Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Hallo in die Runde,

ich war nicht mehr hier, seit der alte Thread geschlossen wurde.
Nach dem gestrigen Termin bin ich über google auf die online-Seite der Rheinzeitung gestoßen http://www.rhein-zeitung.de/region/koblenz_artikel,-Koblenzer-Bluttat-bei-Allmystery-In-Internetforum-laeuft-die-Moerderjagd-_arid,596120.html und habe so erfahren, dass es einen neuen strenger moderierten Thread gibt.

Bemerkenswert an dem heutigen Artkel in der papiernen RheinZeitung fand ich die Feststellung der Staatsanwaltsschaft, dass keine Spuren vorhanden sind, sinngemäß: das belaste HS, sie habe offenbar keine Zeit gehabt belastbare falsche Spuren zu legen, nur eben den bewussten Schlüssel.

Und als Strafforderung eben lebenslänglich+, also mit besonderer Schwere der Schuld.

Der Andrang am Dienstag zum Plädoyer der Verteidigung wird riesig sein!

Wie mögen HS und ihr Mann und Kinder bis dahin (und bis zum Urteil, danach bis zur Revision) schlafen können?

MfG Herbie

@usualsuspects

usualsuspects schrieb:Ja 4,5 h ist schon ne Hausnummer.

Besonders wenn vieles 3 Mal mit Zeitabstand wiederholt wird.
Manchmal hatte ich den Eindruck das eine Seite mehrmals vorgelesen wurde.

Die Sache mit dem “Gammelfleisch infiziert“ wurde in unterschiedlichen Varianten 5 Mal gebracht.
Das eine Mal sollte HS nachdem sie den Rosen-Schnitt dem Pharma-Nachbarn gezeigt hatte sofort zum Arzt.
Das andere Mal als Sie den Schnitt dem gleichen Nachbarn zeigte sagte dieser es sei nicht so schlimm.

Aus der RZ

JosefK1914 schrieb: Doch die Angeklagte wollte ihr Haus renovieren und sich eine Schönheitsoperation gönnen. In dieser Lage wurde sie zur Doppelmörderin, so die Staatsanwälte.

Also wenn die Staatsanwältin das echt so gesagt hat, dann finde ich das anmaßend und dreist.
Mal davon ausgehend sie hat die Tat begangen dann sicher nicht wegen dem Rettungsring und dem Wanddurchbruch...
Natürlich wegen der Kohle. Aber was für ein Schwachsinn, den Mord an diesen beiden Dingen festzumachen. Ist das üblich eine derartig lächerliche Theatralik bei den Plädoyers?

@KonradTönz1
@JosefK1914

Staatsanwältin: Zu den Zeugen welche sich nach ZDF XY-II Sendung meldeten

„Die Zeugen N. möchte ich nicht mehr “erwähnen“.Punkt.

Im weiteren Plädoyer wurde über den Motorradfahrer, und um dessen Glaubwürdigkeit zu festigen, sehr,sehr lange referiert.

Abweichend von meiner Erinnerung an einen Schmierzettel mit der kompletten Autonummer habe sich der Motorradfahrer, jetzt im Plädoyer, nur EL-RS-56 gemerkt.
Die Eselsbrücke zu den Zahlen ging nur über seinen Geburtstag mit Monat.
Die letze Zahl feht nach StA.
Von einem Schmierzettel war keine Rede mehr.

Auch sagte die StA jetzt im Plädoyer das der Motorradfahrer einen BMW erkannt habe.
Meine Erinnerung aber ist, dass der KFZ-Mechaniker Zeuge weder den Fahrer/in erkannte noch den FZG-Hersteller im Zeugenstand benennen konnte.

@Kookie
Danke für die Infos :)

Ich lese mich hier weiterhin durch die sehr vielen Seiten, da war auch von "Emotionslosigkeit" die Rede und dass sowas durchaus auch mal von der Verteidigung empfohlen wird.

Dazu passt dann, das HS in ihrem jedem Menschen nachvollziehbaren Stress in der Verhandlung "sich Notizen macht", quasi als Skill und Blitzableitung, bevor sie zusammenbricht.

Die öffentliche Berichterstattung ist nach dem, was ich in der Lokalzeitung gelesen habe ja zunehmend dünn und vorsichtig geworden, dies führe ich auf RA Schwenn zurück, ich hab das Buch seines Mandanten Kachelmann gelesen, wo er die auch eingedämmt hat.

@Kookie

Kookie schrieb:Abweichend von meiner Erinnerung an einen Schmierzettel mit der kompletten Autonummer habe sich der Motorradfahrer, jetzt im Plädoyer, nur EL-RS-56 gemerkt.
Die Eselsbrücke zu den Zahlen ging nur über seinen Geburtstag mit Monat.
Die letze Zahl feht nach StA.
Von einem Schmierzettel war keine Rede mehr.

