Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
10.08.2013 um 10:52Ist der Sender wichtig? Und überhaupt ist er der Einzige der diesen Clown Marc Milke nicht interviewt!
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
10.08.2013 um 14:04Gibt´s was neues im Fall Debbie ? Ich bin neugierig (...)
Soviel ich weiß, wollen ihre Anwälte Eingaben machen, damit es garnicht erst zu einer Neueröffnung des Verfahrens kommt - bekanntlich ist Saldate`s Aussage ja das einzige Argument, daß die Gegenseite als Grund für eine Neueröffnung vorbringen kann und das Gericht hat ja meines Wissens die Möglichkeit eine Neueröffnung der Verhandlung abzulehnen, wenn Debbies Anwälte u.a. mit Hilfe von Zeugen die Unglaubwürdigkeit von Saldate belegen können. (Es gibt wohl einige Frauen, die gegen Saldate aussagen wollen ??)
Wenn Debbies Anwälte (u.a. mit Hilfe der Zeugen) eine Nichtzulassung von Saldates Aussage erreichen würden, hätte die Gegenseite doch kein Argument mehr, um eine Neueröffnung der Verhandlung gegenüber dem Gericht "überhaupt objektiv begründen zu können" und Debbie müßte entlassen werden - oder sehe ich das falsch ??
Davon abgesehen wird dieser Fall, genauso wie der Fall Jens Söring, der Fall Riechmann etc... offensichtlich "zu politischen Zwecken mißbraucht."
Andernfalls wäre Debbie nach der Entscheidung des Berufungsgerichts im Frühjahr ohnehin schon längst entlassen worden.
Aber die USA sind - ebenso wie auch Deutschland !!!!! - "kein Rechtsstaat" - das ist der ganze Knackpunkt.
Wer einmal in die Mühlen der Justiz gerät kommt da nur noch durch ein Wunder wieder raus.
LG, Petra
Soviel ich weiß, wollen ihre Anwälte Eingaben machen, damit es garnicht erst zu einer Neueröffnung des Verfahrens kommt - bekanntlich ist Saldate`s Aussage ja das einzige Argument, daß die Gegenseite als Grund für eine Neueröffnung vorbringen kann und das Gericht hat ja meines Wissens die Möglichkeit eine Neueröffnung der Verhandlung abzulehnen, wenn Debbies Anwälte u.a. mit Hilfe von Zeugen die Unglaubwürdigkeit von Saldate belegen können. (Es gibt wohl einige Frauen, die gegen Saldate aussagen wollen ??)
Wenn Debbies Anwälte (u.a. mit Hilfe der Zeugen) eine Nichtzulassung von Saldates Aussage erreichen würden, hätte die Gegenseite doch kein Argument mehr, um eine Neueröffnung der Verhandlung gegenüber dem Gericht "überhaupt objektiv begründen zu können" und Debbie müßte entlassen werden - oder sehe ich das falsch ??
Davon abgesehen wird dieser Fall, genauso wie der Fall Jens Söring, der Fall Riechmann etc... offensichtlich "zu politischen Zwecken mißbraucht."
Andernfalls wäre Debbie nach der Entscheidung des Berufungsgerichts im Frühjahr ohnehin schon längst entlassen worden.
Aber die USA sind - ebenso wie auch Deutschland !!!!! - "kein Rechtsstaat" - das ist der ganze Knackpunkt.
Wer einmal in die Mühlen der Justiz gerät kommt da nur noch durch ein Wunder wieder raus.
LG, Petra
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
15.08.2013 um 10:58Auch ich verfolge diesen Fall schon seit über 10 Jahren. Mein Sohn wurde einen Tag nach Christophers Tod geboren und Debbie und ich sind gleich alt. Ich bin 100 % von Ihrer Unschuld überzeugt und wünsche mir sehr, dass Sie bald als freier Mensch in Deutschland leben kann. Ich informiere mich täglich, bin auch über Facebook immer auf dem aktuellsten Stand. Die Texte muss ich mit einem Programm übersetzen, da meine Englischkenntnisse nicht immer ausreichen für schwierige Formulierungen. Keiner von uns kann nachfühlen, was in Debbie vorgeht. Man kann es nur vermuten... Ich glaube sie hat sehr große Angst, dass sie nicht wieder in Freiheit leben kann, aber ich glaube auch dass sie versucht positiv zu denken. Die Gerechtigkeit wird bestimmt siegen, da der Fall nun so öffentlich ist und so viele Menschen hinter ihr stehen. Mich persönlich berührt das alles sehr...
Zu ihrem 50 Geburtstag wünsche ich ihr von ganzem Herzen die Freiheit. Dafür bete ich.
LG Gabi
Zu ihrem 50 Geburtstag wünsche ich ihr von ganzem Herzen die Freiheit. Dafür bete ich.
LG Gabi
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
17.08.2013 um 03:18@Bumuku
Hi Gabi, ich kann Dir verraten, dass Debra nicht ängstlich ist und positiv in die Zukunft blickt. Natürlich möchte sie nicht durch ein zweites Gerichtsverfahren, aber wenn es denn sein muss werden wir vorbereitet sein. Ihre Lage ist um so vieles besser als vor dreiundzwanzig Jahren. Es wird alles gut; dafür kämpfen wir hier in Phoenix jeden Tag. Freitag in einer Woche wird es die mündliche Anhörung geben, ob der Staatsanwaltschaft von Maricopa County der Fall entzogen und einem anderen Ankläger zugeordnet wird. Möglicherweise wird es dann nicht einmal ein Verfahren geben, denn es gibt ja nichts gegen Debra.
Hi Gabi, ich kann Dir verraten, dass Debra nicht ängstlich ist und positiv in die Zukunft blickt. Natürlich möchte sie nicht durch ein zweites Gerichtsverfahren, aber wenn es denn sein muss werden wir vorbereitet sein. Ihre Lage ist um so vieles besser als vor dreiundzwanzig Jahren. Es wird alles gut; dafür kämpfen wir hier in Phoenix jeden Tag. Freitag in einer Woche wird es die mündliche Anhörung geben, ob der Staatsanwaltschaft von Maricopa County der Fall entzogen und einem anderen Ankläger zugeordnet wird. Möglicherweise wird es dann nicht einmal ein Verfahren geben, denn es gibt ja nichts gegen Debra.
