aus einem onlineartikel:
Die Unternehmergattin Birgit M. ist 41 Jahre alt, als sie 1989 aus ihrem Haus in Brietlingen-Moorburg verschwindet. Tagelange Suchaktionen mit Hubschraubern und Hundestaffeln sowie Booten der Feuerwehr auf dem Elbe-Seitenkanal bleiben erfolglos. Nachdem die Ermittler zunächst ihren Mann Harald M., seit einigen Monaten von seiner Frau getrennt, in Verdacht haben, gerät schon bald ein Lüneburger Friedhofsgärtner in den Fokus.
Ihn soll Birgit M. im Sommer ihres Verschwindens auf einer Party kennengelernt haben, so erzählt es zumindest der Mann der Vermissten der Polizei.Wolfgang Sielaff hat endlich eine Antwort - nach 28 Jahren Ungewissheit. Er findet die sterblichen Überreste seiner Schwester Birgit M.... Nur deshalb ist das Schicksal der Frau nun geklärt, weil ihr Bruder die Suche nie aufgegeben hat. Sielaff, früher Chef des Hamburger Landeskriminalamts, macht den Ermittlern immer wieder Druck, stellt aber auch auf eigene Faust Nachforschungen an. Es ist Ende September 2017, als unter einer Garage in Adendorf (Landkreis Lüneburg) schließlich die vergrabenen Knochen von Birgit M. entdeckt werden. Sielaff ist dabei, als das Skelett freigelegt wird.
Eine DNA-Analyse bestätigt, dass es sich um die Knochen von Birgit M. handelt. Das Grundstück, auf dem die Überreste ausgegraben werden, hat einst dem mutmaßlichen Mörder der Frau gehört. Sielaff hat im Laufe seiner Nachforschungen die neuen Besitzer um ihr Einverständnis gebeten, auf ihrem Gelände Grabungen durchführen zu dürfen.
Harald M. erzählt wenige Wochen nach dem Verschwinden seiner Frau der Kriminalpolizei von dem Gärtner.
Diese findet dessen Namen heraus und stellt fest, dass er einschlägig vorbestraft ist. Weil er eine Anhalterin entführt, vergewaltigt und fast zu Tode gewürgt hat, saß er fünf Jahre im Gefängnis. Die Polizei lädt ihn zur Vernehmung vor. Er beteuert, ein Alibi zu haben - erwähnt aber nicht, dass er an den Tagen, in denen Birgit M. verschwand, krankgeschrieben war. Das stellt sich erst später heraus. Die Ermittler gehen "stoisch von einem Vermisstenfall aus", erinnert sich Sielaff in dem Bericht der "Zeit". Erst als 1993 eine neue Staatsanwältin in Lüneburg ihre Arbeit aufnimmt, geht die Sache wieder voran. Sie leitet ein Strafverfahren wegen Mordverdachts gegen den Gärtner ein.
Als die Polizei den Mann in seinem Haus aufsuchen will, ist er nicht da - er ist auf der Flucht. Die Beamten finden in einem verschlossenen Raum hinter einer schallisolierten Tür in seinem Haus Waffen, Schlafmittel und Kordeln. Im Garten entdecken sie ein vergrabenes Auto mit Blutspuren auf dem Rücksitz. Ein Leichenspürhund schlägt an, eine Leiche aber finden die Ermittler nicht. Wochen später endet die Flucht des Mannes, nachdem er einen Verkehrsunfall verursacht hat. Er kommt in Untersuchungshaft, wo er sich mit einem Gürtel erhängt. Damit ist der Fall für die Polizei erledigt. Bis Sielaff eine Wiederaufnahme durchsetzt.
---Die Beamten gehen davon aus, dass er versucht haben könnte, sein Opfer zu entführen und Lösegeld zu erpressen.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Nach-28-Jahren-Skelett-von-Birgit-M-gefunden,adendorf142.html