Südafrikas Gewalt ist männlich
Eine Vorliebe für schnelle Autos, ehrgeizig und vernarrt in Waffen. Ob er nun des Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp schuldig ist oder nicht – viele Attribute dessen, was man in Südafrika unter einem richtigen Mann versteht, treffen auf Oscar Pistorius zu.
Das Land ist von einer Machokultur geprägt, in der schwarzen Bevölkerung ebenso wie in der weißen. Und diese Kultur ist eine der Ursachen für die grassierende Gewalt im Land, sagen Forscher, die sich mit dem Thema Männlichkeit befassen.
Die Gewaltstatistiken sind schockierend. Nach Angaben des South African Institute of Race Relations werden jährlich 2.500 Frauen ermordet. 200.000 Frauen werden Opfer von Misshandlung, Vergewaltigung oder sexueller Belästigung. In einer Untersuchung des südafrikanischen Medical Research Council bekennen 40 Prozent der teilnehmenden Männer, sie hätten schon einmal eine Frau geschlagen. Ein Viertel gibt an, bereits eine Frau vergewaltigt zu haben.
Die Gefahr geht dabei vielfach nicht von fremden Übeltätern aus, sondern von Männern, die den Frauen bekannt sind. Oft sind es Ehemänner, Onkel, Brüder, Freunde oder Nachbarn. Gesprochen wird darüber wenig. Eigentlich sind häusliche Gewalt und Gewalt im Allgemeinen in Südafrika so normal geworden, dass einheimische Journalisten kaum darüber berichten. Es gibt schlicht zu viele Fälle, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Die Tatsachen sind noch nicht ermittelt. Doch der Fall regt bereits jetzt eine Diskussion darüber an, dass häusliche Gewalt den schwarzen wie den weißen Teil der Bevölkerung betrifft. "Durch sozio-ökonomische Faktoren kommt sie zwar in schwarzen Communities öfter vor, doch sind weiße Männer keineswegs davon ausgenommen", sagt Rachel Jewkes vom Medical Research Council. Unter schwarzen und weißen Männern seien patriarchalische und machistische Vorstellungen gleichermaßen verbreitet – etwa die, das Frauen gehorsam sein müssen. Die Zahl der Morde ist in Südafrika zwar seit 1999 um die Hälfte gesunken. Für die Vergewaltigungen gilt dieser Trend laut Jewkes nicht: "Die Vorstellung, Gewalt sei gegenüber Frauen ein legitimes Mittel, hält sich noch immer."
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-02/pistorius-suedafrika-gewaltSchnelle Autos, Waffen und eine schöne Frau an seiner Seite brauchte Pistorius um sich männlich zu fühlen.
Was passiert, wenn ihm eins davon genommen wird ?
Wenn die Frau nicht mehr mitspielt ?
Seine Männlichkeit bekommt einen starken Knacks
Da fehlt nicht viel um auszuflippen