@Merlina Ich glaube, dass Mediennutzung, wie so vieles, von der elterlichen Vorbildfunktion abhängt. Wenn meine Eltern sonst nichts hatten, aber Bücher hatten sie, und das Geld für eine öffentliche Bibliothek musste sein. Ohne Bildung kein Weg aus dem Elend - und ohne das geschriebene Wort (zumindest damals) keine Bildung.
Weil Bücher bei uns in der Familie zum täglichen Brot gehören, schliesslich verdienen beide Elternteile in gewisser Weise ihren Lebensunterhalt mit Geschriebenem und Gedruckten, haben unsere Kinder sehr früh mit Lesen begonnen, in der Folge auch mit Schreiben. Vorlesen war in der Baby- und Kleinkindphase üblich, später kamen dann ausgesucht gute Hörbücher auf CD dazu, d.h. nicht Bibi Blocksberg oder Benjamin Blümchen, sondern "anspruchsvolleres Material", und das dann irgendwann auch in Deutsch und Englisch. Das schlägt sich sehr schnell in der Sprachentwicklung und im Wortschatz nieder - und letzlich in den Zensuren. Merkwürdigerweise funktionierte das alles freiwillig, ohne Zwang, ohne Druck, ohne Leseförderung. Okay, dafür gab und gibt's weniger TV, PC und Nintendo. Aber lustigerweise vermissen die Kids das dann nicht einmal.
Ich glaube, man kann Kindern durch Druck den Spass am Lesen und Lernen absolut vermiesen.
Und was Hänschen nicht liest, liest Hans nimmermehr.