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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

13.03.2012 um 22:58
Den Fall, den Bernard in seinem letzten Post angesprochen hat, ist der sogenannte Soltau-Mord, Name des Opfers ist Jutta Hebel. Die Tat geschah im Mai 1999. Wie Bernard schon schrieb war sie dort zur Kur. Sie machte sonntags einen Ausflug zum Wilseder Berg, wo sie noch von mehrern Zeugen gesehen wurde. Ihre Leiche wurde dann abseits des Weges im Gebüsch gefunden. Die Polizei suchte seinerzeit Bildmaterial von Ausflüglern, die sich im relevanten Zeitraum dort aufhielten. Die Möglichkeit bestand, dass Jutta Hebel und ihr Mörder zufällig fotografiert wurden.

Parallele zum Göhrde Mord ist das Abstellen des PKWs (siehe obrigen Post von Bernard). Des weiteren entwendete der Täter persönliche Gegenstäde von Jutta Hebel, in den Göhrde Morden wurden ebenfalls persönliche Gegenstände entwendet.
Der Wilseder Berg ist nicht weit von Lüneburg entfernt, zur Göhrde ca 80km.

Hier wäre noch der XY-Filmfall dazu...

https://www.youtube.com/watch?v=DN8tf1rn8c4

https://www.youtube.com/watch?v=tZCTsQEdgFY (Video: Aktenzeichen XY 18.02.2000 5/10)

https://www.youtube.com/watch?v=tVyRPanZQRE (Video: Aktenzeichen XY 18.02.2000 6/10)


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Die Göhrde-Morde

13.03.2012 um 23:24
aber der Heide Mörder wurde ja gefasst. Ich hoffe die Polizei hat geprüft ob er mit den Göhrde Morden was zu tun hat.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 07:54
Das ist richtig, der Heidemörder Thomas Holst wurde gefasst, er agierte von 1987 - 1990. Er hat 3 Frauen vergewaltigt, gequält und zerstückelt. Im September 1995 gelang Holst mit Hilfe seiner Therapeutin die Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt der forensischen Abteilung des Landesbetriebskrankenhauses in Hamburg. Drei Monate später Ende Dezember stellte er sich.

Der Mordfall Jutta Hebel hingegen, sie wurde im Mai 1999 ermordet, ist bis heute ungeklärt.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 11:25
@Lady_Amalthea
Wenn man in der Zeit im Norden gelebt hat, ist es ganz normal sich für schlimme Verbrechen zu interessieren, welche im eigenen oder den angrenzenden Bundesländern verübt wurden. Gerade auch, wenn man ohnehin "Hobbykriminalist" und Fan von "Aktenzeichen XY... - ungelöst" ist. Das sich nun besonders tragisch-mysteriöse Fälle auf den Bereich von Lüneburg konzentriert haben (seinerzeit etwa 150 km von meinem Wohnort entfernt), ist aber reiner Zufall gewesen...

@Quinzy

MfbzDF Dankstempel

Die Therapeutin, welche Thomas Holst seinerzeit zur Flucht verhalf, hat er gestern vor 15 Jahren geheiratet. Eine Klage des Mörders auf "Vollzug der Ehe", um sich regelmäßig ohne Beobachtung (aber unter Bewachung) mit seiner Ehefrau in einer Klinik treffen zu dürfen, wurde abgewiesen. Ob die Ehe noch besteht entzieht sich meiner Kenntnis; Holst selber dürfte aber in Gewahrsam geblieben sein, da er im Prozeß gutachterlich als untherapierbar bei extremer Rückfallwahrscheinlichkeit eingestuft wurde. Holst war damals ein hochintelligenter und charmanter Mann, der sich gepflegt zu artikulieren wußte und auch ein gewisses Charisma besaß. So vom Typ "idealer Schwiegersohn" oder "Christian Wulff"... ;)
"DER SPIEGEL" hat sich damals in einer Reihe von Artikeln mit Thomas Holst befaßt; eine Übersicht findet sich hier:

http://www.spiegel.de/thema/thomas_holst/ (Archiv-Version vom 11.12.2011)


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 11:56
@Quinzy
achso das war gar nicht der selbe...hmm... ja denn könnte der Mörder von Jutta natürlich auch der Göhrde Mörder sein, vieleicht mordet er ja nur alle 10 Jahre. Kann ja sein, dass ihm das reicht...


