Maria Baumer

Kreuzbergerin schrieb:Nochmal nachgefragt. @dievo Wie kommst du auf den 23.05. als Kaufdatum?
Meines Erachtens wurde der Spaten am 22.05.2012 gekauft.

"

Vor Gericht berichtete am Dienstag ein Polizist, dass er nach dem Fund der Leiche und dem Fund des Spatens einfach zum nächsten Baumarkt gegangen sei. Und tatsächlich: Jener Baumarkt in Regensburg führte genau solch einen Spaten, wie er auch am Fundort lag. Das gleiche Modell, die gleiche Marke. Der sogenannte Damen-Federspaten kostete damals 17,95 Euro. Die Ermittlungen des Polizisten ergaben, dass ein solcher Spaten am 23. Mai 2012 an der Kasse 6 des Baumarkts verkauft und mit einer EC-Karte bezahlt wurde. Auf dem Kassenbeleg des Baumarkts fand sich auch eine Kontonummer. Es war die Kontonummer von Christian F. Und auch auf seinem Kontoauszug wurden die Ermittler fündig. Auch dort ist vermerkt, dass mit seiner EC-Karte am 23. Mai 2012 - und damit drei Tage vor Maria Baumers Verschwinden - um 13.46 Uhr an jener Kasse 17,95 Euro bezahlt wurden.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/regensburg-prozess-im-mordfall-maria-baumer-der-verraeterische-spaten-a-50b330e5-1269-4a66-8b78-2d0e1434a99c

Während zum Spaten im Wohnhaus Fragen offenbleiben, werden zum Spaten, der am Leichenfundort lag, Ergebnisse der Nachforschungen präsentiert. Ein Polizist berichtet, wie er einen Zufallstreffer landete. Er stellte zunächst Ermittlungen im nächsten Baumarkt an, in dem er auch die Filialleiterin kannte. Dort wurde tatsächlich der baugleiche Damen-Federspaten vom Fundort verkauft. Kurz darauf überprüfte der Beamte die Kontotransaktionen des Angeklagten - und stellte fest, dass am 23. Mai 2012 mit dessen EC-Karte ein Produkt für 17,95 Euro in dem Baumarkt gekauft wurde - genau so viel kostetet der Spaten.

Quelle: https://www.onetz.de/deutschland-welt/regensburg/fall-baumer-zweiter-spaten-wirft-fragen-id3055876.html

Deus_ex_Machin schrieb (Beitrag gelöscht):Unterstellt, das wäre so gewesen: Solange sie das nicht herausfand, bestand kein Anlass, sie zu töten. Sollte sie das herausgefunden haben, wäre ein Zeitfenster von zehn Tagen m.E. viel zu lang, um die Gefahr für ihn abzuwenden.

Ich bin keine medizinische Expertin, aber soweit ich weiß, verursachen Benzodiazepine wie Lorazepam, über einen längeren Zeitraum regelmäßig eingenommen, oft eine schwer überwindbare Abhängigkeit. Auch wenn er den Verdacht hatte, dass die Medikamente bei ihr die auffälligen Gedächtnisaussetzer auslösten, hätte er sie vielleicht nicht einfach heimlich absetzen können, ohne dass sie Entzugserscheinungen bekommen hätte, die (für Fachleute) womöglich noch viel verdächtiger gewesen wären. Als Pfleger wird er das gewusst haben.

Ist aber reine Spekulation. Vermutlich können nur Mediziner oder Pharmakologen beurteilen, ob es theoretisch so gewesen sein könnte.

@dievo
Dann scheint der 23.05.2012 zu stimmen und das Datum in diesem Artikel

22. Mai 2012: Christian F. kauft einen Spaten in einem Regensburger Baumarkt. Ein baugleicher Spaten wird 2013 bei der Leiche gefunden

Quelle:
https://www.onetz.de/deutschland-welt/regensburg/prozessbeginn-mordfall-maria-baumer-doppelleben-verlobten-id3047668.html

falsch zu sein.

Da werden wir uns noch ein wenig in Geduld üben müssen, was den Besuch von Barbara Baumer in der Wohnung ihrer Zwillingsschwester anbelangt. Wie dem Podcast zu entnehmen ist, ist sie am Mittwoch als Zeugin geladen.

