@Höhenburg Ich bin ganz Deiner Meinung.
Du hast die treffenden Worte gefunden, denn ich glaube, daß Sonja für ihr Alter eine ganz normale, junge Frau war, die eben auch wie jeder - absolut jeder - Mensch, ihre Ecken und Kanten hatte.
Die evtl. den Eltern nicht alles erzählt hat, was ich letztendlich auch normal empfinden würde, da dies meines Erachtens zu dem von Dir erwähnten Abnabelungsprozeß gehört und für denjenigen letztendlich auch ein Stück Intimsphäre bedeutet, die sich dadurch aufgebaut und geschaffen wird. Seine eigene Identität finden, den eigenen Weg gehen.
Irgendwann kommt einfach die Zeit, in der man der besten Freundin oder Schwester "mehr" erzählt, als den Eltern, was aber trotzdem nicht ausschließt, daß sie so war, wie die Eltern sie beschrieben haben und beschreiben.
Ich schätze (zumindest aus der Ferne, wenn man sich dies überhaupt erlauben kann/darf) Sonja so ein, gerade, weil sie nicht so sehr Mainstream war, wie damals in den ´90ern viele Jugendliche/junge Erwachsene, sondern eher den anderen Weg gehend.
Aus diesem Grunde denke ich aber auch, daß es falsch ist, sich nur auf ein Szenario zu versteifen und ich denke, dies tut auch die Kripo nicht.
Mit dem Fall waren insgesamt 3 Chefermittler vertraut. Wilfing hat ihn ja auch "nur" vom Vorgänger übernommen und nach seiner Pensionierung abgegeben.
Ich halte es deswegen für ausgeschlossen, daß dort ausschließlich "Schmuh" betrieben wurde und nicht richtig ermittelt wurde, schon gar nicht über 20 Jahre und einer Behörde, die für ihre hohe Aufklärungsquote bekannt ist und diese auch versucht, zu halten.
Vielmehr denke ich, daß, nachdem der Ernst der Lage realisiert wurde, durchaus versucht wurde, weiterzukommen und der Apparat in Bewegung kam.
Wir dürfen uns auch nichts vormachen, obwohl es jedesmal - in jedem Fall - immer wieder schlimm ist: aber Sonja war volljährig. In einem solchen Fall ist es nie einfach, das Rad sofort zum laufen zu bekommen
:(Es ist deswegen sehr schade, daß man nicht alle Möglichkeiten abklopft oder dies hier im Thread irgendwann massivst niedergedrückt wurde.
Theheist schrieb:es wird ein bunteres bild von sonja gezeichnet, und ich finde, das hat sie auch verdient.
@Theheist , das war total schön geschrieben und ich glaube, damit hast Du etwas wichtiges ausgesagt: das keiner hier Sonja zu nahe treten möchte. Keiner den Eltern, die ihr Kind vermissen, aber daß Sonja vermutlich ein ganz, ganz toller Mensch, ein eigener Charakter war, der es verdient hat, gefunden zu werden und es eigentlich um SIE geht und gehen sollte, nicht um User, nicht um uns.
Das ist nämlich leider verloren gegangen.
Theheist schrieb:ja,leider. gerade über den rosenrobert und diesen thomas würde ich gerne mehr erfahren.
Auch diesbzüglich stimme ich Dir zu, denn ich glaube, daß es in diesem Fall weitaus mehr Ansatzpunkte gibt, denen man folgen bzw sie hinterfragen könnte.
Es ist halt sehr schade, daß sich die offiziellen Informationen am Ende nur noch auf wenige Eckpunkte konzentrieren.
Mir fällt dazu ein: hat jemand die Möglichkeit, auf das Münchner Zeitungsarchiv zuzugreifen?
Ich denke, daß es sich lohnen würde, alte Berichte durchzuforsten, die sind meist nicht uninteressant.