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Wo ist Sebastian?

560 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, Sebastian ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wo ist Sebastian?

09.07.2012 um 21:59
Ich verstehe das nicht so richtig...ein Lehrer hat wie ein Hirte auf seine Schäfchen aufzupassen und erst nach etlicher Zeit das Fehlen eines Kindes zu bemerken ist ein No-Go, aber Eltern trifft natürlich keine Schuld da man ja nicht ständig nach seinem Kind sehen kann und dies darf auch nicht angezweifelt werden? Wie passt das zusammen? Für mich klingt das ein wenig nach Doppelmoral.

Meiner Meinung nach hat jeder Erwachsene, ob Elternteil oder nicht, auf Kinder in seinem Umfeld aufzupassen, bis diese in einem Alter sind in dem Sie keinen besonderen Schutz mehr bedürfen. Ein 10-jähriges Kind ist eben noch ein Kind und daher schutzbedürftig.

Jeder der mal auf Amrum war, weiß das es um diese Uhrzeit nicht unbedingt menschenleer ist. Es waren bestimmt noch ein paar verstreute Spaziergänger am Strand unterwegs.

Das macht Sebastian leider nicht wieder lebendig, doch ich finde das wir alle ein wenig sensibler werden sollten, damit solche Unglücke nicht mehr passieren.

Übrigens bin auch ich der Meinung das Sebastian nicht alleine gewesen ist.
Weshalb hat man eigentlich keinen frisch aufgeworfenen Sand gesehen oder hat man nur nicht darauf reagiert? War es zu diesem Zeitpunkt vielleicht am regnen, so das evtl. der oben aufgehäufte Sand zu schwer und instabil geworden ist?


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Wo ist Sebastian?

09.07.2012 um 22:15
Ich denke, die Eltern sind hier genug bestraft und machen sich Vorwürfe genug, da mag ICH nicht noch den Finger heben und sagen, ja hättet Ihr doch mal besser hingeguckt. Rechtlich gesehen stimmt das, moralisch gesehen haben sie die schlimmste Strafe nun schon dafür bekommen, die man bekommen kann, oder? Wer will da über sie noch richten?


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Wo ist Sebastian?

10.07.2012 um 01:09
@Comtesse

Eltern sind auch dann schlechte Eltern, wenn sie Überglucken sind, die ihren Kindern keinen freien Schritt ins Selbst ermöglichen.

Das ist immer eine Gratwanderung.

Und im Fall Sebastian müssen die Eltern gewiss nicht bestraft werden, auch nicht "genug", auch nicht "moralisch".

Leben ist immer lebensgefährlich.


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Wo ist Sebastian?

10.07.2012 um 08:20
@Comtesse

Ich finde, dass die Eltern nichts falsch gemacht haben. Sie haben ihn um 17.00 nach Hause bestellt, er kam, bat, noch eine Stunde zu verlängern "macht gerade so viel Spaß" und sie haben es ihm erlaubt. Als er nicht kam, haben sie nach ihm gesucht.

Das Leben heute ist für Kinder sowieso sehr viel unfreier als früher. Wir haben früher unsere gesamte Freizeit auf unseren BMX Rädern in den Wäldern und Feldern unseres Heimatdorfes verbracht. Da es kein Handy gab, wusste man nie so genau, wo wir gerade waren (oft wussten wir es selbst auch nicht) - wir streiften durch Weltkriegsbunker, über Bauernhöfe, durch Wälder ... eigentlich ein Wunder, dass wir unsere Kindheit überlebt haben!

Wie viele 10 Jährige sind gerade im ländlichen Bereich morgens und mittags mit dem Bus z.T. kilometerweit unterwegs in die nächste öffentliche Schule, müssen umsteigen, werden ab und an unplanmäßig von Eltern von Mitschülern mitgenommen .... da ist die Gefahr eigentlich größer.

Auf einer Insel ist schon per se ein Schutz gegeben, ich selbst habe auch mal auf einer Insel gelebt (allerdings im Ausland) - da war aufgrund der Einwohnerzahl die Diebstahlquote fast gleich NULL. Dinge konnten gar nicht geklaut werden (z.B. Räder), weil man sie auf der Insel nicht weiterverwenden konnte, merkte man rechtzeitig, dass das Rad weg ist, konnte man sich einfach an die Fähre stellen und schauen. Das war ein sehr effektiver Diebstahlschutz.


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10.07.2012 um 10:35
@MissMary
Das sehe ich absolut ganz genau so!!!


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10.07.2012 um 10:37
@MissMary

Das sehe ich ebenso, mein Beitrag bezog sich auch auf Rye, der es doppelmoralisch fand, den Lehrern von Fredi Vorwürfe zu machen wegen Aufsichtspflichtverletzung, und den Eltern von Sebastian aber nicht.


