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Erotische Gedichte!

159 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gedichte, Erotische, Kein Schweinkram ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Erotische Gedichte!

08.01.2013 um 18:52

Berühre mich!

Berühre mich hier oben,
durchs Haar mir zärtlich streich,
laß Liebe uns geloben,
hier, küß den Mund mir gleich!

Berühre, was dir nahe,
greif meines Busen Pracht,
zeig mir in deiner Gnade,
was Wonne mit uns macht.

Berühre mich da unten,
berühr den Knospensproß,
dann hättest du gefunden
des sel´gen Glückes Schoß!

Berühre mich dort drinnen,
wo Sehnsucht mich verzehrt,
willkommen ist dein Dringen,
denn dir - nur dir - mein Herz gehört!

Oliver Schumann




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Erotische Gedichte!

08.01.2013 um 18:55

Du gabst mir ...

Du gabst mir deinen kleinen, weichen Leib,
Du lagst so opfernd still.
In deinem Leibe müssen Lippen ruhn,
Die sehnen sich, mir wohlzutun
Und mein Geschlecht zu küssen.

Max Dauthendey




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Erotische Gedichte!

09.01.2013 um 20:02

Barbillchen, die Zukker-dokke.

Du süßbeliebtes Honig-kind,
Barbillchen, Labnüß meiner Seelen,
der Indiens süsse Zukker-hölen
an Anmuht nicht zugleichen sind.
Ich wil es, daß es alle wissen,
warum ich dich so offt muß küssen.

Der Zukker-trozz, der Nektar-Wein,
der in den göldnen Demant-schaalen
springt bey der Götter Feyermahlen
macht, daß sie ewig trunken sein,
weil deß Geschmakks, des Zukker-süssen
sie nimmer mögen satt geniessen.

Dein unverglichner Labsal-Mund
ist solch' ein Nektar meinem Herzen,
für meiner Liebe Wermuht Schmerzen.
Was auß Hymettens bunten Grund'
am Morgen die bemühte Biene
äzzt ab, ist deiner Jugend grüne.

Süß ist der göldnen Haare Band,
süß deiner Stirne rund umfangen,
süß die Zinober-rote Wangen,
süß deiner Augen heller Brand.
Dem Lippen-tau, dem Zukker-reichen
muß süsser Alakant auch weichen.

Dein Atem süsser, denn Kaneel,
süß deines Halses schmale Länge,
süß deiner Brüste Perl-gepränge,
süß ihr' Inwohnerinn, die Seel.
Süß deine Rede, süß dein Lachen,
dein Schlaffen, süsser, ach! dein wachen.

Süß deine Kleider, süß dein Rokk
das Fuppchen drein ist süß darneben,
da weist, was du mir drauß gegeben.
Barillchen, süsse Zukker-dokk'
Ich schmekke dünkt mich, noch die Gaben,
die auch die Todten können laben.

Das süsseste, so an dir ist,
muß ich, ungerne zwar, verschweigen,
doch kan es über alles steigen,
was je die Sterblichen versüßt.
Die Süsse, so es von sich giebet
macht Leib und Geist zugleich verliebet.

Man sagt wol, daß was süssers nicht
sey, als der sanffte Schlaaff zufinden?
das kan ich leicht daher entgründen:
als neulich uns verschwand das Licht,
war mir das wachen also süsse,
daß ich den Schlaaff drum fahren liesse.

Kaspar Stieler




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Erotische Gedichte!

09.01.2013 um 20:04

Die Wollust

Die Wollust bleibet doch der Zucker dieser Zeit /
Was kan uns mehr / denn sie / den Lebenslauf versüssen?
Sie lässet trinckbar Gold in unsre Kehle fliessen /
Und öffnet uns den Schatz beperlter Liebligkeit;
In Tuberosen kan sie Schnee und Eiß verkehren /
Und durch das ganze Jahr / die FrühlingsZeit gewehren .

Es schaut uns die Natur als rechte Kinder an /
Sie schenckt uns ungespart den Reichthum ihrer Brüste /
Sie öffnet einen Saal voll zimmerreicher Lüste /
Wo aus des Menschen Wunsch Erfüllung quellen kan.
Sie legt als Mutter uns / die Wollust in die Armen /
Und läst durch Lieb und Wein den kalten Geist erwarmen.

Nur das Gesetze wil allzu Tyrannisch seyn /
Es zeiget iederzeit ein widriges Gesichte /
Es macht des Menschen Lust und Freyheit ganz zunichte /
Und flöst vor süssen Most uns Wermuthtropffen ein;
Es untersteht sich uns die Augen zuverbinden /
Und alle Liebligkeit aus unser Hand zuwinden.

Die Ros entblösset nicht vergebens ihre Pracht /
Jeßmin wil nicht umsonst uns in die Augen lachen /
Sie wollen unser Lust sich dienst- und zinsbar machen /
Der ist sein eigen Feind / der sich zu Plagen tracht;
Wer vor die Schwanenbrust ihm Dornen wil erwehlen /
Dem muß es an Verstand und reinen Sinnen fehlen.

Was nutzet endlich uns doch Jugend / Krafft und Muth/
Wenn man den Kern der Welt nicht reichlich wil genüssen /
Und dessen Zuckerstrom läst unbeschifft verschüssen /
Die Wollust bleibet doch der Menschen höchstes Guth /
Wer hier zu Seegel geht / dem wehet das Gelücke /
Und ist verschwenderisch mit seinem Liebesblicke.

Wer Epicuren nicht vor seinen Lehrer hält /
Der hat den Weltgeschmack / und allen Witz verlohren /
Es hat ihr die Natur als Stiefsohn ihn erkohren /
Er mus ein Unmensch seyn / und Scheusaal dieser Welt;
Der meisten Lehrer Wahn erregte Zwang und Schmerzen /
Was Epikur gelehrt / das kitzelt noch die Herzen.

Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau




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Erotische Gedichte!

13.01.2013 um 10:22

Das Fieberliedlin.

Nechst ale zugleiche lagen
Zwey lieb in fiebers schmertz /
Sprach er: ich bin zutragen
Für dich bereit / mein hertz
Für dich bin ich bereit zu leiden /
Vnd soll sich meine Seele scheiden.

Er lag in heisser flammen /
Die Sprache ließ schon nach /
Die Hitze kam zusammen /
Der Puls schlug sehr gemach;
Empfund doch mitten in dem leiden /
Weil er bey jhr wahr / lust vnd freuden.

Sie schlug die augen nieder /
Als er fiel in den todt /
Er wandte hin vnd wieder
Sein haupt in letzter noth /
Sein Hertz wurd matt / die adern sprungen /
Der Geist würd auß zufahrn gezwungen.

Sie sprach: mein lieb / mein leben /
Ich schwimme wegen dein /
Vnd ich / er sagt / muß geben
Für dich mein Seelelein.
So ist er in der Schoß gestorben /
Die er so treulich hatt erworben.

Martin Opitz




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Erotische Gedichte!

13.01.2013 um 10:24

Ruhestatt der Liebe /
oder
Die Schooß der Geliebten


Bey diesen brennenden und schwülen sommer-tagen
Ließ Chloris sich einmahl in ihren garten tragen /
Und suchte für den brand der sonnen eine klufft /
Von kühler witterung und schattenreicher lufft.


Sie setzte sich erhizt bey einem baume nieder /
Und streckte bald darauff die perlen-volle glieder
In das noch frische gras / geruhiger zu seyn /
Und schlieff auch / wie sie lag / halb von der seiten ein.

Ihr alabaster-leib war nur mit flor bekleidet /
Und weilen man den zwang nicht bey der hitze leidet /
Ward ihre blosse brust im grünen klee gespürt /
Die zur gemächlichkeit sie eben auffgeschnürt.

Der sanffte westen-wind / bereit sie abzukühlen /
Ließ seinen othem gleich auff diese wellen spielen /
Und bließ mit stillem hauch bey ihrer süssen ruh
Ihr aus der Floren hand die weichsten blumen zu.

