Die Göhrde-Morde

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:2. Bundesgrenzschutz . Der Vorläufer der heutigen Bundespolizei. Der Bundesgrenzschutz patroullierte bei
Tag und Nacht an der innerdeutschen Grenze und im grenznahen Hinterland. Dabei traten Sie immer
schwer bewaffnet auf. Um sich bei einer möglichen Konfrontation mit Grenztruppen der DDR verteidigen
zu können, trug man auf der Fusstreife standardmäßig eine Handfeuerwaffe und ein schweres
Maschinengewehr

Diese Sätze bedürfen einer Richtigstellung.

Ich war beim Bundesgrenzschutz und bin dort etliche Streifen an der Grenze gelaufen und gefahren.
Die Göhrde ist in diesem Zusammenhang viel zu weit entfernt. Unsere Streifen erfolgten eigentlich nur unmittelbar an der Demarkationslinie / Grenze (Praktisch maximal Sichtweite entfernt).

Bewaffnet waren wir natürlich mit einer Handfeuerwaffe, bei mir zusätzlich eine Maschinenpistole, bei anderen ein Gewehr. Ein schweres Maschinengewehr wurde aber NIEMALS mitgeführt.

@maif
Danke für die ausführliche Darstellung eines ehemaligen BGS Beamten.

@maif

Danke für die Richtigstellung. Mein Wissen um die Bewaffnung des BGS, bezieht sich ausschließlich auf einen Besuch des BGS zu Beginn der 80er Jahre mit meiner Schulklasse.

Ich erinnere mich noch relativ genau an die Waffen, die uns dort gezeigt wurden, weil ich im Nachgang, darüber ein Referat erarbeiten musste.

Dort zeigte man uns ein MG, dass auf einem Zweibein aufgestellt wurde. Ich habe eben auf Google nachrecherchiert und gehe davon aus, dass es sich um das MG 42 gehandelt haben müsste.

Allerdings kommen mir jetzt Zweifel, ob dieses Gewehr in den 80er Jahren, vom BGS überhaupt noch geführt wurde. Denn immerhin wurde dieses Gewehr schon von der Wehrmacht im 2.Weltkrieg benutzt.

Der BGS hatte in seiner Kaserne einen Extra-Raum für Schulklassen eingerichtet, welche die Kaserne besuchten. Wahrscheinlich wurden uns auch historische Ausrüstungsgegenstände gezeigt, die längst nicht mehr zur damaligen Standardausrüstung gehörten.

Die Verpflegung war auf jeden Fall hervorragend. Die Erbsensuppe, die wir dort bekamen hatte riesengroße Speckstücke. Ich habe seinerzeit 3 Teller verputzt.

Beim Streifendienst des BGS, dachte ich bezüglich der Göhrde, eher an eine Präsenz vorbeifahrender Einsatzfahrzeuge, die sich auf dem Weg von ihrer Kaserne, zum Streifeneinsatz an der Grenze befanden. Ich bin ja selbst in unmittelbarer Nähe zur damaligen Zonengrenze aufgewachsen. Dort gehörten Einsatzfahrzeuge des BGS zum alltäglichen Straßenbild.

@EDGARallanPOE
Das war das MG 3, der Bundeswehr, welches ab 1969 bei der Armee eingeführt wurde.

@Grizzly1
@XwendländerX
@Boccer

Zurückkommend auf die Berichte der Kollegin T. von heute nachmittag
bezüglich einer möglichen Kontaktaufnahme des Täters mit Ehepaar R.
auf dem Spargelfest in Lüchow möchte ich noch einmal Boccer's
Beitrag vom 1.6.14 1.06 h unter "Neue Erkenntnisse" erwähnen,
der da lautet:

"Ich bekam einen Hinweis: Die Rs hätten das Spargelfest in Lüchow besucht!
Das könnte sogar stimmem, denn als ich damals in der Apotheke anrief
(zwecks des 5 cm breiten Leukoplasts), erzählte mir doch die Verkäuferin,
dass ihr älterer, kranker Vater damals von der Polizei vorgeladen wurde,
nur weil sein Wagen dort auf dem Parkplatz stand."

Die Erkenntnisse, die bisher von der Tagung in Wustrow durchsickerten, wirken sich auf unseren Thread verheerend aus.

Die Basis auf der wir bisher gearbeitet haben, ist ersatzlos weggebrochen.