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:07
Um noch einmal den Bogen von Thomas Holst zum threadbezogenen Fall der "Göhrde-Morde" zu spannen: Der Gutachter im Prozeß gegen Holst, der renommierte Professor Hans-Jürgen Horn, stellte neben "Untherapierbarkeit" und "extremer Rückfallwahrscheinlichkeit" auch noch fest, daß "weitere Tötungen nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich seien". Das kann sowohl für die Zukunft... - als auch für bislang Holst nicht zugeordnete Taten vor seiner Festnahme gelten. Versuche das gerade mal zeitlich mit den Morden in der "Göhrde" abzugleichen...


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:31
23.11.87 Ermordung der Studentin

Holst vergewaltigt und erdrosselt Andrea Grube-Nagel.

11.2.88 Ermordung von Petra Maaßen

Holst vergewaltigt, mißhandelt und erwürgt die Mutter zweier Kinder.

26.11.90 Ermordung von Lara Holz

Der „Heidemörder“ vergewaltigt und erdrosselt die Schülerin.

24.12.90 Verhaftung von Holst

6.4.93 Verurteilung



Die Göhrde Morde

21.05.1989

12.07.1989


Wenn Thomas Holst für die Göhrde Morde als Täter in Frage kommt, dann wären diese nicht seine erste und auch nicht seine letzten Taten gewesen.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:36
@Bernard
Es gibt doch ein Phantombild vom Göhrde Mörder, die Pilze sammler haben ihn ja gesehen. Aber ich denke da die Beweise so dünn sind ist es schwer das vor Gericht zu beweisen, es sei den es gibt noch Spuren von denen wir nichts wissen oder die zur damaligen Zeit als unwichtig gesehen wurden, jetzt aber durch neue Technik doch sinnvoll wären. Die sollten vieleicht in ganz Deutschland die "Cold Case'es" mal wieder aufrollen und schauen ob man nicht einige doch noch aufklären kann.
Aber dafür is wohl wieder kein Geld da, das fließt lieber nach Griechenland...


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:38
@Quinzy
@Bernard
Aber es konnte ja kein sexueller Misbrauch oder grausame Quälerei festgestellt werden, wenn ich mich recht entsinne.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:45
Ich habe mal etwas über mögliche Motive gefunden und welchen Bezug der Täter zur Göhrde gehabt haben könnte. Dieter Weihser, Kriminalhauptkommissar, gehörte damals zur 50 köpfigen Mordkommission sagte dazu....

Den Mörder vermutet er im Umfeld der Göhrde. Irgendwie müsse er mit der Göhrde zu tun haben. Ein Tierliebhaber? Ein Natur- fotograf? Ein Waldarbeiter, Jäger, Förster? Das erste Paar habe der Mörder jedenfalls weit abseits eines Hauptweges aufgespürt, das zweite womöglich von einem Hochsitz aus beobachtet. Kräftig, sagt Weihser, müsse der Täter auch gewesen sein. Das zweite Paar war nämlich vom Göhrde-Phantom in die Schonung gezerrt worden.

Zum Motiv traf er folgende Aussage... entweder hatte der Täter »ne totale Macke, dass der Wald ihm gehört und er hat sich einfach nur gestört gefühlt», sagt Weihser. Oder aber es waren klare Sexualdelikte. Demnach war der Mörder »psychisch so durchgeknallt, dass er auf Pärchen reagiert». Das wäre nicht einmalig in der Kriminalgeschichte, sagt Weihser. Es gebe zwar keine Spuren einer Vergewaltigung; aber immerhin waren die Reinolds möglicherweise nackt oder halbnackt beim Sonnenbaden; und bei Ingrid Warmbier war der BH zerschnitten.

