Die Göhrde-Morde

@Mc_Manus

Wir kennen die näheren Umstände der Zeugenvernehmungen nicht. Ich gehe davon aus, dass die Zeugen einander kannten . Die meisten werden in der Nähe des Fundortes gewohnt oder gearbeitet haben und sich über die Sichtungen unterhalten haben. Da hat einer dem anderen alles mögliche nachgeplappert und keiner wollte dem anderen nachstehen bezüglich der als wichtig empfundenen Beobachtungen. Also wie gesagt, es bleibt aus meiner Sicht schwierig mit Zeugenaussagen und ich sehe das alles sehr kritisch.

@all
Ich war ein paar Tage unterwegs und nicht hier, deshalb entschuldigt bitte die Frage. Aber was genau wird es denn am 4/5 10. in Wustrow geben? Habe ich das richtig verstanden, dass da quasi ein Seminar zu den Göhrde Morden veranstaltet wird, an dem auch einige Teilnehmer hier aus dem Forum teilnehmen?

@AngRa
Es ist interessant, dass du aus den sehr guten Gedankengängen von @EDGARallanPOE von gestern ganz andere Schlüsse ziehst als ich. Im anderen thread habe ich auch schon geschrieben, dass ich, aus diesem Blickwinkel betrachtet, die Handlungen des Täters eher als pathologisches Verhalten deuten würde - dass er es genau dort und genau so tun musste und sich nicht sagen konnte: heute morde ich mal in einem anderen Waldabschnitt und die Gegenstände lasse ich liegen.
Wobei dann natürlich die hier schon zigfach diskutierte Frage aufkommt, warum er aufhören konnte zu morden und ob er überhaupt aufgehört hat...

@soisser

soisser schrieb:zu dürftig....wieso, kannst Du es erklären? - eine Akteneinsicht wäre da schon hilfreicher...

Da ich keine Akteneinsicht bekomme würde, da ich weder Anzeigeerstatter, Geschädigter, Beschuldigter oder bei einer Lebens- bzw. Unfallversicherung beschäftigt bin, verbleiben mir nur Quellen, die öffentlich zugänglich sind.

@AngRa

AngRa schrieb:Ich gehe davon aus, dass die Zeugen einander kannten . Die meisten werden in der Nähe des Fundortes gewohnt oder gearbeitet haben und sich über die Sichtungen unterhalten haben. Da hat einer dem anderen alles mögliche nachgeplappert und keiner wollte dem anderen nachstehen bezüglich der als wichtig empfundenen Beobachtungen.

Wenn die Zeugen zuvor gewußt hätten, daß das Fahrzeug gesucht wurde, dann verstehe ich nicht, wieso nicht schon früher die Polizei verständigt wurde. Wußten sie es aber nicht, dann wußten sie von der Bedeutung ihrer Beobachtung nichts und dann fällt Deine Spekulation ganz einfach ins Wasser!

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Diesen Fehler hätte er noch ausbügeln können, indem er das zweite Paar viel weiter entfernt vom Ersten abgelegt hätte, so dass der Fundort des zweiten Opferpaares nicht vom Suchradius der Ermittler erfasst worden wäre. Aber auch hier patzt er.

Das ist eine sehr gute Überlegung.

Das ist nun ein Brainstorming unter Berücksichtigung verschiedener Theorien, daher kann es zwischen den einzelnen Annahmen durchaus zu Widersprüchen kommen. Es ist ein Versuch zu erklären, wieso der Täter dieser Anforderung vielleicht nicht gerecht wurde. Sicherlich sind noch mehr Erklärungen möglich.

