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Welches Buch lest ihr gerade?

7.321 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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29.05.2022 um 20:55
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Der Krieg riss sie auseinander – doch manchmal ist die Liebe stärker als das Schicksal …

August 1914. Als Evie Elliott sich von ihrem Bruder Will und dessen bestem Freund Thomas Harding verabschiedet, die von London zur Front aufbrechen, ahnt niemand, dass die Schrecken des Krieges Jahre andauern werden. Während all dieser Zeit teilen Evie und Thomas ihre größten Ängste und Hoffnungen miteinander und kommen sich so immer näher. Das Schicksal scheint jedoch andere Pläne für sie zu haben …

Weihnachten 1968. Im Gepäck ein Bündel Briefe, die für ihn sehr wertvoll sind, reist Thomas Harding nach Paris, um die Geister der Vergangenheit endlich zur Ruhe zu betten. Doch ein letzter Brief wartet noch auf ihn.


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01.06.2022 um 09:19
Wilhelm Max Müller

Die Liebespoesie der Alten Ägypter, Erstauflage von 1899

M2247a-03Original anzeigen (0,1 MB)

Das Buch dreht sich um pHarris500 und ist trotz seiner nur 68 Seiten relativ spannend, und auch gleichzeitig ernüchternd. Einige Übersetzungen werden wohl durch spätere Interpretationen verbessert worden sein, aber der Grundtenor dürfte sich wenig ändern. Und da merkt man dann 4.000 Jahre (wobei pHarris500 wohl aus dem Neuen Reich stammt) Kulturunterschied.


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01.06.2022 um 10:15
Verstummt:

von Karin Slaughter

Selbst der erfahrene Detective Michael Ormewood vom Atlanta Police Department ist schockiert, als er die ermordete junge Frau in ihrem Blut vor sich sieht. Wie gelähmt starrt er auf die Tüte in seinen Händen, die ein Kollege ihm zugeworfen hat. Sie enthält ein Beweisstück – die Zunge des Opfers.

Das Werk eines krankhaften Serientäters? Alles deutet darauf hin. Michael sieht sich daher gezwungen, mit Special Agent Will Trent zusammenzuarbeiten, einem undurchsichtigen Mann, dem er instinktiv misstraut. Und mit der Polizistin Angie Polaski, die verdeckt ermittelt und früher seine Geliebte war – bevor sie sein Feind wurde. Nur wenige Stunden nach Auffinden der Leiche verschafft sich das Böse dann Zutritt zu seinem eigenen Haus. Und es sieht ganz danach aus, als ob das Geheimnis hinter all dem Wahnsinn untrennbar mit Michael verknüpft ist. Längst Vergangenes sickert in die Gegenwart, wie Gift in seine Adern ...


verstummt


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05.06.2022 um 18:37
Die Töchter der Kälte:


von Camilla Läckberg

Eines Tages macht der Fischer Frans Bengtsson einen schrecklichen Fang. Mit seinem Netz holt er den leblosen Körper eines Mädchens ein. Die Autopsie ruft die Polizei auf den Plan. Im Leichnam finden sich Spuren von Süßwasser und Seife. Die siebenjährige Sara ist ertränkt worden. Patrik Hedström und seine Kollegen ermitteln. Gerade dieser Fall macht dem jungen Kommissar und seiner Frau Erica Falck zu schaffen, da sie eben erst Eltern einer Tochter geworden sind. Doch gegen alle inneren und äußeren Widerstände lösen sie Rätsel um Rätsel. Dabei tut sich hinter der idyllischen Fassade von Fjällbacka eine kalte, abscheuliche Realität auf: Famielienfehden, sexuelle Perversionen und ein alte, weit zurückreichende Schuld.

