Hallo,
@saint_noirAusgehend von deinem ersten Satz scheinst du also Bardons Werk trotz 10 jährigen Besitzes nie wirklich praktisch durchgeführt zu haben, hast dich aber anscheinend entschlossen, dass nun bald zu tun. Das finde ich gut, denn die meisten sind leider oftmals zu faul um sich selbst zu überwinden und Bardons Übungen gewissenhaft praktisch durchzuführen, denn die meisten wollen gleich die tollen Sachen machen, aber nichts dafür vorher tun. Daher legen die meisten das Buch dann immer wieder enttäuscht zur Seite.
Zur Praxis:
Es muss dir also selbstverständlich sein, dass du natürlich nicht in der Lage bist so schnell ein Urteil über Bardon zu fällen, wenn du die Praxis nicht wirklich kennst. Dass was Bardon vom praktischen Standpunkt aus sagt, hat durchaus seine Berechtigung. Denn er hat, bewusst beabsichtigt, da der Praktiker das von selbst weiß, es unterlassen zu erwähnen, dass es eben nicht nur DIE Astralreise, sondern eben verschiedene Schwingungsgrade derselbigen gibt. Der Praktiker kann sich das relativ schnell selbst erschließen. Die sehr intensiven Astralprojektionen wird man so gut wie nie erleben, aus schutzmechanischen Gründen des Menschen, denn dieser weiß unbewusst sehr genau, dass solche Schwingungsgrade von Astralprojektionen extrem gefährlich sind. Nur ein geübter und praktizierender Hermetiker, der sich bis zu diesem Punkt diszipliniert und korrekt hochgearbeitet hat, kann eine solche Form der Astralprojektion ohne Bedenken und Probleme bewusst ausführen. Zugleich gibt es auch Menschen, die "Astralreisen" sagen, aber in Wirklichkeit "Mentalreisen" erleben, es aber selbst nicht wissen, da sie es eben nur unter dem Begriff "Astralreisen" kennen. Das Problem ist, dass man "Astralprojektion" und "Astralreise" inzwischen für jede Form einer ungewöhnlichen Form der außerkörperlichen Erfahrung verwendet, dabei gibt es einen Unterschied zwischen Astralreisen und Mentalreisen.
Bardons Worte: "Von diesem Augenblick an hört der stoffliche Körper auf zu atmen." ist ein Satz, den nur ein Praktiker richtig verstehen kann. Denn er ist sowohl aus subjektiv (empfundener) Sicht korrekt, als auch in objektiver (vom Beobachter aus, der den physischen Körper des Reisenden beobachtet) Sicht aus richtig. Während wir eine solche Form der Astralprojektion ausführen, versetzt sich unser Geist (Mentalkörper, Bewusstsein) in den Astralkörper und wir, wie Bardon einen Satz vor deinem fett gedruckten sagt, "beginnen in ihm zu atmen". Das bedeutet, dass wir subjektiv das Empfinden haben, der physische Körper würde aufhören zu atmen und wir atmen im Astralkörper weiter. Zugleich hat es aber auch einen objektiven Grund, denn die Atmung wird tatsächlich flacher, im Falle einer echten Astralprojektion sogar viel flacher als gewöhnlich. Jemand, der die bewusste Atmung nicht beherrscht, wird daher wenig Erfolg haben diese intensive Form der Astralprojektion ausführen zu können. Da habe ich Berichte von Menschen, die ihre Reisen immer wieder abbrechen mussten, weil sie feststellten, dass ihre Atmung so flach wurde, dass sie kurz vor Beginn der Astralprojektion ihre Atmung reflexartig anhielten und dann natürlich wieder schlagartig aufwachten und ihre Bemühungen abbrechen mussten.
Aus der Sicht eines Beobachters ist die Atmung scheinbar in einem Stillstand, obwohl diese nur extrem flach ist. Man könnte natürlich mit sehr sensitiven Geräten die Atmung weiterhin feststellen, aus der Sicht eines Menschen durch seine natürlichen Sinne jedoch täuschen die Sinne arg. Ich habe auch schon einige Berichte von Menschen gesammelt, die berichtet haben, dass sie nach Astralprojektionen extrem blass, sogar stark unterkühlt waren, weshalb sie vor Astralprojektionen sich gut warm eingedeckt haben und trotzdem das gleiche Resultat erhielten. Ich sage nicht, dass die Atmung aufhört (auch Bardon sagt das nicht bewusst), sie wird aber definitiv flacher und wahrscheinlich so flach, dass wir, zusätzlich mit der eintretenden Blässe und Kälte des Körpers, nicht mehr direkt erkennen können ob die Person nun wirklich noch lebt oder nicht... daher Bardons verwendeter Terminus: "Scheintod".
Dein A) ist also richtig. Der Körper hört nicht auf zu atmen, es erweckt nur den Anschein, dass der Atem aufhört, wenn ein Beobachter mit bloßen, natürlichen Sinnen nachprüfen würde ob die reisende Person atmet bzw. noch lebt.
Beim ersten Satzteil von deiner Aussage B) würde ich nochmal nachdenken. Woher bist du dir sicher, dass deine Frau "Astralprojektionen" (nach der Definition Bardons) erlebt? Könnten es auch nicht Mentalprojektionen sein, die du, deine Frau oder ihr beide fälschlicherweise als "Astralprojektion" bezeichnet, da euch beiden die volle praktische Erfahrung in diesem Bereich fehlt? Ich tippe tatsächlich darauf, dass deine Frau Mentalprojektionen erlebt, besonders aus dem, was du im zweiten Satzteil in B) beschreibst. Denn Berührungen, die zu einem schlagartigen Zurückführen in den Körper führen, sind oftmals nur Mentalprojektionen und keine intensiven Astralprojektionen. So habe ich es zumindest nach meiner Erfahrung und Erfahrungen anderer festgestellt.