Es wiegte gleichsam sie sein angenehmes weben;
Doch als er sich bemüht den leichten rock zu heben /
Riß endlich unversehens von der gestreckten schooß
Der vorgeschürzte flor mit seinem gürtel loß.

Hilff himmel / welcher schmuck! was süsse wunderwercke /
Der schönheit gröste pracht mit aller ihrer stärcke /
Der liebe paradieß ward hier uns auffgedeckt /
So Chloris uns bißher zur sicherheit versteckt.

Das liebste / das man kennt / und doch sich scheut zu nennen/
Weil auch das blosse wort uns schon vermag zu brennen /
War hier insonderheit ganz ungewöhnlich schön /
Und ließ sich auch / vor stolz / hoch auffgebrüstet sehn.

Es lag wie ein castell von marmor auffgeführet /
In einem liljen-thal / den seine gegend zieret /
Des eingang von rubin / und ganze lager-statt
Nichts als ein schatten-werck von myrthen um sich hat.

Es sah von forne zu (hier fehlt der beste pinsel )
Als wie ein grotten-haus / wie jene morgen-insel /
Wo die glückseligkeit den tag zu erst beschaut /
Und wo die nachtigall in lauter rosen baut.

Die zwo von helffen-bein so rund gewölbten hüffte
Verdeckten diesen sitz als ein paar gleiche klüffte /
Durch deren schutz kein sturm auff das gestade streicht /
Und dieses lust-revier dem steten sommer gleicht.

Kein apffel kan so frisch an den stengel halten /
Kein purpur-pfirsig ist so sanfft und zart gespalten /
Kein kleiner raum der welt hat so viel überfluß /
Als in der Chloris schooß der weisse nabel-schluß.

Die sonne selbst verliebt in so viel zierlichkeiten
Vergaß / dem ansehn nach / im lauffe fortzuschreiten /
Und drung sich durch das laub / mit hülffe von dem west.
Die vogel hielten es für ein geblümtes nest.

Die brunnen wolten sich durch diesen garten winden /
Die blumen glaubten hier ihr blumen-feld zu finden /
Die Nymphen waren selbst wie halb darein vernarrt /
Und Zephyr küst es kaum / so fand er sich erstarrt.

Der treue Celadon / dem sie zuvor entwichen /
War ihr ganz unvermerckt von ferne nachgeschlichen /
Und ward des schönen blicks so zeitig nicht gewahr /
Als er zugleich empfand die schlüpffrige gefahr.

Die liebe hieß ihn erst zwar seine Chloris ehren;
Doch wolte sie ihm auch / als liebe / nichts verwehren;
Und wie sie uns entzückt zu dem geliebten trägt /
Hat selbst sie seine hand an Chloris leib gelegt.

Er zuckt und bebete / wie leichte feder-flocken /
So sehr er es verlangt / so war er doch erschrocken.
Er tappte wie ein mensch bey dicker finsterniß /
Und wagte nicht die hand / wohin sie doch sich riß.

Was halff ihm alle furcht vor dem geliebten weibe?
Die finger glitten aus auff dem polirten leibe /
Und rollten mit gewalt vor das gelobte land /
Das eine hole faust in allem überspannt.

Du armer Celadon / wie wurdest du betrogen!
Du wärest fast von glut und flammen auffgeflogen /
Wo du der finger brand zu kühlen hingesetzt /
Und was du / aus der form / für einen spring geschätzt.

Du fühltest zwar nur sammt und lauter weiche seide /
Du hattest in der hand den brunnnqvell aller freude;
Wo die ergötzlichkeit von milch und honig rinnt;
Doch dessen sanffte flut mehr als der schwefel zündt.

Es war der kleine brunn die funcken-reiche stelle /
Wo Aetna feuer holt: die wunder-volle qvelle /
Wo Heclens flammen-fluß aus schnee-gebirgen qvillt /
Und der dem Celadon die adern angefüllt.

Er wust nicht was er vor hitze sollt beginnen;
Er fieng wie weiches wachs vor ohnmacht an zu rinnen /
Und hätt / ich weiß nicht was / vor raserey vollbracht /
Wenn Chloris nicht davon zum unglück auffgewacht.

Sie stieß / noch voller schlaffs / mit ihren beyden händen /
Den frembd- und kühnen gast von ihren weissen lenden /
Der ihre zarte schooß durchwühlet und verheert /
Und sprach / als sie ihn sah: du bist der stranges werth.

Hilff himmel! was ist das? Hast du den witz verlohren?
Ist diß die stete treu / die du mir zugeschworen?
Hast du der Chloris zorn so wenig denn gescheut /
Daß du auch freventlich ihr heiligthum entweyht?

Daß du! welch eine that! - - sie konte nicht mehr sprechen /
Und wolte sich an ihm mit ihren thränen rächen.
Sie sprang mit ungestüm von ihrem lager auff /
Und eylt aus seinem arm / durch einen strengen lauff.

Allein Celadon fiel gleich zu ihren füssen /
Und wuste selbige so fest an sich zu schliessen /
Daß sie / was sie auch that / bey ihm darnieder sanck /
Und er sie zum gehör nach vielen klagen zwang.

Er lag / sie haltende / vor den erzürnten knien /
Und sprach: Mein fehler wird zu groß von dir beschrien.
Ich bitte durch den brand der meine seele plagt /
Durch jene demmerung die um dein auge tagt /

Durch deine tulpen-schooß / durch deine nelcken-brüste /
Durch die von beyden mir noch unbekandten lüste /
Durch deine schöne hand die mich itzt von sich stößt?
Was hab ich denn verwürckt / das zephyr dich entblößt?

Daß ich es mit beschaut / was dessen hauch verübet /
Daß ich es angerührt / was erd und himmel liebet /
Was selbst der Götter mund begierig hat geküst /
Und was der inbegriff von deiner schönheit ist.

Es ist ja deine schooß der auszug aller zierde /
Der enge sammel-platz der schmeichelnden begierde /
Das rund / wo die natur zusammen hat gedrängt /
Was sich nur reizendes den gliedern eingemengt.

Hier ist der kleine schatz der deinen reichthum zeiget /
Der lebendige thron der alle scepter beuget /
Der süsse zauber-kreyß / der unsern geist bestrickt /
Und deß beschwehrungs-wort die felsen auch entzückt.

Ach! Chloris / woltest du / daß ich gewichen wäre!
Bedencke doch die schmach und deiner schönheit ehre.
Ich hätte ja die macht der liebligkeit verhöhnt /
Wenn ich nicht deine schooß mit meiner hand gekröhnt.

Kan Phrynens blosse brust des richters zunge lähmen /
Wie soll nicht deine schooß uns unser herze nehmen?
Wird man durch einen blick der Gorgonen zum stein /
Wer kan unauffgelöst bey deiner allmacht seyn?

Wer ein gefühle hat und hier doch nicht empfindet /
Wen der gedancke nur nicht alsobald entzündet /
Wer diesem schooß-altar zu opffern nicht begehrt /
Der ist viel billiger des engen stranges werth /

O möchtest du einmahl / was wir die liebe nennen/
Mehr nach den würckungen / als nach dem namen / kennen!
Du würdest / für den zorn / mir willig zugestehn /
Man könne sonder raub hier nicht zurücke gehn.

Die Chloris hatte noch bey allen diesen klagen
Noch nicht / vor scham und grimm / die augen aufgeschlagen;
Doch sah sie endlich ihn von einer seiten an /
Wodurch er neuen muth zu ihrer huld gewann.

Er suchte sie darauff mit rechten weißheits-gründen /
Und selbst aus der natur / zum beyfall zu verbinden:
Daß alles was nur lebt / was nur die liebe zwingt /
Nothwendig zu der schooß / als seiner ruhstatt / dringt.