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Bin auf Seite 92.
Bis jetzt noch langweilig


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06.06.2022 um 11:53
Gimenez - Auf den Schwingen der Zeit
Sci-Fi Comic aus den 80ern

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Juan-GimC3A9nezAuf-den-Schwingen-der-ZeiOriginal anzeigen (0,3 MB)

Wikipedia: Juan Giménez


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09.06.2022 um 19:33
Hexenkind:

von Sabine Thiesler

Ein Pilzesammler entdeckt in einem einsam gelegenen alten Bauernhaus in der Toscana eine schlimm zugerichtete Leiche. Der deutschstämmigen Sarah, Frau des Trattoriabesitzers Romano, hat jemand die Kehle durchgeschnitten. Dieser Mord ist aber erst der Anfang für ein Verhängnis, das vor Jahren in Deutschland begann, sich nun über die ganze Familie auszubreiten beginnt und sich bis zu einem bitterbösen Ende steigert.

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09.06.2022 um 22:45
Edward Gibbon - Verfall und Untergang des römischen Imperiums (Kap. 13-18)

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Diese Kapitel des großartigen Werks über das Römische Reich aus dem späten 18. Jahrhundert umfasst den Zeitraum von Diokletian bis zur Herrschaft der Söhne Konstantin des Großen. Neben der politischen und militärischen Geschichte liegt der Schwerpunkt auf dem Aufstieg des Christentums (zwei Kapitel) sowie der wirtschaftlichen und sozialen Lage des Römischen Reichs. Tiefen Einblick erhält man durch die Fußnoten in die Arbeitsweise Gibbons, der als Privatgelehrter Unmengen an römischen Originalquellen zu Rate zieht, sie vergleicht und aus ihren oft persönlich gehaltenen Aussagen (sei es Lobpreis, sei es Kritik) den Kern der Wahrheit auszulösen strebt. Und bis auf wenige Irrtümer halten viele seiner Darstellungen und Analysen der Kritik bis heutzutage Stand.

Diokletian wird insgesamt als positiver Herrscher dargestellt, der zwar nicht den unbedingten Mut im Kampf zeigt, aber sehr umsichtig das Reich führt und aus den Bedrohungen den Schluss zieht, dass er allein nicht mehr in der Lage ist, das Reich zu verwalten und zu verteidigen. Die Schlussfolgerung war eine Zweiteilung mit zwei Augusti und zwei Caesaren. Eine Tetrarchie, eine Herrschaft von vier Angesehenen, die sich letztlich das Reich teilen. Rom selbst wird als Stadt immer weniger bedeutend, die Herrschaftszentren werden verlagert: Im Westen nach Mailand (leichterer Zugriff auf die Westprovinzen), im Osten nach Nikomedia. Einer seiner Schwerpunkte war die Aufwertung der alten römischen Werte, darunter des Polytheismus. Dies führte zu Edikten, auf deren Grundlage Führer der christlichen Kirche (Bischöfe) und schließlich einfache Mitglieder mit dem Tod bestraft werden konnten, wenn sie sich weigerten, auch anderen Göttern zu opfern. Die einfachste Lösung, dass Jesus in den Pantheon der Götter aufgenommen wird, war nicht möglich.

Interessant ist die These, dass eine Christenverfolgung leichter möglich war als eine Judenverfolgung, da die Juden sich als Volk sahen und somit den Respekt der Römer abverlangten. Die Christen wurden als eine verschworene Gemeinschaft gesehen, die für alle Menschen unabhängig von der Herkunft offen war. Sie galten als Bedrohung, unter anderem auch wegen der in Abgeschiedenheit vollzogenen Riten. Nicht zuletzt deswegen kursierten über die Christen Gerüchte über sexuell aufgeladene Versammlungen und sogar über sexuell konnotierte Ritualmorde an Kindern. Gerüchte, die in späteren Zeiten von Christen über die Juden verbreitet wurden.