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
17.08.2013 um 09:05Hallo arzfrankie,
schön, daß du dich mal wieder meldest, deinen Einsatz kann man nur bewundern.
Ich denke auch, daß Debra früher oder später wieder in Freiheit ist, hoffentlich rechtzeitig damit sie ihre Mutter nochmal sehen kann, die ja schwer krank ist.
Jedoch kann ihr niemand ihr verlorenes Leben ersetzen, erst recht nicht die gesundheitlichen Schäden, die man vermutlich nach so langem Eingesperrt sein auf so engem Raum, langfristig davonträgt.
Das finde ich besonders bitter und ich wünsche ihr, daß sie trotzdem aus ihrem Leben noch was positives machen kann und mit ihrer Mutter noch eine glückliche Zeit verbringen kann.
Ich denke, daß sie im Falle erwiesener Unschuld auch mit einer finanziellen Haftentschädigung rechnen kann, das wäre ja das mindeste.
Euch und Debra alles Gute und daß sie ohne neues Verfahren möglichst schnell entlassen wird.
LG, Petra
schön, daß du dich mal wieder meldest, deinen Einsatz kann man nur bewundern.
Ich denke auch, daß Debra früher oder später wieder in Freiheit ist, hoffentlich rechtzeitig damit sie ihre Mutter nochmal sehen kann, die ja schwer krank ist.
Jedoch kann ihr niemand ihr verlorenes Leben ersetzen, erst recht nicht die gesundheitlichen Schäden, die man vermutlich nach so langem Eingesperrt sein auf so engem Raum, langfristig davonträgt.
Das finde ich besonders bitter und ich wünsche ihr, daß sie trotzdem aus ihrem Leben noch was positives machen kann und mit ihrer Mutter noch eine glückliche Zeit verbringen kann.
Ich denke, daß sie im Falle erwiesener Unschuld auch mit einer finanziellen Haftentschädigung rechnen kann, das wäre ja das mindeste.
Euch und Debra alles Gute und daß sie ohne neues Verfahren möglichst schnell entlassen wird.
LG, Petra
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
17.08.2013 um 10:35Guten Morgen azfrankie, das hört sich sehr positiv an und ich freue mich, dass du uns, die an Debbie denken, mit deinen Informationen auf dem laufenden hältst. Sie ist so tapfer und verdient meinen ganzen Respekt. Grüß sie von mir und sage ihr, dass sie eine tolle Frau ist. Und Danke, dass du dich so sehr für sie einsetzt. Die Welt braucht Menschen wie dich. LG Gabi
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
18.08.2013 um 17:53Hallo azfrankie,
ich verfolge den Fall Debbie Milke (wie auch den von Jens Söring und Dieter Riechmann) mittlerweile auch seit mehr als zehn Jahren und hoffe inständig, dass es bald ein für Debbie positives Ende geben wird. Aufgrund der von Eurem Team zusammengetragenen Tatsachen ist nüchtern und rational betrachtet eigentlich keine andere Bewertung des Falles als ein Freispruch möglich. Aber was heißt das schon in den USA? Seit ungefähr acht Jahren verfolge ich den ähnlich abstrusen und absurden Mordfall im Nachbarstaat Nevada "Kirstin Lobato", wo eine junge Frau wegen Mordes verurteilt wurde, obwohl sie mehrere hundert Meilen vom Tatort entfernt war. Als es nach langer Zeit wirklich gelingt ein neues Verfahren zu bekommen, ist eigentlich auch allen klar, dass der neue Prozess nur mit einem Freispruch enden kann. Trotzdem schafft es hier der (zugegebenermaßen exzellente) Staatsanwalt die Jury mit einem Super-Plädoyer so zu beeinflussen, dass es - eigentlich unfassbar- zu einem erneuten Schuldspruch kommt (wenn auch nicht mehr wegen Mordes, so doch wegen Totschlags). Dabei gelingt es ihm im Prinzip die theoretische Möglichkeit, dass die Angeklagte trotz aller Zweifel die Tat doch begangen haben könnte, als so schmackhaft zu verkaufen, dass die Jury darüber den Leitsatz "in dubio pro reo" vergisst. Einfach unglaublich und wohl so nur in den USA möglich...
Ich hoffe so sehr, dass die Anwälte in Arizona nicht dieses Charisma und eine solche Überzeugungskraft besitzen, damit sich so etwas nicht wiederholt. Deine Aussage, diesmal sehr gut vorbereitet zu sein, beruhigt mich zwar sehr und ich glaube auch ganz fest an den Erfolg, aber wie der zitierte Fall zeigt ist das Gerichtswesen in den USA mit seinem Jury-System oft unberechenbar. Wie sagte einmal ein renommierter Strafverteidiger (ich glaube, es war Rolf Bossi): "Bist du unschuldig, so stehst du am besten vor einem europäischen Gericht. Bist du schuldig, so am besten vor einem US-amerikanischem..." Dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen.
Ich hoffe dennoch, es gibt schon einen ersten Erfolg für Euch in der kommenden Woche. Viel Glück.
