Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

@almera

im verhörvideo damals sagte HS, sie habe ihrer Tochter als Grund für ihre Abwesenheit eine Verabredung mit J, der Freundin aus Düsseldorf genannt, hier hat die Mutter wohl Köln und Düsseldorf vermengt. HS gab damals an, sie hätte der Tochter ja schlecht sagen können, sie hätte sich umbringen wollen. Und die J. sei halt die Einzige, mit der man um die Häuser ziehen könne, die Bekannten aus Haren seien ja alle ein bisschen spiessig und langweilig.

Moin Moin,

erst mal Danke für die Freischaltung!

Den Fall beobachte ich schon seit Anfang des Jahres; gelesen habe ich hoffentlich so ziemlich alles. Wäre nicht gut, wenn jetzt, fast am Prozess-Ende ein Neuer hier auftaucht, der längst ausdiskutierte Fragen erneut in den Raum wirft.
Ich werde versuchen, dies zu unterlassen.

Zum Zweiten: Vielen herzlichen Dank an alle Prozessbeobachter! Dadurch wurde und wird der Sachverhalt viel besser nachvollziehbar!

Wie bereits hier mehrfach erwähnt, denke ich auch, dass Schwenns Strategie auf Verfahrensfehler fixiert ist und so, wie ich die Sache sehe, dürfte er damit nicht ganz falsch liegen. Kommt natürlich immer darauf an, wie ggf. der BGH die Sache sieht.

Zum Schluss noch ein Vermerk zur polizeilichen Vorgehensweise bei Zeugenbefragungen: Zumindest ICH habe die Erfahrung gemacht, dass peinlichst genau darauf geachtet wird, dass jeder Satz einer Aussage RICHTIG protokolliert wurde. Dazu wurde Satz für Satz vorgelesen, den ich gesagt hatte.
Und nach JEDEM Satz wurde ich gefragt, ob diese Aussage zutreffend sei.
Bevor ich das Protokoll unterschreiben sollte, wies man mich noch einmal darauf hin, den gesamten Text noch einmal gründlich durchzulesen und ggf. etwas richtig zu stellen.

Wenn also jetzt ein Zeuge oder auch Schwenn im Prozess behauptet, ein polizeiliches Protokoll sei falsch (es würde ein N fehlen z. B.), halte ich dies für nicht nachvollziehbar; jedenfalls nicht nach meinen eigenen Erlebnissen.

So, jetzt aber genug. Später mehr.

Grüße in die Runde werfend:
Putzteufel ;-)

@Putztuch
Willkommen in der Runde.

Wenn du Fragen hast, frage ruhig, denn auch die, die schon länger dabei sind, haben nicht mehr alles präsent und müssen mal fragen oder sich berichtigen lassen. Da ist jeder hilfsbereit.

Was die Protokolle betrifft, kann ich dir nur zustimmen. Auch ich habe die Erfahrungen gemacht, dass ich jederzeit was ändern oder verbessern lassen konnte. Vielleicht wurde mir mal bei der Formulierung geholfen, aber nie wurde dabei der Sinn verdreht oder verändert.

@jungler

jungler schrieb: Hier sagte die Mutter, dass entgegen der Darstellung im Protokoll nicht St. das erzählt habe, sondern dass sie das von der Polizei erfahren hat.

Ja genau. Aber im Protokoll entstand der Eindruck sie habe das gesagt.

Wie geschrieben bruchstückhaft.

Habe BS mit HS verwechselt.

@Putztuch
Ebenfall willkommen in unserer Runde..besser spät als nie..wie @janborn schon geschrieben hatte..immer fragen..mache ich ständig..ist alles manchmal so verworren.. das mir regelrecht der Kopf rauscht..

Da stimme ich Dir zu..mit den Aussagen bei der Polizei fürs Protokoll..es werden die Aussagen immer wiederholt und auf die Richtigkeit gefragt..weiss ich jetzt deswegen so genau, weil in meinem Bekanntenkreis ein Polizist ist und ich ihn gefragt habe, wie es sich mit diesen Protokollen verhält..warum ich das so genau wissen wollte war einfach nur deswegen, weil ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass unsere Polizei so unfähig sein soll und alles bei den Ermittlungen, Befragungen u.s.w. falsch gemacht haben soll..nee..das glaube ich niemals

@almera
@Putztuch

Es ist doch vertrackt, dass gerade in diesem Fall alles so falsch aufgeschrieben worden ist. Warum das so ist, geht über meine Vorstellungskraft. ;)

@janborn
Eben..das kann ich mir auch absolut nicht vorstellen..aber ich denke, das wird einfach jetzt die Taktik sein von RA Schwenn

@almera
Tja, wenn er sonst nix hat, dann ist diese Taktik wohl sein Strohhalm.

