@Robert80Ja, da muss man sich wirklich fragen, warum so jemand, der ja scheinbar auch nie vorher durch Schlägereien o.ä. als gewaltbereit galt, plötzlich eine ehemalige Arbeitskollegin brutal erschlägt, und danach so tut, als sei nichts gewesen, so als könne er die Tat vor seinem eigenen Gewissen irgendwie rechtfertigen. Um Geld scheint es ihm ja nicht gegangen zu sein, eine sexuell motivierte Tat schließe ich eigentlich auch aus... ich kann mir nur vorstellen, dass das Motiv in der gemeinsamen Zeit bei der Arbeitsstelle zu finden ist. Aber was kann so Schlimmes vorgefallen sein, dass er auch fast 1/2 Jahr später noch dermaßen hasserfüllt ihr gegenüber war, dass er meinte, sie töten zu müssen?
@LocardIch glaube, viele Täter hoffen, dass die Polizei nur blufft und gar keine verwertbaren DNA-Spuren hat, oder dass die gefundenen Spuren doch nicht von ihnen sind, leben ihr Leben nach außen hin einfach weiter, innendrin brodelt es natürlich, weil sie wissen, dass die Schlinge sich zuzieht, aber nach außen verraten sie sich nicht und hoffen auf die unwahrscheinliche Möglichkeit, doch irgendwie durch die Maschen zu schlüpfen, deswegen geben sie vorher auch nichts zu und verraten sich auch nicht durch Flucht o.ä.! Es ist nicht viel anders als wenn du geblitzt wirst und hoffst, dass kein Knöllchen kommt.
;)@allIch glaube nicht, dass sie ihn abgeholt hat und mit ihm verabredet war. Ich glaube eher, dass er ihr irgendwo aufgelauert hat, wahrscheinlich an der Arbeitsstelle. Es muss irgendwas zwischen den beiden bei der Arbeit vorgefallen sein, was er ihr auch noch 1/2 Jahr später nachtrug, vielleicht hat er sie dann an dem Tag angesprochen unter dem Vorwand, mit ihr darüber noch mal ein klärendes Gespräch zu führen, das ist dann nicht so gelaufen, wie er sich das erhofft hat und dann sah er rot.
Der Täter lebte allein bei seiner Mutter, Frau Jauch könnte auch seine Mutter sein vom Alter her, als seine Vorgesetzte war auch die Rollenverteilung emotional ähnlich. Ich könnte mir vorstellen, dass es einem solchen jungen Mann sehr wichtig ist, was seine Mutter resp. Frau Jauch in ihrer Rolle als Vorgesetzte über ihn denkt, von ihr gelobt zu werden etc.! Vielleicht hat er sich da von Frau Jauch irgendwie im Job abgelehnt oder missverstanden oder abgewertet gefühlt und dabei aber immer das Bedürfnis gehabt, es ihr recht zu machen, was ihm aber irgendwie nicht gelang. Er soll ja gut aussehen, vielleicht hat Frau Jauch seine Suche nach Anerkennung ja als Kokettiererei seinerseits angesehen und ihm bewusst mit Nichtachtung oder Herabwürdigung bestraft, weil sie ihn für einen eingebildeten Gockel hielt, der nicht mal davor zurückschreckt, seine doppelt so alte Vorgesetzte anzubaggern, dabei wollte er nur von ihr als seiner "Job-Mama" Lob und Anerkennung. Das könnte zu einem Spannungsverhältnis geführt haben, das ihn emotional so belastet hat, dass er auch noch 1/2 Jahr später damit nicht klar kam, und dann eben ein klärendes Gespräch suchte. Das lief dann aber genau so unerfreulich wie die gemeinsame Arbeitszeit, und so ließ er die angestaute Enttäuschung, Wut und Verzweiflung im wahrsten Sinne mit einem Schlag raus.
Man weiß ja auch nicht, wie sein Verhältnis zur eigenen Mutter ist - manche Täter töten ja auch andere Frauen stellvertretend für die Mutter. Er könnte in Frau Jauch durch den Altersunterschied und das Vorgesetzte-Zivi-Verhältnis in ihr mehr als in jeder anderen Frau eine Mutterrolle gesehen haben.