Es hat selbst die natur / sprach er / dafür gestritten /
Nachdem sie es gesetzt recht in des leibes mitten;
Wo dieser mittelpunct der kleinen wunder-welt
Auch den geheimen zug des punctes in sich hält.

Gleichwie ein iedes ding zu seinem circkel eilet /
Der stein nicht in der lufft zu lange sich verweilet /
Das feuer rüstig fleucht / erlassen / in die höh' /
Und ieder fluß verläufft in seine mittel-see:

So wird vielmehr zur schooß / dem mittel-punct im lieben /
Was geist und othem hat / durchdringend angetrieben.
So grimmig ist kein bär / hier hält er keinen stich /
Ihn reist der kleine punct / so wild er ist / zu sich.

Das schuppen-vieh im meer / was hilfft sein schnelles schwimmen?
Es muß durch diesen zug doch an einander klimmen;
Der vogel in der lufft ist schichtern / schlau und leicht /
Doch siehst du wie ihn stets das weibgen nach sich zeucht.

Vor allen aber hat der mensch den trieb empfangen /
Und unsere vernufft vermehret das verlangen;
Die auch viel eyfriger nach dieser heymat strebt /
Und sich nicht eh vergnügt / als biß man daran klebt.

Wie der magnet mit macht das eisen an sich ziehet /
Wie nach dem norden-pol die nadel schlägt und siehet /
So ist der liebsten schooß der nord und der magnet /
Wohin der ganze wunsch warhaffter menschen geht.

Man sagt: die Venus sey / ihr wesen zu verstellen /
Nicht nach gemeiner art / besonders aus den wellen
In einer muschel helm empfangen und gezeugt /
Wo sie des meeres schaum gewieget und gesäugt.

Wer glaubet solches nicht / der Venus thun erweget?
Weil aber eine schooß der muschel bildniß träget /
Glaub ich / daß Venus gar / was sie ans licht gebracht /
Hernach zu einer schooß der ganzen welt gemacht.

Daß / als die herrscherin ihr muschel-schiff verlassen /
Sie / aller menschen herz in diesen schrein zu fassen /
Die muschel in die schooß der weiber eingeschrenckt /
Und sich nachgehends selbst / zur wohnung / nachgesenckt.

Wenn diesem also ist / wie wir es glauben müssen /
Kein wunder daß uns denn die schooß zu sich gerissen /
Wo alle reitzungen / wo Venus und ihr kind /
Die liebe / ja wir selbst / mit ihr gebohren sind.

Kein wunder daß man wünscht in dieser muschel-wiegen /
Weil sie darinnen wohnt / der Venus beyzuliegen /
Daß man die liebe sucht / wo ihre lager-statt /
Da / wo diß kleine schild ihr hauß bezeichnet hat.

Die liebe will auch sonst sich nirgends lassen dienen /
In dieser hölen ist sie einzig uns erschienen /
Diß ist der Götter-hayn / wo sie sich offenbahrt /
Und unser herz zugleich erforchet / prüfft und paart.

Weil die natur das herz in uns verdecken wollen /
Wie hätten wir es doch iemahls erkennen sollen /
Wofern die liebe nicht die schooß darzu ersehn /
Das unsichtbare herz durch wercke zu verstehn?

So aber können wir es höchsterwünscht ergründen /
Was nicht das auge sieht / läst uns die schooß empfinden;
An statt sich nur zu sehn / so spührt man das gemüth /
Und siehet durch die that was nicht das auge sieht.

Wenn denn ein treues paar in süsser glut entglommen /
Und deren seelen nun zusammen wollen kommen /
Bescheiden sie sich nur an den bestimmten ort /
Und dieses schifflein setzt sie über an den port.

Da sprechen sie sich denn / da lernen sie sich fühlen /
Da wissen sie im fleisch zu brennen und zu spielen /
Biß der versteckte leim aus allen adern schäumt /
Und den vermischten geist gar aneinander leimt.

Ach Chloris / die du habest mich erwehlt /
Woraus erkenn ich es / wenn du mir das verheelet /
Was die natur uns selbst zur ruhestatt gesetzt /
Und wornach man allein der liebe warheit schätzt?

Ein freund ist nicht ein freund / der uns was kan verhalten /
So lang er uns / mit sich / nicht läst nach willen schalten;
So lange hat gewiß die liebe nichts gethan /
Als sie nicht alles gibt / was sie nur geben kan.

Du aber hast mir gar den besten theil entzogen /
Dein leib weiß nichts davon daß mir dein herz gewogen /
Das herze sieht man nicht / der leib muß zeuge seyn /
Wem glaub ich? du sprichst ja / und deine schooß spricht nein.

Was hab ich zum voraus vor andern die dich kennen?
Liebstu mich nicht genug / mir diß von dir zu gönnen?
Ich bin im eigenthum ein unbekandter gast /
Und für wen sparestu das liebste das du hast?

Du wirst doch diesen schatz nicht für dich selbst vergraben:
Wie / oder soll es gar ein ander als ich haben?
Nein Chloris / höret mir dein herze / wie man spricht /
So wehre mir denn auch des herzens eingang nicht.

Er fuhr voll eyffers auff / um dieses unrechts willen.
Doch Chloris wust bald ihn wieder zu bestillen;
Sie zog / nunmehr erweicht / nach dem bezeugten haß /
Den ausgesöhnten feind mitleidig in das graß.

Man meynt: daß weil er sich bescheiden überwunden /
Der Chloris schooß gesehn / und einmahl bloß gefunden /
Die Götter ihn hieher auch wunderbar gebracht /
Sie endlich seiner treu beständigkeit bedacht;

Sie endlich ihn getröst nach seinem langen leiden /
So daß auch dessen glück die gegend wollen neiden;
Sie aber nach der zeit / wenn ihnen was gefehlt /
Diß süsse sorgen-grab zur linderung gewählt.

Johann von Besser




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Erotische Gedichte!

18.01.2013 um 21:30

Eines ist mir verdrießlich

Eines ist mir verdrießlich vor allen Dingen, ein andres
Bleibt mir abscheulich, empört jegliche Faser in mir,
Nur der bloße Gedanke. Ich will es euch, Freunde, gestehen:
Gar verdrießlich ist mir einsam das Lager zu Nacht.
Aber ganz abscheulich ists, auf dem Wege der Liebe
Schlangen zu fürchten und Gift unter den Rosen der Lust,
Wenn im schönsten Moment der hin sich gebenden Freude
Deinem sinkenden Haupt lispelnde Sorge sich naht.
Darum macht Faustine mein Glück; sie teilet das Lager
Gerne mit mir und bewahrt Treue dem Treuen genau.
Reizendes Hindernis will die rasche Jugend; ich liebe,
Mich des versicherten Guts lange bequem zu erfreun.
Welche Seligkeit ists! wir wechseln sichere Küsse,
Atem und Leben getrost saugen und flößen wir ein.
So erfreuen wir uns der langen Nächte, wir lauschen,
Busen an Busen gedrängt, Stürmen und Regen und Guß.
Und so dämmert der Morgen heran; es bringen die Stunden
Neue Blumen herbei, schmücken uns festlich den Tag.
Gönnet mir, o Quiriten! das Glück, und jedem gewähre
Aller Güter der Welt erstes und letztes der Gott!

