John Wayne Gacy - Der Killerclown
Kinder fürchten sich vor Clowns. Nicht zu unrecht, wenn man die Geschichte von Pogo dem Clown kennt. Unter der Roten Nase, breitem Grinsen und wirren Haaren verbarg sich John Wayne Gacy, einer der schlimmsten Serienmörder überhaupt. Heute vor 17 Jahren wurde der Killerclown hingerichet. Seine letzten Worte waren: „Kiss my ass!“ Sind Clowns lustig? John Wayne Gacy, der Killerclown, war es nicht. Am 17. März 1942 wurde er geboren, knapp 40 Jahre später wurde er zu 12maliger Todesstrafe und 21mal lebenslänglich verurteilt. Dazwischen ermordete er mindestens 33 Menschen.
Pogo der Clown - das war für John Wayne Gacy die Rolle seines Lebens. Der amerikanische Bauunternehmer liebte es, im selbst genähten Clownskostüm Strassenfeste zu besuchen und Kinder zu unterhalten.
Zwischen 1972 und 1978 hat er mindestens 33 junge Männer umgebracht; die Leichen warf er entweder in einen Fluss, oder er vergrub sie unter dem Fussboden seines Hauses. Gleichzeitig war Gacy ein angesehenes Mitglied seiner Heimatgemeinde, einem Vorort von Chicago. Er engagierte sich bei einem Wohlfahrtsverein, der junge Menschen in ihrem beruflichen Werdegang unterstützte und war Bezirksleiter der Demokraten.
Sechs Jahre lang konnte der dickliche Mann dieses Doppelleben aufrecht halten, bis ihm die Polizei 1978 auf die Spur kam. Nach seiner Verhaftung gestand er die meisten der ihm zur Last gelegten Verbrechen; ausserdem sagten zwei der Opfer gegen ihn aus, die durch Zufall überlebt hatten.
Im März 1980 wurde Gacy von einem Gericht in Chicago wegen Vergewaltigung und Mord an 33 Menschen verurteilt. Was das Strafmass angeht, scheint die Jury versucht zu haben, dem Massenmörder ebenbürtig zu sein: Sie verurteilte ihn zu 12maliger Todesstrafe und 21mal lebenslänglicher Haft; ein Urteil, das Gacy ins Guinness-Buch der Rekorde brachte.
Gacy selbst scheint sich während des Gerichtsverfahrens wieder in die Rolle des Clowns zurückgezogen zu haben. Sein einziges Verbrechen, so behauptete er, sei es gewesen, unter seinem Haus einen Friedhof ohne Lizenz geführt zu haben. Die Vollstreckung der Todesurteile fand erst 14 Jahre später statt. Die Henker pfuschten dabei so herum, dass Gacy von den 12 Todesstrafen sicher zwei durchleiden musste. Während seines langen Sterbens tummelten sich Massen von Schaulustigen vor den Toren des Staatsgefängnisses, wo eine Art Volksfest stattfand, auf dem Gacy-T-Shirts und ähnliche Souvenirs verkauft wurden. Das Vergnügen erreichte seinen Höhepunkt, als der Tod des Delinquenten verkündet wurde. Die letzten Worte des Mörderclowns waren ein derber Fluch: „Kiss my ass!“
http://www.seite3.ch/John+Wayne+Gacy+Der+Killerclown/439566/detail.html (Archiv-Version vom 19.08.2011)