@allWenn ich den heutigen Prozesstag, dank der ProzessbeoachterInnen, die es auf sich genommen haben, sich nicht nur dem "Geschubse" zu stellen, sondern auch noch darüber zu berichten, Revue passieren lasse ...
... ist doch letztlich nicht wirklich viel Neues dabei herausgekommen, oder?
Ja, HS hatte ein - theoretisches! - Motiv ... aber das "wussten" wir vorher schon
Ja, der Verhältnis zwischen HS und WS war nicht herzlich - auch das nichts Neues
Ja, eventuell vorher vorhandene Geldflüsse sind zunehmend aufgetrocknet - wenn es so war, auch schon öfter angeklungen (da ist ja die Aussage, dass S.Sen. keine Zeit für einen Urlaub hätten, weil sie etwas Wichtiges organisieren müssten, noch am Aussagekräftigsten - und selbst das ist aber in dieser vagen Form nicht mehr als ein weiterer Nährboden für Spekukationen)
Ja, HS war mit ihrem derzeitigen Job und seinen Verdienstaussichten nicht rasend glücklich. Auch weder ganz neu noch wahnsinnig überraschend
Ja, HS hatte vielleicht eine "materialistische Ader" - wer nicht?
Gerade mit letzterem meine ich mich: in meiner eigenen Beschreibung bin ich eine durchaus bescheidene Person, die nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Aber: wenn es hart auf hart kommt und einige meiner Bekannten und Freunde plötzlich vor Gericht aussagen müssten, dann würden schon ein paar Dinge aufkommen, die ich mir gegönnt habe, die nicht unbedingt sein hätten müssen. Und wenn man dann "Böses denken will", dann könnte man mir groben Materialismus unterstellen. Und ja, solange ich noch ein Auto hatte, bin ich ein fast schrottreifes gefahren - übrigens auch überall hin ohne mir einen großen Kopf zu machen, ob es "zusammenbrechen" könnten. "A bissal was geht alleweil", wie wir Österreicher zu sagen pflegen, vielleicht die Emsländer ja auch?
;)Worauf ich hinaus will: es sind einige weitere - schwache, wie ich finde - Indizien, aber der heutige Tag hat jetzt nichts zu Tage gebracht, was die Angeklagte "zu Fall" bringen könnte. Meine Einschätzung, natürlich.
Das wirklich Schlimme an der Sache für mich persönlich ist: ich bin ganz persönlich fast zur Gänze - aber rein gefühlsmässig - von der Schuld der Angeklagten ("zuviele blöde Zufälle") überzeugt, für die natürlich dessen unbenommen gottseidank weiterhin die Unschuldsvermutung gilt, ABER: mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir gleichzeitig, dass es falsch wäre, jemanden bei dieser - für mich letztlich nicht wirklich restlos überzeugenden - Indizienlage für 25 Jahre hinter Gitter zu schicken (das ist der Teil, wo ich heilfroh bin, nur "Beobachterin" des Ganzen zu sein und kein Urteil fällen zu müssen!). Weil einfach doch ein paar zuviele Ungereimtheiten im Raum stehen - und bisher nicht zufriedenstellend ausgeräumt wurden. Für mich jedenfalls.
Vielleicht kommt ja noch was Überzeugendes - in welche Richtung auch immer ...