wie stand die Sonne bei deiner Geburt", würdest du dann mit 16. März antworten? Oder "es war Mitternacht"? Und wenn man nun weiter sagen würde "wo die Sonne zu deiner Geburt steht, ist janz wichtig für deinen Charakter" - findest du es nicht völlig schräg, wenn dabei überhaupt keine Rolle spielt welche Tageszeit gerade war?
Klar, das versteckt sich alles hinter viel astrologischem Kauderwelsch, aber genau darum geht es.

paxito schrieb:findest du es nicht völlig schräg, wenn dabei überhaupt keine Rolle spielt welche Tageszeit gerade war?

Ehrlich gesagt finde ich es tatsächlich eher schräg, daraus Charaktereigenschaften fürs spätere Leben ableiten zu wollen.

martenot schrieb:Ehrlich gesagt finde ich es tatsächlich eher schräg, daraus Charaktereigenschaften fürs spätere Leben ableiten zu wollen.

Da sind wir ja nicht. Du meintest zu mir, dass hier bei den Sternzeichen (= Stand der Sonne im Jahresverlauf) "Zusatzaspekte" ran gezogen werden. In etwa: wenn es nicht passt, dann sucht man sich halt irgendwas um es passend zu machen.
Und nur an dem Punkt widerspreche ich hier: das ist nichts zusätzliches, wenn man schon aus dem Stand der Sonne irgendwas "ableiten" möchte, dann ist die Tageszeit (=Hausstellung) einfach gesetzt.
Find ich jetzt eigentlich auch Recht simpel. Ob das dann Sinn mach daraus irgendwelche "Charaktereigenschaften abzuleiten" sei mal völlig dahingestellt. Dazu hatte ich hier aber auch schon was geschrieben - so abwegig erscheint mir das tatsächlich nicht, dass die Frage in welcher Jahreszeit/Tageszeit man geboren wurde einen Einfluss auf unsere Entwicklung hat.

Sternzeichen sind m.M.n. nur von einem Punkt des Weltrsaums so zu sehen, wie wir sie sehen: Von der Erde aus. Vor diesem Hintergrund könnte man auch sagebn, dass z.B. Regentropfen- oder Schneeflockenbilder (auch wenn sehr kurzlebig) für vieles verantwortlich sein könnten.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Sternzeichen sind m.M.n. nur von einem Punkt des Weltrsaums so zu sehen, wie wir sie sehen: Von der Erde aus.

Dazu kommt, dass die zufälligerweise aus der Erdperspektive sich ergebenden Punktemuster der Sterne ja ziemlich willkürlich interpretiert worden sind. Das Sternbild Löwe sieht nur sehr entfernt wie ein Löwe aus (wenn überhaupt). Genauso gut könnte man vieles andere in den Mustern sehen. Trotzdem hat sich daraus die Vorstellung etabliert, dass Löwegeborene irgendwie tapfer, mutig, beherrschend, selbstgefällig sein sollen.

Gucky87 schrieb:dass z.B. Regentropfen- oder Schneeflockenbilder (auch wenn sehr kurzlebig) für vieles verantwortlich sein könnten.

Die weniger, aber die Atmosphäre.

martenot schrieb:Sterne ja ziemlich willkürlich interpretiert worden sind.

Das sowieso. Ich kann diese Fantasie nur bewundern. Das einzige Gebilde, das mir bis heute Sinn ergibt, ist der kleine Wagen.

Abgesehen davon, dass es kompletter Unsinn ist, Charaktereigenschaften aus der Konstellation der "Sterne" errechnen zu wollen, so ist es eigentlich egal, wie wir sie sehen. Was zählen würde, wenn es funktionieren sollte, sit natürlich die wahre Stellung der Gestirne zueinander. Die stehen aber so, auch ohne, dass wir es richtig erkennen würden.
Sprich: unsere Vorstellung von dem, was wirken soll, hat keinen Einfluss auf die Wirkung (wenn es eine gebe).

off-peak schrieb:Das einzige Gebilde, das mir bis heute Sinn ergibt, ist der kleine Wagen.

Ich kann noch den Orion ganz gut erkennen (naja, irgendeine Art von aufrechtstehender Figur halt) und das Himmels-W (Kassiopaja). Aber diese beiden Sternbilder gehören nicht zu den Tierkreiszeichen.

martenot schrieb:Ich kann noch den Orion ganz gut erkennen

Erkennen kann ich ihn auch, aber mir ging es darum, dass al die anderen Bezeichnungen, wie zB Wassermann oder Jungfrau, ich in diesen Sternegebilden nicht sehen kann.
Dem Orion werden ja auch keine bestimmte Figuren zugeschrieben.

martenot schrieb:Aber diese beiden Sternbilder gehören nicht zu den Tierkreiszeichen.

