@sterntaucher Das Erbrechen ist eine vegetative Reaktion auf den Stress. Gespielt ist das eher nicht. Allerdings wissen wir nicht, ob er wirklich gebrochen oder nur gewürgt hat. Letzteres kann schon bewußt herbei geführt werden. Ob es Ausdruck einer PTBS ist, kann ich nicht sagen. Er berichtete in seiner Aussage ja von typischen Symptomen einer PTBS (Arrousal, flashbacks, Albträume, Intrusionen), aber was ist davon wahr und was ist gesagt, eben weil es die Symptome einer PTBS widerspiegeln? Das Ohrenzuhalten ist das Verhalten eines kleinen Jungen, der sich seiner Taten nicht stellen möchte. Das hat nichts mit einer PTBS zu tun. Ich kenne kaum Vergewaltigungsopfer, die sich bei den Prozessen die Ohren zuhalten. Die permanent weinerliche Stimme bei seiner Aussage sollte seine Unterlegenheit und seine Schuld zeigen, war aber einfach zu viel. Wenn er meint, Oberwasser zu bekommen, dann vergißt er seine Schuld ganz schnell: Als es zu Beginn des Prozesses, Probleme seitens der Ermittler mit der richtigen Datierung der Tatortfotos gab, sagte er nach einem Prozesstag wohl zu seinem Onkel:"Noch nicht mal das haben sie richtig gemacht." Als die Nhlengethwas eine für ihn gute Aussage hinlegen, hält er sich nicht an den unsichtbaren Abstand zwischen Beklagtem und Angehörigen der Getöten. Ich weiß, er streitet es ab, aber auch ein Journalist konfrontierte ihn hinterher mit dem eigens Gehörten. Vielleicht ist das das Problem: Er sieht die Ernsthaftigkeit seiner eigenen Lage nicht. Und vielleicht versteht er auch die Tragweite seiner Tat gar nicht. Aber mit einer Generalisierten Angststörung hat das alles nichts zu tun. Auch nicht, das er Angst vor der Kriminalität in Südafrika hat.