Johann Wolfgang von Goethe




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18.01.2013 um 21:32

Froh empfind ich mich

Froh empfind ich mich nun auf klassischem Boden begeistert;
Vor- und Mitwelt spricht lauter und reizender mir.
Hier befolg ich den Rat, durchblättre die Werke der Alten
Mit geschäftiger Hand, täglich mit neuem Genuß.
Aber die Nächte hindurch hält Amor mich anders beschäftigt;
Werd ich auch halb nur gelehrt, bin ich doch doppelt beglückt.
Und belehrt ich mich nicht, indem ich des lieblichen Busens
Formen spähe, die Hand leite die Hüften hinab?
Dann versteh ich den Marmor erst recht; ich denk und vergleiche
Sehe mit fühlendem Aug, fühle mit sehender Hand.
Raubt die Liebste denn gleich mir einige Stunden des Tages,
Gibt sie Stunden der Nacht mir zur Entschädigung hin.
Wird doch nicht immer geküßt, es wird vernünftig gesprochen;
Überfällt sie der Schlaf, lieg ich und denke mir viel.
Oftmals hab ich auch schon in ihren Armen gedichtet
Und des Hexameters Maß leise mit fingernder Hand
Ihr auf den Rücken gezählt. Sie atmet in lieblichem Schlummer,
Und es durchglühet ihr Hauch mir bis ins Tiefste die Brust.
Amor schüret die Lamp indes und denket der Zeiten,
Da er den nämlichen Dienst seinen Triumvirn getan.

Johann Wolfgang von Goethe




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Erotische Gedichte!

22.01.2013 um 17:46

Das Bild des Manns...

Das Bild des Manns in nackter Jugendkraft,
So stolz in Ruhe und bewegt so edel,
Wohl ist's ein Anblick, der Bewundrung schafft
Drum Licht herbei! Und merke dir's, o Schädel!

Jedoch ein Weib, ein unverhülltes Weib -
Da wird dir's doch ganz anders, alter Junge.
Bewundrung zieht sich durch den ganzen Leib
Und greift mit Wonneschreck an Herz und Lunge

Und plötzlich jagt das losgelassne Blut
Durch alle Gassen, wie die Feuerreiter.
Der ganze Kerl ist eine helle Glut
Er sieht nichts mehr und tappt nur noch so weiter.

Wilhelm Busch




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Erotische Gedichte!

22.01.2013 um 17:48

Ruhbedürftig, liebesübersättigt...

Ruhbedürftig, liebesübersättigt,
Sinkt nach tobenden Genüssen
Dein gespensterblasser,
Herrlicher Leib
Keuchend zurück.
Weit geöffnet, in schweren Atemzügen
Zittern die Nüstern,
Und im leisen Nachkrampf
Zerren sich die hochgeschürzten Lippen...
Langsam steigt von Deinem tiefgelegnen
Onyxdunklen Auge
Deines Lides leichtumblauter,
Schwerer Schleier.
Liebesicher und hochmut-funkelnd
Glutet Dein Blick in meinem...
Plötzlich, den hilflos-zornigen,
Liebezermarterten Leib
Machtvoll niederzwingend,
Wühlt sich der Wille zur Wollust
Nochmals stürmisch auf aus Deiner Seele,
Und herüber zu mir
Zischt Dein gewaltiges
Grauenhaft süßes:
"Her zu mir!"

Felix Dörmann




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Erotische Gedichte!

22.01.2013 um 17:49

Venus Homo

Bettle nicht vor mir mit deinen Brüsten,
deinen Brüsten bin ich kalt;
tausend Jahre alt
ist dein Blick mit seinen Lüsten.

Sieh mich an, wie Du als Braut getan:
mit dem Blick des Grauens vor der Schlange!
Viel zu lange
war ich, Weib, dein Mann.

Willst du Gift aus meiner Wurzel saugen?
unverwundbar bin ich deinem Biss!
Folge mir ins Paradies:
sieh mich an mit deinen Menschenaugen...

Richard Dehmel




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Erotische Gedichte!

23.01.2013 um 17:53

GIOCONDA

Meine Vulva ist Blume
Muschel
Feige
Samt.
Jeder Winkel hat seinen Geschmack und Geruch,
Farbe der Rose,
weich,
vertraut,
fleischig.

Als ich zwölf war, wuchs ihr Flaum,
Wattebausch zwischen meinen Schenkeln,
sie fühlt, vibriert, blutet, grollt, wird feucht und pocht,
spricht mit mir.

Eifersüchtig bewacht sie ihre Falten
das genaue Zentrum meines Kosmos,
winziger Mond, der Feuer fängt,
Welle auf dem Weg in ein anderes Universum.

Alle fünfundzwanzig Tage wird sie rot,
explodiert,
schreit,
dann halte ich sie fest in meinen Händen
und flüstere ihr Worte der Liebe zu.

Sie ist mein zweiter Mund,
meine vier Lippen,
sie ist bockig,
übermütig,
sprudelt,
überflutet mich.

Sie liebt Zungen wie Schmetterlinge,
solidarische Penisse,
das Fleisch der weiblichen Pflaume,
oder einfach
meine eigene Zärtlichkeit.

Sie ist Panther,
Gazelle,
Kaninchen,
kokett, wenn man ihr schmeichelt,
Angriffen hermetisch verschlossen;
meine Komplizin,
meine Freundin,
das ewige Lächeln einer erfüllten Frau.

Rosamaria Roffiel
(Mexiko)




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Erotische Gedichte!

23.01.2013 um 17:54

GELIEBTE FREUNDIN

Die Frauen, die mich besuchen,
haben keine Ahnung,
was sie in mir auslösen.

C. weiß nicht, dass ich davon träume,
sie zu streicheln,
unsichtbar,
wenn sie die Batartenmarmelade
auf ihr Brotstreicht, als ob sie
mit heiligen Kelchen und Steinen spielt,
und wie sie die Hand hebt,
um sich mit dem Messer
Butter zu nehmen,
eine Geste,
in der Ozeane balancieren
und fröstelnde Frauen
neue Kraft schöpfen.
Gewellt und geradelinig
wie Radarstrahlen.

Wenn sie den Rock hebt
und mir den silbernen Schlüpfer zeigt,
sehe ich die Wellengruppen ihrer Hüften,
wie sie die Perfektion
ihrer Rundungen wiederholen,
bis zur vollkommenen Verwirrung.

Ich wünsche mir so sehr, dass sie sich nicht bewegt,
um in ihr zu wohnen,
zu atmen und zu schlafen
auf diesen glatten Flächen.

Ihr Schenkel ist so dunkel,
ihr Haar glänzt,
als spräche es eine andere Sprache.
Meine Worte sind so unbeholfen,
doch wie soll ich sagen:
“Wie schön du bist.”
“Ich bin so froh,
dass du da bist.”

Wenn wir im Buch mit den Renaissancezeichnungen
die italienischen Primitiven betrachten,
liegt mir auf den Lippen:
“In dieser Stadt erkenne ich dich.”
“Diese Hügel sind wie du.”
“Du hast die gemalt.”

Deine Finger ahmen unwissend
die Flügel
der allegorischen Sirene
nach.
Aber das ist es nicht.
Du kommst aus Lorenzettis Land,
aus Lorenzettis Städten.
Eines Tages werden du und ich
dorthin zurückkehren.

Störe dich nicht daran,
dass zwei Frauen sich liebkosen
auf diesem Bild.
Irgendwann streichele ich auch dich.
Sorge dich nicht, dass du alterst,
du gehst nur hinüber in eine andere Zeit,
wie auch ich.
Lebe von dem, was du mir erzählst,
von einem Glas Wein,
wenn du die Schwelle übertrittst.
Nähre dich davon und genieße es,
höre nicht auf, von jenem Bild zu träumen,
jenes Meisters von Fontainebleau,
auf dem eine Frau
die Brust der anderen umfasst:
ganze Epochen lang
wird deine Brust
umfangen werden.

Ich will leiden,
mich in dich versenken,
dich erhängen
und in ein großes Loch graben,
in dem die Erde dich bedeckt,
langsam, und sehen, wie deine Farben
unter der kaffeebrauenen Erde verfaulen.
Liebst du nicht die Kombination
von Violett und Kaffee?

Ich wollte nicht vom Tod sprechen,
aber da du ihn so fürchtest,
wie sollte ich da nicht?