Es gab Anfangsverdächtige. Die Polizei hatte zum Beispiel drei Förster aus der Göhrde auf dem Kieker. Kein Ansatz - ausermittelt, erzählt Weihser. Auch die nicht totzukriegende Theorie Auftragsmord - ausermittelt. Demnach sollte der gehörnte Ehemann Ingrid Warmbiers einen Auftragskiller auf seine Frau und seinen Nebenbuhler angesetzt haben. Das erste Paar wäre demzufolge nur ein Versehen gewesen. Weihser kann dieser Theorie nicht folgen: Für einen Mann aus dem bürgerlichen Milieu sei es nun einmal nicht so einfach, eben mal einen Auftragsmörder zu engagieren. »Der könnte den Auftraggeber bis ans Ende erpressen», weiß Weihser. Und spreche man den Falschen an, sei man sofort dran.


Weiterhin sagt Weihser...Der Göhrde-Mörder könnte inzwischen tot sein, auf Madagaskar eine Strandbar betreiben, in einer Psychiatrie oder im Knast einsitzen - oder ganz normal unter uns leben.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:48
@Lady_Amalthea
Zitat von Lady_AmaltheaLady_Amalthea schrieb:Aber es konnte ja kein sexueller Misbrauch oder grausame Quälerei festgestellt werden, wenn ich mich recht entsinne
Laut den Aussagen von Weihser (siehe obriger Post) konnte ein Sexualdelikt auch nicht ganz ausgeschlossen werden.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:52
Zitat von QuinzyQuinzy schrieb: Weiterhin sagt Weihser...Der Göhrde-Mörder könnte inzwischen tot sein, auf Madagaskar eine Strandbar betreiben, in einer Psychiatrie oder im Knast einsitzen - oder ganz normal unter uns leben.
Genau das ist das große Poblem!

Also ich denke, die Tat um Jutta Hoebel hört sich doch eher ähnlich an und da saß Thomas Holst ja schon ein.

Gibt es den zu dem Fall mehr Spuren??


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 12:56
@Quinzy
@Lady_Amalthea

Nochmals Dank... - die Chronologie hatte ich vorhin auch schon mal auf dem Schirm. Konnte sie dann aber nicht wieder finden. War -glaube ich- beim "SPIEGEL"...?
Also zeitlich würde es durchaus hinkommen. Gleichwohl nehme ich ganz stark an, daß die Polizei für den Zeitpunkt der "Göhrde-Morde" den Aufenthalt von Holst und somit sein Alibi schon sehr genau untersucht haben dürfte. Allerdings die Abgebrühtheit, in unmittelbarer Nähe zu einer laufenden Ermittlungsarbeit zwei weitere Morde zu begehen, würde ich Holst von seinem Charakter her schon zutrauen. Auch wenn es ansonsten seinem persönlichen "Opferschema" eher nicht so entspricht...
Das nach den Angaben von aufgeregten Beerensuchern, die einen Mann nur sehr kurz auf dem Weg zum Forsthaus gesehen haben gefertigte "Phantombild", würde ich indes nicht überbewerten. Zumal es ja nicht feststehend ist, daß es sich tatsächlich um den Mörder gehandelt hat; mit einem dunklen Beutel laufen so einige Schwammerl- oder Beerensucher im Wald herum. Und Thomas Holst ist während der Zeit, wo er aus der Hamburger Psychiatrie geflüchtet war und sich in einem Appartment in der Hansestadt verborgen hielt (direkter Nachbar war übrigens ein Kriminalbeamter!) ein Meister im äußerlichen Verändern gewesen. So rasierte er sich selbst eine ausgeprägte Stirnglatze und unterschied sich dadurch tatsächlich erheblich von den veröffentlichten Fahndungsfotos.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 14:28
So - habe mir jetzt mal den Filmfall "Jutta Hebel" genau angeschaut. Ähnlichkeit zu den "Göhrde-Morden" durchaus erkennbar. Verheiratete Frau, in der Lüneburger Heide mit eigenem Auto unterwegs; nicht abgeneigt, mit einer männlichen Zufallsbekanntschaft "spazieren" zu gehen. Die "" "Gänsefüßchen" setze ich jetzt nicht, weil ich davon ausgehe daß es zu "mehr" gekommen ist und bei "XY" nur nicht erwähnt wurde (das alte Lied: "Täterwissen" usw.), aber durchaus denkbar und vom Opfer (vielleicht erst später) "gewollt" war. Bei den "Göhrde-Morden" waren die Opfer -mehr oder minder- "leicht bekleidet"; ja womöglich auch in einer "eindeutigen" Situation befindlich als sie ermordet wurden. Frau Hebel mag -möglicherweise- ihrem Begleiter (absichtlich oder unbeabsichtigt) "signalisiert" haben, daß sie einem weitergehenden Flirt nicht abgeneigt sei. Allein solch "verwerfliches Denken" kann bei diesem und in seinem kranken Hirn schon als "Auslöser" dazu gedient haben, sie um´s Leben zu bringen. Der Täter nimmt ihre Tasche, sucht das Fahrzeug auf und fährt nach Soltau, um es dann auf einem öffentlichen Klinik-Parkplatz abzustellen. Eigentlich egal, wo das letztendlich geschieht - nur in der Nähe des Bahnhofs muß es sein. Der liegt in Soltau rund 800 Meter vom Abstellort des roten Opel-Corsa mit Rendsburger Kennzeichen. "Trophäen" werden auch mitgenommen; neben Rucksack mit persönlichen Papieren und Kreditkarten das häusliche Schlüsselbund und ein Zimmerschlüssel der medizinischen Herberge; vermutlich auch noch Autowerkzeug, ein "Felgenschlüssel". Ab mit der Eisenbahn, in Buchholz i.d. Nordheide einmal umsteigen und nach etwas über einer Stunde Reisezeit untertauchen in der Großstadt Hamburg...