Man wir dwirklich immer gespannter, was da noch kommen soll - egal von welcher Seite. Und dann binn ich sehr neugierig auf die Schlußreden und letztendlich die Begründung von Richter Bock

almera schrieb: ich denke, das wird einfach jetzt die Taktik sein von RA Schwenn

genau, mangels entlastender Fakten

Ich habe schon beides erlebt. Protokolle die genau meine Aussage wiedergegeben haben. Genauso wie welche die dann doch etwas anderes ausgedrückt haben und in letzterem Fall war der Richter nicht gerade angetan davon.

Polizisten sind halt auch nur Menschen.

Aber den Fehler sollte man doch schon vor dem Unterschreiben bemerken. Wird es nicht geändert, kann man die Unterschrift verweigern. Warum wird das erst heute erkannt?

@wurstscheibe

wurstscheibe schrieb: Warum wird das erst heute erkannt?

Vielleicht weil der Anwalt aus HH kommt?

@wurstscheibe
Eben..genau das ist es was mich so stört..man unterschreibt ja normalerweise nichts, was nicht genau den Aussagen entspricht, die man gemacht hat..man weiss ja nie in was für eine Teufelsküche man dadurch geraten kann..und wie du schon richtig fragst..warum wird das erst heute erkannt ?..
es ist wohl der Strohhalm

@Kookie
Wie? Weil der Anwalt aus HH kommt..verstehe ich jetzt irgendwie nicht

Ich hätte auch schreiben können.
Weil er nicht aus KO ist. Jetzt geklingelt?

Heute war auch der Gerichts-Psychiater Dr. Buchholz wieder anwesend.
Wird zur nächsten Verhandlung nochmals Gutachten abgeben.

@Kookie
Na, darauf bin ich aber mal gespannt. Was der wohl so gesehen hat und heraus deuten kann. Das wird sicherlich interessant.

@janborn

janborn schrieb:@almera
@Putztuch

Es ist doch vertrackt, dass gerade in diesem Fall alles so falsch aufgeschrieben worden ist. Warum das so ist, geht über meine Vorstellungskraft.

@janborn,
darf ich korrigieren? Hier muß ein "sein soll" das "ist" ersetzen.

Richtig müsste es heißen: "Es ist doch vertrackt, dass gerade in diesem Fall alles so falsch aufgeschrieben worden "sein soll". Warum das so ist, geht über meine Vorstellungskraft.

;=))

Meine Gedanken kreisen immer noch um die offensichtliche Strategie Schwenns, auf Verfahrensfehler aufzubauen.

Es war ja die Rede davon, dass nach der Verhaftung der Angeklagten die Tochter nach Hause gebracht wurde, aber keinen Kontakt zum anwesenden Vater im Wohnzimmer aufnehmen durfte.
Daraufhin soll B.S. der Polizei untersagt haben, seine Tochter ohne Rechtsbeistand zu vernehmen.

Soweit richtig?

Die Vernehmung soll dann aber tatsächlich OHNE Rechtsbeistand erfolgt sein?

Frage: Wie alt war besagte Tochter am Vernehmungstag? Ich vermute mal: Mindestens 18 Jahre alt, also volljährig. Ansonsten hätte man sie ja gar nicht erst alleine auf die Wache mitnehmen können.

Wenn die Polizei nicht völlig dumm gewesen ist, dürfte man die Tochter bereits auf der Polizeiwache auf die Möglichkeit einer Aussageverweigerung hingewiesen haben.

Somit verstehe ich noch nicht, warum B.S. explizit auf Rechtsbeistand für seine Tochter bestanden hat.

Ja, dieser Fall ist mehr als verwirrend. Erklärlich wird das für mich nur, wenn ich mir immer wieder in Erinnerung rufe, dass Angeklagte lügen dürfen, dass sich die Balken biegen. Das ist ein Umstand, der einen tatsächlichen Sachverhalt zu einem Puzzle-Spiel werden lässt. Niemand blickt mehr richtig durch.

@Putztuch herzlich Willkommen!
Die Tochter war zu dem Zeitpunkt wohl noch nicht volljährig.