Gibbon versucht auch die Opferzahlen der Christenverfolgungen zu eruieren und kommt zu dem Schluss, dass letztlich sie relativ gering waren. Die Zahl der durch Christen überlieferten Märtyrer läge viel zu hoch (Gibbon schätzt die Zahl auf 2000 Ermordete), viele Christen wurden gar nicht belangt oder konnten einer Verfolgung entkommen. Auch weigerten sich viele Verantwortliche des Römischen Reichs, die in Diokletians Edikten geforderte Todesstrafe umzusetzen. Die hohe Zahl an Märtyrer entspringt nach Gibbon auch dem mittelalterlichen Wahn, dass jede Kirche im Besitz von Märtyrerreliquien sein wollte. In einem Whataboutismus stellt Gibbon fest, dass die Zahl der durch christlichen Wahn wie der Inquisition oder in Religionskriegen Ermordeten die Zahl der Märtyrer bei Weitem übersteigt.

Überlebensfähig war die christliche Kirche laut Gibbon deswegen, dass sie in früher Zeit bereits Bistümer mit Bischöfen einrichtete, die zunächst gewählt waren, aber immer mehr an autoritärer Macht über ihre Gemeinden erlangten. Dies war die Struktur, die im vierten Jahrhundert auch in das Römische Reich integriert werden konnte.

Die Bewertung Konstantins ist zwiespältig. Einerseits gelang es ihm als Herrscher über Westeuropa mit Hilfe der Italiener und Römer den lokalen Tyrannen Maxentius und den östlichen Herrscher Licinus zu besiegen, andererseits regierte er mit Pomp, extrem hohen Staatsausgaben und einem die Menschen immer mehr belastenden Steuersystem. Auch bildete sich unter seiner Herrschaft ein Höflingsstaat heraus, der die Grundlage des byzantinischen Reichs sein wird. Nur: dieser ist teuer und für die Herrscherclique wird das Volk des Römischen Reichs an die Grenzen der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit und Belastbarkeit ausgequetscht. Als Person wird Konstantin als Tyrann und Despot bewertet, der nicht davor zurückschreckt, einen Sohn, beide Ehefrauen sowie eine große Zahl an ehemaligen Günstlingen, Förderern und Freunden zu ermorden.

Auch die Gründung Konstantinopels am Bosporus sieht Gibbon zwiespältig. Einerseits sei der Ort für eine Stadtgründung aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen genial gewählt. Andererseits wird wenig Neues geschaffen, für Kunstwerke werden Stätten des Römischen Reichs geplündert, darunter auch Delphi. Für die Bewohner wurde Konstantinopel in Bezug auf Lebensqualität und Hygiene zur Hölle, da die Gebäude viel zu eng aneinander gebaut waren und die Stadt überbesiedelt war.

Nach seinem Tod wird das Reich 337 unter seinen drei Halbbrüdern aufgeteilt. Diokletians Tetrarchie existiert nicht mehr, eine monarchische Erbfolge ist das Ziel, der den Osten regierende Hannibalianus ließ sich sogar den von den Römern verachteten Titel König zukommen. Ihre Herrschaft dauerte nicht lange, noch im selben Jahr kommen sie in bürgerkriegsartigen Kämpfen ums Leben.

Für einen modernen Lesegeschmack schreibt Gibbon zu überladen und nicht ausreichend strukturiert, aber dennoch sind seine Schlussfolgerungen auf sehr hohem Niveau. Als Licinius im Osten gegen Konstantin in den Bürgerkrieg zieht, so begründet Gibbon es damit, dass Licinius sich von der Expansion Konstantins bedroht fühlte und ihm mit einem Präventivschlag entgegenkommen wollte. Gibbon zieht einen Vergleich zu Thukydides, der den Abfall Korinths vom Peloponnesischen Bund als Anlass sieht, dass Sparta in den Krieg gegen Athen und den Attisches Seebund zieht, weil es sich bedroht sieht. Der erste Gedanke: Diese (vorgeblichen) Kriegsgründe erinnern schwer an Putins Rechtfertigungen im aktuellen Ukrainekrieg.