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 16:46
@Bernard
Zitat von BernardBernard schrieb: Nochmals Dank... - die Chronologie hatte ich vorhin auch schon mal auf dem Schirm. Konnte sie dann aber nicht wieder finden. War -glaube ich- beim "SPIEGEL"...?
Nichts zu danken Commissaire, Vorlage für die Chronologie war der FOCUS.
Zitat von BernardBernard schrieb: Gleichwohl nehme ich ganz stark an, daß die Polizei für den Zeitpunkt der "Göhrde-Morde" den Aufenthalt von Holst und somit sein Alibi schon sehr genau untersucht haben dürfte.
Vielleicht hat die Polizei ihn aber auch nicht überprüft, weil die Göhrde-Morde nicht in sein Opferschema passen. Die Polizei vermutete ja auch einen Bezug zur Göhrde, obwohl vielleicht hat er den ja auch? Von seiner Statur her könnte Holst wieder ins Schema passen, der Mörder muß laut Polizei auf jeden Fall kräftig gewesen sein.

Ich kenne zu den Göhrde-Morden keinen vergleichbaren hier in Deutschland.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 16:48
@Lady_Amalthea
Zitat von Lady_AmaltheaLady_Amalthea schrieb: Also ich denke, die Tat um Jutta Hoebel hört sich doch eher ähnlich an und da saß Thomas Holst ja schon ein.

Gibt es den zu dem Fall mehr Spuren??

Leider findet man herzlich wenig über den Fall Jutta Hebel, nur den XY-Beitrag.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 17:11
@Quinzy
"Ich kenne zu den Göhrde-Morden keinen vergleichbaren hier in Deutschland."

Sicher? Sogenannte "Pärchenmorde" sind mir z.B. aus den Anfangsjahren von "XY" durchaus erinnerlich; ein Fall behandelte einen Bundeswehr-Soldaten der mit seiner Freundin beim "Schäferstündchen" im Wald ermordet wurde. Oder das holländische Ehepaar Truus und Harry L. ("Brennendes Wohnmobil"), welches in ihrem Fahrzeug Nähe Traunstein erschossen wurde (Sendung vom 24.10.1997; nach wie vor ungeklärt). Doch, da gibt´s schon einige...

Und nun - wie immer um diese Zeit- gehe ich meine "Katzen-Familie" füttern. Und dann langsam vorbereiten auf die heutige "Hauptsendung"... ;)

Was haben wir denn heute im Programm, Rudi...?