Viele Grüße,
Jörg
ich verfolge den Fall Debbie Milke (wie auch den von Jens Söring und Dieter Riechmann) mittlerweile auch seit mehr als zehn Jahren und hoffe inständig, dass es bald ein für Debbie positives Ende geben wird. Aufgrund der von Eurem Team zusammengetragenen Tatsachen ist nüchtern und rational betrachtet eigentlich keine andere Bewertung des Falles als ein Freispruch möglich. Aber was heißt das schon in den USA? Seit ungefähr acht Jahren verfolge ich den ähnlich abstrusen und absurden Mordfall im Nachbarstaat Nevada "Kirstin Lobato", wo eine junge Frau wegen Mordes verurteilt wurde, obwohl sie mehrere hundert Meilen vom Tatort entfernt war. Als es nach langer Zeit wirklich gelingt ein neues Verfahren zu bekommen, ist eigentlich auch allen klar, dass der neue Prozess nur mit einem Freispruch enden kann. Trotzdem schafft es hier der (zugegebenermaßen exzellente) Staatsanwalt die Jury mit einem Super-Plädoyer so zu beeinflussen, dass es - eigentlich unfassbar- zu einem erneuten Schuldspruch kommt (wenn auch nicht mehr wegen Mordes, so doch wegen Totschlags). Dabei gelingt es ihm im Prinzip die theoretische Möglichkeit, dass die Angeklagte trotz aller Zweifel die Tat doch begangen haben könnte, als so schmackhaft zu verkaufen, dass die Jury darüber den Leitsatz "in dubio pro reo" vergisst. Einfach unglaublich und wohl so nur in den USA möglich...
Ich hoffe so sehr, dass die Anwälte in Arizona nicht dieses Charisma und eine solche Überzeugungskraft besitzen, damit sich so etwas nicht wiederholt. Deine Aussage, diesmal sehr gut vorbereitet zu sein, beruhigt mich zwar sehr und ich glaube auch ganz fest an den Erfolg, aber wie der zitierte Fall zeigt ist das Gerichtswesen in den USA mit seinem Jury-System oft unberechenbar. Wie sagte einmal ein renommierter Strafverteidiger (ich glaube, es war Rolf Bossi): "Bist du unschuldig, so stehst du am besten vor einem europäischen Gericht. Bist du schuldig, so am besten vor einem US-amerikanischem..." Dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen.
Ich hoffe dennoch, es gibt schon einen ersten Erfolg für Euch in der kommenden Woche. Viel Glück.
Viele Grüße,
Jörg
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
19.08.2013 um 11:12@jor25
Hallo Jörg,
ich sehe das auch so wie du - in den USA ist alles möglich.
Es gibt viele Fälle, bei denen trotz eindeutiger Beweise, die die Unschuld des Verurteilten beweisen, "buchstäblich nichts mehr zu machen ist" - in den USA gilt in vielen Fällen - "Im Zweifel gegen den Angeklagten".
Viele Fälle werden dort bekanntlich auch politisch mißbraucht.
Schließlich geben Juristen in der Regel auch keine Fehler zu, das ist aber in Deutschland in der Regel genauso !!! - da wird dann auf Teufel komm raus, ohne Rücksicht auf Verluste ein offensichtliches Fehlurteil aufrechterhalten - schließlich sind Juristen "in der Regel fehlerlos", egal ob in Deutschland oder in den USA.
Was Debra betrifft, so bin ich persönlich aber überzeugt, daß sie Erfolg haben wird, ich drücke ihr jedenfalls feste die Daumen.
LG, Petra
Hallo Jörg,
ich sehe das auch so wie du - in den USA ist alles möglich.
Es gibt viele Fälle, bei denen trotz eindeutiger Beweise, die die Unschuld des Verurteilten beweisen, "buchstäblich nichts mehr zu machen ist" - in den USA gilt in vielen Fällen - "Im Zweifel gegen den Angeklagten".
Viele Fälle werden dort bekanntlich auch politisch mißbraucht.
Schließlich geben Juristen in der Regel auch keine Fehler zu, das ist aber in Deutschland in der Regel genauso !!! - da wird dann auf Teufel komm raus, ohne Rücksicht auf Verluste ein offensichtliches Fehlurteil aufrechterhalten - schließlich sind Juristen "in der Regel fehlerlos", egal ob in Deutschland oder in den USA.
Was Debra betrifft, so bin ich persönlich aber überzeugt, daß sie Erfolg haben wird, ich drücke ihr jedenfalls feste die Daumen.
LG, Petra
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
21.08.2013 um 21:25Wird am 30.8.2013 auch über eine eventuelle Freilasubg auf Kaution oder wurde das schon abgewiesen ?
Wie stehen die Chancen dafür ?
Lieben Gruss & ich Drücke die Daumen !!
Wie stehen die Chancen dafür ?
Lieben Gruss & ich Drücke die Daumen !!
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
22.08.2013 um 11:07Was ich aber nicht verstehe und soweit ich weiss gab es Fälle wo ein US-Richter gegen den Entscheid der Geschworenen einen Freispruch entschied auf Grund der Sachlage.
Ist es möglich wenn der Richter sieht, dass sich die Geschworenen zu fest von Medien, falsche Beweise, oder gar keine Beweise beeinflusst wurden , den Entscheid rückgängig zu machen?
So weit ich weiss gab es dann schon. Hat der Richter diese Macht? MfG
Ist es möglich wenn der Richter sieht, dass sich die Geschworenen zu fest von Medien, falsche Beweise, oder gar keine Beweise beeinflusst wurden , den Entscheid rückgängig zu machen?
So weit ich weiss gab es dann schon. Hat der Richter diese Macht? MfG
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
22.08.2013 um 11:35@Petra--
Hallo Petra,
bzgl. der Juristen gebe ich dir durchaus Recht. Auch in Deutschland versuchen einige Staatsanwälte (in seltenen Fällen auch Polizisten und sogar Richter, die stillschweigend „gemeinsame Sache“ mit der Anklage machen) ihr Verhalten nach einem offensichtlichen Justizirrtum zu rechtfertigen. Die bekannten Fälle „Amelie“, „Harry Wörz“, „Rudolf Rupp“ und „Horst Arnold“ lassen grüßen.
Trotzdem dürfte es ungleich leichter sein etwa einen Fall, bei dem neue Beweismittel ans Tageslicht kommen, in Deutschland wieder aufzurollen als in den USA. Anders als dort ist die Staatsanwaltschaft hierzulande dazu verpflichtet, bei Bekanntwerden neuer Tatsachen, die ein anderes Urteil zur Folge haben können, durchaus von sich aus tätig zu werden und ein neues Verfahren beim BGH anzustrengen. Wann das nun erforderlich ist, das mag die Anklage anders interpretieren als die Verteidigung, der das Recht auf Beantragung einer Wiederaufnahme ebenso zusteht.