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11.06.2022 um 22:07
Bernhard Strobel - Ein dünner Faden

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Der Wiener Autor Bernhard Strobel war Anfang 30, als er den Erzählband Ein dünner Faden veröffentlichte. Bis auf eine Erzählung handeln die Geschichten von ausgemergelten Beziehungen in Kleinfamilienhäusern mit Garten und Swimmingpool im Speckgürtel von Wien, in denen keinerlei Kommunikation mehr herrscht. Sei es mit den Partnern, sei es mit den Kindern. Hauptsächlich geht es um Eifersüchteleien und mögliche Seitensprünge, in einer Geschichte auch um vermutliche Brandstiftung. In die Tiefen der Psyche dringt Strobel nicht ein, es passiert nichts, das Leben plätschert dahin. Und in diese Falle tappen alle Geschichten: Es soll die Langeweile dieser Leben dargestellt werden, raus kommen langweilige Texte.

Der letzte - und längste - Text bricht aus. Ein einsamer Mann ist im Krankenhaus und beobachtet einen Friedhof wie Frauen mit einem Feldstecher. Ein Spanner anscheinend. Alles beschreibt er in Briefen an einen "Freund", der nie antwortet, von dem er nicht mal weiß, ob er lebt. Am Ende stellt sich heraus, dass er nicht sterbenskrank ist, sondern ein verletztes Bein eingegipst hat, da er von einem Auto angefahren wurde. Am Ende der Geschichte kommt eine junge, attraktive Frau ins Krankenzimmer, die sich als seine Tochter ausgibt. Er hat keine Ahnung, wer ihre Mutter sein könnte. Auch nicht der Bringer, diese Erzählung.

Tief philosophisch will Strobel einmal in einem Brief des Verletzten werden (ist er ein Penner? - auch das ist möglich, da der Kontext des Ausschnittes ist, dass er zehn Jahre zuvor einmal polizeilich angehalten wurde, weil er in einem Müllcontainer eines Hotels rumgestöbert hat):
es ist eine Zumutung mitansehen zu müssen, dass alles, was man sich im Leben an Gütern und Wohlstandsartikeln zusammengerafft hat, als Müll endet, denn das tut es, darauf läuft es hinaus, alles ist Müll, auch die Besitzer des Mülls werden Müll, ...
Naja.


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11.06.2022 um 23:03
Nicole Strüber - Coronakids

Coronakids

Nicole Strüber ist promovierte Neurowissenschafterin und Erziehungspsychologin. Nach einer Zeit als Assistentin an der Universität Bremen ist sie seit Längerem bereits Wissenschaftsautorin und Referentin.

In diesem Buch konzentriert sie sich auf Gehirnentwicklung von der frühen Kindheit bis zum Erwachsenensein und wie sie durch soziale Bindungen und dem durch sie produzierten Hormon Oxytocin durch Stressabbau und Herstellung von neuronalen "Autobahnen" positiv beeinflusst werden kann. Diese Entwicklung sei nun durch Maskentragen und Lockdowns gestört, da Mimik als Kommunikationsmittel bzw. Sozialkontakte außerhalb der Familie mit Gleichaltrigen nicht mehr gegeben seien.

So weit, so nachvollziehbar. Auch dass es Familien mit beengten Wohnverhältnissen schwerer haben (sowohl die Eltern als auch die Kinder) ist schlüssig. Ebenso dass der Rückzug in soziale Medien problematisch sein kann, vor allem wenn es sich um Einwegkommunikation handelt (Folgen von Influencern in einer idealen, nicht erreichbaren Scheinwelt).

Warum es nun aber nötig ist, das Fünfjährige brüllend sich am Boden wälzen müssen, um ihre Wünsche durchzusetzen und fehlende neuronale Verbindungen nachträglich herstellen zu können, erschließt sich mir nicht mehr.

Dennoch sind einige Ratschläge, wie mit der Kontaktreduktion umgegangen werden kann, um psychische Störungen, die in Lockdownzeiten weltweit angestiegen sind, durchaus brauchbar. Auch der Ratschlag an Schulen, dass auch im distanzierten Unterricht mehr Möglichkeit zur Interaktion geboten werden soll und nicht nur eine Lehrershow. Dass Kindergärten und Schulen am besten überhaupt nicht mehr schließen sollen, geht jedoch am Recht auf Unversehrtheit der Beteiligten vorbei. Auch an der Fürsorgepflicht (gegenüber Kindern und Beschäftigten).