1. Der Täter wußte bei Begehung der Tat nicht, daß die Polizei 800 Meter weiter am ersten Fundort zugegen war und daß die Leichen bereits entdeckt waren. Als er davon erfuhr, war es ihm egal, denn er hatte seine geplanten Taten vollendet.
2. Nachdem er von der Entdeckung der Leichen erfuhr, erschien ihm das Risiko zu groß, weil der Sicherungsangriff bzw. die Kontrolltätigkeit der Polizei dem Täter als zu umfassend erschienen, daß er die Leichen noch wegtransportieren konnte. Täglich fuhr er über die K13 und gab dann nach einer Woche resigniert auf.
3. Die Ortskenntnisse in der Göhrde waren nicht so umfangreich, wie angenommen. Er hatte zuvor das Naturschutzgebiet ausgekundschaftet und sich um keine alternativen Ablageorte gekümmert. Warum denn auch, denn das Betreten eines Naturschutzgebiets ist verboten und von anderen erwartete der Täter dummerweise genau das, was er sowieso nicht einhalten wollte.
4. Der Täter kommt nicht aus der Gegend und es war ihm egal, wann die Leichen gefunden wurden, denn er war schon längst weit weg.
5. Wichtig war dem Täter nur, daß die erste Tat möglichst nach der zweiten Tat entdeckt wird, denn nur die zweite Tat war dem Täter wichtig, die erste nur Beiwerk, um Motive zu verwischen.

@LuluLeika

schrieb:


@all
Ich war ein paar Tage unterwegs und nicht hier, deshalb entschuldigt bitte die Frage. Aber was genau wird es denn am 4/5 10. in Wustrow geben? Habe ich das richtig verstanden, dass da quasi ein Seminar zu den Göhrde Morden veranstaltet wird, an dem auch einige Teilnehmer hier aus dem Forum teilnehmen?
...............................................................................................................................................

Die Göhrde-Morde bilden einen wichtigen Bestandteil dieser heimatkundlichen Tagung.

Es werden aber auch andere Kapitalverbrechen behandelt.

Ich habe dir nochmal das gesamte Tagungsprogramm verlinkt, dass @Lady_Amalthea vor einigen Tagen schon einmal postete.


http://www.luechow-dannenberg.de/desktopdefault.aspx/tabid-5460/2357_read-60762

@Zeitzeuge-WL
@ all
Pkt. 5 ist absolut korrekt. Die Toten (W. und K.) sind dort regelrecht drapiert worden. Es sollte ein reines Sexualdelikt vorgetäuscht werden. Dabei sind die Motive von W. und dem Helfer geschickt verknüpft worden. Die Polizei hätte ansonsten sofort ausschließlich in eine Richtung (Beziehungstat) ermittelt. So haben die beiden Täter erreicht, was sie wollten. Die Polizei ist so völlig in die Irre geleitet worden und hat wahrscheinlich den Überlick verloren. Die sollte uns User fragen. Ich denke, dass wir das Motiv vollständig und richtig aufgeklärt haben.

@Kitz_Bambi
Es sollte für jede Theorie was dabei sein, daß heißt nicht, daß ich diesen Theorien auch anhänge.
Drapieren im Sinne von hübsch machen, trifft bei weitem nicht zu. Nach einem Sexualdelikt sieht die Tat am wenigsten aus, dies schloß die Polizei ja auch ebenso schnell aus, wie Raub. Wenn etwas vorgetäuscht wurde, dann war es die Tat eines Serienmörders mit argen psychischen Problemen, oder es war eben genau so ein Serienmörder und es waren nur die anderen Merkmale vorgetäuscht, oder es war gar kein Serienmörder, sondern eine Gruppe von Folterbegeisterten, die bundesweit ihre Morde in jeweils anderer Ausführung begingen, oder ....

Wir User haben die Tat nicht aufgeklärt. Die Lösung mit dem Ehemann ist sehr wahrscheinlich falsch und wurde ja auch von der Polizei schon ausgiebig geprüft.

