Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr

KlaraFall schrieb:Wenn ich meinem Freund 5000x "ich liebe dich" schreibe und in einer Nachricht frage, warum er mich gestern abend grün & blau geschlagen hat, meinst du nicht dass das aussagekräftig genug ist???

Vielleicht wäre es klarer, würde man über den "Reeva-Steenkamp-Prozess" sprechen. Dann stünde endlich das Opfer, nicht der berühmte und maßlose Athlet Pistorius im Mittelpunkt. Nur zur Erinnerung: Eine junge Frau wurde getötet - vorsätzlich oder versehentlich. Das gilt es hier zu entscheiden. Nichts weniger!

In der kleinen Cafeteria im vierten Stock des Gerichtsgebäudes trifft man Arnold Pistorius, den Clan-Chef, oft. Er gibt dann auch mal einen Kaffee aus. Auf Fragen nach dem Verlauf des Prozesses gibt er immer die gleiche Antwort: "Wir sind unbesorgt. Wir wissen ja, dass Oscar unschuldig ist. Es war ein Versehen." Erst vor kurzem tippte mir Arnold Pistorius auf die Schulter. Es war eine seltsame Szene. Wir befanden uns auf dem Flughafen, ich verfolgte die Verhandlung per Livestream und Kopfhörer auf meinem Handy. Arnold Pistorius hatte offensichtlich auch einen Tag "Freigang". Für ihn ging es für das Wochenende nach Botswana, auf Safari. Wohl gemerkt: Nur Arnold Pistorius spricht mit uns Journalisten. Von den vielen Tanten, Cousins, Nichten und Neffen, die abwechselnd im Gerichtssaal zu Oscars Unterstützung auftauchen, hört man kein Wort. Auch von Schwester Aimee nicht. Und Bruder Carl? Wenn Blicke töten könnten, Carl Pistorius wäre sicherlich Journalisten-Verfolger Nummer 1.

4. Oscar Pistorius ist unantastbar.
"OP" beantwortet keine Fragen. Man kommt auch nicht auf die Idee, eine zu stellen. Mauer, Block, Grenze - all das unsichtbar, aber effektiv eingesetzt zwischen Anklage- und Journalistenbänken. Zu Beginn war Oscar Pistorius der Gejagte, der im Blitzlichtgewitter seine Nerven zu verlieren drohte. Mittlerweile ist der Athlet entspannter. Vor Kurzem kam er morgens in das Gerichtsgebäude und grüßte uns freundlich, ohne jene unbeholfene Gestik, die ihm sonst so zu eigen ist. Ein selbstsicheres "Hallo", völlig ungezwungen. Dann ging er weiter in den Saal hinein. Und wir waren alle sprachlos

teetime schrieb:Ich bin gespannt auf morgen !
Ich find die Visage von OP ...ohne Worte

schokoleckerli schrieb:Dazu müsste man halt wissen, wie sie getickt hat. Aber Du hast ja vorhin geschrieben, dass man das nicht beurteilen kann.

Rabenfeder schrieb: 4. Oscar Pistorius ist unantastbar.
"OP" beantwortet keine Fragen. Man kommt auch nicht auf die Idee, eine zu stellen. Mauer, Block, Grenze - all das unsichtbar, aber effektiv eingesetzt zwischen Anklage- und Journalistenbänken. Zu Beginn war Oscar Pistorius der Gejagte, der im Blitzlichtgewitter seine Nerven zu verlieren drohte. Mittlerweile ist der Athlet entspannter. Vor Kurzem kam er morgens in das Gerichtsgebäude und grüßte uns freundlich, ohne jene unbeholfene Gestik, die ihm sonst so zu eigen ist. Ein selbstsicheres "Hallo", völlig ungezwungen. Dann ging er weiter in den Saal hinein. Und wir waren alle sprachlos

schokoleckerli schrieb:Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass sie sofort (oder jede andere Frau) sofort die Beine in die Hand nimmt, wenn sich solche Zeichen andeuten?

Ich würde eher vermuten, dass eine Frau mit solchen Erlebnissen überreagiert und eher die Flucht ergreift als jede andere. Gerade WEIL die alten Strickmuster noch recht frisch sind :ask:

Fände ich nachvollziehbarer als zwar zu sehen, dass sich eine Geschichte wiederholt und sich aber ruhig hinzusetzen und ihn machen zu lassen.

Vertrauen baut sich gerade bei solchen erlebten Schicksalen sicher nicht schnell auf und würde nach meinem Verständnis eher zum sofortigen Aufbruch führen.

Mylady schrieb:@ Rabenfelder: Wenn sie alle so unbesorgt sind, dann ist ja alles in Ordnung......langsam kann man sich vorstellen, woher OP seine Gewißheit nimmt, sich alles erlauben zu können.