Mord in Wolfsburg
11.02.2014 um 12:00
Zur Taxifahrerin:
Sie scheint aus Osteuropa zu kommen, spricht gutes Deutsch, aber mit deutlich hörbarem Akzent.
Könnte es nicht sein, dass sie ihre Aussage in einer Nuance falsch verstand?
Sagte das Opfer "Lassen Sie mich bei den Mülltonnen raus und werden Sie mich (gleich) rein?"
Oder sagte sie eventuell "Halten Sie bei den Mülltonnen an und werfen Sie mich raus?"
Flapsige Rede, weil sich die beiden Damen kannten und auf Anhieb sympathisch waren? Es ist doch Gang und Gäbe, dass viele Zitate zum Teil bewusst falsch wiedergegeben werden? Zum Teil, weil man es besser nicht kennt und knapp vorbei ist doch auch vorbei?
Beispiel gefällig: Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd!" Personen verheddern sich mal gerne bei diesen geflügelten Worten.
Die Zeit vom Vorabend des Mordes bis zum Frühstück:
Wie verhaltet man sich, wenn angeblich total down ist und nach Hause kommt?
Sagen wir, sie sei gegen 18.30 Uhr zu Hause angekommen, was macht sie, bekommt man den Kopf frei, wenn man Sorgen, Probleme und Ängste hat? Macht sie Abendbrot für die Familie? Waren die Töchter, der Ehemann überhaupt zuhause? Setzt sie sich aufs Sofa vor die Glotze und schaut Tagesschau und das Abendprogramm? Da kolportiert wurde, dass sie nichts trank, könnte man ein, zwei Gläschen Wein ausklammern, die den aufgewühlten Körper beruhigten? Wann geht sie ins Bett, wenn sie schon 6.30 Uhr wieder auf der Matte steht? Sie hat schon das Frühstück zubereitet? Okay, sie sprach von wenig Schlaf bzw. Schlafstörungen. Frage: war das wirklich so, dass sie niedergeschlagen und nervös bzw. ängstlich nach Hause kam?
Der Morgen bis zur Ermordung:
Nach dem Frühstück haben Ehepartner und Kinder das Haus verlassen. Sie war demnach alleine Zuhause. Sie wird aufgeräumt haben, das Geschirr in die Spülmaschine eingeräumt haben. Sie organisiert sich und verlässt das Haus. Sie fährt ins Fitnessstudio, um nach 10.00 Uhr die Einkäufe bei Aldi und Real beenden und nach Hause zu fahren. Es spricht dafür, dass sie eventuell von 8.00 bis 9.00 Uhr im Sportstudio war. Traf sie dort jemand, mit dem sie sich intensiv auseinander setzte? Es ist durchaus möglich, dass sie an diesem Morgen hier und da einige Bekannte, Freunde etc. getroffen hatte?
Die Einkäufe ins Haus tragen:
War sie organisiert? Warum hatte sie die Einkäufe in Plastiktüten und nicht in eigenen Plastikbehälter wie beispielsweise zusammenklappbare Kisten oder Pappkartons wie Bananenschachteln es verkörpern? Trug sie die verderblichen Waren, beispielsweise Tiefkühlwaren, nicht gleich in den Gefrierschrank und ordnete sie ein? Gleiches gilt für Joghurt, Milch, Fleisch und Käse = Kühlschrank.
Zum Vorgang Brot schneiden:
Heutzutage ist es doch möglich, dass man sich das für ein paar Cent aufschneiden lässt? Es sei denn, sie hat gewisse Brotlaibe gekauft, die man selbst aufschneiden muss.
Klar, hat man nach dem Workout und dem Einkaufen Hunger. Sie könnte auch Brötchen aufgeschnitten haben oder nur Brotscheiben mit Butter und Aufstrich oder Wurst/Käse belegt haben?
Täter im Hause oder nicht:
Sie könnte eine bekannte Person morgens getroffen haben, die sie durchaus mit nach Hause brachte. Vielleicht hatten die beiden ein großes Bedürfnis in aller Ruhe ein paar Worte zu tauschen?
Vielleicht musste die anwesende Person dem Opfer ihren Standpunkt darstellen?
Wenn es eine Frau gewesen wäre, die eventuell von der Statur und dem Aussehen ihr ähnelte, dann hätte der besagte Nachbar sie vielleicht locker verwechseln bzw. als SB ansehen können?
Wenn XY suggestiv dem geneigten Zuschauer eine Täterin unterjubeln will, liegt es vielleicht daran, dass man u.a. derartige DNA-Spuren im Auto fand, die man noch nicht zuordnen kann?
Das Auto mit dem pol. Kennzeichen SAW:
Wurden zweimal im Bereich des Hauses gesichtet. Letztmals am Tattag zur möglichen Tatzeit.
Das riecht, das hat ein Geschmäckle. Aber: waren es nur Ganoven und Kleinkriminelle, die etwas anderes als den Mord am späteren Opfer ausbaldowerten? Quasi: zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort?
Zum Verlassen des Werkgeländes:
Der Werkschutz der Fa. VW notiert sicherlich in der Kernzeit, wer das Tor betritt und verlässt!
Außerdem muss wahrscheinlich jeder Mitarbeiter seine An/Abwesenheit mit einer Stempeluhr belegen/verifizieren.
Aupair-Mädchen:
Da wird man relativ einfach ihr Alibi untersucht haben. Gleiches gilt für ihre DNA.
Schusswaffe:
Hier wurde schon angedeutet, das der "Killer" kein Auftragskiller war. Wie leicht Leute an Schusswaffen kommen, zeigte ja u.a. der Amoklauf in Winnenden. Ja, es gibt Leute, die haben neben Sportwaffen auch noch scharfe Waffen Zuhause im Schrank bzw. Tresor.
Munition:
Es wurde ja im XY-Film exemplarisch gezeigt, dass der Täter mit Handschuhen die Hülsen auflas und mitnahm. Kann eine KTU trotzdem noch auf eine konkrete Waffe schließen?
Wie sieht es aus, wenn man eine aufgesetzte Waffe mit Schalldämpfer auslöst? Sehen die Schmauchspuren anders aus oder gibt es gar keine?