Folgende Zeitangaben aus dem Podcast, betreffen den Grillabend.
Wer es ausgesagt hat, ob nur der Angeklagte oder auch seine Verwandten die Zeiten bestätigt haben, Maria und Christian wollen zwischen 12.00 und 01.00 zuhause in der Wohnung angekommen sein und dann noch ein Gesellschaftsspiel gemacht haben.

Nun haben die ITler festgestellt, dass der PC um 23:37 hochgefahren wurde, also 23 Minuten vor dem frühesten Zeitpunkt des Eintreffens zuhause.
Damit bekommt dieses Telefonat eine interessante Bedeutung:

Pony2.4 schrieb am 09.07.2020:In einem der aufgezeichneten Gespräche mit der ehemaligen Stationsleiterin sagt C.F. außerdem folgendes:

Desweiteren erzählt er der Kollegin, dass es Aktivitäten an Marias Laptop gab, in der Zeit, als er mit ihr auf dem Reiterhof war. Deshalb überlegt er in dem Gespräch, wer alles einen Schlüssel zur Wohnung haben könnte.

https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/live-der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html (Archiv-Version vom 06.07.2020)

WilderWein schrieb:Ist aber reine Spekulation. Vermutlich können nur Mediziner oder Pharmakologen beurteilen, ob es theoretisch so gewesen sein könnte.

bislang klang es bei den Berichten zum Strafverfahren so, als ob MB vorallem einen einzigen, dafür länger anhaltenden GEdächtnisverlust (Amnesie) erlitten hätte und darüber beunruhigt war.

Das spräche mMn nicht für eine kontinuierliche , sondern eher sporadische Gabe der Medikamente.

Vermutlich wäre in dem biologischen Material ein höherer Rückstand bei längerfristiger Einnnahme nachweisbar gewesen.

Man kann aber froh sein, dass der Nachweis der Beibringung der Medikamente überhaupt gelang.

Zusammen mit der verheerenden google Suche sind das schon handfeste Indizien.

Seidenraupe schrieb:bislang klang es bei den Berichten zum Strafverfahren so, als ob MB vorallem einen einzigen, dafür länger anhaltenden GEdächtnisverlust (Amnesie) erlitten hätte und darüber beunruhigt war.

Das spräche mMn nicht für eine kontinuierliche , sondern eher sporadische Gabe der Medikamente.

Ich vermute daher eher, dass er sich schrittweise an die Dosierung herantastete die notwendig war, um eine Bewusstlosigkeit heranzuführen. Der Mord hätte dann nicht deshalb kurz nach dem ersten Arztbesuch stattgefunden weil er weitere Arztbesuche befürchten musste - sondern ganz einfach weil die Vorbereitungen abgeschlossen waren.

Die Heirat könnte das eigentliche Schlüsseldatum gewesen sein: Wenn es darum ging das Arrangement ohne Gesichtsverlust zu beenden, dann besser vor der Hochzeit. Er hätte Maria zwar genaugenommen auch nach der Hochzeit noch umbringen können, hätte dann aber zehntausende Euro zum Fenster hinausgeschmissen - so eine traditionelle bayrische Hochzeit ist teuer.

Was ist wenn er lorazepam abends vorm schlafen gehen gegeben hat? Würde man sich da über Aussetzer wundern, oder sich einfach nur freuen dass man tief geschlafen hat? Bezogen auf frühere ungewollte Einnahmen.

Scheinbar hat er all diese Begriffe 10 Tage vorher gegoogelt, wo das Interesse am morden ja wirklich nicht mehr wegzudiskutieren ist. Tödliche Dosis im Zusammenhang mit Kalk und kurz darauf passt das alles zum Mord seiner Verlobten.

Sind der Reiterhof und die Wohnung weit von einander entfernt? Sind die Handys schon eingeloggt als der PC am Abend eingeschaltet wurde? Ist mir jetzt noch nicht so klar, ich hoffe dazu kommt noch etwas. Oder konnte man das nicht mehr nachvollziehen weil die Box gelöscht war?

Überhaupt, wer löscht denn seinen Router? Auch wenn ich ein Telefonat führen würde das keiner mitbekommen soll, da löscht man die wahlwiederholung und fertig, oder löscht einer von euch regelmäßig den Router?

