Wo ist Sebastian?
12.07.2012 um 22:01Ich bin gerade in einer österreichischen Zeitung über diesen Artikel gestolpert:
http://www.news-magazin.at/articles/1228/510/334271/fall-sebastian-amrum-todesfalle-strand
Interessant die letzten Absätze des Artikels, aber ich poste hier mal den ganzen:
"Amrum: 20 Quadratkilometer Idylle pur. Sandstrände, die sich fast bis zum Horizont erstrecken. Föhrenwälder. Wiesen. Moor. Die meisten der 2.300 Inselbewohner leben vom Tourismus. Verbrechen – geschehen auf dem winzigen Eiland kaum. Selten ein Diebstahl, ein Einbruch. Manchmal ein erstochenes Schaf. "Aber ein echtes Gewaltdelikt oder gar ein Mord ist bei uns noch nie passiert", sagen die vier auf Amrum stationierten Polizisten.
Und dann das. Der fürchterliche Verdacht, das Böse könne eingedrungen sein in den Ort des Friedens; als am Abend des 1. Juli ein verzweifeltes Elternpaar bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Alarm schlug. Weil Sebastian, ihr kleiner Sohn, am Strand von Wittdün, unweit des Postens der Wacheeinheit, verschwunden sei. Quasi von einer Sekunde auf die nächste. Es geschah am helllichten Tag.
18 Uhr. Sebastian, der brave, verlässliche Junge – "überfällig". Seine Eltern beschlich die Ahnung, dass etwas Entsetzliches geschehen sein könnte. In Panik liefen sie zum Strand. Zum Piratenschiff. Einer Holzkonstruktion mit Rutschen, Seilen, Schwebeballons. Auf der sich der Zehnjährige schon bei früheren Urlauben so oft aufgehalten hatte. Keine Spur von dem Schüler. Dort nicht und auch nirgendwo sonst. Die Vermutung, Sebastian wäre Opfer eines Killers oder Entführers geworden. Die Aufforderung, Touristen mögen ihre Ferienfotos den Behörden übergeben. Schließlich der "Treffer". Ein Bild, aufgenommen am 1. Juli, um 17.34 Uhr, zeigte den Zehnjährigen. Beim Buddeln, neben dem Piratenschiff.
Mittwoch, 4. Juli: Grabungen an der betreffenden Stelle. In eineinhalb Meter Tiefe dann der entsetzliche Fund: Sebastian. Tot. Gerichtsmedizinische Untersuchungen haben mittlerweile ergeben: Der Junge ist erstickt, im Sand. Unter welchen Umständen? Eine Frage, auf die es bis dato keine klare Antwort gibt. Fest steht lediglich: Der Fall gilt mittlerweile für die Kripo als abgeschlossen; der kleine Österreicher, so eine Polizeisprecherin, sei bei einem Unfall ums Leben gekommen, als er alleine versucht habe, ein Mega-Loch zu graben. Erst mit einer Schaufel, später mit bloßen Händen. Woher wollen die Fahnder so genau wissen, dass es tatsächlich keine Zeugen des Unglücks gab?
Tatsache ist: Immer mehr Menschen auf Amrum glauben an die "Mitwisser- Theorie". Weil sie den Schüler angeblich vor seinem Tod beobachteten – beim "Schippen", im Kreise mehrerer Mädchen und Jungen. Und weil sie die Inhalte einiger Briefe, die an Sebastians Todesort abgelegt wurden, als "auffällig" empfinden. Die Texte muten seltsam an: "Irgendwann muss der Tod mal passieren; jetzt kannst du hier für immer buddeln." Die Schreiben stammen angeblich großteils von Kindern aus sozial benachteiligten Familien, die gerade in einer Wittdüner Jugendwohlfahrtseinrichtung Ferien machen.