Vielleicht eine info fuer auswaertige mitleser. Auf dem weg nach lg sah ich bei uelzen das ortschild gross liedern. Ich bin dann die abfahrt runter u. Durch den ort naehe uelzen gefahren. Auf der hauptstr. salzwedeler str . Befindet sich dort mit als einziges geschaeft noch heute die damalige baeckerei von warmbier. Sie heisst jetzt baeckerei meyer. Eine steintreppe fuehrt zur erhoeht liegenden ladentuer.. Kein kleines geschaeft. Das geschaeft befindet sich sehr uebersichtlich dort auf der hauptstr.. baeckermeister w hatte damals bestimmt keine konkurenz im ort. Wenn ortsansaessige ohne grosse fahrwege broetchen, brot, kuchen kaufen wollte, fuehrte( der weg zur baekerei w) an das alte vorderhaus mit zwei etagen grenzt ein groesseres imposantes hinterhaus ebenfalls aus backstein. Auffallend ist auch das groessere grundstueck. Die ermordung von frau w. Duerfte damals in dem seperaten ort ein paar km von der stadt uelzen entfernt monatelang das top gespraechsthema gewesen sein. Wenn der verdacht auf herrn w. Gefallen ist, hat er bestimmt schwierigkeiten mit seiner baeckerei erhalten. Ich koennte mir vorstellen, das in diesem ort noch heute personen wohnen, die mehr ueber die mordumstaende erfahren haben u. Noch heute verdachtsmomente haben. Baekermeister w. War nicht irgendeine person im ort, sondern ein mann den sicherlich jeder dort kannte,ebenso seine frau.. Wenige 100m hinter dieser hauptstr. Fuehrt der elbe seitenkanal entlang. Ob der baeckermeister auch in bad bev. Bekannt war, glaube ich nicht. Es sind doch einige orte dazwischen.

@wittinger

Vielen Dank für die Ortsbeschreibung betreffend Bäckerei W. in Groß-Liedern! Ich habe mir die Bäckerei immer ziemlich klein vorgestellt. Wenn das Ladengeschäft groß war und auch noch an exponierter Stelle lag, dann passte dort auch gut eine Lotto-Annahmestelle hinein. Dass die Ermordung von Frau W. dort lange Zeit Tagesgespräch war, kann ich mir sehr gut vorstellen. Das hatte sicherlich auch Auswirkungen auf das Geschäft. Interessant wäre es zu wissen, wie Herr W. das Geschäft nach dem Tod seiner Frau weiter geführt hat. Sie hat dort mitgearbeitet und war vermutlich auch die Seele des Geschäfts. Dafür einen Ersatz zu finden war vermutlich nicht einfach.
Ist darüber inzwischen etwas bekannt?

@AngRa
Ich mag mir das gar nicht vorstellen. Hinz und Kunz wird in die Bäckerei gerannt sein um dort einzukaufen. Es bestand ja die Möglichkeit aus erster Hand Neuigkeiten aufzuschnappen.

Herr W. wird nicht im Mittelpunkt gestanden haben. Es ist ja eher unüblich das der Bäckermeister im Ladenlokal hinter der Theke steht.

@Zeitzeuge-WL
@maif

Ihr kommt doch aus der Gegend. Wie ist eigentlich das Wendland religiös aufgestellt ?

Ich vermute einen größeren Anteil der evangelischen Konfession ?

Könnt ihr das bestätigen ?

Herr w. Wird als baeckermeister nur wenig in seinem ladengeschaeft anwesend gewesen sein. Frau w. Duerfte weitlaeufiger bekannt gewesen sein, weil sie ausser stammkundschaft auch gelegentlich durchfahrende personen bei der baeckerei angehalten haben. Seitliche parkplaetze am strassenrand, auffaelliges geschaeft in ein einer breiten durchfahrtsstr.
Herr w. Soll auch ein eigenes schiff gehabt haben. Warum auch nicht. In gross liedern befindet sich der yacht hafen vom uelzen in seitenarm des elbe seitenkanales. Theoretisch brauchte w. Nicht sein auto oder den zug zu nehmen um nach bad bevensen zu kommen. In bad bevensen gibt es auch eine anlegstelle. Der seitenkanal ist nicht weit vom hotel faehrhaus entfernt. Das hotel faehrhaus am ortsrand angrenzend eines waldes. wiederum nur wenige 100m zum klaubusch.

@wittinger

Auch die Information ist interessant, dass man von Groß-Liedern aus auf dem Wasserwege nach Bad Bevensen gelangen konnte.

Interessant ist auch, dass Herr W. wohl eine Yacht hatte. Für Reparaturarbeiten an Yachten hat man früher Leukoplast verwendet.

Siehe hier den entsprechenden Hinweis des "Freundeskreises klassische Yachten" betreffend Reparaturarbeiten an der Yacht.