Wieder viele spannende und interessante ungelöste Kriminalfälle, Monsieur Commissaire, die unsere Zuschauer sicher gebannt verfolgen werden:

Köln
Mit Messer erstochen - Tragisches Ende einer großen Liebe
Eine Amerikanerin macht in Deutschland Urlaub und lernt per Zufall ihren Traummann, einen 44-jährigen Junggesellen, kennen. Trotz Fernbeziehung kommt man sich näher, am Ende werden Heiratspläne geschmiedet. Doch dann wird der Zukünftige brutal ermordet. Die Tat bleibt ungeklärt. Doch Jahre später gibt es plötzlich eine neue Spur.

Wien
Zwei Taten, zwei Millionen Beute - Wiener BKA jagt erfolgreiche Räuber
Zwei lässig gekleidete Männer klingeln an der Ladentür eines edlen Kunst- und Antiquitätenladens. Der Angestellten sind die Männer nicht geheuer. Aus einem plötzlichen Impuls heraus öffnet sie den Unbekannten nicht die Tür. Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellen wird. Denn nur Stunden später kommen die Männer wieder, und diesmal öffnet eine Kollegin die Tür.

Bad Orb
"Päckchen für Sie!" - Falsche Postboten überfallen Hausfrau
Zwei Männer geben sich als harmlose Paketzusteller aus. Als ihnen die ahnungslose 32-Jährige die Tür öffnet, fackeln sie nicht lange. Sie bedrohen ihr Opfer mit einer Waffe und fragen nach dem Tresor. Als ihnen die verzweifelte Frau nicht helfen kann, rasten die Täter völlig aus - mit fatalen Folgen für das Opfer.

Bendorf
Täter mit Insiderwissen? - Kiosk-Räuber macht ungewöhnlich hohe Beute
Ein ganz normaler Kiosk in einem kleinen Einkaufs-Komplex. Große Bargeldmengen sind hier in der Regel nicht vorhanden. Doch an einem bestimmten Tag sind aus verschiedenen Gründen über 20.000 Euro in der Kasse. Prompt wird der Kiosk von einem unmaskierten Täter ausgeraubt. Zufall? Die Polizei glaubt eher, dass der Täter einen Tipp bekommen hat.

Hamburg
Bei Ankunft Raub - Mieses Duo lockt Opfer über das Internet
In einem Internetcafé legen zwei unbekannte Männer den Grundstein für ihre hinterhältigen Machenschaften. Über Anzeigen in einer Autobörse locken sie Interessenten aus ganz Deutschland nach Hamburg. Doch statt der erhofften Gebrauchtwagen warten dort bewaffnete Kriminelle auf die Opfer.

Kirn
Eine wandelnde Zeitbombe? - Polizei jagt seltsamen Perücken-Räuber
Ein Mann mit Zottel-Perücke sorgt für Unruhe in der Innenstadt. Offenbar hat er es darauf abgesehen, den Menschen um sich herum einen Schrecken einzujagen. Dann erkundigt er sich in einem Schmuckgeschäft nach Eheringen und wirkt dabei plötzlich ganz harmlos. Erst als er eine Stunde später noch einmal zurückkehrt, zeigt der Mann wieder sein wahres Gesicht.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 17:22
@Bernard

An das "Brennende Wohnmobil" habe ich garnicht gedacht, das holländische Pärchen, ja stimmt...

Danke für die Vorschau auf die heutige Hauptsendung, ich bin auch Fan. Dann sollen sich deine Stubentiger mal den heutigen Schmaus munden lassen...:-) Ich wünsche dir später gute Unterhaltung bei Rudi.


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 19:17
@Quinzy
Nein, "Liebespaarmorde" sind in der Kriminalistik wahrlich nichts Neues! Bereits 1971 berichtete "DER SPIEGEL" über dieses -seinerzeit neue- Phänomen in seiner Rubrik "Verbrechen":

05.07.1971

Mörder unterwegs
Ein neuer Deliktstyp beschäftigt Polizei und Kriminologen: Morde in Autos mit Liebespaaren. Wie im jüngsten Fall bei Menden erschwert mangelhaftes Wissen über die Tatmotive die Jagd nach dem Täter.


