@kuddelchen kuddelchen schrieb:Bystander-Effekt (auch Genovese Syndrom oder deutsch Zuschauereffekt) und Verantwortungsdiffusion sind mögliche psychologische Erklärungen für das - immer wieder in Notsituationen vorgefundene - Zögern von Zeugen - hier der Hörzeugen - Hilfe zu holen - hier die Security anzurufen.
Sehr guter Punkt für die Verhaltensweisen von Zeugen eines Unglücks oder sonstigen außerordentlichen Situationen!
Ich finde, die Zeugen hier in diesem Fall haben sich nicht Kritik würdig verhalten:
Die Burger und ihr Mann waren weit weg vom Tatort: Sie hörten dennoch Seltsames, das sich eine Weile hinzog, als aber Schreie dramatisch anstiegen, versuchte Johnson, die Security zu verständigen (noch vor den Schüssen!)
Die Merwes (etwas näher am Tatort) haben nichts Eindeutiges gehört: Zuerst 4 vermutete Schüsse, dann absolute Stille, als aber nochmal "commotions", also Lärm, und gleich danach Weinen zu hören war, hatten sie keinen Zweifel mehr, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte und riefen darauf hin die Security an.
Die Stipps (etwa 70 m entfernt mit direktem Blick zum Tatort, dem Badezimmer) konnten sehen und hören: Zu sehen war nicht viel, sie hörten anfangs Schüsse, nachher Stimmen und Schreie, konnten aber nicht einmal aus ihrer guten Position bestimmen, wo genau die Ursache des Lärms herrührt.
Man kann also stark davon ausgehen, dass die ersten gehörten Schüsse nicht aus dem Badezimmer kamen. Erst später hatte Mrs Stipp den Eindruck, die Stimmen kämen näher. Zu sehen war aber immer noch nichts, obwohl das Licht im Bad von Anfang an brannte. Schon vor den Schüssen, als die Schreie dramatisch wurden, versuchte Stipp anzurufen, dann fielen die Schüsse, kurz darauf kam er durch und machte Meldung! Später, auf dem Balkon, als er der gerufenen Security den vermuteten Ort des Geschehens (OP's Haus), zeigte, erst dann sah er auch eine Person im Bad. Wenn da Op seine Prothesen nicht an hatte, wann denn dann bitte? Die Security hatte nachfolgend Telefon-Kontakt und später sah man ihn, wie er mit Reeva die Treppe herunter kam.
Von den direkten Nachbarn wissen wir momentan so viel:
Die Mothuanes (auf der einen Seite von OP) hörten einen Mann weinen. Hier kann man vermuten, dass sie von den Schüssen geweckt wurden.
Die Nhelengethwas haben nach einem mindestens einem gehörten Schuss die Security angerufen.
Auch sie haben nur einen Mann weinen hören nachher.
Es haben also einige gezögert, weil nicht sicher, aber dann schnell reagiert.
Einige haben sehr wenig gehört (nur Schüsse und Weinen) und sofort reagiert.
Die Kricketschläge wurden nur von 2 Personen gehört: Die "commotions", der Lärm also, mit nachfolgendem Weinen dürften die Schläge und das Scheppern der herausfliegenden Bretter (eins gegen das Badewannenblech geflogen?) gewesen sein.
Es gab keine gemeldeten Schüsse gegen 3:00 Uhr! Der Wachmann auf dem Rad meldete Schüsse, kurz darauf folgten schon die ersten Anrufe, die seine Beobachtung bestätigten. Also kann er eigentlich nur dieselben Schüsse gehört haben! (Baba sagte nach 03:00 Uhr machte der "Radler" Meldung, jetzt kann man es genauer eingrenzen, es dürfte gegen 03:15 Uhr gewesen sein)!
Die Kricketschläge sind mit Schüssen nicht zu verwechseln! Diesen Beweis hat doch die Verteidigung indirekt selbst erbracht! Erst unter optimalen Bedingungen, mit der lautest möglichen Schlagausführung, ist so eine Verwechslung möglich!
Nicht umsonst wurde kein Video gezeigt, wurden keine Dezibel gemessen, wurde Schlag- und Schussfolge zusammen geschnitten, wurde die Lautstärke der Schläge "aufgepeppt"!
Man schreit, die Anklage solle doch dies mit Soundtests beweisen!
Warum denn?
Die Verteidigung hat es doch schon hervorragend bewiesen!
Die Verteidigung hatte die Arbeit, die Anklage hat den großen Nutzen davon!
Meine Meinung