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Wo ist Sebastian?

10.07.2012 um 10:47
@Comtesse - ah, sorry, dann hatte ich das falsch gelesen.

Ich weiß nicht, ob man den Lehrern aus der Ferne einen Vorwurf machen kann, bei Klassenausflügen ist es ja so, dass da immer zwei Erwachsene für fast 30 Kinder verantwortlich sind - egal, wie sehr man aufpasst, die absolute Sicherheit gibt es nicht. Es ist für einen Lehrer auch fast nicht zu überprüfen, dass, wenn Kinder in Kleingruppen unterwegs sind, ob das tatsächlich dann so ist.

Komisch ist eben, dass die Kinder die Leiche so "zufällig" fanden - vielleicht haben sie doch etwas beobachtet? Grauslich, das ganze.


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10.07.2012 um 11:10
@MissMary

Die ehemaligen Mitschüler sagten ja aus, Fredi sei ein Einzelgänger gewesen, habe kaum Freunde gehabt und sich auch an dem Tag ziemlich früh schon von der Gruppe abgesondert. Angeblich wusste niemand, wo er überhaupt als letztes gespielt hat und seit wann er verschwunden war. Egal ob Lehrer oder eigene Eltern - stundenlang ein Kind auf Allein(!)gang gehen zu lassen, also nicht mal in Gesellschaft anderer Kinder, das finde ich eben ein No-Go.

Dass man als Lehrer in einer großen Gruppe nicht seine Augen überall haben kann, ist klar und erwartet auch keiner. Aber wenn man weiß, der Junge ist Einzelgänger und neigt dazu, sich fern der Gruppe zu bewegen, hätte ich den besonders im Auge. Ich denke auch, einige Mitschüler wussten, wo Fredi als Letztes gespielt hatte und haben vielleicht in den vergangenen 2 Jahren sich überlegt, was passiert sein könnte (wenn es nicht gar Zeugen gab), sodass sie bewusst an der Stelle gespielt (gesucht?) haben, wo sie Fredi das letzte Mal gesehen haben.

Ansonsten - geht es nur mir so oder findet Ihr es nicht auch etwas geschmacklos von der Schulleitung, die gleiche Klasse 2 Jahre später noch mal an den Ort zu schicken, wo damals ein Klassenkamerad spurlos verschwand? Ich stelle mir das für alle - Lehrer, Schüler und Eltern - ziemlich belastend vor, weil die Erinnerung an das, was vor 2 Jahren geschehen ist, dadurch erst wieder aufgebrochen wird. Kann unter solchen Umständen überhaupt Urlaubsfreude aufkommen? Und was denkt man als Eltern, wenn das eigene Kind da noch mal hinfährt, im Hinterkopf - kommt vielleicht diesmal wieder ein Kind abhanden, eventuell gar MEINS? Es hätte ja auch ein Verbrechen sein können und man musste da ja noch damit rechnen, dass dort evtl. ein Kinderschänder/-mörder rumläuft... Warum sind sie ausgerechnet noch mal DAHIN gefahren? Das ist für mich so grotesk, als würden die McCanns noch mal im gleichen Hotel Urlaub machen, wo Maddie verschwunden ist.


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10.07.2012 um 12:32
Hiho,

ich glaub, ich hab etwas nicht richtig verstanden. Wo sind Parallelen zwischen Sebastian und Fredi? Ist Fredi auch beim Buddeln verschüttet worden?

Unabhängig davon, war Fredi 11 Jahre oder in der 3. Klasse?

Danke schon mal für Auskünfte.


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10.07.2012 um 12:53
Der alte Fall kam als Vergleich auf, weil von der Touristikzentrale auf Amrum wohl gesgat wurde, es habe so einen Fall noch nie auf der Insel gegeben - und die Mitschüler von damals waren eben empört,. dass der Fall offenbar vergessen wurde oder jetzt unter den Tisch gekehrt wurde. Zu Fredi las ich in einem Artikel, er sei verschüttet worden, als er einen Kaninchenbau ausbuddeln wollte - also ja, sehr ähnlich das alles.


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10.07.2012 um 13:02
servus
Früher haben wir und andere Jungs Höhlen in die Steilwände der Sandgruben gebuddelt. Da wurden auch einige verschüttet. Das war schlimm. Nur wurde da nicht so ein unseglicher Medienrummel von gemacht. Diese Unglücksfälle werden immer passieren. Warnen, Aufklären ist gut, aber nicht hochspielen.

servus derweil
wastl


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10.07.2012 um 13:05
@bayernwastl
Bin grade sprachlos wie du von "früher" berichtest. Hört sich für mich an wie "auch, wenn es schlimm ist, aber Verluste gibt's immer"

Nichts für Ungut. Ist sicherlich nur falsch bei mir angekommen.