Insgesamt ein wenig einseitig, da als einziges Problem der Pandemie für Kinder und Jugendliche die Kontaktarmut konstatiert wird, deren drastisch ausgestalteten Auswirkungen am Ende wieder realtiviert werden, indem Strüber denkt, dass Kinder und Jugendlich letztlich relativ folgenlos aus der Kontaktkrise herauskommen werden.

Irgendwie wirkt das Buch, als ob es ein Schnellschuss sei, und der Verlag verstärkt mit seinem reißerischen Titel diesen Eindruck.


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12.06.2022 um 16:26
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Gombrowicz - Tagebuch




Der polnische Schriftsteller Gombrowicz hat im argentinischen Exil 1952 - 63 sein "Tagebuch" geschrieben

Wikipedia: Witold Gombrowicz


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14.06.2022 um 15:50
In eisige Höhen

Bericht über die Katastrophe am Everest 1996.


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14.06.2022 um 20:37
Der Schatten des Herrn

von John F. Case

Im Beichtstuhl einer abgelegenen italienischen Dorfkirche bekennt ein weltberühmter Wissenschaftler eine Sünde, die "jenseits aller Sünden liegt". Der Pfarrer verweigert die Absolution und eilt nach Rom. Mysteriöse Verbrechen, modernste medizinische Technologie, der Vatikan, eine Geheimorganisation, die den ganzen Globus umspannt, - das ist der Stoff, aus dem John F. Case seinen atemberaubenden Thriller geschaffen hat.

herr


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15.06.2022 um 21:43
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Der 5 Band der äußerst spannenden Thriller-Reihe um den ehemaligen und traumatisierten Jägersoldaten Nils Oxen aus Dänemark.


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16.06.2022 um 00:02
Englands Alleinschuld am Bombenterror

Englands-Alleinschuld

Es ist immer wieder faszinierend, ein eigentümliches Buch ausgraben zu können. Diesmal ist es ein 1943 veröffentlichter Dokumentenband des NS-Verlags Eher aus dem Jahr 1943. Autoren werden nicht genannt.

Der Aufbau: Eine relativ kurze Einleitung mit Dokumenten zum Thema Bombenkrieg. Ich habe einige Stichproben der Dokumente durchgeführt, und das Ergebnis ist: Ja, sie sind echt und kein Fake. Nächste Frage: Ist die Auswahl ausgewogen oder manipulativ selektiert? Die Antwort fällt letztlich eindeutig aus: Nein, die Auswahl ist kaum ausgewogen (die Dokumente sind gekürzt und kommentiert, Kommentare sind im graphischen Bild kaum von den Dokumenten zu unterscheiden) und eine manipulative Intention kann nicht nur in der Auswahl, sondern auch in den Beiträgen attestiert werden. Warum?

Grundthese ist, die NS-Regierung habe sich international durchgehend für ein Verbot von Luftbombardierungen ausgesprochen. Alleine diese These wird im Dokumentationsteil relativiert. Deutschland hat sich international für ein komplettes Verbot von Bombardierungen ausgesprochen, aber das war 1932. England hat das abgelehnt, das ist korrekt. Die englischen Argumente sind manchmal skurril, manchmal überzeugend. Letztlich scheiterte der Vorschlag an der Undurchführbarkeit irgendwelcher Rüstungskontrollen, aber auch an der Nichtbereitschaft, sich selbst zu entwaffnen, ohne die Möglichkeit zu haben, wirklich zu kontrollieren, dass andere Staaten nicht doch an einer Luftwaffe arbeiten.