Wir sind uns einig, dass es in einem Fall wie bei Debbie hier in Deutschland schon längst zu einer Wiederaufnahme gekommen wäre. Davon ganz abgesehen wäre es mit ziemlicher Sicherheit auch nie zu einer Verurteilung gekommen, da wiederum die Staatsanwaltschaft von sich aus prüfen muss, ob Beweise schlüssig und Aussagen rechtmäßig zustande gekommen sind, und – falls nicht – diese Punkte als entlastend werten und das Verfahren notfalls einstellen muss. Das Gericht hat hier eine zusätzliche Prüffunktion. (Erst wenn wie etwa im Fall „Amelie“ sich das Gericht als Teil der Staatsanwaltschaft sieht, wird es richtig gefährlich. Wer es noch nicht kennt oder wen es interessiert: http://www.zeit.de/2002/19/200219_irrtum.xml sowie http://www.zeit.de/2005/52/Freispruch.) Zusammenfassend meine ich schon sagen zu dürfen, dass es in Deutschland (und auch den meisten europäischen Staaten) in Strafprozessen trotz aller unbestrittenen Schwachpunkte letzten Endes immer noch um die Wahrheitsfindung geht und davon abgeleitet dann um eine Bestrafung.
In den meisten US-Staaten hingegen spielt die Wahrheit – so traurig es ist – keine entscheidende Rolle (mehr), da es schlichtweg ums Gewinnen geht. Die Arena ist der Gerichtssaal, in dem Ankläger und Verteidigung versuchen zu gewinnen, und sei es mit Tricks, Vorenthaltung von Wissen und anderen „unkoscheren“ Dingen. Die Wahrheit ist dabei eher ein Nebenprodukt, das im Laufe des Verfahrens ans Tageslicht kommen mag (oder auch nicht). Die „Gleichheit“ beider Parteien zu Beginn des Prozesses mag sogar funktionieren, wenn Ankläger und Verteidiger ungefähr gleich erfahren und gleich geschickt sind und entsprechend reagieren, wenn eine Seite versucht die andere zu übervorteilen. Im Falle der vielen Verfahren mit unerfahrenen Pflichtverteidigern allerdings dürfte die Waagschale schon zu Beginn schräg hängen. Da in den meisten US-Staaten auch die Staatsanwaltschaft nicht verpflichtet ist, entlastenden Dingen nachzugehen oder diese bekanntzumachen, hat die Verteidigung meist keine guten Startbedingungen. Es gibt allerdings auch Staaten, in denen diese Verpflichtung (eigentlich) besteht. Einer davon: Arizona, man glaubt es kaum! Wenn ich es richtig verstanden habe, ist zum Beispiel das Vorenthalten der Infos bzgl. Saldates Lügengeschichten (obwohl diese der Staatsanwaltschaft vor dem Prozess bereits bekannt waren), die entlastend hätten wirken können, einer der Gründe, warum das Berufungsgericht das Urteil gekippt hat.
Morgen ist der 23. August, lt. azfrankie ist dann die Anhörung bzgl. des von der Verteidigung eingebrachten Antrages, der Staatsanwaltschaft von Maricopa das Verfahren zu entziehen. Vielleicht gibt es ja dann schon ein paar erfreuliche Nachrichten. Hoffentlich…
LG, Jörg
Hallo Petra,
bzgl. der Juristen gebe ich dir durchaus Recht. Auch in Deutschland versuchen einige Staatsanwälte (in seltenen Fällen auch Polizisten und sogar Richter, die stillschweigend „gemeinsame Sache“ mit der Anklage machen) ihr Verhalten nach einem offensichtlichen Justizirrtum zu rechtfertigen. Die bekannten Fälle „Amelie“, „Harry Wörz“, „Rudolf Rupp“ und „Horst Arnold“ lassen grüßen.
Trotzdem dürfte es ungleich leichter sein etwa einen Fall, bei dem neue Beweismittel ans Tageslicht kommen, in Deutschland wieder aufzurollen als in den USA. Anders als dort ist die Staatsanwaltschaft hierzulande dazu verpflichtet, bei Bekanntwerden neuer Tatsachen, die ein anderes Urteil zur Folge haben können, durchaus von sich aus tätig zu werden und ein neues Verfahren beim BGH anzustrengen. Wann das nun erforderlich ist, das mag die Anklage anders interpretieren als die Verteidigung, der das Recht auf Beantragung einer Wiederaufnahme ebenso zusteht.
Wir sind uns einig, dass es in einem Fall wie bei Debbie hier in Deutschland schon längst zu einer Wiederaufnahme gekommen wäre. Davon ganz abgesehen wäre es mit ziemlicher Sicherheit auch nie zu einer Verurteilung gekommen, da wiederum die Staatsanwaltschaft von sich aus prüfen muss, ob Beweise schlüssig und Aussagen rechtmäßig zustande gekommen sind, und – falls nicht – diese Punkte als entlastend werten und das Verfahren notfalls einstellen muss. Das Gericht hat hier eine zusätzliche Prüffunktion. (Erst wenn wie etwa im Fall „Amelie“ sich das Gericht als Teil der Staatsanwaltschaft sieht, wird es richtig gefährlich. Wer es noch nicht kennt oder wen es interessiert: http://www.zeit.de/2002/19/200219_irrtum.xml sowie http://www.zeit.de/2005/52/Freispruch.) Zusammenfassend meine ich schon sagen zu dürfen, dass es in Deutschland (und auch den meisten europäischen Staaten) in Strafprozessen trotz aller unbestrittenen Schwachpunkte letzten Endes immer noch um die Wahrheitsfindung geht und davon abgeleitet dann um eine Bestrafung.
