Mein Problem mit der Esoterik
23.03.2014 um 00:09Ich frage mich ernsthaft, inwiefern es menschenfreundlich ist, einem Menschen beizubringen, dass er an nichts, was ihm zustößt, Verantwortung trägt und er somit auch keinerlei Macht oder Einflußmöglichkeiten auf sein Schicksal hat.
Jedesmal, wenn ich von einem Beispiel aus meinem eigenen Leben erzähle, in dem ich Verantwortung für mich selbst übernommen und meine Entscheidungen selbst getroffen habe, sagen andere mir, ich habe verantwortungslos gehandelt (z.B. gegenüber meiner Gesundheit, meinem Körper etc.).
Ich habe bei solchen Gesprächen zunehmend das Gefühl, dass meine Mitmenschen geistesverwirrt und massiv gehirngewaschen sind, wenn sie derart immer das Gegenteil von dem sehen, was ist.
Ich halte mich damit zurück, anderen zu sagen, sie seien selbst verantwortlich für das Unangenehme, was sie gerade erleben. Es spielt keine Rolle, was ich denke, es ist deren Angelegenheit, und solange mich niemand ausdrücklich fragt, wie er mit seiner Situation umgehen soll, solange halte ich mich da raus.
Wer mich fragt, hört keine Schuldzuweisung, sondern Tipps zum Umgang mit der Situation, mit seinen Gefühlen u.ä.
Ich weise dabei ausdrücklich aus, mit welchen Methoden ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe und von welchen ich nur mal gehört habe.
Den Begriff "Schuld" verwende ich in diesem Zusammenhang eher nicht. Wieso sollte es eine Schuld sein, krank zu sein? Das ist erlaubt.
Ich glaube an Ursache und Wirkung, und in meinen eigenen Krankheitsfällen konnte ich meistens irgendwann nachvollziehen, warum etwas so gekommen war, warum genau jetzt genau diese Verletzung oder Krankheit auftrat und in welcher Weise mir das Geschehene meinen inneren/ emotionalen Zustand vor Augen führte.
Bei diesem Verstehen können einem aber die Mitmenschen nicht all zu viel helfen, dieser Verstehensvorgang muss in einem selbst stattfinden, das ist nichts Theoretisches und nichts Intellektuelles.
Wenn man sich darauf einlässt, lehrt es einen, mit sich selbst richtig umzugehen, man lernt viel über sich selbst.
@Zerox
Was die Esoterik angeht, so bin ich schon seit 14 Jahren mit von der Partie, und ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt. Es gibt sehr viele Menschen, die die Esoterik benutzen, um ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Jeder Mensch hat emotionale Bedürfnisse, udn wir lernen von ganz klein an, dass andere Menschen dafür da sind, diese zu erfüllen, allen voran als erstes die Mutter, dann die Familie, später auch Freunde, der Partner/ die Partnerin usw. Man holt sich dort Liebe, Anerkennung, Zustimmung, Bestätigung - eben gute Gefühle. Auch schlechte Gefühle können die Erfüllung von Bedüfrnissen darstellen, wenn man innerlich überzeugt ist, schlecht zu sein oder etwas schlecht gemacht zu haben.
In jedem Fall gibt es in unserer durchzivilisierten Kultur keine Zeitpunkt mehr, keine Rituale, Aufforderungen oder Anlässe, um wirklich erwachsen zu werden, d.h. emotional unabhängig von den Mitmenschen.
Und wenn wir unerwachsenen Zivilisationsmenschen dann jemandem begegnen, der aus diesem Spiel ausgestiegen ist, der also auf unsere emotionalen Bedürfnisse nicht eingeht, dann ist das beunruhigend, enttäuschend - alles mögliche - und er erscheint uns lieblos oder ohne Mitgefühl; etwas Zwischenmenschliches scheint zu fehlen.
Man kann jetzt darauf beharren - bewusst oder unbewusst - dass derjenige im Unrecht ist, weil es Pflichtprogramm sei, die emotionalen Bedürfnisse der Mitmenschen zu erfüllen und in dem großen System dieser Abhängigkeit mitzuspielen.
Oder man kann sich fragen, wieso es einen selbst so anpiekt, dass dieser andere so frei davon ist, dieser "Pflicht" nachzukommen.
Ein wesentliches Ziel der Spiritualität besteht darin, emotional unabhängig zu werden und die eigenen Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Wenn ich weis, dass ich in Ordnung bin, so wie ich bin, dann brauche ich niemanden mehr, der mir das sagt.
Und ich halte es für möglich, dass Mitmenschen beleidigt darüber sind, für diese Bestätigung nicht mehr gebraucht zu werden.
Es ist mein persönlicher Weg, nicht danach zu schauen, inwieweit die anderen im Unrecht sind, wenn mir etwas mißfällt und mir was ausmacht, sondern ich schaue mir immer an, was in mir selbst los ist, warum es mir was ausmacht, und worüber ich mich wirklich ärgere.
Ich kenne eine Menge Esoteriker, die immer "wissen", welche negativen Energien an ihren Mitmenschen wirken, welche Fehler jeder macht usw. Na ja. Das ist meistens Projektion. Je zufriedener man mit sich selbst zutiefst ist, umso mehr sieht man eher das, was die anderen gut und richtig machen als das, was nicht so hinhaut.
