WALTER BENJAMIN
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Walter Bendix Schoenflies Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Portbou, Spanien) war ein deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer der Werke von Honoré de Balzac, Charles Baudelaire und Marcel Proust. Als undogmatisch positionierter Denker wird er durch die enge Freundschaft zu Theodor W. Adorno zum assoziierten Wirkungskreis der Frankfurter Schule gerechnet. Ebenso prägend für sein Denken und Schreiben erwies sich die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. Seine Schriften zu einer sozial verstandenen Ästhetik werden in den verschiedensten Disziplinen rezipiert, und ihre Ausstrahlung reicht über die akademischen Domänen hinaus in die Bereiche von Literatur, Künsten, Medien(-theorie) und Publizistik. Als gebürtiger Berliner lebte er nach Studium und gescheiterter Habilitation, die ihm die angestrebte Universitätskarriere verwehrte, als freier Schriftsteller wieder in seiner Geburtsstadt, unterbrochen von ausgedehnten Auslandsaufenthalten. 1933 entzog er sich als säkularisierter Jude der NS-Herrschaft und ging ins Pariser Exil. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen nahm er sich auf einer missglückten Flucht an der Grenzstadt nach Spanien das Leben.
Trauriges Gedicht
Man sitzt im Stuhle und schreibt.
Man wird müder und müder und müder.
Man legt sich zur richtigen Zeit,
Man isst zur richtigen Zeit.
Man hat Geld,
Das hat der liebe Gott geschenkt.
Das Leben ist wunderbar!
Das Herz klopft lauter und lauter und lauter,
Das Meer wird stiller und stiller und stiller
Bis auf den Grund.
(Geschrieben anno 1933 im Exil, während eines zwischenzeitlichen Aufenthaltes auf Ibiza)
Quelle