Im Wald und auf der Heide, am Fluß und auf der Wiese, wo immer auch Pärchen ihre Freude suchen -- das Glück kommt ihnen kaum noch allein. Denn nicht nur Spanner durchforsten wie eh und je die örtlich bevorzugten Liebesreviere. Mehr und mehr sind auch Mörder unterwegs.
Sie erschlugen den Bäckermeister Friedhelm Behre und seine Freundin Thea Kurmann in einem Ford-Pkw und versenkten das Auto samt Leichen in einem See bei Düsseldorf. Sie erdrosselten bei Buderich den Kraftfahrer Peter Falkenberg und seine Freundin Hildegard Wassing im parkenden Mercedes.
Der Schleifer Willy Abler und seine Geliebte Doris Finger wurden am Autobahnrastplatz Humboldtsblick zwischen Göttingen und Kassel erschossen, der Vermessungsgehilfe Michael Schreiber und die Verkäuferin Gudrun Sawitzki im Wald zwischen Lorsch und Lampertheim.
Der Maschinenarbeiter Werner Boost richtete auf einer Düsseldorfer Rheinwiese einen Rechtsanwalt, der im Auto zu einem 18jährigen zärtlich war. Und Ende vergangenen Jahres wurden der Obergefreite Bernd Weber und die Schwesternschülerin Gabriele Steimle auf dem Stuttgarter Waldparkplatz Schattengrund gefunden, erschossen und mit Draht aneinandergebunden.
Uschi Wollenweber, 16, und Wolfgang Drolshagen, 19, kamen vor drei Wochen noch einmal davon, nachdem das Mädchen es unter Waffenandrohung im Wald bei Iserlohn hatte geschehen lassen. Die beiden Liebespaare Gabriele Kembügler, 16, und Clemens Großmann, 18, Rita Schneidersmann, 20, und Heinz-Helmut Meyer, 24, aber wurden am Samstag vorletzter Woche nur einige Kilometer weiter auf einem ehemaligen Nato-Schießplatz bei Menden durch Genickschüsse und einen Kopfschuß ermordet. Bäuchlings nebeneinander aufgereiht, die Frauen nackt, so entdeckte der britische Major May die vier Leichen beim Sonntagsspaziergang mit Frau und Tochter.
Kein Zweifel, die Kriminalwissenschaft muß einen neuen Deliktstyp verzeichnen: den Mord an Liebenden, mit mindestens zwei Opfern. Seit Séparées mobil und Intimitäten sichtbar sind, steigt offenbar auch die Zahl dieser Verkehrs-Toten. Für die Täter sind die Gelegenheiten durchweg günstig, denn die oft entblößten und erregten Paare leisten im Schock der Überraschung und der Peinlichkeit nur selten Gegenwehr. Und Hilferufe vom regelmäßig abgelegenen Tatort würden ohnehin meist ungehört verhallen.
Aufzuklären sind die Taten andererseits schon deswegen besonders schwer, weil sie fast stets im Dunkeln ohne Zeugen begangen werden und bis zur Entdeckung häufig viel Zeit zur flucht verstreicht. Vor allem aber sind die Gewaltverbrecher schwer zu fassen, weil das Tatmotiv kaum je erkennbar ist, bevor sie es nicht selbst erläutert haben. Der Kreis der Verdächtigen kann mithin nur vage und groß gezogen werden.
Gängige Motive wie Lustgewinn, Bereicherung und Rache sind keineswegs mehr die einzig denkbaren Auslöser. Und landläufige kriminologische Kategorien wie Sexualmord und Raub oder Notzucht mit anschließendem Verdeckungsmord reichen nicht hin, die Konstellation Doppelopfer zu umreißen. "Wissenschaftlich ist das alles noch keineswegs aufgearbeitet", sagt der Frankfurter Kriminologe Professor Friedrich Geerds.
In die Betrachtung einzubeziehen wären zumindest drei Fallgestaltungen:

- der Geliebten- oder Gattenmord, bei dem der Täter es nur auf ein Opfer abgesehen hat, das er aus verschmähter Liebe, Eifersucht oder Haß umbringen will; seine Aggressionen richten sich nur ausnahmsweise auch gegen den fremden Sexualpartner;

- der Lustmord, häufig nach Notzucht begangen, bei dem der Täter die Beseitigung der gedemütigten Opfer sexuell genießt; er wird vorwiegend von geistig Kranken, sexuell Deformierten, wegen eigener Unfähigkeit aus neidischem Haß und besonders grausam verübt -- bis hin zum Verzehr der Geschlechtsteile;

- der Gelegenheitsmord des prädisponierten Gewalttäters, der auf Lebensvernichtung aus ist und ohne konkrete Motivationen gegenüber seinen Opfern nur tötet, weil er das Risiko beim Pärchenmord gering einschätzt.