Auch diese Tierkreiszeichen sind einfach nicht zu erkennen.

NEIN

Ich möchte es Begründen um nicht als Spam zu gelten! :)

Gewisse Charaktereigenschaften des Menschen finden sich mal mehr mal weniger bei jedem Wieder. Dies hat sicher einiges mit Genetik zu tun aber Gröstenteils mit Erziehung und Umgang sowie Erlebnisse die prägen.

Somit hat grundsätzlich jeder Mensch beim Zeitpunkt der Geburt die Möglichkeit sich unabhängig zu entwickeln.

Diese Entwicklung ist weder an Mondkonstellation oder Sternzeichen gebunden.

gagitsch schrieb:Diese Entwicklung ist weder an Mondkonstellation oder Sternzeichen gebunden.

Das sehe ich auch so. Der größten Anteil unserer Charaktereigenschaften entsteht meiner Ansicht nach aufgrund von prägenden Erlebnissen, aus dem familiären Umfeld, der Erziehung, der Wertschätzung, die man erhalten oder nicht erhalten hat, und so weiter. Dazu kommt wohl noch ein Anteil, der aus individuellen Veranlagungen resultiert.

Meiner Ansicht nach spielt aber weder der Sonnenstand, noch die Position von Sternen oder Planeten, noch die Jahres- oder Tageszeit der Geburt eine messbare Rolle. Somit denke ich, dass das Sternzeichen keinen Einfluss hat.

martenot schrieb:der aus individuellen Veranlagungen resultiert.

Welche meinst du?

martenot schrieb:Position von Sternen oder Planeten

Naja außer wenn ein Planet zu nah an seinen Stern gelangt :)

gagitsch schrieb:Welche meinst du?

Wenn ich mich selbst beobachte, würde ich beispielsweise sagen, dass mein ruhiges, zurückhaltendes Wesen und mein Hang zur Musik irgendwie schon immer vorhanden war - solange ich überhaupt denken kann. Ich bin beispielsweise überhaupt kein Partymensch und bin es auch nie gewesen. Das scheint mir igendwie eingebrannt zu sein.

gagitsch schrieb:Dies hat sicher einiges mit Genetik zu tun aber Gröstenteils mit Erziehung und Umgang sowie Erlebnisse die prägen.

Ebenso mit dem sozio-kulturellen Hintergrund.

martenot schrieb:Wenn ich mich selbst beobachte, würde ich beispielsweise sagen, dass mein ruhiges, zurückhaltendes Wesen und mein Hang zur Musik irgendwie schon immer vorhanden war - solange ich überhaupt denken kann. Ich bin beispielsweise überhaupt kein Partymensch und bin es auch nie gewesen. Das scheint mir igendwie eingebrannt zu sein.

Ja selbstverständlich gibt es Charakterzüge die bei einem mehr ausgeprägt sind, aber diese würde ich nicht auf Sternzeichen oder Geburtszeitpunkte allgemein runterbrechen.

Es gibt da andere plausiblere psychologische Modelle.

off-peak schrieb:Ebenso mit dem sozio-kulturellen Hintergrund.

Das meine ich unter anderem mit Umgang, bin also deiner Meinung.

gagitsch schrieb:aber diese würde ich nicht auf Sternzeichen oder Geburtszeitpunkte allgemein runterbrechen.

Natürlich nicht. Ich denke eher an Veranlagung oder Vererbung. Manche Eigenschaften wie Musikalität scheinen sich auch vererben zu können.

martenot schrieb:Natürlich nicht. Ich denke eher an Veranlagung oder Vererbung. Manche Eigenschaften wie Musikalität scheinen sich auch vererben zu können.

Ich las auch wenn OT vor einer Weile einen Artikel über Organtransplantationen, wonach nach dieser die Personen neue Fähigkeiten und Lüste der Spender übernommen haben. Der Grundtenor was eine gewissen Informationsspeicherung der Zellen.

gagitsch schrieb:Der Grundtenor was eine gewissen Informationsspeicherung der Zellen.