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Wo ist Sebastian?

10.07.2012 um 13:12
Vor allem hört es sich an, als hätte Wastl schon mehrere Mitschüler und Freunde beim Buddeln verloren und als ob das das normalste von der Welt wäre.


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10.07.2012 um 13:17
@Comtesse - es stimmt natürlich, dass die Lehrer die Aufsichtspflicht hatten, aber man weiß ja nicht, wie das alles damals im Detail ablief.

Ich finde es sehr befremdlich, dass man damals wieder mit den gleichen Klassen in den gleichen Ort gefahren ist (wie oft sind die denn ins Schullandheim gefahren?) und das unbeteiligte Schüler Fred gleich gefunden haben.

Komisch auch, dass man keinen Gedenkstein oder so gesetzt hat. Irgendwie scheint ja auch keine massive Suche vonstatten gegangen sein. Da muss ich an den unermüdlichen Einsatz von Winnie Johnson denken, die seit Jahrzehnten mit einem Spaten verzweifelt versucht, die sterblichen Überreste ihres einzigen Sohnes zu finden.


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10.07.2012 um 13:24
@MissMary
Worum gehts bei Winnie Johnson genau?

Ich würde alles auf den Kopf stellen und den verdammten Sand durchsieben. Einfach schrecklich, allein die Vorstellung....darf gar nicht dran denken....


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10.07.2012 um 13:26
Winnie kann sich ja mal Birch's Bodenradar leihen. *sarkasmusmodus aus*


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10.07.2012 um 14:00
Winnie Johnsons Sohn Keith Bennet wurde 1964 von den sogenannten Moormördern umgebracht. Das war ein Serienkillerpaar, die insgesamt mindestens fünf Kinder umbrachten und im Saddleworth Moor vergruben.

Wikipedia: Ian Brady

Keith Bennet ist das einzige Kind, das nicht mehr gefunden wurde. Die Mutter (inzwischen hochbetagt) war früher jahrzehntelang im Moor unterwegs, mit einem Spaten, um nach Keith zu suchen. Myra Hindley (die Mörderin) versuchte ihr zu helfen, sie wurde ins Moor geführt, aber fand die Stelle nicht mehr. Ian Brady verweigert die Kooperation, bzw. möchte einen Ortstermin, den ihm die zuständigen Behörden nicht geben wollen. Hindley ist inzwischen verstorben.

In Großbritannien hat Winnie Johnson unglaubliche Sympathien, siehe z.B.
http://www.guardian.co.uk/lifeandstyle/2012/jan/07/winnie-johnson-keith-bennett-moors-murders

Sie ist nun 80 und hat Krebs und wünscht sich verzweifelt, ihren Sohn zu finden, bevor sie stirbt.


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10.07.2012 um 14:35
Zitat von Rona64Rona64 schrieb:Unabhängig davon, war Fredi 11 Jahre oder in der 3. Klasse?
Fredi war 1959 11 Jahre alt und ging in die Klasse 1c der Jungen-Realschule Süd (d.h. also 5. Schuljahr). 1961 waren seine Klassenkameraden in der Klasse 3c der Jungen-Realschule Süd.


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10.07.2012 um 14:37
@valadon
Ok, vielen Dank. ich war etwas verwirrt, weil ich so eine Zählung nicht kenne.


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10.07.2012 um 14:43
@MissMary

Über den Fall habe ich kürzlich noch eine (engl.) Doku gesehen, echt schlimm, Winnie tut mir total Leid, und ich verstehe nicht, warum man Brady keinen Vor-Ort-Termin gewährt, Hindley hat ihn doch auch bekommen, aber nicht mehr die Stelle gefunden, vielleicht hat Brady ja einen besseren Orientierungssinn, zumal er wohl die eigentliche Tat abseits von Hindley beging, die ja meist nur im Wagen wartete, bis er (allein) wieder zurückkommt, vielleicht weiß er ja einfach genauer, wo er den Jungen vergraben hat, weil sie nicht direkt dabei war. Dass man der armen Mutter nicht diese Chance gibt, doch noch ihren Frieden zu finden am Ende, kann ich nicht verstehen. :( Es ist zwar schwer nachzuvollziehen für Außenstehende, weil man denkt, das erweckt das Kind ja auch nicht mehr zum Leben, aber ich denke, es ist für die Angehörigen schon ein großer Unterschied und am Ende dann ja auch die endgültige Gewissheit, ihr Kind wiederzubekommen, auch wenn es tot ist, und SICHER zu wissen, wo es nun ist, einen Ort haben zum Trauern und Abschiednehmen.


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