Jedesmal, wenn ich von einem Beispiel aus meinem eigenen Leben erzähle, in dem ich Verantwortung für mich selbst übernommen und meine Entscheidungen selbst getroffen habe, sagen andere mir, ich habe verantwortungslos gehandelt (z.B. gegenüber meiner Gesundheit, meinem Körper etc.).
Ich habe bei solchen Gesprächen zunehmend das Gefühl, dass meine Mitmenschen geistesverwirrt und massiv gehirngewaschen sind, wenn sie derart immer das Gegenteil von dem sehen, was ist.
Ich halte mich damit zurück, anderen zu sagen, sie seien selbst verantwortlich für das Unangenehme, was sie gerade erleben. Es spielt keine Rolle, was ich denke, es ist deren Angelegenheit, und solange mich niemand ausdrücklich fragt, wie er mit seiner Situation umgehen soll, solange halte ich mich da raus.
Wer mich fragt, hört keine Schuldzuweisung, sondern Tipps zum Umgang mit der Situation, mit seinen Gefühlen u.ä.
Ich weise dabei ausdrücklich aus, mit welchen Methoden ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe und von welchen ich nur mal gehört habe.
Den Begriff "Schuld" verwende ich in diesem Zusammenhang eher nicht. Wieso sollte es eine Schuld sein, krank zu sein? Das ist erlaubt.
Ich glaube an Ursache und Wirkung, und in meinen eigenen Krankheitsfällen konnte ich meistens irgendwann nachvollziehen, warum etwas so gekommen war, warum genau jetzt genau diese Verletzung oder Krankheit auftrat und in welcher Weise mir das Geschehene meinen inneren/ emotionalen Zustand vor Augen führte.
Bei diesem Verstehen können einem aber die Mitmenschen nicht all zu viel helfen, dieser Verstehensvorgang muss in einem selbst stattfinden, das ist nichts Theoretisches und nichts Intellektuelles.
Wenn man sich darauf einlässt, lehrt es einen, mit sich selbst richtig umzugehen, man lernt viel über sich selbst.
@Zerox
Was die Esoterik angeht, so bin ich schon seit 14 Jahren mit von der Partie, und ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt. Es gibt sehr viele Menschen, die die Esoterik benutzen, um ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Jeder Mensch hat emotionale Bedürfnisse, udn wir lernen von ganz klein an, dass andere Menschen dafür da sind, diese zu erfüllen, allen voran als erstes die Mutter, dann die Familie, später auch Freunde, der Partner/ die Partnerin usw. Man holt sich dort Liebe, Anerkennung, Zustimmung, Bestätigung - eben gute Gefühle. Auch schlechte Gefühle können die Erfüllung von Bedüfrnissen darstellen, wenn man innerlich überzeugt ist, schlecht zu sein oder etwas schlecht gemacht zu haben.
In jedem Fall gibt es in unserer durchzivilisierten Kultur keine Zeitpunkt mehr, keine Rituale, Aufforderungen oder Anlässe, um wirklich erwachsen zu werden, d.h. emotional unabhängig von den Mitmenschen.
Und wenn wir unerwachsenen Zivilisationsmenschen dann jemandem begegnen, der aus diesem Spiel ausgestiegen ist, der also auf unsere emotionalen Bedürfnisse nicht eingeht, dann ist das beunruhigend, enttäuschend - alles mögliche - und er erscheint uns lieblos oder ohne Mitgefühl; etwas Zwischenmenschliches scheint zu fehlen.
Man kann jetzt darauf beharren - bewusst oder unbewusst - dass derjenige im Unrecht ist, weil es Pflichtprogramm sei, die emotionalen Bedürfnisse der Mitmenschen zu erfüllen und in dem großen System dieser Abhängigkeit mitzuspielen.
Oder man kann sich fragen, wieso es einen selbst so anpiekt, dass dieser andere so frei davon ist, dieser "Pflicht" nachzukommen.
Ein wesentliches Ziel der Spiritualität besteht darin, emotional unabhängig zu werden und die eigenen Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Wenn ich weis, dass ich in Ordnung bin, so wie ich bin, dann brauche ich niemanden mehr, der mir das sagt.
Und ich halte es für möglich, dass Mitmenschen beleidigt darüber sind, für diese Bestätigung nicht mehr gebraucht zu werden.
Es ist mein persönlicher Weg, nicht danach zu schauen, inwieweit die anderen im Unrecht sind, wenn mir etwas mißfällt und mir was ausmacht, sondern ich schaue mir immer an, was in mir selbst los ist, warum es mir was ausmacht, und worüber ich mich wirklich ärgere.
Ich kenne eine Menge Esoteriker, die immer "wissen", welche negativen Energien an ihren Mitmenschen wirken, welche Fehler jeder macht usw. Na ja. Das ist meistens Projektion. Je zufriedener man mit sich selbst zutiefst ist, umso mehr sieht man eher das, was die anderen gut und richtig machen als das, was nicht so hinhaut.