In den meisten US-Staaten hingegen spielt die Wahrheit – so traurig es ist – keine entscheidende Rolle (mehr), da es schlichtweg ums Gewinnen geht. Die Arena ist der Gerichtssaal, in dem Ankläger und Verteidigung versuchen zu gewinnen, und sei es mit Tricks, Vorenthaltung von Wissen und anderen „unkoscheren“ Dingen. Die Wahrheit ist dabei eher ein Nebenprodukt, das im Laufe des Verfahrens ans Tageslicht kommen mag (oder auch nicht). Die „Gleichheit“ beider Parteien zu Beginn des Prozesses mag sogar funktionieren, wenn Ankläger und Verteidiger ungefähr gleich erfahren und gleich geschickt sind und entsprechend reagieren, wenn eine Seite versucht die andere zu übervorteilen. Im Falle der vielen Verfahren mit unerfahrenen Pflichtverteidigern allerdings dürfte die Waagschale schon zu Beginn schräg hängen. Da in den meisten US-Staaten auch die Staatsanwaltschaft nicht verpflichtet ist, entlastenden Dingen nachzugehen oder diese bekanntzumachen, hat die Verteidigung meist keine guten Startbedingungen. Es gibt allerdings auch Staaten, in denen diese Verpflichtung (eigentlich) besteht. Einer davon: Arizona, man glaubt es kaum! Wenn ich es richtig verstanden habe, ist zum Beispiel das Vorenthalten der Infos bzgl. Saldates Lügengeschichten (obwohl diese der Staatsanwaltschaft vor dem Prozess bereits bekannt waren), die entlastend hätten wirken können, einer der Gründe, warum das Berufungsgericht das Urteil gekippt hat.
Morgen ist der 23. August, lt. azfrankie ist dann die Anhörung bzgl. des von der Verteidigung eingebrachten Antrages, der Staatsanwaltschaft von Maricopa das Verfahren zu entziehen. Vielleicht gibt es ja dann schon ein paar erfreuliche Nachrichten. Hoffentlich…
LG, Jörg
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
22.08.2013 um 23:03Und wird morgen auch wegen einer etwaigen Kaution verhandelt ?
Meine gelesen zu haben, dies erst am 30.8.sein soll, kann mich aber auch irren.
Meine gelesen zu haben, dies erst am 30.8.sein soll, kann mich aber auch irren.
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
23.08.2013 um 11:04@Samuela
Dazu kann azfrankie sicherlich mehr sagen, da er vor Ort ist. ABC News von heute morgen erwähnt nur die Verhandlung über den genannten Antrag und weiterhin, dass das bond hearing (also Anhörung zur Freilassung auf Kaution) in der nächsten Woche sei. Demnach müsste es immer noch für den nächsten Freitag (30.08.) angesetzt sein, wie du auch schreibst.
Lt. einem Kommentar, den ich in der online Ausgabe einer Zeitung gelesen habe (meine, es war AZ Daily Star, kann mich aber auch irren), wäre ein Erfolg heute schon "die halbe Miete", da der Fall dann an die Bundesstaatsanwaltschaft von Arizona weitergeleitet würde. Gleichzeitig ist aber die gesetzlich verbriefte Frist von drei Monaten (läuft am 07. Oktober ab), innerhalb derer eine Wiederaufnahme des Verfahren beginnen muss, eine Ausschlussfrist, d. h. sie kann nicht verlängert werden. Die Bundesstaatsanwaltschaft von AZ müsste dann quasi innerhalb eines Monats (es bleibt praktisch nur der September) komplett neu in das Verfahren einsteigen und es vorbereiten. Mehrere Kommentatoren sprechen davon, dass dies faktisch und praktisch nicht möglich sei; dem Staat bliebe demnach nur die "Kapitulation" (sprich also die Einstellung des Verfahrens).
Drücken wir also die Daumen für heute...
LG, Jörg
Dazu kann azfrankie sicherlich mehr sagen, da er vor Ort ist. ABC News von heute morgen erwähnt nur die Verhandlung über den genannten Antrag und weiterhin, dass das bond hearing (also Anhörung zur Freilassung auf Kaution) in der nächsten Woche sei. Demnach müsste es immer noch für den nächsten Freitag (30.08.) angesetzt sein, wie du auch schreibst.
Lt. einem Kommentar, den ich in der online Ausgabe einer Zeitung gelesen habe (meine, es war AZ Daily Star, kann mich aber auch irren), wäre ein Erfolg heute schon "die halbe Miete", da der Fall dann an die Bundesstaatsanwaltschaft von Arizona weitergeleitet würde. Gleichzeitig ist aber die gesetzlich verbriefte Frist von drei Monaten (läuft am 07. Oktober ab), innerhalb derer eine Wiederaufnahme des Verfahren beginnen muss, eine Ausschlussfrist, d. h. sie kann nicht verlängert werden. Die Bundesstaatsanwaltschaft von AZ müsste dann quasi innerhalb eines Monats (es bleibt praktisch nur der September) komplett neu in das Verfahren einsteigen und es vorbereiten. Mehrere Kommentatoren sprechen davon, dass dies faktisch und praktisch nicht möglich sei; dem Staat bliebe demnach nur die "Kapitulation" (sprich also die Einstellung des Verfahrens).
Drücken wir also die Daumen für heute...
LG, Jörg
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
23.08.2013 um 22:45@ Jor25,
Vielen Dank für Deine Antwort !!
Weiß man schon seines heute ausgegangen ist ???
Liebe Grüsse Samuela
Vielen Dank für Deine Antwort !!
Weiß man schon seines heute ausgegangen ist ???
Liebe Grüsse Samuela
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
24.08.2013 um 03:05Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
24.08.2013 um 13:08Sorry mein Englisch ist nicht das Beste. Hatte dir Richterein gemeint er sei der Vater des Opfers und man könne jetzt nicht auf seinen Antrag eingehen. Marc Milke meinte er bräuchte Personenschutz und zeigte eine Stappel Papiere.
Hat jemand mehr Infos in Deutsch? Danke im voraus
Hat jemand mehr Infos in Deutsch? Danke im voraus
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
24.08.2013 um 22:46Hier das neueste Update: RECHTLICHER SCHRITT.