Deus_Ex_Machin schrieb:Es muss irgendetwas Gravierendes geschehen sein, das zum Entschluss geführt hat, die Verlobte zu ermorden.

Diesem Problem kommst du nicht mit logischem Denken und einer normalen sexuellen Veranlagung bei. Da muss es nichts gegeben haben, was ihn diesen Entschluss fassen ließ, also nichts, was die Tötung begründen oder womöglich "entschuldigen" könnte. Der tickt einfach anders als unsereins. Der wollte vielleicht einfach mal wissen, wie das so ist, wenn die Person, an der er seine sexuellen Handlungen vornimmt, nicht nur bewusstlos ist, so wie der Domspatz, der wollte einen Schritt weitergehen.

Trafo schrieb:Überhaupt, wer löscht denn seinen Router? Auch wenn ich ein Telefonat führen würde das keiner mitbekommen soll, da löscht man die wahlwiederholung und fertig, oder löscht einer von euch regelmäßig den Router?

Da müsste ich mich erst mal einlesen. Habe keine Ahnung, wie das geht. Denke, so geht es den meisten hier. Gibt es ja eigentlich auch wirklich keinen Grund für. Im Normalfall jedenfalls.

emz schrieb:Nun haben die ITler festgestellt, dass der PC um 23:37 hochgefahren wurde, also 23 Minuten vor dem frühesten Zeitpunkt des Eintreffens zuhause.

Der TV soll ausgesagt haben, dass er und MB nach dem Grillabend zwischen 0:00 Uhr und 1:00 Uhr in ihrer gemeinsamen Wohnung angekommen sind.
Die IT Experten haben nun nachgewiesen, dass er mindestens 23 Minuten vorher in der Wohnung war als angegeben.

Was könnte den TV dazu bewegt haben, die angebliche Ankunftszeit nach hinten zu verlegen?
Gerade auch unter Berücksichtigung, dass die anderen Teilnehmer des Grillabends aussagen könnten, wann die beiden nach Hause aufgebrochen sind.

Kreuzbergerin schrieb:Was könnte den TV dazu bewegt haben, die angebliche Ankunftszeit nach hinten zu verlegen?
Gerade auch unter Berücksichtigung, dass die anderen Teilnehmer des Grillabends aussagen könnten, wann die beiden nach Hause aufgebrochen sind.

Insbesondere wo es doch eigentlich in seinem Interesse gewesen wäre, angesichts der Lage des Grabes, das Zeitfenster für eine mögliche Tat auf dem Heimweg so klein wie möglich zu halten.

Dahinter muss entweder eine geniale Strategie stecken, die sich uns nicht auf Anhieb erschließt - oder irgendetwas völlig unausgegorenes. Bei allem was wir bisher erfahren haben, tippe ich auf Letzteres.

Und wenn er es echt nicht genau wusste? Insbesondere wenn ich abends weggehe, könnte ich es jetzt auch nicht auf 20 Minuten genau sagen, wann ich wieder zu Hause war.

PurePu schrieb:Insbesondere wenn ich abends weggehe, könnte ich es jetzt auch nicht auf 20 Minuten genau sagen, wann ich wieder zu Hause war.

Diese 23 Minuten (plus in die Wohnung kommen, sich an den Rechner setzen, den Rechner hochfahren) ist aber nur die minimale Zeitspanne, die er vorher in der Wohnung war, als bei der Polizei ausgesagt.

@Kreuzbergerin
Das stimmt, aber ich erinnere mich, dass ich öfters den Rechner sofort nach dem Ankommen zu Hause hochgefahren habe. Manchmal habe ich ihn schon gestartet und mir dann erst Schuhe und Jacke ausgezogen etc. Damit er quasi in der Zeit schon einmal hochfährt und ich danach schneller ins Bett komme - gerade wenn es spät ist und ich nur schnell noch einmal mein Konto checken möchte oder so. So schlimm finde ich diese Abweichung nicht.

PurePu schrieb:gerade wenn es spät ist und ich nur schnell noch einmal mein Konto checken möchte oder so. So schlimm finde ich diese Abweichung nicht.

Aber in Kombination mit der Aussage gegenüber seiner ehemaligen Chefin, dass jemand in der Abwesenheit von MB und CF an diesem Abend in der Wohnung und am Rechner gewesen sein könnte, finde ich das auffällig.