Es bleibt so wenig Zeit,
um zu sehen
und zu reden.
Wäre ich ein Mann,
ich würde dich verführen
und dich dazu bringen,
alles hinter dir zu lassen
und zu vergessen,
aber die Idee gefällt mir nicht.
Männer sind immer draußen,
einsam und allein,
und nichts entbehren sie mehr,
als drinnen zu sein,
ein wenig Wärme zu spüren,
Ebbe und Flut.

Ich bin es leid,
deine Widerstände
und Gewissensbisse.
Nie lässt du dich einfach gehen,
was mir auch lieber ist,
denn wenn du es tust,
wird dir dein Herz zerspringen,
es wird aufblühen,
es wird weh tun.

Es ist nicht wahr, dass ich deiner müde bin.
Meiner selbst bin ich müde.
Ich kann es nicht mehr ertragen,
dass du dich in andere verliebst,
und mich nicht einmal wahrnimmst.

Wenn du eine Woche lang
Flanellhemden
und Wollsocken trägst,
hässlich und alt aussiehst,
um ein wenig zu sterben,
dann möchte ich bei dir sein,
wenn du wieder auferstehst
und deine dunklen, feuchten
Augen triumphierend strahlen.

Ich möchte ein Indianer sein,
der sich in den Bergen versteckt
und sich niemals blicken lässt,
weil ihm alles weh tut.

Mich in meinem eigenen Licht erhellen.

Du bist geboren
aus der Begegnung
deiner Mutter mit dem Tod,
nicht einmal als Kind
kannst du rosig gewesen sein.
Die Männer, die mit dir ins Bett gehen,
glauben, niemals zurückzukehren,
unter zu gehen,
glauben, dass du auf ihrem Rücken
feuchte Spinnweben flichtst
und – da du bestimmt beste
Beziehungen zu Vulkanen hast -
sie in deren Krater hinabwirfst,
und sollten sie sich befreien können,
dann nur, weil du Mitleid zeigst.

Ich fürchte dich,
weil du mich nicht sehen kannst
wie ich dich sehe,
weil du mich nicht lieben kannst
wie ich dich liebe,
du kannst dir nicht einmal vorstellen,
mich liebevoll zu berühren,
eine Weile mit mir zu leben,
mir die Haare vornehm aufzutürmen
oder mich zu bitten, den Tee umzurühren
mit der Spitze meiner Brust.

Die menschliche Seite in dir
ist der animalischen
nicht gewachsen.
Manche meinen
du hättest stolze und
verletzende Züge,
doch wer dich fiebernd
oder zu Zeiten der Menstruation erlebt hat,
liebt dich ganz gegen
deinen Willen,
falls du einen Willen hast.
Nur Intensität verleiht
deinem Leben Macht,
und der Tod findet sein Ende
in den haarigen Quellen
und heißen Blicken.

Was gäbe der Tod darum,
wenn du nicht
solche runden Augen hättest,
solche Brüste,
solche Schenkel,
solche Knöchel -
um dich zu beherrschen,
dich einzuwickeln und aufzubewahren -
ein für alle Mal.

Cecilia Vicuna
(Chile)




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Erotische Gedichte!

25.01.2013 um 22:12

Liebes-Gespräch.

Scelaten.

Komm Chloris! komm! wie bleibst du bey den flüssen?
Wie hast du dir den schlechten ort erkiest?
Ich schaue zwar / daß ströme sich ergiessen /
Doch schau ich nicht / was für die Chloris ist.
Komm! suche auch / komm! suche glut und flammen /
Hier findest du was für die Chloris brennt.
Ich schwere dir / daß alles hier zusammen
Für einen gott den schönen leib erkennt.

Chloris.

Weg Scelaten! ich liebe dieses rauschen /
So dieser fluß mit seinen fluten macht.
Ich mag ihn nicht vor einen sinn vertauschen /
Der sonsten nichts / als mund und augen / acht.
Ich bleibe hier befreyt von einem feuer /
So uns verzehrt und unsre sinnen kränckt;
Dein lieben ist mir warlich allzutheuer /
Die freyheit wird so leichtlich nicht verschenckt.

Scelaten.

Bleib schöner leib / laß die gewölbten brüste
Und deinen mund bestreichen lufft und wind.
Ach! bleibe nur in dieser öden wüste /
Wo laub und graß dir zu gespielen sind.
Laß deine brust bey stock und stein veralten /
Und drücke hier die klaren augen zu.
Laß deine brust wie eiß und schnee erkalten /
Wenn eiß und schnee nicht wärmer sind als du.

Chloris.

Laß meinen mund und meine brüste fahren /
Ich weiß es wohl / daß beydes mit der zeit /
Und wohl vielleicht nach etlich wenig jahren
Wie laub und graß wird werden abgemeyt;
Diß alles soll Chloris nicht bewegen
Zu folgen dem / was der und jener will:
Du bringst mich nicht von diesen keuschen stegen /
Ich habe mir gesetzt ein ander ziel.

Scelaten.

Du solt mein ziel noch diese stunde wissen /
Und was mein sinn vor einen zweck erkennt:
Ein küßgen muß ich diesen tag geniessen /
Zum zeichen / daß mein treues herze brennt.
Bleib hier / bleib hier! itzt hab ich dich gefangen /
Reiß wie du wilst / du trennst das herze nicht.
Mein arm umzirckt der lenden schönstes prangen /
Und dieser mund deckt deiner augen licht.

Chloris.

Du hast den leib / doch warlich nicht die sinnen /
Die bleiben stets auff ihrer alten bahn:
Drum ändre dich / und ändre dein beginnen /
Dis / was du denckst / ist mir ein falscher wahn.
Mein mund ist weich / mein herz ist stahl und eisen;
Die stirne brennt / die sinnen nimmermehr.
Ich kan dir nicht so hohe gunst beweisen /
Du fängst mich nicht / und jagstu noch so sehr.

Scelaten.

Es muß mein mund der Chloris lippen küssen /
Die / wie mich deucht / von rosen trächtig sind.
Laß deine brust auff meine zunge fliessen /
Und liebe mich / die keuschheit ist ein wind;
Ein gauckel-werck / so alle Lust verrücket /
Ein falsche dunst / die alles trübe macht.
Der liebet recht / der fleischlich sich erquicket /
Und in dem schooß des geilen bulen lacht.

Chloris.

Ich lache zwar / doch nur mit falschem munde.
Der himmel wird der seelen zeuge seyn.
Was soll man thun? indem die böse stunde
Uns endlich reist den edlen vorsatz ein.
Komm küsse mich / so küß ich denn dich wieder /
Was hilfft uns denn zu bleiben stock und stein?
Auff Scelaten / der purpur meiner glieder
Soll diesen tag zu deinen diensten seyn.

Scelaten.

Du redest recht / die brunst erfüllt die herzen /
Und zündet uns die geilen glieder an;
Itzt endet sich die hoffnung mit den schmerzen /
Der bleibe keusch / der nicht mehr lieben kan.
Ihr edles paar / ihr alabaster hügel /
Kommt / füllet mir die euch geweyhte hand!
Genung / genung / itzt fallen zaum und zügel /
Die liebe sucht ein edler unterpfand.

Chloris.

Was scherzestu? Hier schauest du die brüste /
Die Venus ihr zum zunder hat gemacht.
Hier findest du das paradieß der lüste /
Und was die brunst zu ihrer wohnung macht.
Verübe diß an mir / was dir die zeit befiehlet /
Cupido fragt: ist denn noch nichts gethan?
Der wind der itzt mit meinen haaren spielet /
Lockt mich und dich zu dieser kurzweil an.

Scelaten.

Komm! schöner leib / vergönne meinen armen
Die stellung dir zu weisen / wie man muß
In geiler lust erliegen und erwarmen;
Denn dieses ist gewiß dein erster kuß.
Gedult! gedult! laß durch ein süsses küssen
Den honigseim / den Venus selbst gemacht /
Doch unbeschwert umb deine lippen fliessen /
Da wo die lust mit hellen augen wacht.

Chloris.