Manche Organe produzieren ja auch Hormone und andere chemische Botenstoffe. Ich könnte mir vorstellen, dass ein implantiertes Organ ggf. Hormone an den Körper abgibt, die sich auch auf Emotionen und Stimmungen auswirken. Das ist aber nur eine Vermutung meinerseits.

gagitsch schrieb am 26.06.2024:Gewisse Charaktereigenschaften des Menschen finden sich mal mehr mal weniger bei jedem Wieder. Dies hat sicher einiges mit Genetik zu tun aber Gröstenteils mit Erziehung und Umgang sowie Erlebnisse die prägen.

Sehe ich auch so.
Ich habe mich schon als Teenie viel mit Astrologie beschäftigt, mit 20 hatte ich sogar ein Computerprogramm, mit dem man Radixhoroskope errechnen konnte. Ich fand das alles wahnsinnig zutreffend und spannend, bis ich mal von jemandem, den ich gut kannte, völlig falsche Daten verwendet habe. Das Ergebnis: "Das trifft ja alles voll zu!" - Als mir der Fehler auffiel, dämmerte mir, dass das wohl doch mehr Mindfuck ist. Erst recht als ich dann die korrekten Daten verwendete und das Ergebnis weniger gut passte als das falsche.

Seitdem halte ich von Sternzeichen und Astrologie nichts mehr.

Ein früherer Arbeitskollege konnte sich darüber richtig aufregen, weil mittels Astrologie Menschen in Schubladen gesteckt und ihnen Persönlichkeitsmerkmale und gar Schicksale zugeschrieben werden, was einerseits für Vorurteile sorgt und andererseits zumindest die, die daran glauben, in den Möglichkeiten einschränkt, sich frei zu entwickeln.

Damals habe ich das überhaupt nicht verstanden, inzwischen sehe ich das aber genau wie er.

Mittlerweile kriege ich daher auch eine Wut, wenn meine Eltern (die rudimentär an Astrologie glauben - also eigentlich nur an Sternzeichen und deren Eigenschaften) es total lustig finden, mir heute noch vorzuhalten, dass ich ja schon immer eine typische Waage gewesen sei mit meinen Entscheidungsschwierigkeiten. Ja, ich war als Kind permanent völlig konfus dadurch, dass ich in einer ungesunden Umgebung aufgewachsen bin und regelmäßig vor viel zu komplexe Entscheidungen gestellt wurde und gleichzeitig ständig Angst hatte, etwas falsch zu machen. Später kamen dann psychische Probleme hinzu, und bei z. B. Depressionen fällt es vielen Betroffenen extrem schwer, Entscheidungen zu treffen. Seit ich allein lebe habe ich auch festgestellt, dass ich eigentlich total leicht Entscheidungen treffe, sofern es mir nicht gerade total beschissen geht.

Aber es war ja alles nur wegen meinem Sternzeichen! :troll:

Auch nutzen manche Menschen ihr Sternzeichen oder diejenigen anderer Leute als Ausrede für manche problematischen Verhaltensweisen. Zum Beispiel Wassermänner, die ein bisschen antisozial sind, begründen das damit, dass sie als Wassermann "eben Individualisten sind". So kann man sich auch prima davor drücken, sich selbst mal in Frage stellen und vielleicht ein paar Verhaltensweisen ändern zu müssen. Weil, man kann ja nicht anders, es ist ja das Sternzeichen. :troll:

Kitri schrieb:Ein früherer Arbeitskollege konnte sich darüber richtig aufregen, weil mittels Astrologie Menschen in Schubladen gesteckt

Ich sehe es auch so, dass Astrologie dazu geeignet ist, mit Hilfe von Sternzeichen und anderen Methoden Menschen in Schubladen zu stecken und quasi fehlerhaft zu charakterisieren, weil man sich stärker an den Aussagen der astrologischen Diagnosen als am Menschen orientiert.

Wie erwähnt, auch ich bin schon bisweilen in ganz falsche Schubladen gesteckt worden, anhand meines Sternzeichens. Entweder wurden mir positive Eigenschaften unterstellt, die leider gar nicht stark auf mich zutreffen (mit dem Effekt, dass Menschen enttäuscht waren, wenn sie mich persönlich näher kennengelernt haben). Oder mir wurde auch schon vorauseilend mitgeteilt, dass man mich leider nicht kennenlernen wollte, weil man Menschen meines Sternzeichens grundsätzlich nicht mögen würde.

Letzteres ist mir manchmal bei Datingportalen passiert. Da wurde manchmal mein Sternzeichen als Hauptgrund genannt, warum ein Kennenlernen nicht sinnvoll sei.