Was war die Position des NS-Staates, der ja behauptet, diese Position zu vertreten? Dies stimmt nicht, was auch an den Dokumenten zu erkennen ist. Die Position des NS-Staates und von Hitler dreht sich um Bombardierungsbeschränkungen, und der Kernbegriff ist die "offene Stadt". Nur hat dieser zwei Bedeutungen: Einerseits ist dies eine Stadt, die sich gegen eine Eroberung nicht wehrt (Kriegsrecht) und andererseits meint er eine unbefestigte Stadt (Alltagsgebrauch).

Aus den genannten Beispielen, dass Deutschland nie eine offene Stadt bombardiert hätte, geht eindeutig hervor, dass damit Städte gemeint sind, die sich dem Überfall des deutschen Militärs bedingungslos hätten ergeben sollen. Die Bombardierungen von Warschau und Rotterdam werden damit rechtfertigt, dass diese Städte Abwehrsysteme errichtet haben, um eine Einnahme durch deutsche Truppen zu verhindern. Sie wurden als "Festungen" und somit zu legitimen Bombenzielen erklärt.

Umgekehrt wird moniert, dass England und die USA "offene Städte" in Deutschland bombardierten. Damit sind unbefestigte Städte gemeint. Im kriegsrechtlichen Sinne waren sie nicht offen. Diese Städte haben sich ja nicht ergeben und sich den Alliierten übergeben wollen. Damit ist der Vergleich, der gezogen wird, schlichtweg nicht gültig. Er ist ein Mimimi: Wir als Aggressoren dürfen, ihr nicht.

Was von deutscher Seite permanent durchgezogen wird, ist die Täter-Opfer-Umkehr. Dass Deutschland einen Angriffskrieg führt, wird schlichtweg nicht erwähnt. Im Gegenteil: Der Krieg war Deutschland aufgezwungen. Von Polen wie von Großbritannien (je nachdem, über welchen der beiden Staaten gerade die Rede ist). Und wenn allgemein über ihn geschriebe wird, ist er "ausgebrochen" wie ein Vulkan oder ein Gefangener.

Das Fazit: Aggressoren sehen sich nicht als solche, sondern im Recht. So wird der Widerstand der Polen mehrfach als "wahnwitzig" bezeichnet, da sie ja eh keine Chance hätten (Deutschland überfiel Polen mit 1,6 Millionen Soldaten, das ist etwa das Zehnfache der Anzahl, mit der Russland heuer die Ukraine überfiel). Auch ist interessant zu sehen, dass die Aggressoren sich nicht nur im Recht sehen (sie verteidigen sich ja schließlich), sondern den Widerstand als verrückt erklären. Damit eröffnet dieser Band möglicherweise Sichtweisen in Gehirne von Aggressoren heutzutage. Und das macht Angst. Es ist ein beinahe autistischer Tunnelblick, der Realitäten nicht mehr erkennt.

Dass mit solchen Schlussfolgerungen die NSDAP ihre Ansicht vom Ende des Ersten Weltkriegs pervertiert, wird nicht erkannt. Die Kapitulation Deutschlands machte den Staat zu einem offenen Staat. Einen Kampf auf deutschem Boden lehnte Hindenburg ab. Ein Widerstand wäre - nach der Diktion dieses Buches - "wahnwitzig" gewesen. Nur: Hitler und die NSDAP lehnten Kapitulationen grundsätzlich ab, sie wollten bis zum "letzten Mann" kämpfen. Dass Polen dies vielleicht genauso gesehen hat, wird zurückgewiesen. Widerstand heißt Recht darauf, Nichtkombattanten nicht mehr zu schonen. Aber das gilt nicht für den Gegner.