In Dutzenden Kommentaren haben wir uns die Köpfe zerbrochen, um eine logische Erklärung für die Bewegung des Tercel zu erarbeiten.

Irgendwann im Laufe der Ermittlungen kamen die Ermittler aber zu dem Ergebnis, dass die Bewegung des Tercel, wahrscheinlich überhaupt nicht stattgefunden hat. Der Tercel wurde nicht über mehrere Tage bewegt und dann vom Täter final auf dem Parkplatz der Klinik abgestellt.

Unser Problem ist nicht, dass wir einer Falschmeldung der Zeitungen aufgesessen sind. Denn zum Zeitpunkt als die Artikel erschienen, war ja die Bewegung des Tercel auch der aktuelle Stand der Ermittlungen.

Als die Ermittler sich aber von der Theorie des bewegten Tercels distanzierten, wurde das nicht öffentlich kommuniziert. Und wir blieben an den veralteten Ermittlungsergebnissen hängen.


Ein kleines Trostpflaster ist für mich die Tatsache, dass wir nun einen sehr einfachen Ablauf beim Entfernen der Opferfahrzeuge aus der Göhrde haben.

Das Abstellen des Civc in Winsen/Luhe bzw. des Tercel in Bad Bevensen, läßt sich in einer sehr einfachen Formel darstellen.

Abstellen. Aussteigen. Weggehen.

Naja, ich habe mit meiner Auffassung zu den Tercel-Bewegungen also richtig gelegen. Zeugenaussagen sind mit Vorsicht zu genießen. Das ist aber nichts Neues.

Mit dem Phantombild verhält es sich ebenso. Die Aussagen nach denen das Phantombild angefertigt worden ist und die Täterbeschreibung waren nicht belastbar. Daher ist das Bild auch schon nicht mehr in der xy Sendung gezeigt worden. Zweifel, dass das Bild nicht den Täter zeigt, wurden hier allerdings auch schon vor Monaten geäußert.

Da hat sich nun die Nulllinie herauskristallisiert und das macht jede weitere Diskussion so schwierig und an sich unergiebig.. Die Polizei hat am Anfang der Ermittlungen zu viele Fehler gemacht. Sie hat auch bis heute keinen Ansatz was der Hintergrund der Taten war. Es drängt sich da doch der Verdacht auf, dass es zu spät ist zum Gänseblümchen pflücken.

@AngRa
Yes, too late came the cry!

Trotzdem glaube ich an die Tercelbewegungen und denke, dass da einige
User (u.a. Bernd) bei mir sind.

@spookytooth

Ja, das ist sehr gut nachvollziehbar, dass einige an die Authentizität des Phantombildes glauben und andere an die Tercel-Bewegungen, denn man kann die Ermittlungsergebnisse der Polizei nur misstrauisch beäugen. Für mich gilt das insbesondere für die Überlegung der Polizei, dass eine Beziehungstat mit Verwechslung oder Auftragsmord als abwegig einzustufen ist.

Ohne Akteneinsicht kann man nicht prüfen was die Zeugenaussagen wirklich hergeben. Man kann auch nicht abschätzen inwieweit das Umfeld der Opfer tatsächlich im Hinblick auf Verdachtsmomente untersucht worden ist.

Ferner kann man auch nicht abschätzen inwieweit die Polizei damals in psychiatrischen Kliniken bzw. Einrichtungen ermittelt hat, denn die Polizei war sich ja auch nicht sicher ob der Täter überhaupt in dieser Ecke zu suchen ist. Dass unter dieser Voraussetzung Ermittlungen in diesem schwierigen Umfeld nur halbherzig geführt werden, ist nachvollziehbar.

Unterm Strich bleibt dann nur als Fakten, dass der Täter sicher Auto fahren konnte, denn er hat zumindest die Fahrzeuge unfallfrei aus der Göhrde gefahren, dass er 5 cm breites Leukoplastband hatte und dass er eine Schusswaffe unbekannten Kalibers in Besitz hatte .

@AngRa
Vielleicht habe ich irgend etwas überlesen...
Aber was hat denn jetzt eigentlich KONKRET auf der Tagung dazu geführt, dass nun allgemein (?) vermutet wird, dass es die Tercel-Bewegungen gar nicht gegeben hat?