Nach meiner eigenen Theorie halte ich jedenfalls die Theoriebeschreibung "Astralreisen" und "Mentalreisen" allgemein für unnötig. Für mich existiert im Menschen ein Noumenon (= das Vernunftwesen bzw. das was in diesem Vernunftwesen denkt und fühlt), welches überzeitlich und überräumlich existiert (sich natürlich aber nur durch physikalische bzw. naturgesetzliche Gegebenheiten durch seinen physischen Körper ausdrücken kann; also begrenzt ist), daher auch imstande mittels seines Vernunftwillens eine intelligente, mit Voraussicht des Zweckes verbundene, Tatkraft zu sein. Der Schlaf ist dabei eine wichtige Prozedur, die mittels Naturwillen (= Instinkt) normal eingeleitet wird und durch den Vernunftwillen entsprechend bewusst gesteuert werden kann. Der alltägliche, normale Schlaf ist dabei eine natürliche "Gradualvorstellung" des Schlafes, während Astral- und Mentalreisen stärkere, höhere Gradualvorstellungen des Schlafes sind. Die Gradualvorstellung der Mentalreise ist eine (um es jetzt fiktiv-quantitativ auszudrücken) eine etwa 2-4x verstärkte Form des Schlafes, während Astralreisen nochmal das acht- bis sechszehnfache des normalen Schlafes darstellen. Doch hier ist nun auf einen Unterschied zu achten: Während der durch den Schlaf im Noumenon stattfindende Traum nur fiktiv, nicht echt bzw. realitätsgetrau ist, sind Astral- und Mentalreisen eben darin definiert, dass man während einer Astral- oder Mentalreise die Orte der physischen Ebene besuchen kann und diese so realitätsgetreu wahrnimmt wie als wäre man physisch dort anwesend. Daher auch oftmals die Gerüchte, dass Menschen, die mental bzw. astral reisen können, Ereignisse in weit entfernten Orten sehen und sich merken konnten und bei Nachfrage dann auf blasse Gesichter stoßen, da die Person tatsächlich Recht hatte. Für mich liegt da der Sinn eben in der Gradualvorstellung des Schlafes. Während des Schlafes nähert sich das Noumenon sich selbst an. Das ist schwierig zu beschreiben, doch man verstehe es nochmals wie ich es anfänglich erklärt habe: Das Noumenon agiert überzeitlich und überräumlich. Nur durch seinen physischen Leib erhält es die Begrenzungen, die wir als Naturgesetze kennen und diese kann man nicht überschreiten. Während dieser verstärkten Form kann das Noumenon aber immer mehr Einfluss auf das Akasha-Prinzip (nach Bardons Termini) bzw. dem Äther ausüben, sodass Fernwirkungen gewiss möglich sind und damit auch Informationen durch die "astralen Sinne" (welche übrigens verstärkte Gradualvorstellungen der normalen Sinne sind, kurzum: Die Sinne bleiben gleich, sind jedoch nur durch bewusstes Training eben intensiviert wurden. Ein Hermetiker kann diese Gradualvorstellung dieser Sinne bewusst kontrollieren. Man nennt diese Sinne, nach der hermetischen bzw. Bardonschen Nomenklatur, mit dem Präfix: "Hell-" (Hellsehen, Hellhören, Hellschmecken, Hellriechen, Hellfühlen)) von weit entfernten Orten aufgenommen und verarbeitet werden können. (Fernwirkungen haben also sowohl elektrischen (aktiven) als auch magnetischen (passiven) Charakter) Problematisch ist jedoch tatsächlich ihre Realitätsnähe. Anfänger im Bereich der Astral- und Mentalreise können eben Orte nicht hundertprozentig wahrheitsgetreu wahrnehmen, da ihre eigenen Vorstellungen die astralen Eindrücke beeinflussen. Auch dies ist ein Aspekt der Gradualvorstellung, die vom Noumenon ausgeht. Der Vernunftwille muss in diesem Fall sich umgewöhnen. Während er daran gewöhnt ist bei den alltäglichen Sinnen weitestgehend keinen Einfluss auszuüben (wenn das doch passiert, dann leidet man unter sog. Halluzinationen), ist es bei den Astralsinnen anders. Der Vernunftwille erkennt sofort, dass das für ihn Wahrgenommene nicht mehr der Gradualvorstellung der normalen Sinne entspricht und versucht sie daher unbewusst zu beeinflussen. Man sieht dann während der Astralreise während des Besuches eines Ortes vielleicht Dinge, die in der Realität aber dort tatsächlich nicht vorhanden sind. Bsp.: Du befindest dich während einer Astralreise bei einem alten bekannten und siehst in seinem Garten Kinder spielen, obwohl genau zu diesem Zeitpunkt keine Kinder an diesem Ort spielen bzw. der alte bekannte nicht mal Kinder hat oder solche in seinem Garten spielen lassen würde. Daher ist es wichtig, dass das Noumenon, das Vernunftwesen, seine Gefühle zu beherrschen, so wie seinen Verstand und seinen Körper, sodass solche Dinge nicht passieren. Besonders das Gemüt kann sehr sensibele Auswirkungen auf solche Formen der Gradualvorstellungen haben, daher sind Bardons praktische Übungen sehr nützlich und wer sie gewissenhaft und diszipliniert durchführt, kann hierzulande viele Erfolge feststellen.
MfG,
TG.