Am vergangenen Freitag gab es wieder eine Anhörung in Debra Milke's Fall; diesmal ging es um die "Eingabe die Bezirksstaatsanwaltschaft von Maricopa County (hiernach: MCAO - Maricopa County Attorney Office) zu disqualifizieren." Die Verhandlung begann um 15 Uhr. Debra betrat den Gerichtssaal mit aufrechtem Gang und stetig-steigender Zuversicht, als sie sich zu ihren Anwälten setzte.
Die Anhörung schien zunächst eine ziemliche 'Standard-Veranstaltung' zu werden, die sich routiniert mit gewöhnlichen prozeduralen Dingen befasste, endete dann aber mit einem Knall, als etwas völlig unerwartetes geschah (wir berichten weiter unten darüber). Richterin Mroz gab zunächst bekannt, dass sie alle Eingaben der beiden Seiten gelesen habe und verzichtete darauf, die Anwälte diese Eingabe nochmals inhaltlich darstellen zu lassen. Sie hatte ein paar Fragen zur Klarstellung die sie ansprach. Dann wollte sie wissen, ob der gegenwärtige Status von Detective Saldate bekannt sei. Da sich das Bundesberufungsgericht 9th Circuit Court an das Justizministerium/Zivilrechtsabteilung gewandt hatte wollte die Richterin wissen ob Armando Saldate eine Rechtsvertretung habe. Staatsanwalt Imbordino gab an, hierüber nichts zu wissen, woraufhin Richterin Mroz ihn aufforderte bis zum 6. September eine Erklärung über Saldate's Rechtsvertretung abzugeben.
Die Hauptargumente des Tages bezogen sich auf die Haltung des MCAO, das behauptete, dass die Meinung des Bundesberufungsgerichtes 9th Circuit Court voll von Falschdarstellungen und Unwahrheiten sei. Sie behaupteten auch, dass die PCR (erste Berufungseingabe) die 1995 eingereicht wurde und einiges von Saldates Fehlverhalten verriet niemals recherchiert und bestätigt worden sei, und dass die selben Fehlinformationen in der Meinung des 9th Circuit Court enthalten sei. Debra's Anwälte entgegneten, dass der Versuch eines Angriffes auf den 9th Circuit Court und der Versuch, Saldate zu verteidigen, wiederum ein Beispiel für das Fehlverhalten des MCAO sei. Das MCAO hielt einen eher schwachen Vortrag darüber, dass mehr Zeit für die Vorbereitung eines neuen Gerichtsverfahrens benötigt würde - ebenso wie vermutlich Debra's Anwälte auch. Mike Kimerer erwiderte aber, dass man bereits mit Hochdruck daran arbeite, Ende September das Verfahren zu beginnen. Richterin Mroz erinnerte die Anwesenden daran, dass sie an die Anordnung des 9th Circuit Court gebunden sei und dass - falls man das neue Gerichtsverfahren nicht bis zum 7. Oktober begonnen habe - Debra freizulassen sei.
Es wurde dann deutlich, dass der Termin für das Evidentiary Hearing am 30. August (bzgl. der Unterdrückung von Saldate's Polizeibericht) nicht länger haltbar sei und auf den 23. September verschoben wurde. Somit ist die angesetzte Woche Ende September durchgehend für "Milke"-Themen freigehalten. Beibehalten wurde jedoch der Termin für das "Simpson"-Anhörung, dass am nächsten Freitag, den 30. August, stattfindet.
Die Richterin befragte Staatsanwalt Imbordino eingehend, ob andere Anwälte für Kapitalfälle, die seinerzeit nicht mit dem Milke-Fall betraut waren, im Büro arbeiten die den Fall übernehmen könnten. Nachdem ihre Fragen beantwortet wurden, kündigte sie an, die Fakten eingehend zu studieren und Anfang der kommenden Woche eine Entscheidung zu treffen.
Als sich alle Gerichtsbesucher zu Gehen anschicken wollten, stellte der Ankläger Mark Milke vor, der darum bat, das Gericht ansprechen zu dürfen. Er hatte ein Packet mit Unterlagern vorbereitet, die er der Richterin und den beiden Parteien übergeben wollte. Die Richterin erinnerte ihn daran, wo und wie er sich in dem Fall Gehör verschaffen könne, aber dass dies nicht der richtige Zeitpunkt und Ort sei.
Dann ließ Mark die Bombe platzen und äußerte sich mit starken Anschuldigungen gegen das Maricopa County Attorney Office ebenso wie gegen einzelne Personen beim MCAO wegen Fehlverhaltens, zurückreichend bis zu der Zeit der originalen Ermittlungen. Er sagte Saldate, ebenso wie der ursprüngliche Staatsanwalt, Noel Levy, und der Bezirksstaatsanwalt, Rick Romley, hätten ihn bedroht, was sich dann über die Jahre hinweg wiederholte. Er sagte weiterhin, dass er in den vergangenen drei Jahren ständig belästigt, bedroht und in Streitigkeiten mit dem MCAO verwickelt worden sei und behauptete, MCAO haben es darauf absehen, ihn persönlich zu 'zerstören'. Er sagte der derzeitge Ankläger Imbordino und seine Mitarbeiter würden dasselbe tun. Mark erklärte, dass sein Vater vor kurzem gestorben sei und beschuldigte sie (MCAO) hieran. Es war bizarr diese gesamte Situation zu beobachten, da er direkt neben dem Staatsanwalt stand, den er des Fehlverhaltens beschuldigte und sagte, dass in Maricopa County kein faires Gerichtsverfahren möglich sei. Die Richterin war erstaunt, blieb jedoch völlig sachlich und teilte ihm mit, was er zu tun habe, wenn er befürchte, in Gefahr zu sein. Er ließ Kopien seiner Dokumentation bei der Richterin und den Anwälten, doch hatten wir keine Möglichkeit dieses zu sehen oder in Erfahrung zu bringen, was sie enthalten.
