Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr
26.02.2013 um 19:43
Hallo erstmal. Ich lese hier schon seit einer Weile mit und möchte mal meine Zusammenfassung der Punkte geben, die aus meiner Sicht nicht zur Version von OP passen. Vorsicht, wird lang, weil es eine ganze Menge ist, wenn man das alles zusammenfasst:
1. OP hat angeblich panische Angst vor Einbrechern, lässt aber dennoch nachts die Balkontür, das Badezimmer- und das Toilettenfenster offen
2. Reeva kam bereits gegen 18.00 Uhr des Vorabends ins Haus. Zum Tatzeitpunkt (ca. 3.00 Uhr nachts) standen ihre Reisetasche und ihre Hausschuhe unmittelbar vor dem Bett. Gab es in diesem großen Haus keinen Schrank, in den sie zumindest ihre Reisetasche hätte unterbringen können? Warum sollte sie ihre Reisetasche neben dem Bett stehen lassen (Stolpergefahr), wenn sie doch das ganze Wochenende bei OP verbringen wollte?
3. Angeblich gingen OP und Reeva gegen 22.00 Uhr ins Bett. Als Sanitäter und Ermittler im Haus eintrafen, war Reeva jedoch bekleidet mit Shorts + Weste und eine der 3 Kugeln, die sie trafen, soll durch die Shorts gegangen sein (Einschuss Hüfte).
4. OP gibt an, er wurde nachts (gegen 3.00 Uhr) wach. Die Balkontür war zu diesem Zeitpunkt offen, ebenso die Gardinen und Jalousien. Sein Haus befindet sich in einem überwachten Wohnkomplex, in dem es vermutlich auch Laternen auf den Hauptwegen gibt. Somit war der Lichteinfall zu diesem Zeitpunkt ausreichend, um wahrzunehmen, ob Reeva im Bett lag oder nicht. Eine solche Wahrnehmung erfolgt im Allgemeinen ganz automatisch – man guckt, ob der andere auch wach ist oder schläft.
5. OP robbte angeblich auf seinen Stümpfen zum Balkon, holte einen Ventilator ins Zimmer und will danach Balkontür, Gardinen und Jalousien geschlossen haben. Das verursacht nicht nur Geräusche, aufgrund derer der andere wach werden kann, sondern damit hat er sich quasi sein „Alibi“ dafür geschaffen, dass es (danach) stockfinster im Raum war. Und erst als alles stockfinster war, will er Geräusche im Bad/in der Toilette gehört haben.
6. Daraufhin robbte er (noch immer auf seinen Stümpfen) ums Bett herum, griff sich seine Pistole, die sich auf der Seite befand, auf der Reeva geschlafen haben soll und rief Reeva das erste Mal (sinngemäß) zu: „Hier ist ein Einbrecher, ruf die Polizei!“ Von Reeva erfolgte darauf KEINERLEI Reaktion – kein Ton, keine Bewegung, nichts. Und das hat ihn nicht schon gewundert?
7. OP robbte dann (noch immer auf seinen Stümpfen) ins Bad und will 4 Schüsse auf die Toilettentür abgefeuert haben. ABER
- 1 Patrone wurde im Eingangsbereich zum Bad gefunden (von hier aus konnte er unmöglich die Toilettentür treffen)
- 3 Patronen wurden VOR der Toilettentür gefunden
- die Wand IN der Toilette soll einen Einschuss aufgewiesen haben
- 1 Patrone wurde IN der Toilettenschüssel gefunden (das würde belegen, dass Reeva nicht AUF der Toilette gesessen hat)
8. OP will den vermeintlichen „Einbrecher“ VOR dem Abfeuern der 4 Schüsse laut angesprochen haben. Aber auch darauf hat Reeva in keiner Weise reagiert? Hat nicht z. B. gerufen: „ Oscar, ICH bin hier drin, was ist los?“
9. Und noch schlimmer: Reeva wurde von 3 Schüssen getroffen und gab KEINEN Laut, nicht einmal ein Stöhnen von sich? Und obwohl OP nichts dergleichen erwähnte, will es ihm nun plötzlich „gedämmert“ haben, dass es ja vielleicht Reeva war, die sich in der Toilette befand?