Itzt liegen wir / und seuffzen bey dem lachen /
Und sehnen uns nach einer sanfften flut /
Das ende wird des leibes ohnmacht machen /
Itzt währet noch die angelegte glut.
Halt an! halt an! wir müssen nicht erliegen /
Es zieht die lust noch bey uns aus und ein.
Doch trachten wir / daß keiner in der wiegen
Der edlen that verräther möge seyn.

(Verfasser unbekannt)




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Erotische Gedichte!

25.01.2013 um 22:14

Lust-gesprächzweyer herzlich-verliebten personen /
vorgestellet unter einem schäffer und schäfferin /
Thyris und Psyche genannt.



Thyrsis.

Kennt Psyche diese brunst / und weiß mein treues lieben /
Warumb wird Thyrsis dann zu keiner zeit vergnügt?
Warumb will man die lust ihm weiter noch verschieben?
Die lust / durch welche man der liebe brunst besiegt.
Denck Psyche / daß dir diß nicht wird zum ruhm gereichen /
Daß du verliebet machst / und steckest feuer an /
So du nicht löschn wilst. Laß dich mein kind erweichen /
Schenck mir die süsse schooß / die mich ergetzen kan.

Psyche.

Mein Thyrsis / deine brunst ist gar zu sehr entzündet /
Ich seh die flamme wohl / und deiner liebe glut /
Und wie du nur auff mich dein hoffen hast gegründet /
Doch glaube mir / du eilst mir gar zu schnellem muth.
Geh in dich selbst hinein / und überleg es eben /
Erndt auch der ackersmann wohl ehr den weizen ein?
Und pflegt der wintzer auch den wein wohl ehr zu heben /
Bevor sie beyderseits bemüht gewesen seyn?
Zwar weiß ich / daß du mich / mein Thyrsis stets geliebet /
Dein blick hat iederzeit mir deine gunst gezeigt.
Dein geist hat sich mit mir erfreut und auch betrübet /
Ich müste steinern seyn / wär ich dir nicht geneigt.
Ich sag es noch nicht all; Ich bin dir zwar gewogen /
Doch hat dein edler sinn mich auch verliebt gemacht.
Ich hab aus deinem mund die liebe selbst gesogen /
Als Amor dich zu erst mir zu gesichte bracht.
Diß alles reizt mich zwar / dein bitten zu vergnügen /
Doch hält mich anderseits die furcht und hoffnung ab;
Der lüste blauer dunst / der soll mich nicht betriegen /
Weil ich die tugend mir zum zweck gesetzet hab.

Thyrsis.

Was hilfft michs / daß dein mund so viel von lieben saget /
Ja daß er eitel treu und glauben mir verspricht?
Wenn du / so offt ich dich nur um ein ja gefraget /
Mir den bescheid ertheilst: Ich will und thu es nicht.
Die that die ist gewiß zu schlimm sie zu beschönen /
Auch kan der grausamkeit so gar kein deckel seyn;
Was du hier suchst von furcht und hoffnung zu erwehnen /
Sind nur gefärbte wort / und nichts als leerer schein.
Denn ist dein geist mit mir in einigkeit verbunden /
So sey im hoffen auch bey uns kein unterscheid;
Nun hab ich in der that / ihr weiber / wahr befunden /
Daß ihr in worten so / und so im herzen seyd.
Ja / woltest du dich nur recht in die liebe finden /
So würdest du alsdenn in keiner furcht mehr stehn.
Wer liebt / der kan die furcht und hoffnung überwinden /
Und mitten in gefahr mehr als zu sicher gehn.
Wir wolten unsrer lust in lieb und ruh geniessen /
Es solte keiner nicht ein wörtgen sagen nach;
Wer würde wohl von uns und unsrer liebe wissen /
Wenn wir allein seyn bey jener stillen bach?
Bey jener stillen bach / da unsre heerde weidet /
Und keinem / ausser uns / zu hüten ist vergunt;
Da sich das bunte feld von grünen büschen scheidet /
Wenn Tellus tritt hervor mit dem belaubten mund:
Wohlan! so reiche mir den nectar deiner brüste /
Und schencke mir die lust mit vollem masse ein.
Laß diesen ort / da ich zum ersten mahl dich küßte /
Auch itzo von genieß der liebe zeuge seyn.

Psyche.

Halt ein / man pflegt nicht die frucht so fort zu brechen /
Zu der uns nur gelüst. Wenn eine geile hand
Die rosen rauben will / so pflegt der dorn zu stechen /
Darumb wenn Thyrsis liebt / so lieb er mit verstand.
Er leite seinen sinn auff züchtige gedancken /
Und trete freche lust mit füssen unter sich;
Er lasse seinen schritt nicht von der tugend wancken /
Und kämpffe seinen kampff im lieben ritterlich.
Wir sind bey weitem nicht schon aller furcht entbunden /
Das glück ist ungewiß / es fehlt noch viel daran.
Ob du / mein Thyrsis / gleich ein mittel hast erfunden /
Daß unsre heimligkeit kein mensch ergründen kan.
Zwar ist die rechte thür zu unserm vortheil offen /
Doch stehet uns zur zeit nicht eben alles frey;
Was du bereits begehrt / must du als künfftig hoffen /
Die lust / wenn sie zu früh / gebiehret späte reu.
Wir wollen unterdeß hieran vergnüget leben /
Was uns der stille ort und unsre zucht vergünnt.
Ich will dir mund und herz / und tausend küsse geben /
Du solst mein engel seyn / mein schatz / mein liebstes kind.
Was über dieses ist / das halt ich fest verschlossen /
Es ist von glanz gemacht / rührt mans / so bricht es bald;
Nur wir sind übel dran / ihr / wenn ihr es genossen /
Geht eurer wege fort / uns macht der kummer alt.
Denn schläget über uns angst / noth und furcht zusammen /
Ein ieder lacht uns aus / wir werden kinder-spott /
Es zeiget ieder stein von unsern geilen flammen /
Wir gehn mit schmach einher / und sind lebendig tod.
Drumb wenn du mich mit ernst und rechter treue meynest /
So schaue / daß dein wunsch mir auch nicht schädlich sey /
Und bist du in der that / wie du von aussen scheinest /
So bin ich des gewiß / und alles zweiffels frey.

Thyrsis.

Wenn deinen klugen geist und hochbegabte sinnen /
(Als welchen es an witz und tugend nicht gebricht)
Ich nicht schon längst erkannt von aussen und von innen /
So würd ein hartes wort dir itzt seyn zugericht.
Ich würd ein ganzes lied von deiner falschheit singen /
Und wie dein kaltes herz mit mißtraun angefüllt /
Ach unbewegliche! mich suchet umbzubringen /
Indem dein hartseyn mich mit trauer-flor umhüllt.
Denn würd ich ungescheut dir unter augen sagen:
Kanst du mit meinem tod denn nicht zu frieden seyn?
Must du mich noch zuvor mit tausend martern plagen?
Eh in dem grabe mich dein grimm gesencket ein.
Soll denn mein treues herz und ungefärbtes lieben /
Das die beständigkeit als meisterin regiert /
Durch deinen argwohns-wind stets werden umgetrieben /
Bevor du weder fleck noch fehl an mir verspürt?
Wohlan! so will ich gern mit meinem tod bezeugen /
Daß du / o grausame! mir weit zu viel gethan;
Doch soll sich auch dein ruhm zugleich zur erden beugen /
Wenn man die ursach wird des todes sehen an.
So würd ich ohngefehr dich angeredet haben /
Wenn mir nicht deine treu und neigung wär kund;
Nun aber seh ich mehr auff deiner klugheit gaben /
Und trau dem herze zwar / nicht aber deinem mund.
Dein herze lässet dich nicht argwohn auff mich tragen /
(Wiewohl dein mund von nichts als furcht und zweiffel spricht)
Und was du pflegst von uns und unsrer list zu sagen /
Das / wie ich sicher weiß / ist nicht auff mich gericht.
Die liebe die mich hin zu deinen füssen leget /
Ist nicht von gestern her / ich hasse solchen brand /
Der sich in unsrer brust von ohngefehr erreget /
Und also fort verlescht / fast eh wir ihn erkannt.
Zwar als ich deine zier und dich zum ersten sahe /
Empfand ich alsofort von oben einen zug;
Es war was seltenes / das damahls mir geschahe /
Doch war bey weitem es zur liebe nicht genug.
Ich fieng nur nach der hand und mehlich an zu brennen /
Biß endlich mit der zeit mein feu'r zum stande kam.
Drum wird man künfftig auch mein lieben ewig nennen /
Weil es durch lange zeit recht wurzeln an sich nahm.
Ich kan dich nun nicht mehr / als du besorgst / verlassen;
Ich habe / Psyche / dich mir zu gewiß erkiest.
Ich bin dir ewig hold / ich kan dich nimmer hassen /
Weil du mein auffenthalt und mein vergnügen bist /
Laß du nur einen blick auff meine scheitel schiessen /
Und dencke: Thyrsis ist es endlich noch wohl werth.
Man laß ihn / was er längst so sehnlich hofft / geniessen /
Die braut bleibt billig dem / der treulich liebt / beschert.