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16.06.2022 um 11:36
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Das höre ich gerade als Hörbuch. Scheint ganz gut zu sein :)


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16.06.2022 um 19:46
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Das Fazit: Aggressoren sehen sich nicht als solche, sondern im Recht. So wird der Widerstand der Polen mehrfach als "wahnwitzig" bezeichnet, da sie ja eh keine Chance hätten (Deutschland überfiel Polen mit 1,6 Millionen Soldaten, das ist etwa das Zehnfache der Anzahl, mit der Russland heuer die Ukraine überfiel). Auch ist interessant zu sehen, dass die Aggressoren sich nicht nur im Recht sehen (sie verteidigen sich ja schließlich), sondern den Widerstand als verrückt erklären. Damit eröffnet dieser Band möglicherweise Sichtweisen in Gehirne von Aggressoren heutzutage. Und das macht Angst. Es ist ein beinahe autistischer Tunnelblick, der Realitäten nicht mehr erkennt.
Genau das ist das Problem. Wahnhafte aller Art sind tatsächlich insofern ver-rückt, als sie irgendwann einmal vom Pfade der Vernunft oder Anständigkeit abweichen, und alles nur mehr aus einem darauf resultierenden ver-rücktem Standpunkt wahr nehmen, und sich somit aus ihrer Sicht dann im Recht wähnen.
Solange sich ihre Sicht auf die Dinge, und natürlich auf sich und ihre eigenen Motivationen, nicht ändert, sind sie auch nicht vom Unrecht ihrer Handlungen zu überzeugen.


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18.06.2022 um 20:52
Gegen die Uhr:


von John J. Nance

Weihnachtsstimmung auf Frankfurt Rhein-Main. Doch für die 250 Passagiere von Flug 66 nach New York fliegt das Grauen mit, als ihre Maschine abhebt. In zehntausend Metern Höhe stirbt ein Mann – er trägt ein tödliches Virus. Ein erbarmungsloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

uhr


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18.06.2022 um 21:31
Zitat von .lucy..lucy. schrieb:er trägt ein tödliches Virus
Na ja. Wie uns die Realität in der Zwischenzeit gezeigt hat, wenn der Mann am Virus stirbt, dann war er bereits ein Zeitlang vorher schwer krank. Der hatte inzwischen ziemlich sicher alle anderen bereits Länge mal Breite angesteckt. Da spielt es dann schon keine Rolle mehr, ob die ein paar Stundenfrüher landen können oder nicht.


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19.06.2022 um 00:17
Lockdown. Wie Deutschland in der Coronakrise knapp der Katastrophe entkam

Lockdown

Noch 2020 schrieben die drei SPIEGEL-Journalisten Christoph Hickmann, Martin Knobbe und Veit Medick diese Chronologie über den ersten Corona-Lockdown vom 20. Dezember 2019 bis in den Sommer 2020 aus der Sicht politischer Entscheidungsträger in Deutschland. Es ist immer noch spannend zu lesen, wie Bundes- und Landespolitik in Kommunikation mit Fachleuten hin- und herdiskutierten und sich bezüglich Maßnahmen sehr unsicher waren. Einerseits waren es wenige Infizierte (auch im Vergleich zu den aktuellen Omikronzahlen), andererseits hatte niemand eine Idee, wie tödlich dieses Virus wirklich ist. Aus China kamen die exponentiell steigenden Fallzahlen mit auch jungen Opfern, aus Norditalien Horrorzahlen. Die chronologische Darstellung ermöglicht eine Rekonstruierung des Frühjahrs 2020, ohne einen Rückblick zu haben (ganz selten gibt es Vorausblicke). Dazu kommt ein offenbar sehr gutes SPIEGEL-Archiv, das tief in die politischen Diskussionen eindringt.

Am Ende wird ein interpretativer Ausblick getätigt, wie die Coronakrise der ersten Welle Politik in Hinkunft beeinflussen kann. Konstatiert wird, dass in Krisenfällen die EU nicht funktioniert, die Staaten in nationalstaatliches Denken zurückfallen (Exportverbote, Grenzschließungen) sowie die Exekutive (Bundes- und Länderregierung) übernimmt und aufgrund von schnell geforderten Entscheidungen die Legislative (Parlamente) übergeht, was einerseits zum Teil erwartet wird, andererseits in funktionierenden demokratischen Rechtsstaaten zu Aufhebungen von Exekutiv-Verordnungen durch Gerichte führt. Auffallend sei auch, dass liberale Politiker bereit sind, zu Maßnahmen zu greifen, die ansonsten nur einer extremen Linken zugeschrieben werden: Eingriffe in die Wirtschaft bis zu Enteignungsandrohungen sowie Überwachung des Privatbereichs der Bevölkerung.

