Die Göhrde-Morde
14.08.2016 um 14:19@EDGARallanPOE
Aber lass es mich mal an zwei Beispielen festmachen.
Die Polizei findet in diesem Geheimzimmer Kleinkaliber-Waffen. Zumindest im Fall der Göhrde wurde wahrscheinlich eine Waffe mit einem Kleinkaliber eingesetzt (also beim zweiten Opferpaar - beim ersten wurde nicht geschossen). Bei Birgit M. weiß man nichts darüber, weil es offiziell ein Vermissten-Fall ist, also keine Leiche gefunden wurde, an der man Verletzungsbilder/-muster hätte festmachen/nachweisen können (daher auch die Aktivitäten im Bezug auf aktuelle Exhumierungen im Raum Lüneburg).
Was beweist aber nun der Besitz von Kleinkaliber-Waffen? Möglicherweise illegaler Waffenbesitz. Gut. Mehr aber auch nicht. Sofern keine Verbindung der Waffen zum Einsatz im Göhrde-Fall oder anderen Fällen hergestellt werden kann, beweist dies gar nichts. Da man ein Projektil im Göhrde-Fall nicht fand, wird die Verbindung zu Waffen, die man bei Kurt-Werner W. fand, umso schwieriger. Mit einem Projektil sähe das anders aus, denn ein Projektil hinterlässt Spuren des Inneren des Laufs/der Waffe, die wie Fingerabdrücke unverwechselbar sind. Somit gibt es allenfalls Hinweise, aber keine Beweise.
Im vergrabenen Ford-Probe fand man Ausgaben der MOPO. Insbesondere die der Göhrde-Morde! Aber was beweist das? Vor dem Hintergrund seiner Vorgeschichte, der wiederholten Straffälligkeit und der Verurteilungen wird man sagen, dass es sich um starke Indizien für eine Beteiligung an dieser oder möglicherweise auch an anderen Taten handelt. Ja. Mehr aber auch nicht. Es handelt sich um Indizien, Hinweise... Aber eben nicht um Beweise.
Das Kurt Werner W. für die meisten von uns, nach allem, was man bisher weiß, als krankhaft eingestuft wird, steht wohl außer Frage. Aber all das was man fand und mittlerweile weiß hilft nur dann in Ermittlungsfällen, wenn man daraus einen schlüssigen Beweis herleiten kann. Und genau das kann man nicht.
EDGARallanPOE schrieb:Unabhängig vom Ergebnis der eingeleiteten Untersuchung zu Beginn diesen Jahres, muss man sich aber fragen warum nicht zeitnah zu Beginn der 90er Jahre ermittelt wurde.Es wurde ermittelt. Intensiv sogar.
Aber lass es mich mal an zwei Beispielen festmachen.
Die Polizei findet in diesem Geheimzimmer Kleinkaliber-Waffen. Zumindest im Fall der Göhrde wurde wahrscheinlich eine Waffe mit einem Kleinkaliber eingesetzt (also beim zweiten Opferpaar - beim ersten wurde nicht geschossen). Bei Birgit M. weiß man nichts darüber, weil es offiziell ein Vermissten-Fall ist, also keine Leiche gefunden wurde, an der man Verletzungsbilder/-muster hätte festmachen/nachweisen können (daher auch die Aktivitäten im Bezug auf aktuelle Exhumierungen im Raum Lüneburg).
Was beweist aber nun der Besitz von Kleinkaliber-Waffen? Möglicherweise illegaler Waffenbesitz. Gut. Mehr aber auch nicht. Sofern keine Verbindung der Waffen zum Einsatz im Göhrde-Fall oder anderen Fällen hergestellt werden kann, beweist dies gar nichts. Da man ein Projektil im Göhrde-Fall nicht fand, wird die Verbindung zu Waffen, die man bei Kurt-Werner W. fand, umso schwieriger. Mit einem Projektil sähe das anders aus, denn ein Projektil hinterlässt Spuren des Inneren des Laufs/der Waffe, die wie Fingerabdrücke unverwechselbar sind. Somit gibt es allenfalls Hinweise, aber keine Beweise.
Im vergrabenen Ford-Probe fand man Ausgaben der MOPO. Insbesondere die der Göhrde-Morde! Aber was beweist das? Vor dem Hintergrund seiner Vorgeschichte, der wiederholten Straffälligkeit und der Verurteilungen wird man sagen, dass es sich um starke Indizien für eine Beteiligung an dieser oder möglicherweise auch an anderen Taten handelt. Ja. Mehr aber auch nicht. Es handelt sich um Indizien, Hinweise... Aber eben nicht um Beweise.
Das Kurt Werner W. für die meisten von uns, nach allem, was man bisher weiß, als krankhaft eingestuft wird, steht wohl außer Frage. Aber all das was man fand und mittlerweile weiß hilft nur dann in Ermittlungsfällen, wenn man daraus einen schlüssigen Beweis herleiten kann. Und genau das kann man nicht.