Im Gerichtssaal befanden sich Reporter von örtlichen Medien ebenso wie interessierte Beobachter, und jedermann war zunächst erstaunt. Ich fragte einen Reporter, ob dies zum ersten mal geschehen sei. Er bejahrte die Frage, sagte aber, dass es nicht unerwartet kam. Daraus können wir schließen dass er seinen Plan jemandem gegenüber angekündigt haben musste dass er sich noch einmal als Opfer darstellen konnte.
Nun warten wir auf die neue Woche und die Entscheidung von Richterin Rosa Mroz.
Am vergangenen Freitag gab es wieder eine Anhörung in Debra Milke's Fall; diesmal ging es um die "Eingabe die Bezirksstaatsanwaltschaft von Maricopa County (hiernach: MCAO - Maricopa County Attorney Office) zu disqualifizieren." Die Verhandlung begann um 15 Uhr. Debra betrat den Gerichtssaal mit aufrechtem Gang und stetig-steigender Zuversicht, als sie sich zu ihren Anwälten setzte.
Die Anhörung schien zunächst eine ziemliche 'Standard-Veranstaltung' zu werden, die sich routiniert mit gewöhnlichen prozeduralen Dingen befasste, endete dann aber mit einem Knall, als etwas völlig unerwartetes geschah (wir berichten weiter unten darüber). Richterin Mroz gab zunächst bekannt, dass sie alle Eingaben der beiden Seiten gelesen habe und verzichtete darauf, die Anwälte diese Eingabe nochmals inhaltlich darstellen zu lassen. Sie hatte ein paar Fragen zur Klarstellung die sie ansprach. Dann wollte sie wissen, ob der gegenwärtige Status von Detective Saldate bekannt sei. Da sich das Bundesberufungsgericht 9th Circuit Court an das Justizministerium/Zivilrechtsabteilung gewandt hatte wollte die Richterin wissen ob Armando Saldate eine Rechtsvertretung habe. Staatsanwalt Imbordino gab an, hierüber nichts zu wissen, woraufhin Richterin Mroz ihn aufforderte bis zum 6. September eine Erklärung über Saldate's Rechtsvertretung abzugeben.
Die Hauptargumente des Tages bezogen sich auf die Haltung des MCAO, das behauptete, dass die Meinung des Bundesberufungsgerichtes 9th Circuit Court voll von Falschdarstellungen und Unwahrheiten sei. Sie behaupteten auch, dass die PCR (erste Berufungseingabe) die 1995 eingereicht wurde und einiges von Saldates Fehlverhalten verriet niemals recherchiert und bestätigt worden sei, und dass die selben Fehlinformationen in der Meinung des 9th Circuit Court enthalten sei. Debra's Anwälte entgegneten, dass der Versuch eines Angriffes auf den 9th Circuit Court und der Versuch, Saldate zu verteidigen, wiederum ein Beispiel für das Fehlverhalten des MCAO sei. Das MCAO hielt einen eher schwachen Vortrag darüber, dass mehr Zeit für die Vorbereitung eines neuen Gerichtsverfahrens benötigt würde - ebenso wie vermutlich Debra's Anwälte auch. Mike Kimerer erwiderte aber, dass man bereits mit Hochdruck daran arbeite, Ende September das Verfahren zu beginnen. Richterin Mroz erinnerte die Anwesenden daran, dass sie an die Anordnung des 9th Circuit Court gebunden sei und dass - falls man das neue Gerichtsverfahren nicht bis zum 7. Oktober begonnen habe - Debra freizulassen sei.
Es wurde dann deutlich, dass der Termin für das Evidentiary Hearing am 30. August (bzgl. der Unterdrückung von Saldate's Polizeibericht) nicht länger haltbar sei und auf den 23. September verschoben wurde. Somit ist die angesetzte Woche Ende September durchgehend für "Milke"-Themen freigehalten. Beibehalten wurde jedoch der Termin für das "Simpson"-Anhörung, dass am nächsten Freitag, den 30. August, stattfindet.
Die Richterin befragte Staatsanwalt Imbordino eingehend, ob andere Anwälte für Kapitalfälle, die seinerzeit nicht mit dem Milke-Fall betraut waren, im Büro arbeiten die den Fall übernehmen könnten. Nachdem ihre Fragen beantwortet wurden, kündigte sie an, die Fakten eingehend zu studieren und Anfang der kommenden Woche eine Entscheidung zu treffen.
Als sich alle Gerichtsbesucher zu Gehen anschicken wollten, stellte der Ankläger Mark Milke vor, der darum bat, das Gericht ansprechen zu dürfen. Er hatte ein Packet mit Unterlagern vorbereitet, die er der Richterin und den beiden Parteien übergeben wollte. Die Richterin erinnerte ihn daran, wo und wie er sich in dem Fall Gehör verschaffen könne, aber dass dies nicht der richtige Zeitpunkt und Ort sei.
Dann ließ Mark die Bombe platzen und äußerte sich mit starken Anschuldigungen gegen das Maricopa County Attorney Office ebenso wie gegen einzelne Personen beim MCAO wegen Fehlverhaltens, zurückreichend bis zu der Zeit der originalen Ermittlungen. Er sagte Saldate, ebenso wie der ursprüngliche Staatsanwalt, Noel Levy, und der Bezirksstaatsanwalt, Rick Romley, hätten ihn bedroht, was sich dann über die Jahre hinweg wiederholte. Er sagte weiterhin, dass er in den vergangenen drei Jahren ständig belästigt, bedroht und in Streitigkeiten mit dem MCAO verwickelt worden sei und behauptete, MCAO haben es darauf absehen, ihn persönlich zu 'zerstören'. Er sagte der derzeitge Ankläger Imbordino und seine Mitarbeiter würden dasselbe tun. Mark erklärte, dass sein Vater vor kurzem gestorben sei und beschuldigte sie (MCAO) hieran. Es war bizarr diese gesamte Situation zu beobachten, da er direkt neben dem Staatsanwalt stand, den er des Fehlverhaltens beschuldigte und sagte, dass in Maricopa County kein faires Gerichtsverfahren möglich sei. Die Richterin war erstaunt, blieb jedoch völlig sachlich und teilte ihm mit, was er zu tun habe, wenn er befürchte, in Gefahr zu sein. Er ließ Kopien seiner Dokumentation bei der Richterin und den Anwälten, doch hatten wir keine Möglichkeit dieses zu sehen oder in Erfahrung zu bringen, was sie enthalten.