Problematisch wird gesehen, dass die Kommunikation nicht funktioniert hat und eher unpolitische Menschen bereit waren, mit einem radikalen rechten Rand gegen die heftigen Maßnahmen auf die Straße zu gehen und sich von diesem instrumentalisieren zu lassen (Augustdemos in Berlin mit zehntausenden Teilnehmern).

Bezüglich Homeoffice wird festgestellt, dass es die Büromittelschicht zu einem nicht unerheblichen Teil freuen könnte, gemütlich von zuhause aus arbeiten zu können, jedoch werden damit auch Arbeitszeiten aufgeweicht und die Firmen entbunden, Arbeitsorte zur Verfügung zu stellen. Außerdem schreite eine Vereinzelung voran, die solidarisches, gewerkschaftliches Handeln unterbinde. Auf der anderen Seite weite sich die Kluft derjenigen, die nicht zuhause arbeiten können (angeführt werden Arbeitende in der Produktion, im Handel, im Dienstleistungsbereich, im Gesundheitswesen), noch stärker zu den mit größeren Privilegien ausgestatteten Angestellten im Bürobereich. Diese Kluft nicht zu groß werden zu lassen, sei eine der Herausforderungen, welche auf die Gesellschaft zukomme.

Definitiv nach zwei Jahren immer noch eine interessante Lektüre. Nicht nur in Deutschland (ich bin kein Deutscher).


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20.06.2022 um 09:15
Im Bann des Tarots (Die drei !!! Band 9)

Bann-Tarot

Auch wieder ein wenig an den Haaren herbeigezogen, wenngleich die Geschichte für meinen Geschmack nicht so schlecht ist: Es geht um Grabräuber und illegalen Handel mit historischer Kunst. Angesiedelt ist die Geschichte in der Umgebung der drei, ein Keltengrab auf dem Grundstück einer alten Bäuerin soll geplündert werden.

Aufhänger ist, dass der Vater von Kim anonyme Briefe mit Tarotkarten erhält, mit deren Hilfe eine zu begehende Straftat entschlüsselt und verhindert werden soll. Etwas umständlich, aber es bringt Pep in die Story, und die Mädchen können die Botschaft entschlüsseln. Gleichzeitig findet im Museum der Stadt eine Keltensonderausstellung statt, deren Leiter zunächst wegen seines eher rüpelhaften Verhaltens als Verdächtiger erscheint, aber schließlich mit den drei Kindern zusammenarbeitet. Auch kann der Briefeschreiber ausfindig gemacht werden, er ist ein Antiquitätenhändler, dem von den Räubern eine Schatulle aus dem Keltengrab, die bei einer Probegrabung gefunden wurde, angeboten wurde. Er ist es, der den genauen Zeitpunkt der Raubgrabung ausfindig machen kann (wie, bleibt verborgen).

Die drei Mädchen sind also am besagten Tag um zehn Uhr Abend (wie kommen sie von zuhause weg?) beim Keltengrab, das zufällig auch noch vom Ausstellungsleiter und vom Antiquitätenhändler aufgesucht wird. Zu fünft warten sie auf die Grabräuber, die auch kommen und zu graben beginnen. Mit Halloween-Klimbim treiben sie diese plötzlich sehr Abergläubischen in die Hände der wartenden Polizei (warum überlässt sie den gefährlichen Part kleinen Mädchen?).

Ok, zu viele Fragen vielleicht nicht. Wenigstens werden sie diesmal nicht irgendwo eingesperrt, obwohl ein Keltengrab ja fast aufgelegt für ein wenig Grusel gewesen wäre. Egal. Hauptsache Kindern gefällt's und das mit den Kelten ist so schlecht ja nicht, da gibt es ja wirklich tolle Funde.


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