10. Jedenfalls will er dann auf seinen Stümpfen zurück ins Schlafzimmer gerobbt sein, sich seine Prothesen angezogen und darauf zurück ins Bad gelaufen sein und versucht haben, die Tür mit seinen Prothesen einzutreten. Währenddessen will er Reeva ein weiteres Mal zugerufen haben, sie solle die Polizei rufen. Und wieder kam KEINERLEI Reaktion von Reeva!
11. Nachdem er die Tür nicht seinen Prothesen eintreten konnte, ist er ein weiteres Mal zurück ins Schlafzimmer gelaufen (von Reeva nach wie vor KEIN Laut, keine Reaktion), um den Kricketschläger zu holen. Mit diesem will er dann auf die Tür eingeschlagen haben.
12. Doch „plötzlich“ war da ein Schlüssel für die Toilettentür (der muss wohl von Geisterhand rein geflogen sein), mit dem er die Tür aufschloss. Wenn doch aber Reeva die Toilettentür VON INNEN verriegelt hatte, wie konnte dieser Schlüssel dann außen, VOR der Toilettentür und in Reichweite von OP liegen? Und warum hat er diesen Schlüssel nicht gleich gesehen, die Tür damit aufgesperrt, anstatt ZWEI weitere Male ins Schlafzimmer und wieder zurück ins Bad zu laufen?
13. Der Kricketschläger wurde VOR der Toilette, wohl in unmittelbarer Nähe der 3 Geschosshülsen und der 2 I-Phones gefunden. Mit dem Kricketschläger versuchte OP von AUSSEN die Toilettentür einzuschlagen, legte diesen dann beiseite und griff dann zu dem „eingeflogenen“ Schlüssel. Reeva befand sich – von 3 Schüssen getroffen und stark blutend – auf der anderen Seite der Toilettentür. Wie konnte dann Blut an dem Kricketschläger sein? Und warum war kein Blut an den beiden I-Phones, die doch in unmittelbarer Nähe lagen?
14. OP will dann auf dem Balkon laut um Hilfe gerufen haben und ist anschließend die Treppe runter gelaufen, um die Haustür (angeblich für den Sicherheitsdienst und die Sanitäter) zu öffnen.
15. Danach lief er die Treppe wieder hoch und trug Reeva auf seinen Armen nach unten in die Eingangshalle, anstatt vor Ort und Stelle Wiederbelebungsversuche zu unternehmen, zumindest aber zu versuchen, Reeva zu beruhigen und ihr zu sagen, dass Hilfe unterwegs ist. Damit hat er zugleich die Leiche von Reeva vom Tatort entfernt und den wesentlich später (gegen 4.15 Uhr) eintreffenden Ermittlern bot sich somit zunächst die Eingangshalle als wichtigster Ort. Nicht zu vergessen, dass bereits lange vor den Ermittlern Bruder und Anwalt von OP im Haus eintrafen. Wer letztendlich die Sanitäter rief, ist (für mich) bisher nicht geklärt, das könnten auch Bruder und/oder Anwalt gewesen sein, denn das Telefon, mit dem diese Anrufe getätigt worden sein sollen, wurde der Polizei nicht ausgehändigt.
16. Der Sicherheitsdienst soll um 3.19 und die Sanitäter um 3.20 Uhr gerufen worden sein. Die Sanitäter stellten unmittelbar nach ihrem Eintreffen den Tod von Reeva fest, aber die Polizei traf erst 1 Stunde später ein? Die hätten die Sanitäter anhand der Situation SOFORT angerufen.
17. Und warum waren Bruder und Anwalt in DIESER Situation so sehr am Inhalt des Safes und eines PC-Sticks interessiert? Sollte man nicht vielmehr annehmen, dass auch sie von den Geschehnissen viel zu sehr geschockt waren als daran überhaupt nur zu denken? Und warum war überhaupt so schnell der Anwalt von OP vor Ort? Von wem und warum wurde der so schnell über die Geschehnisse informiert, dass er mitten in der Nacht zum Haus kam? Ihn hätte man doch auch noch nach dem Abtransport von Reevas Leiche anrufen können.
Für mich stellt sich bei dem ganzen ein völlig anderes Szenario dar.
Ich suche noch die Grafik raus, auf der eingezeichnet ist, wo welche Gegenstände gefunden wurden.