@EDGARallanPOEIn dieselbe Richtung gingen meine Gedanken, die ich hier vor einigen Tagen niedergeschrieben hatte. Das Auffinden des zweiten Opferpaares erfolgte noch recht zeitnah nach der Tat und dieses hatte der Täter dadurch verursacht, weil er das zweite Paar in Tatortnähe des ersten Paares getötet hat. Die Nähe der Tatorte war sozusagen ein Fehler, der für den Täter fatale Folgen hätte haben können. Ich gehe davon aus, dass beide Tatorte im Revier Röthen lagen, wie auch von der Polizei angenommen.
Das Töten des zweiten Paares in der Nähe des ersten Tatortes brachte gleich mehrere Risiken mit sich.
Zum einen konnte sich der Täter bei der Vorbereitung und der Ausführung der Tat im Forstrevier Röthen nicht mehr wirklich sicher fühlen, denn es hätte jederzeit sein können, dass die ersten Leichen entdeckt werden, während er sich im Gebiet aufhält um dort , wie einige vermuten nach neuen Opfern Ausschau zu halten oder sich mit neuen Opfern zu treffen, wie andere vermuten und die Opfer dort zu töten.
Dass das erste Opferpaar nicht schnell gefunden wird, darauf konnte der Täter nicht vertrauen, denn sie waren nicht vergraben, sondern sie lagen mit Reisig bedeckt in einem Gebiet, das von Beerensammlern frequentiert wird und von Beerensammlern wurden die Leichen letzten Endes aufgrund des weithin wahrnehmbaren Leichengeruchs auch gefunden. Er muss immer die Möglichkeit vor Augen gehabt haben, dass die Leichen jederzeit gefunden werden können.
Zum anderen hätte er nach einer weiteren Tat im Gebiet auch mit einer für ihn ungünstigen schnellen Auffindung der zweiten Opfer rechnen müssen.Nach dem Auffinden des ersten Paares wäre nämlich absehbar gewesen, dass der Fundort weiträumig von der Polizei abgesucht wird um Gegenstände der Opfer zu finden und auch um Hinweise auf den Täter zu finden. Wie groß der Radius ist, der abgesucht wird, ist sicherlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei einem Doppelmord, also einem besonders schweren Verbrechen, bei dem auch noch keine Gegenstände bei den Leichen zu finden waren, ist der Suchradius groß. Das hätte auch dem Täter bewusst sein müssen
Diese Überlegungen hätten für den Täter die Konsequenz haben müssen, dass dieses Gebiet nach der ersten Tat für ihn tabu ist.
Dennoch hat er trotz der genannten Risiken in Tatortnähe weiter gemordet. Ich meine, dass er die Risiken in Kauf nehmen musste, weil die zweiten Opfer keine Zufallsopfer waren. Beliebige Opfer hätte er in anderen Waldgebieten suchen können, was weniger risikoreich gewesen wäre, zumal einige vermuten, dass er zuvor auch schon in anderen Waldgebieten ( Lucie- Irma Busch) getötet hat und somit auch andernorts Ortskenntnisse hatte .
Es bestand mE vielmehr eine Beziehung zwischen Täter und zweiten Opfern und er musste sie dort zwangsläufig in der Nähe des ersten Tatortes im Revier Röthen ermorden, weil sie sich dort aufgehalten haben und er nur dort auf sie treffen konnte. Er hatte keine andere Wahl als nochmals dort zu töten.
Der Polizei ist dieser Punkt offensichtlich auch durch den Kopf gegangen und sie hat versucht dieses mit ihrer Zufallsopfertheorie in Einklang zu bringen, indem sie die Vermutung geäußert hat, dass es dem Täter vielleicht einen zusätzlichen Kick verschafft hat, wenn er in Gegenwart der Polizei am ersten Tatort weiteren Opfern auflauert und sie ermordet.
Dass er den zweiten Tatort aus Gründen des "no risk no fun" ausgewählt hat, glaube ich nicht, denn der Täter war kein Spielertyp, er hat Risiken nicht gesucht und mit ihnen gespielt und an diesem Spiel Freude gehabt. Er hat bei allem was er getan hat sehr überlegt und kalkuliert gehandelt, ansonsten wäre ihm der Überfall auf zwei Personen nicht gelungen, ansonsten hätte er Spuren in den Fahrzeugen hinterlassen und er hätte auch nicht die Fahrzeuge aus der Göhrde weggefahren ( ich gehe davon aus, dass die Göhrde Tatort war) und sämtliche Gegenstände der ersten Opfer aus dem Wald geschafft, um zu verhindern dass Tiere sie dort verteilen. Aus meiner Sicht ist er in Bad Bevensen auch nicht mit dem Tercel herumgekurvt, wie ich schon mehrfach ausgeführt habe, sondern er hat nur das Notwendige getan, nämlich das Fahrzeug am späteren Fundort abgestellt.