@Mc_Manus

Die meisten lesen hier parallel auch in einem anderen Forum.

Dort hatte der User / die Userin @templer mit Beitrag vom 6.10.2014 11.20 Uhr zu den Tercel-Bewegungen folgendes geschrieben:


" Alle Zeugenaussagen können in Frage gestellt werden . Ganz besonders auch , was die Bewegung des Tercels am Klaubusch betrifft. "



http://www.crime-house.nl/index.php?page=Thread&threadID=39&pageNo=1

Ich hatte daraufhin hier die Frage gestellt, ob die hiesigen Teilnehmer an den Vorträgen diese Darstellung bestätigen können. Ich habe nicht vernommen, dass der Darstellung widersprochen worden ist. Also gehe ich davon aus, dass es Bestand hat, dass die Polizei die Tercel-Bewegungen nicht mehr als Fakt sieht. Für mich ist das wie gesagt keine Überraschung.

@AngRa
Danke für die Info

Erstaunlich!

Wenn ich das so lese !ich bin völlig anderer Auffassung!!

@Dill
Dafür bist Du bekannt. Alles zu widerlegen und in Kritik zu stellen Egal,wie gut überlegt die Post der User auch sind. Schade.

@Dill
Das unschöne ist,dass Dich auch Aussagen der Polizei und der Rechtsmedizin nicht interessieren. Auf der Tagung in Wustrow, wurden die Aussagen der User von den Ermittlungsbehörden so herausgegeben. Du willst wieder alles widerlegen. Schlimm

Ich habe inzwischen meine Suche nach dem Film, der die Rekonstruktion der Erschießung, wie von LL beschrieben, aufgegeben. Es war nicht Quincy, soviel steht fest, denn ich habe die alle durchgesehen. Beim Streaming fehlten 2. Die Serie kann ich trotzdem ausschließen, denn in der gesuchten Serie war gegen Ende der Serie ein weiterer Schauspieler mit am Werk, der in einer anderen Folge in einem Zelt vor der Stadt (welche?) wohnte, stets schwarz gekleidet war. Ich bin bei wikipedia alle US-Serien durchgegangen, aber leider sind die Fotos der Schauspieler dort Fotos zuallermeist von Greisen, da würde ich einen Mann mittleren Alters nun nicht mehr drin wieder erkennen.

@Zeitzeuge-WL
was hat es mit den Serien auf sich?

@Zeitzeuge-WL

Es ist äußerst schade, dass Du mit Deinen Recherchen nicht weiter gekommen ist. Es ist schon sehr merkwürdig, dass sich nicht feststellen ließ welches Kaliber die vom Täter verwendete Schusswaffe hatte. Da gab es ja schon Vermutungen, dass der Täter die Projektile aus den Verletzungen der Opfer "herausgepuhlt" hat. Kann sein, kann auch nicht sein. Interessant wäre was die Rechtsmediziner zu diesem Punkt denken.

@grizzly

LL hatte im Nachbar-Thread die Vorgehensweise der Erschießung im Detail rekonstruiert, das müßte etwas vor Seite 110 gestanden haben. Ich erinnerte mich, dies genau so bereits vor längerer Zeit in einer TV-Serie gesehen zu haben. Ich wollte das Ausstrahlungsdatum herausfinden, weil, sofern die Rekonstruktion richtig ist, der Täter die Vorgehensweise aus dem Fernsehen abgeguckt haben könnte.
Was bei LL fehlt: In der von mir gesehenen Folge, wurde eine Erschießung rekonstruiert und in dem Fall fehlte das Projektil. Der von mir nicht mehr auffindbare Darsteller rekonstruierte den Mord so, daß ein Mann mit einer kurzen Alibi-Lücke des Mordes überführt werden konnte. Er benutzte einen Kugelfang (es könnte etwas mit Wachs gewesen sein), woraus der bestanden haben soll und das verwendete Kaliber wären dann auch noch interessant gewesen, leider ist es mir im Laufe der Jahre oder besser Jahrzehnte entfallen.

@AngRa
Das Problem ist, da ich nicht weiss, welche Serie, müßte ich alle US-Krimi- bzw. Justizserien anschauen und vor allem diejenigen Folgen, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zuletzt ausgestrahlt wurden. Leider sind die meisten Serien gar nicht von Streaming-Diensten verfügbar, bei manchen nur die erste Staffel.