"Als wirksame "Erste Hilfe" bei nicht zu großen Lecks in der Außenhaut des Überwasserschiffes und in Decks zum Beispiel bei Sperrholzbooten, bei denen die Bordwand durchstoßen wurde, hat sich Leukoplast bewährt, das man auch zum Kleben gerissener Segel verwenden kann. Oft sitzen solche Flicken nachher noch die ganzen restlichen Wochen der Saison auf der Außenhaut oder auf den Segeln. Leukoplast, das ursprünglich für Wundverbände verwandt wurde, ist inzwischen weiter entwickelt worden und hat Gesellschaft von einer ganzen Reihe ähnlicher selbsiklebender Erzeugnisse mit noch besseren Eigenschaften bekommen"

http://www.fky.org/restaurierung/reparatur/reparatur4.html

@EDGARallanPOE

EDGARallanPOE schrieb:Ihr kommt doch aus der Gegend. Wie ist eigentlich das Wendland religiös aufgestellt ?

Ich vermute einen größeren Anteil der evangelischen Konfession ?

Könnt ihr das bestätigen ?

Das kann ich bestätigen. Katholiken sind hier in der Gegend eher die Ausnahme. Allerdings war vor der Grenzöffnung der gesamte Kreis Lüchow-Dannenberg ein beliebter Anlaufpunkt für Erholungs- und Ruhesuchende besonders aus Hamburg und Berlin. Damals haben sich auch viele Großstädter dort angesiedelt, entweder durch Kauf eines "Wochenendhauses" oder eines Altersruhesitzes. Darüber hinaus besteht auch heute noch eine große alternative und künstlerische Szene im gesamten Kreis. Was ich damit sagen will: Ein Großteil der Letztgenannten lebt eher konfessionslos...

EDGARallanPOE schrieb:Ihr kommt doch aus der Gegend. Wie ist eigentlich das Wendland religiös aufgestellt ?

Ich vermute einen größeren Anteil der evangelischen Konfession ?

Aber was/wo ist bei diesen Fragen der Kontext zu den Göhrde-Morden?

@Mc_Manus

Mc_Manus schrieb:Aber was/wo ist bei diesen Fragen der Kontext zu den Göhrde-Morden?

DAS würde mich auch interessieren...

@all
Ich gehe davon aus, dass unser Göhrde-Monster auch der Mörder von Jutta H. ist. Die Ausführung
der Taten ähneln sich auf jeden Fall. Das Phantom beim Fall von Jutta H. zeigt einen gepflegten Mann. Dieser muss oberflächlich und auf den ersten Blick durchaus seriös und gebildet gewirkt haben. Jutta H. fand ihn nett, weil er vielleicht intelligent und anständig wirkte. Sie hat ein wenig
mit ihm geflirtet und dann ist er ausgetickt und über sie hergefallen. Der Mann hatte gemäß Dar-
stellung auf der Zeichnung einen Anzug an wurde seinerzeit auf ca. vierzig geschätzt. Er könnte
damals jünger gewesen sein, weil sein seriöses Outfit älter macht. Das bilde ich mir jedenfalls ein.
Wenn meine Annahmen korrekt sind, dann hat er bereits 5 Menschen auf dem Gewissen und ist
damit ein Massenmörder.

@Kitz_Bambi

Ich sehe eine 3/4 lg. Herrenjacke in beige ...!

@Boccer
Du hast Recht, er hatte die genannte Jacke an. Ich glaube, ich urteile nicht immer rational. Bei mir
ist viel Mystik dabei und vor meinem geistigen Auge formen sich die Bilder zusammen und ergeben
ein einheitliches Ganzes. Es sind viel mystische Eingebungen dabei, die ich nicht immer rational
erklären kann. Ich sehe durch Menschen hindurch und erkenne sofort deren dunkle Seite. Manchmal
bin ich zu Tode erschrocken, weil ich den Teufel erkenne. Ich hoffe nicht, dass ich hier alle jetzt
maximal irritiert habe. Meidet mich jetzt bitte nicht!

@EDGARallanPOE

Ich weiß zwar nicht, was Du davon ableiten möchtest, aber Axoltl hat es bereits gesagt.

Diese Gegend ist eindeutig evangelisch geprägt.