Samstag, 7. Juli, später Nachmittag: Vier Buben, sechs, acht, neun und zwölf Jahre alt, legen Blumen vor dem Piratenschiff nieder; zünden eine Grabkerze an und beginnen, auf der Gedenkstätte herumzutrampeln. "Genau hier darunter hat Sebastian gelegen", schreien sie weinend. "Genau hier ist er gestorben." In wenigen Tagen soll der kleine Österreicher bestattet werden – auf See. "
Was haltet Ihr davon, vor allem von diesen Briefen und dem - nicht sehr diskreten - Hinweis auf die "sozial benachteiligten Kinder"?
http://www.news-magazin.at/articles/1228/510/334271/fall-sebastian-amrum-todesfalle-strand
Interessant die letzten Absätze des Artikels, aber ich poste hier mal den ganzen:
"Amrum: 20 Quadratkilometer Idylle pur. Sandstrände, die sich fast bis zum Horizont erstrecken. Föhrenwälder. Wiesen. Moor. Die meisten der 2.300 Inselbewohner leben vom Tourismus. Verbrechen – geschehen auf dem winzigen Eiland kaum. Selten ein Diebstahl, ein Einbruch. Manchmal ein erstochenes Schaf. "Aber ein echtes Gewaltdelikt oder gar ein Mord ist bei uns noch nie passiert", sagen die vier auf Amrum stationierten Polizisten.
Und dann das. Der fürchterliche Verdacht, das Böse könne eingedrungen sein in den Ort des Friedens; als am Abend des 1. Juli ein verzweifeltes Elternpaar bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Alarm schlug. Weil Sebastian, ihr kleiner Sohn, am Strand von Wittdün, unweit des Postens der Wacheeinheit, verschwunden sei. Quasi von einer Sekunde auf die nächste. Es geschah am helllichten Tag.
18 Uhr. Sebastian, der brave, verlässliche Junge – "überfällig". Seine Eltern beschlich die Ahnung, dass etwas Entsetzliches geschehen sein könnte. In Panik liefen sie zum Strand. Zum Piratenschiff. Einer Holzkonstruktion mit Rutschen, Seilen, Schwebeballons. Auf der sich der Zehnjährige schon bei früheren Urlauben so oft aufgehalten hatte. Keine Spur von dem Schüler. Dort nicht und auch nirgendwo sonst. Die Vermutung, Sebastian wäre Opfer eines Killers oder Entführers geworden. Die Aufforderung, Touristen mögen ihre Ferienfotos den Behörden übergeben. Schließlich der "Treffer". Ein Bild, aufgenommen am 1. Juli, um 17.34 Uhr, zeigte den Zehnjährigen. Beim Buddeln, neben dem Piratenschiff.
Mittwoch, 4. Juli: Grabungen an der betreffenden Stelle. In eineinhalb Meter Tiefe dann der entsetzliche Fund: Sebastian. Tot. Gerichtsmedizinische Untersuchungen haben mittlerweile ergeben: Der Junge ist erstickt, im Sand. Unter welchen Umständen? Eine Frage, auf die es bis dato keine klare Antwort gibt. Fest steht lediglich: Der Fall gilt mittlerweile für die Kripo als abgeschlossen; der kleine Österreicher, so eine Polizeisprecherin, sei bei einem Unfall ums Leben gekommen, als er alleine versucht habe, ein Mega-Loch zu graben. Erst mit einer Schaufel, später mit bloßen Händen. Woher wollen die Fahnder so genau wissen, dass es tatsächlich keine Zeugen des Unglücks gab?
Tatsache ist: Immer mehr Menschen auf Amrum glauben an die "Mitwisser- Theorie". Weil sie den Schüler angeblich vor seinem Tod beobachteten – beim "Schippen", im Kreise mehrerer Mädchen und Jungen. Und weil sie die Inhalte einiger Briefe, die an Sebastians Todesort abgelegt wurden, als "auffällig" empfinden. Die Texte muten seltsam an: "Irgendwann muss der Tod mal passieren; jetzt kannst du hier für immer buddeln." Die Schreiben stammen angeblich großteils von Kindern aus sozial benachteiligten Familien, die gerade in einer Wittdüner Jugendwohlfahrtseinrichtung Ferien machen.
Samstag, 7. Juli, später Nachmittag: Vier Buben, sechs, acht, neun und zwölf Jahre alt, legen Blumen vor dem Piratenschiff nieder; zünden eine Grabkerze an und beginnen, auf der Gedenkstätte herumzutrampeln. "Genau hier darunter hat Sebastian gelegen", schreien sie weinend. "Genau hier ist er gestorben." In wenigen Tagen soll der kleine Österreicher bestattet werden – auf See. "
Was haltet Ihr davon, vor allem von diesen Briefen und dem - nicht sehr diskreten - Hinweis auf die "sozial benachteiligten Kinder"?