In meiner "heißgeliebten" Rheinzeitung stehts so drin wie im Plädoyer. :/

http://www.rhein-zeitung.de/region/koblenz_artikel,-Mordprozess-Zeuge-sah-verdaechtigen-BMW-_arid,543493.html#articletop

[...]Er habe im Tatzeitraum in Tatortnähe in Koblenz einen BMW gesehen, der große Ähnlichkeit mit dem BMW hatte, den die Schwiegertochter laut Anklage in der Tatnacht fuhr[...]

[...]Warum blieb es dem Koblenzer angeblich im Gedächtnis? Der Autoschlosser - Strubbelfrisur, Motorradjacke, Schnürstiefel - erklärte dies so: "EL" erinnerte ihn an den Ort Ellwangen, wo er schon oft vorbeifuhr. Erst später habe er erfahren, dass "EL" für Emsland steht. "RS" sei eine Abkürzung des Autoherstellers Ford, die er von Berufs wegen kenne. Und "566"? Das habe er sich nicht ganz gemerkt, sondern nur "56". Damit verbinde er den 5. Juni, seinen Geburtstag.[...]

und zum Zettel soviel....

[...]Aber er habe sich das Kennzeichen gemerkt und zu Hause auf einem Schmierblatt notiert. Hier hakten die Anwälte der Schwiegertochter ein und fragten, warum er bei der Polizei behauptet hatte, sich keine Notizen gemacht zu haben. Die Begründung des Mannes: Er habe das "in einer nicht verwendbaren Form" getan und den Zettel damals wohl längst weggeworfen. Der Prozess geht heute weiter.[...]

@usualsuspects

Vielen Dank. Stelle fest, dass mich meine Erinnerung nicht getrübt hat.

Ich will hier auch nicht groß über die Glaubhaftigkeit der Aussage des Motorradfahrers und seine Glaubwürdigeit sinnieren.

Was mich jedoch an der Aussage stört, ist, dass er lediglich Allgemeinplätze verkauft hat. Jeder kann den Streckenverlauf Hunsrückhöhenstr. - Neuhäusel erkunden etc.

Das einzige persönliche war der Schmierzettel mit der Autonummer. Diesen hat er sich angefertigt, um sich das Kennzeichen merken zu können. Diesen hat er dann weggeschmissen.

Als er 1 Jahr später die Nummer sagen soll, weiß er sie, obwohl in der Zwischenzeit kein Anlass bestanden hat, sich die Nummer noch merken zu müssen und er weiß sie nach 1 Jahr, obwohl er wegen seiner Vergesslichkeit sich ganz frisch nach der Fast-Kollision diese Nummer aufschreiben musste, um sie nicht zu vergessen.

Entweder er ist vergesslich, dann schreibt er sich die Nummer auf und behält den Zettel.

Oder er kann sich die Nummer merken, dann benötigt er keinen Zettel.

Dann kam nichts, er hat den Zettel weggeschmissen und es bestand keine Notwendigkeit, sich die Nummer zu merken. Warum auch?

Nach über einem Jahr wird er auf den Fall aufmerksam und weiß diese Nummer noch. Und bei der Polizei weiß der Zeuge dann trotz seiner Vergesslichkeit und ohne Schmierzettel (den hatte er ja weggeworfen) die Nummer.

Passt für mich irgendwie nicht.

Aber hierüber kann sich ja jeder selbst seine Schlüsse ziehen.

@Verbum_peto

Verbum_peto schrieb:Aber hierüber kann sich ja jeder selbst seine Schlüsse ziehen.

dazu kommt ja was im nächsten termin?

@Verbum_peto
Ja aber dann, wenn nur 2 Zahlen der Kombination feststehen kommen doch 9 Weitere FZG in Betracht.

Ich bleibe dabei, der Motorradfahrer hat den BMW nicht erkannt.
Er sagte nur dass es kein Kombi sondern ein Steilheck war. Es könnte ein BMW wie der von HS gewesen sein.

@Kookie

Selbst wenn das Fahrzeug zutreffend von ihm erkannt worden ist, dann ist über den Fahrer/die Fahrerin nichts bekannt.

Möglich (über Wahrscheinlichkeiten äußer ich mich nicht) ist denkgesetzlich, dass hierfür jeder in Betracht kommt, der einen Zugang zu den Schlüsseln besessen hat und Bekannte, die von einer zugangsberechtigten Person den Schlüssel erhalten haben könnten.

Zur 22 Hauptverhandlung vllt. noch einige Nebensächlichkeiten welche nicht in der RZ stehen.