@Kreuzbergerin
Da hast du ja auch völlig recht. Aber wäre Mr. X gerade 20 Minuten vor dem eigentlichen Eintreffen in der Wohnung? Ich denke, dass er in dem Gespräch nur sein Ansehen vor seiner Chefin retten wollte und das alles nicht aufeinander abgestimmt war. Das siehst du ja auch an der Aussage mit den vermeintlichen Anrufen. Da hatte er ja auch kurz darauf mit ihrer Schwester Kontakt und ihr nichts davon erzählt. Er dachte wahrscheinlich einfach nicht, dass mal alles zusammen getragen wird und hat jedem was anderes erzählt, wie es gerade gepasst hat. Besonders schlau hat er sich nicht angestellt.

PurePu schrieb:Er dachte wahrscheinlich einfach nicht, dass mal alles zusammen getragen wird und hat jedem was anderes erzählt, wie es gerade gepasst hat. Besonders schlau hat er sich nicht angestellt.

Das bringt es meines Erachtens ziemlich gut auf den Punkt. Offenbar hat er nicht damit gerechnet, dass bei einem Mord die Ermittlungen sehr gründlich und intensiv geführt werden (falls er der Täter ist, natürlich).

Wenn er an dem Abend schon wichtige Daten gelöscht und damit konfrontiert wurde, dann macht ihn das verdächtig. Dann könnte er gemeint haben, zu sagen erst nach 0 Uhr zuhause gewesen zu sein und dass es jemand anders war, könnte ihn retten...

Schade dass im Podcast nichts zu den Briefen an den verstorbenen Freund gesagt wurde.
Und dem Brief auf dem Stick als Datei mit dem Datum des Verschwindens auf dem USB Stick...

@Kreuzbergerin
Er dachte wahrscheinlich, dass es ja nur ein Vermisstenfall ist und da Maria Baumer volljährig war, sie sich aufhalten durfte, wo sie möchte. Dass die Ermittlungen so schnell umswitchen, damit wird er nicht gerechnet haben. Diese ganzen Recherchen hätte er niemals von zu Hause aus gemacht, wenn er geahnt hätte, dass man wegen Mordes ermitteln wird. Und auch den Spaten hätte er schön bar bezahlt. Er dachte einfach, dass seine Story perfekt ist mit den Anrufen. Wahrscheinlich wäre irgendwann noch ein Brief aufgetaucht nach dem Motto:"Sucht mich nicht, ich komme irgendwann zurück, aber jetzt brauche ich eine Auszeit. Entschuldige, lieber Verlobter, ich habe meinen Ring zu Hause gelassen und muss die Verlobung leider lösen. Bitte verzeih mir und leb dein Leben ohne mich weiter."

Muss ihn ganz schön gewurmt haben, dass man ihn bei XY so präsentiert hat, wo er doch bei der anderen landen wollte und dann wird er da als sehnsüchtig liebender und treuer Verlobter inszeniert, der auf ein Lebenszeichen seiner Verlobten wartet.

Kreuzbergerin schrieb:Der TV soll ausgesagt haben, dass er und MB nach dem Grillabend zwischen 0:00 Uhr und 1:00 Uhr in ihrer gemeinsamen Wohnung angekommen sind.
Die IT Experten haben nun nachgewiesen, dass er mindestens 23 Minuten vorher in der Wohnung war als angegeben.

Was könnte den TV dazu bewegt haben, die angebliche Ankunftszeit nach hinten zu verlegen?
Gerade auch unter Berücksichtigung, dass die anderen Teilnehmer des Grillabends aussagen könnten, wann die beiden nach Hause aufgebrochen sind.

Kreuzbergerin schrieb:Aber in Kombination mit der Aussage gegenüber seiner ehemaligen Chefin, dass jemand in der Abwesenheit von MB und CF an diesem Abend in der Wohnung und am Rechner gewesen sein könnte, finde ich das auffällig.

angenommen , Bruder und Schwägerin von CF konnten die Heimfahrzeit ziemlich genau angeben, dann ist eine zeitliche Diskrepanz ebenfalls auffällig.

Guuuuut, dass er im Gespräch mit seiner Chefin schon mal den /die große Unbekannte ins Spiel brachte, der/die in der Wohung der beiden gewesen sein soll und den Rechner hochgefahren haben soll.