Daß freilich nicht ausschließlich aus Liebe oder allein aus Lust gemordet wird, sondern gelegentlich auch mit Lust und Liebe, kompliziert die Motivationssuche zusätzlich.
Und der Spanner zum Beispiel, auch Voyeur und von den Amerikanern "Peeping Tom" genannt, gibt sich meist mit Zugucken und mit sich selbst zufrieden -- entdeckt aber und womöglich in die Verteidigung getrieben, ist auch er des Doppelmords fähig.
Im Mendener Fall mag Kriminologie-Professor Armand Mergen nicht einmal einen Ritualmord ausschließen. "Die Art der Hinrichtung trägt zweifellos rituale Züge". meint er, "obwohl andererseits Ritualverbrecher ihre Opfer oft in Darbietungsstellungen liegen lassen."
Im amerikanischen Staat Arizona beispielsweise zwang der 18jährige Oberschüler Robert B. Smith in einem Schönheitssalon fünf Damen und zwei Kinder, sich wie die Speichen eines Rades im Kreis auf den Boden zu legen. Dann drückte er -- dreimal nachgeladen -- reihum ab und bedauerte später, daß er nur fünf Menschen getötet hatte.

Mord bleibt Mord nur im Volksbewußtsein, nicht in der Wissenschaft.

DER SPIEGEL 28/1971


(Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43144831.html)


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Die Göhrde-Morde

14.03.2012 um 20:23
@Bernard
Zitat von BernardBernard schrieb: Nein, "Liebespaarmorde" sind in der Kriminalistik wahrlich nichts Neues! Bereits 1971 berichtete "DER SPIEGEL" über dieses -seinerzeit neue- Phänomen in seiner Rubrik "Verbrechen":
Ich habe geschrieben, daß ich in Deutschland keinen vergleichbaren Fall zu den Göhrde-Morden kenne. Meine Aussage bezog sich nicht auf den gemeinen "Liebespaarmord" ansich. Wir haben es bei den Göhrde-Morden praktisch mit einem Vierfachmord zu tun. Das Göhrde-Phantom hat innerhalb kürzester Zeit zwei Pärchen ermordet,erschlagen,stranguliert,erschossen.
Die Polizei geht von ein und demselben Täter aus und auch nur von einem Täter. In den klassischen Liebespaarmorden gibt es meistens zwei Täter, deren Tatmotiv Raub oder auf sexueller Ebene zu finden ist. Meistens passieren diese Liebespaarmorde abends, bei Dunkelheit. In diesem Fall hingegen, dem doppelten Pärchenmord, streift der Täter am hellichten Tage durch die Göhrde und richtet seine Opfer. Des weiteren handelt der Mörder durchaus klug. Er verläßt die Göhrde mit den Autos der jeweiligen Opfer, auch gefährlich und abgebrüht, und plaziert diese Fahrzeuge vor Bahnhöfen, wo sie lange Zeit nicht auffällig sind, taktisch klug. Das Auto des ersten Paares, mit Hamburger Kennzeichen, stellte er in Winsen am Bahnhof ab und das Fahrzeug der zweiten Opfer,mit Hannover Kennzeichen in Bad Bevensen. Das das erste Paar gefunden wurde war doch auch eher Zufall. Die Opfer waren sorgfälltig mit Zweigen abgedeckt, gut versteckt, in einer Senke.Er hatte Paar Nummer 1 weit abseits von einem Hauptweg aufgespürt, Fundort dürfte Tatort sein.
Es handelt sich auch in beiden Fällen nicht um klassische Raubmorde, obwohl der Täter technische Gegenstände der Opfer entwendete.
Also mein Fazit, es gibt keinen vergleichbaren Fall in Deutschland.


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