Der freundliche Justizbeamte machte die Zuschauer darauf Aufmerksam die Handys aus zu schalten.
Es gibt keine Verwarnung mehr. Wessen Handy klingelt muss den Saal sofort verlassen.

Zum Beginn der Verhandlung fragte Bock ob Schwenn noch etwas habe.
Schwenn hat keinen weiteren Beweisantrag würde aber möglicher Weise einen Hilfsbeweisantrag stellen.
Bock nahm es zur Kenntnis und schloss damit die Beweisaufnahme.
Das Wort erhielt die Staatsanwältin. Ihre Ausführungen sind bekannt.

Bis 12:00 Uhr piepste nur 1 Handy auch nur 1 Mal. Oma war schnell und hat Glück gehabt. Kann bleiben.

Nach der Mittagspause klingelte es plötzlich mit immer lauter werdendem Ton.
Ein älterer Medienvertreter aus Kölle neigte sich in seine Tasche und machte sich darin zu schaffen.
Bock unterbrach.
StA lächelnd dann weiter fortfahrend „Ob die Presse es geschafft hat“?
Pressemann hat Glück darf auch bleiben weil eben Pressemann.

Nach 5 Minuten gleiches Spiel. Bekanntes piep-Piep-PIEP mit immer lauter werdendem Ton.
Pressemann wieder in großer Tasche verschwindend.
Bock unterbricht.
Schwenn auffahrend „Wenn jemand so hartnäckig sein Handy anhat dann wird dieses eventuell als Aufzeichnungsgerät benutzt. Lassen Sie das Handy überprüfen. Dieses ist ein Tatbestand nach § ???.“

Justizmitarbeiter geht zum Kölle-Pressemann und holt ihm das Handy ab welches es nach einigen Min. zurückerhält.
Ich glaube ohne Akku.

Kookie schrieb:Schwenn auffahrend „Wenn jemand so hartnäckig sein Handy anhat dann wird dieses eventuell als Aufzeichnungsgerät benutzt. Lassen Sie das Handy überprüfen. Dieses ist ein Tatbestand nach § ???.“

Jetzt fischt er aber schon arg nach den banalsten Verfahrensfehlern :-D Hat er denn auch technisch erläurtert, warum gerade ein hartnäckiges Klingeln auf eine Aufnahme hindeuten sollte?

@KonradTönz1
Nöö, hat er nicht. Ist in §§ schneller u. besser als in dB-Technik.

So groß wie die Tasche war und das Handy so tief da drin hätte es sowieso nur das Schweigen im Walde aufnehmen können.
Flüster-Schwenn schon gar nicht.

Noch was eingefallen.

Im Zuschauerbereich waren die KKH Johnen, Lauxen u. Röder. Sowie die Zeugin Nachbarin K.S.

Flurfunk:
Zur Eisdielen Abhöraktion: Anscheinend war eine Innenraumabhörung beantragt und genehmigt.
Da aber H.S. und Nachbarin sich vor die Eisdiele gesetzt hatten wurde daraus eine nicht genehmigte und verwendbare Außenaufnahme. So die Version. Ob´s Stimmt?

Kookie schrieb:Schwenn auffahrend „Wenn jemand so hartnäckig sein Handy anhat dann wird dieses eventuell als Aufzeichnungsgerät benutzt. Lassen Sie das Handy überprüfen. Dieses ist ein Tatbestand nach § ???.“

Tja die NSA ist überall.... :D

@usualsuspects
:D :D :D
Vor allem jemand, der heimlich aufzeichnen will der ist zu doof um sein Handy in den Flugzeugmodus zu schalten :D

@sensibella
ob der Reporter einen akademischen Grad inne hat???? Das ist für RA Sch. doch immer sehr wichtig.... ;)

@usualsuspects

Ich stelle mir gerade so eine 80-jährige Koblenzer Kampfrentnerin vor, die froh ist, an ihrem Handy die extragroßen Tasten zu finden und nicht weiß, wie man den Ton ausstellt :D
Und die wird von Schwenn der Spionage verdächtigt :D
Eines muss man den Jungs aber lassen: sie sind beide sehr bemüht.
Schwenn lässt wirklich keine Möglichkeit aus, grobes Fehlverhalten aufzudecken und der Koblenzer Reporter ist auf Zack :) Ich spreche da aus ureigenster Erfahrung :D

@sensibella

sensibella schrieb:Vor allem jemand, der heimlich aufzeichnen will der ist zu doof um sein Handy in den Flugzeugmodus zu schalten

Die Aufnahmequalität wäre sicher mit denen der verwanzten Autos der Angeklagten vergleichbar. ;)

Ja RA Sch. ist auf zack.....