Der Fall Sonja Engelbrecht
01.12.2012 um 10:29
Die Story mit dem Orangensaft halte ich auch für wenig plausibel. Die Kiffervariante ist da schon recht nachvollziehbar.
Mehr als den Konsum von Hasch würde ich den zwei Bekannten aus dem " Vollmond" aber nicht unterstellen. Im Vollmond haben sie ja gemaess Beitrag auch Alkohol getrunken. Kaum vorstellbar, dass sie dann auf ein Glas O- Saft weitergezogen sind. Ne, vermutlich war es die Idee noch ne Tüte zu Rauchen. Passt vom Zeitkorridor auch ganz gut zusammen. Sie waren eine Stunde in der Wohnung und dann sind Robert/Markus und Sonja los.
Jetzt stelle ich mir vor, dass Sonja ganz schön Platt vom Partymarathon war und sich vermutlich in einer Mischung aus Alk/Tüte etwas an Robert/Markus angenähert hat (Arm um die Schulter etc.). Nicht, dass sie was von ihm wollte aber so, dass Robert/Markus dachte, dass dies seine Gelegenheit sei.
Der Typ war bestimmt jemand, der sonst keine Chance hatte eine Frau wie Sonja abzukriegen aber jetzt war er ganz allein mit Ihr, geht durch eine verlassene Straße, Sonja ist beschwipst, ....
Dann sieht er das Gebüsch, das damals noch dichter war wie heute, und bei Ihm tickt es aus...Es war ja in der Nacht auch Vollmond-bekanntlich kann diese Konstellation ja bei Manchen auch noch zu zsätzlichem Agresionspotential führen.
Ein weiteres Detail, das nur Robert/Markus der Polizei erzählt haben konnte, sind die genau 1.20 DM die Sonja noch bei sich trug. Das soll ja der Grund gewesen sein warum sie sich kein Taxi leisten konnte.
Also, Sonja hatte ja vorher Stress mit Ihrer Schwester, dass sie nicht das Auto bekommen hat. Okay, wenn ihre Absicht wirklich gewesen wäre mit nem Taxi von der Maxvorstadt nach Laim zu fahren, dann hätte sie von vornherein ca. 30 DM einplanen muessen.
Ich denke aber, dass dies nie die Absicht gewesen ist. Sonst würde man sich ja nicht so krass verkalkulieren.
Die waren ja nur im Vollmond - einer Kneipe mit studentischen Preisen. Ist ja nicht so, dass sie stundenlang um die Häuser gezogen sind und zum Schluss stellt Sonja fest "Oops, ich habe ja nur noch 1,20 DM"
Nein, ich denke Sonja hatte wahrscheinlich ein paar DM dabei bevor sie losgezogen ist und hat diese dann im Vollmond gelassen. Sie hatte aber nie vor, mit dem Taxi nach Hause zu fahren.
Selbst wenn sie Ihre Fahrkarte verloren hätte, wären 1,20 DM aber genug gewesen um per Kurzstrecken- Ticket vom Stiglmaierplatz zum Hbf zu kommen.
In jedem Fall spricht nichts dafür warum Sonja ausgerechnet am Stiglmaierplatz zurückbleiben sollte.
Es war ja auch keine laue Sommernacht sondern eine kühle Frühlingsnacht.
Am Stiglmaierplatz gibt es außer bei der Tram- Haltestelle keine Sitzmöglichkeiten.
Ich frage mich warum sich Robert/Markus so genau an die 1,20 DM erinnern kann?
Klar kann Sonja gesagt haben " Mist, ich habe nur noch 1,20 DM" aber ich denke, dass Robert/Markus den genauen Betrag so gut kannte weil er später die Hosentasche von Sonja entleert hat.
Ist natürlich rein spekulativ aber mich wundert es, dass jemand den absolut genauen Pfennig- Betrag bei der Polizei angibt. Dass am Stiglmaierplatz nur Telefonzellen mit Telefonkarten standen weiß ich nicht mehr. Ist aber wahrscheinlich. Kann mir aber vorstellen, dass Robert/Markus nach der Tat etwas in Panik war. Er eilt zum Stiglmaierplatz und denkt sich "scheisse was mache ich". Ich denke er wusste nicht, dass werktags da überhaupt ne Nachttram kommt. also geht er zur Telefonzelle mit der Absicht zu Telefonieren aber er telefoniert nicht weil er keine Telefonkarte hatte. Er denkt sich "Mist, was mache ich jetzt". Da kommt die Tram, er schnell dahin um weg zu kommen. In der Tram kommt ihm dann die plumpe Idee mit den Zeugen, also fragt er ner Gruppe Engländer pseudohaft nach der Uhrzeit..
Zusammengefasst ist meine Theorie wie folgt:
- die zwei Bekannten aus dem Vollmond haben nix mit der Tat zu tuen. Einzig der mögliche Konsum von Hasch o.ä. kann ihnen angelastet werden
- Einzeltäter war Robert/Markus
- Tatort: Gebüsch an der Schleissheimer Str
- Tatzeit: Zwischen verlassen der Wohnung - ca. 02.30h
- Sonjas Leiche wurde entweder im Abfallcontainer des Blutspendedienst oder der angrenzenden Bar/Häuser "entsorgt". Da in München der Müll verbrannt wird, wurde ihre Leiche nie gefunden
- Robert/Markus wusste, dass sich die Entsorgung im Müllcontainer insbesondere in München gut eignet, da eine andere Mitschülerin ein paar Monate zuvor auf gleiche Weise "beseitigt" werden sollte
- Am Stiglmaierplatz war Robert/Markus unmittelbar nach der Tat. Er hatte vorher Sonjas Taschen entleert und trug ihren Schlüssel, das restliche Geld von 1,20 DM und ihre Fahrkarte bei sich
- in seiner Panik denkt er sich "scheisse was mache ich". U- Bahn ist zu, er sieht die "Telefonzelle". Nicht unmittelbar mit der Absicht zu telefonieren sondern um sich erst mal irgendwie zu verstecken, nachzudenken, etc.
In so einem Panik-Modus musste er ja erst mal seine Gedanken ordnen. Er stellt fest, dass die Option " telefonieren" entfällt da es nur ein Kartentelefon ist und er hat keine Karte dabei
-Plötzlich kommt wider Erwarten eine Nacht-Tram, er schnell raus aus der Telefonzelle und in die Tram gesprungen