Im Gerichtssaal befanden sich Reporter von örtlichen Medien ebenso wie interessierte Beobachter, und jedermann war zunächst erstaunt. Ich fragte einen Reporter, ob dies zum ersten mal geschehen sei. Er bejahrte die Frage, sagte aber, dass es nicht unerwartet kam. Daraus können wir schließen dass er seinen Plan jemandem gegenüber angekündigt haben musste dass er sich noch einmal als Opfer darstellen konnte.
Nun warten wir auf die neue Woche und die Entscheidung von Richterin Rosa Mroz.
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
24.08.2013 um 23:48@azfrankie
Danke für Deinen Bericht.
Dass heißt weiter Daumen drücken.
Was habt ihr für ein Gefühl ?
Was ich nicht ganz verstehe, was soll der Auftritt von Mark ? Hat das irgendwelche Auswirkungen (positive oder negative) auf Debbie ?
Wieso dürften die Anwälte von Debbie die Unterlagen die Mark abgegeben hat nicht einsehen - ist das in USA so üblich - immerhin ist es "Debbie's Verhandlung" und wenn es mit ihr etwas zu tun hat, dann muss doch Akteneinsicht möglich sein ?!
Lieben Gruss
Danke für Deinen Bericht.
Dass heißt weiter Daumen drücken.
Was habt ihr für ein Gefühl ?
Was ich nicht ganz verstehe, was soll der Auftritt von Mark ? Hat das irgendwelche Auswirkungen (positive oder negative) auf Debbie ?
Wieso dürften die Anwälte von Debbie die Unterlagen die Mark abgegeben hat nicht einsehen - ist das in USA so üblich - immerhin ist es "Debbie's Verhandlung" und wenn es mit ihr etwas zu tun hat, dann muss doch Akteneinsicht möglich sein ?!
Lieben Gruss
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
26.08.2013 um 08:07Ich denke es ist positiv für Debbie! So weit ich verstanden habe ist auch die Verteidigung der Meinung Maricopa sein nicht zuständig für diesen Fall. Marc Milke sagt dies nun auch. Weiss nicht wie ihr das sieht aber das sieht positiv aus glaube ich. Gruss
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
26.08.2013 um 12:52Mit dieser Aussage,hätte er viele jahre zuvor kommen müssen.Er hätte damit seiner EX somit vieles ersparen können.
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
26.08.2013 um 15:31Mmhhhh, ich sehe irgendwie nicht den direkten Zusammenhang zwischen Mark's Aussage und Debbie's Fall. Aber vielleicht fehlen mir dazu Informationen.
Nur weil er sagt das in MC kein fairer Prozess möglich ist, wird sich kein Gericht der Welt beeindrucken lasse,zumal es ganz andere Beweise für ihre Unschuld gibt und sie immer noch in Haft sitzt.
Und wenn er Debbie helfen will, wieso wissen Dan Debbie's Anwälte nicht was in den Unterlagen, die Mark übergeben hat, steht ?
Wieso hat sich Mark nicht generell mit Debbie's Anwälten in Verbindung gesetzt ?
Nicht falsch verstehen, ich wünsche Debbie die Freilassung, lieber gestern als morgen !!!!
Lieben Gruß
Nur weil er sagt das in MC kein fairer Prozess möglich ist, wird sich kein Gericht der Welt beeindrucken lasse,zumal es ganz andere Beweise für ihre Unschuld gibt und sie immer noch in Haft sitzt.
Und wenn er Debbie helfen will, wieso wissen Dan Debbie's Anwälte nicht was in den Unterlagen, die Mark übergeben hat, steht ?
Wieso hat sich Mark nicht generell mit Debbie's Anwälten in Verbindung gesetzt ?
Nicht falsch verstehen, ich wünsche Debbie die Freilassung, lieber gestern als morgen !!!!
Lieben Gruß
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
26.08.2013 um 16:00Liebe Samuela,
Ich glaube dass die Anwälte nichts wussten weil das eine Aktion von Milke war. Das heisst er hat alleine spontan gehandelt.
Egal nochmals wie auch immer je mehr Stimmen gegen Maricopa sind um so mehr steigen die Chancen oder nicht?
Ich glaube dass die Anwälte nichts wussten weil das eine Aktion von Milke war. Das heisst er hat alleine spontan gehandelt.
Egal nochmals wie auch immer je mehr Stimmen gegen Maricopa sind um so mehr steigen die Chancen oder nicht?
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
27.08.2013 um 12:40Ob die Chancen steigen, kann ich leider nicht beurteilen, bezweifle lediglich das sich ein Gerichht von so was beeindrucken lässt :((
Debbie Milke - unschuldig im Todestrakt?
27.08.2013 um 23:01Wie es aussieht bleibt der Fall leider wohl in Maricopa.
http://www.myfoxphoenix.com/story/23267781/judge-refuses-to-oust-prosecutors-in-milke-case (Archiv-Version vom 29.08.2013)
LG, Jörg
http://www.myfoxphoenix.com/story/23267781/judge-refuses-to-oust-prosecutors-in-milke-case (Archiv-Version vom 29.08.2013)
LG, Jörg
Ähnliche Diskussionen
Lacey Fletcher - Tod auf der Couch
Der Zodiac Killer
"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams
USA - Waffen und das Waffengesetz. Wann hört das auf?
Mord an Lollie Winans und Julie Williams (1996)
Mordfall JonBenét Patricia Ramsey
Lori Vallow, die vermissten Kinder und toten Ehepartner