Psyche.

Ists mit dir so bewandt / und wilt du's also haben?
Das hätt ich nicht gedacht! Nein / Thyrsis ist kein kind;
Er ist bereits zu klug / und hat zu freye gaben /
Dergleichen einer nur bey frommen kindern findt.
Er kan von seiner lieb / ein hauffen worte machen /
Ich muß ihm endlich doch nur zu gefallen seyn /
Und glauben seinem mund und allen seinen sachen.
Wie schleicht so unvermerckt die liebe bey mir ein?
Doch will ich dieses noch hiermit voraus bedingen /
Daß er nur mir allein hinfort ergeben sey /
Und sich bemüh / dahin die meinigen zu bringen /
Daß sie mich ehelich ihm künfftig legen bey.

Thyrsis.

Mein thun ist dein befehl / dein wollen mein vergnügen;
Ich ehre deinen spruch / und deine treffligkeit.
Wer wolte sich wohl nicht für einer göttin schmiegen /
Die so gar gütig sich zu unsrer hülff erbeut?
Sagt mir / ihr Najaden / was hier für götter wohnen?
Ich seh ein götter-bild / und weiß nicht wie es heißt:
Es scheint / es habe sich / mein lieben zu belohnen /
Die Venus selbst versteckt in Psychens edlen geist.
Ich glaube / dieser ort und lustige gestaden /
Die ziehen gar vielleicht die götter zu sich her;
Pflegt sich die Venus auch bißweilen hier zu baden?
Vielleicht ist euer bach ihr lieber als das meer.
Ich bleibe noch dabey / ich muß dich göttlich nennen /
Dein auge bildet mir die Juno selbsten vor.
Es möchte Jupiter vor deiner liebe brennen /
So doch schwingt / Psyche / sich dein edler glanz empor.
Die wollen-weiche hand / und deren zarte finger /
Die geben nichts nicht nach Minerven ihrer zier;
Der weissen brüste paar / die allerliebsten dinger /
Derselben schönheit geht weit Aphroditens für.
Dein wohlgesetzter fuß / und rund-gewölbte waden /
Die zeigen einen schnee / der unsre seel erqvickt /
Dergleichen Thetis auch / wenn sie sich pflegt zu baden /
Bald aus der see erhebt / bald wieder unterdrückt.
Wie glücklich mag der seyn / der deine schönheit schauet?
Wei selig aber der / so deine rechte küßt?
Ja welcher seine lust auff deinen brüsten bauet /
Da gläub ich / daß gewiß derselb halb göttlich ist.
Ach solte sich mein fuß mit deinen schenckeln paaren /
Und liessest du / mein kind / mich völlig zu dir ein?
Was meynst du / würde mir alsdann wohl wiederfahren?
Ich würde gar vielleicht mehr als unsterblich seyn.

Psyche.

Ich geh in einem meer / das voll verwunderns / unter /
Vor sachen / die ich nicht versteh / erstarr ich recht;
Bald komm ich aus mir selbst / bald werd ich wieder munter /
Weil kein geborgtes lob mir meine sinnen schwächt.
Wie ist es? sucht dein mund mich etwan zu bethören?
Weil er ein iedes wort mit schmeichel-farbe ziert.
Sag an / was ist es denn? ich muß es endlich hören;
Denn wer zuvor nicht beicht / der wird nicht absolvirt.

Thyrsis.

Komm / meine schöne / komm! Hier unter diesen fichten /
Das / was ich sagen will / geht mich und dich nur an.

Psyche.

Was wilt du da mit mir / du loser schalck / verrichten?
Ich weiß nicht / ob ich dir so leichtlich trauen kan.

Thyrsis.

Komm nur / du wirst es ja schon selbst bey zeiten sehen /
Und fürchte dich vor nichts / dieweil ich bey dir bin.

Psyche.

Ja eben fürcht ich mich vor dir mit dir zu gehen.
Doch mag es seyn gewagt. Ich folge deinem sinn.

Thyrsis.

Mein / setze dich zu mir hier unter diesen eichen /
Wo uns die Flora selbst ein buntes küssen schenckt.

Psyche.

Was nimmst du kühner vor? was suchst du zu erschleichen?
Daß unter meinen rock sich deine rechte senckt.

Thyrsis.

Es kam von ohngefehr / und hat nichts zu bedeuten /
Hat doch ein bräutigam diß der braut wohl eh' gethan.

Psyche.

Ich bin zu jung dazu / drum lauff ich weg bey zeiten.
Nein / freund! es geht bey mir dergleichen ding nicht an.

Thyrsis.

Fleuch nicht / du möchtest sonst die götter zornig machen.
Es ist Cupido selbst und Venus mit im spiel.

Psyche.

Die götter kenn ich nicht / ich muß nur ihrer lachen /
Die mutter und der sohn die thun mir gleiche viel.

Thyrsis.

Wohlan! so lerne sie anitzo denn erkennen.
Es lebt und liebt die welt allein durch ihre gunst.

Psyche.

Doch sorg ich / möchten sie mich ganz und gar verbrennen /
Man sagt / ihr wesen sey ein feur / ihr arbeit brunst.

Thyrsis.

Diß feuer zündet an die angenehmen flammen /
Durch welche sich bey uns ein neuer Phönix zeigt.

Psyche.

Laß mich / wir kommen sonst wohl einmahl zusammen /
Schau wie sich allbereit der tag zum ende neigt.

Thyrsis.

Itzt gehet Phöbus hin / der see sich zu vermählen /
Die beste buhler-zeit ist / wenn der tag gebricht.

Psyche.

Du magst nach deiner art die zeit und stunden zehlen /
Ich hab hier nichts zu thun / von bulen weiß ich nicht.

Thyrsis.

Das / was du nicht verstehst / kanst du von mir itzt lernen.
(Verleihe Venus mir von oben deine krafft!)

Psyche.

Ihr götter steht mir bey / ach helfft ihr güldne sternen!
Wo nicht / so ists geschehn mit meiner jungferschafft.

Thyrsis.

Nach deiner jungferschafft wird Jupiter nichts fragen.
Aus jungfern hat er selbst offt manche frau gemacht.

Psyche.

Wenn Jupiter nicht hört / will ichs den andern klagen:
Diana rette das / was ich dir zugedacht.

Thyrsis.

Ach lerne dich / mein kind / nur in die weise schicken /
Dein ruffen ist zu spät / die göttin hört dich nicht.

Psyche.

Dieweil es mir denn nicht will wider dich gelücken /
Wohlan! so sey mein sinn zu deiner lust gericht.

Thyrsis.

Ich gebe dir dafür mein haus und hoff zu lohne /
Hilff nur / daß unsre lust anitzt vollkommen sey.

Psyche.

Mich deucht es ist genung zu einem jungen sohne.
Hör auff! du legest mir zu grosse schmerzen bey.

Thyrsis.

Die schmerzen tödten nicht / sie sind zu überwinden /
So offt man weiber macht / so thuts den jungfern weh.

Psyche.

Laß ab / mein liebster schatz / dich gar zu tieff zu gründen /
Auff daß mein leben nicht mit deiner lust vergeh.

Thyrsis.

Verzeih / es wird sich itzt der süsse thau ergiessen /
Ich mercke / wie die lust zu meinen adern dringt.

Psyche.

Und ich fühl honigseim in meinem busen fliessen /
Die wollust macht mich satt - - -

Thyrsis.

- - - Mich hat sie schon umringt.
Ach schatz! ach! ach! - -

Psyche.

- - Mein kind! ach liebster! ach mein leben!
Ist das nicht zucker-lust? - -

Thyrsis.

- - - Ach ich bin ganz entzückt!

Psyche.

O süsser lebens-thau! den mir mein schatz gegeben.

Thyrsis.

O süsser lebens-quell / wie hast du mich erquickt!

Psyche.

Es ist mir meine brust vor wollust auffgequollen /
Die hügel hüpffen mir vor freuden noch empor.

Thyrsis.

Mein ganzer leib der ist von vieler brunst zerschwollen.
Nachdem mir deine gunst geöffnet hat das thor.

Psyche.

So hast du Thyrsis doch noch über mich gesieget /
Dieweil in meiner schooß dein sieges-zeichen steckt.

Thyrsis.

Den sieg hat dir vielmehr der himmel zugefüget /
Der mich für deine knie gefangen hingestreckt.

Psyche.

Diana zürne nicht / daß ich mit Amors waffen /
Als andre krafft gebrach / zu felde gangen bin.

Thyrsis.

Wenn gleich Diana zörnt / kan Venus doch verschaffen /
Daß dir nicht schädlich sey ihr hart erboster sinn.

Psyche.

Auff! auff! wir müssen fort / es rauscht dort bey den bächen /
Wer weiß was jener baum für einen schleicher hegt?

Thyrsis.

Die fichten wollen sich von unsrer lust besprechen /
Weil sie der kühle west durch seine macht bewegt.

Psyche.

Ich muß nun wieder hin zu unsern schafen eilen /
Die Phyllis rufft mich selbst / leb wohl / o meine zier!

Thyrsis.

Dieweil du denn allhier nicht länger kanst verweilen /
So nimm vor dieses mahl den letzten kuß von mir.

Psyche.

Ich muß dem leibe nach dir itzt zwar abschied geben /
Doch mein verliebter geist wird allzeit bey dir seyn.

Thyrsis.

Leb wohl / und liebe wohl / und leide wohl / mein leben!
Und dencke: Treue lieb ist nimmer ohne pein.

(Verfasser unbekannt)




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Erotische Gedichte!

26.01.2013 um 00:56

Ich will Dich

Im sanften Kerzenschein
will ich Dir
meine Liebe zeigen
Mit der Glut meiner Lippen
auf deinem nackten Körper
der das Feuer in mir entfacht
Leidenschaftlich
werden wir uns lieben
und unsere Sehnsucht stillen
Lass mich deine Lust spüren
und deine Hände
über meinen bebenden Körper
gleiten
bis das Blut
in unseren Adern kocht
Deine Küsse
entführen mich in das süße Reich
meiner geheimsten Träume
Dein sanftes Flüstern
lässt meine Begierde
immer wieder neu entfachen
Ich will Dich mein Herz
mit jeder Faser meines Körpers
Meine glühenden Lippen
verschmelzen mit deinen
und rauben mir den Atem
Bis unsere verborgenen Träume
in einem Feuerwerk der Leidenschaft
explodieren

(unbekannt)




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Erotische Gedichte!

26.01.2013 um 00:58


Kuschelabend

Mein männlich sanftes „Kuschelkissen“
erwartet mich auf unsrem Bett.
Will dich atmen, dich umschmeicheln,
zärtlich sein, frivol, kokett.

Herzlich komm ich dir entgegen,
sinnlich leg ich mich zu dir.
Umfasse dich mit weiten Armen,
erspüre Lust bei dir, bei mir.

Mit streichelweichen Flüsterküssen
verwöhne ich dein linkes Ohr,
Mal' Zungenherzen auf dein Bäuchlein,
dringe in deine Sinne vor.

In mich greifen, auf mir landen,
Haut an Haut verflochten sein.
Mit Wortgeflüster abwärts tauchen,
Liebesglück im Bettenhain.

Inniges Zusammenschmiegen,
Zärtlichkeit sucht ihren Raum.
Fieberhaftes sich Begehren,
Lust quillt auf wie Eierschaum.

Lass mich fallen, lass dich gehen,
lass uns für Stunden glücklich sein.
Lass Lava aus den Lenden speien,
lass uns einander alles sein.

Autor: Helga Boban




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Erotische Gedichte!

26.01.2013 um 01:07


ICH WILL MEHR

Im Meer Deiner salzigen Küsse ertrinken
Kissen zerwühlen
in Sehnsucht versinken
heiße Schauder fühlen
Hände die suchen
Lippen die begehr`n
Leidenschaft die explodiert
Zärtlichkeit die in eine andere Welt entführt
Sterne vom Himmel holen
hast mein Herz gestohlen
fallenlassen, losgelöst
staunen, lachen, träumen
in Sinnlichkeit aufbäumen
schreien, toben ausruh´n
und manchmal auch verrückte Dinge tun
Deinen Atem spür´n
Deinen Herzschlag hör´n
in Deinen Armen einschlafen
nie mehr aufwachen
Momente festhalten
für die Ewigkeit
JETZT!
HIER!
IMMER!
Gib mir ALLES !
Ich will mehr !!!



(unbekannt>




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Erotische Gedichte!

26.01.2013 um 01:13

Feuer

Deine Hände, sanft wie Träume
Kühlen meine heisse Haut
Und entfachen neues Feuer
Lodernd, fremd - und doch vertraut

Unsere Seelen tauchen tiefer
In ein Meer aus buntem Licht
Und im Strudel der Gefühle
Fürchten wir den Abgrund nicht

Unsere Körper, sie verschmelzen
Unsere Herzen werden eins
Unsere Träume ziehen Kreise
An die Grenzen unseres Seins

Wir erzittern und wir brennen
Einen süssen Augenblick
Wirklichkeit umspült uns leise
Und wir kommen sanft zurück

Deine Augen, voller Wärme
Sehen tief in mich hinein
Unser Zauber bleibt bestehen
Ich will immer bei Dir sein.

http://www.huendintina.de/03c1989bc80d97101/03c1989c060830c01/03c1989c070a2c702/index.html (Archiv-Version vom 10.03.2013)




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Erotische Gedichte!

26.01.2013 um 16:27

Eine andere Frau
Ein Gedicht von Roman Eckhardt

Eine andere Frau?

In schwarzen Nylonstrümpfen,
schöne, lange Beine,
die hohen Stöckelschuhe,
der Spitzenslip der kleine,
das Neglige das zarte,
so herrlich transparent,
den wohlgeformten Busen,
darunter man erkennt.

Die rot geschminkten Lippen,
die Augen strahlend blau,
du hast dich längst ergeben,
den Waffen dieser Frau.

Ihr Blick frivol und lüstern,
der Mund zum Kuss bereit,
sie fordert deine Liebe,
deine Lust und Zärtlichkeit.

Du willst ihr gerne geben,
was ihr Frauenherz begehrt,
kannst das Glück kaum fassen,
das dir heute widerfährt.

Du bist total erregt,
wie lange schon nicht mehr,
die Reize dieser Frau,
locken dich so sehr.
Dabei ist deine Frau,
wie auch an andern Tagen,
nur diese Dessous,
hat sie noch nie getragen.




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